old KORG Cx3 mit seltsamem Tonfehler

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WersiNorbert
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Hallo zusammen,
ich habe eine old KORG Cx3, die mich jetzt echt fordert. Folgender Fehler:
Über alle Drawbars und Presets und über alle Oktaven hinweg ist auf Tastendruck F und B nicht mehr der klare laute Ton, sondern ein periodisches brabbeln rascheln murmeln zu hören. Nehme ich nur die Fußlagen 16´, 8´, 4´, 2´und 1´(die anderen stehen auf Null) dann hat nur die Taste F auf allen Oktaven diesen Fehler. Nehme ich jedoch die Fußlagen 5-1/3´, 2-2/3´, 1-3/5´und 1-1/3´, dann hat nur die Taste B auf allen Oktaven den Fehler, F ist dann fehlerfrei. Hat nur F den Fehler, ist B fehlerfrei.
Meines Erachtens ist das Scannen der Tastatur – parallel in seriell - ok, da ja alle Tasten etwas bewirken. Ich habe die 2 IC SM304 getauscht, ohne Wirkung.
Weiter habe ich die 2 Frequenzteiler-IC SM305A getauscht, ohne Wirkung.
Wenn ich während eines F-Fehlers mit allen 5 Fingern die Drawbars auf den B-Fehler schiebe, wechselt der jeweilige Fehler und der klare laute richtige Ton erscheint. Scheinbar sind die Frequenzteiler auch ok, was ich auch vom IC SM305B annehme.
Wenn ich bei Power off und einer gedrückten „Normal“-Taste Power on mache, erklingt der klare Normalton nach ca. 1 s. Wenn ich jedoch bei Power off und einer gedrückten „Fehler“-Taste Power on mache, schleift erst nach ca. 5s ein Ton hoch und schleift dann innerhalb 1s auf das tiefe brabbelnraschelnmurmeln herunter.

Auf dem Tastaturboard habe ich einige größere Elko´s getauscht, ohne Wirkung. Meßtechnik- und Löterfahrung ist bei mir vorhanden, bis hin zum Einsatz eines Oszilloskops.

Der Rest der old Cx3 ist in allen Funktionen ok.
Wer hilft mir weiter?
 
Eigenschaft
 
Nehme ich nur die Fußlagen 16´, 8´, 4´, 2´und 1´(die anderen stehen auf Null) dann hat nur die Taste F auf allen Oktaven diesen Fehler.
[...]
Nehme ich jedoch die Fußlagen 5-1/3´, 2-2/3´, 1-3/5´und 1-1/3´, dann hat nur die Taste B auf allen Oktaven den Fehler, F ist dann fehlerfrei. Hat nur F den Fehler, ist B fehlerfrei.

Hallo WersiNorbert,

wie beim Vorbild Hammond wird jeder gespielte Ton durch die Zugriegeleinstellungen aus verschiedenen Sinustönen zusammengesetzt.
Im Unterschied zur Hammond, die für jede Frequenz ein eigenes Tonrad besitzt, gibt es bei Transistororgeln (wie der CX3) für jeden der 12 Halbtöne von C bis H einen Oszillator, dessen Frequenz auf tiefere Oktaven heruntergeteilt wird. Wenn nun einer diese 12 Töne einen "Schlag" hat, dann findet sich dieses Problem in allen Oktaven.

Warum manchmal F und manchmal B?

Die Fußlagen 16', 8', 4', 2' und 1' entsprechen in ihren Frequenzen den "tatsächlichen" Tonhöhen (abgesehen von der Oktavlage - 8' entspricht der Klaviertonhöhe).
Dagegen liegen 5-1/3', 2-2/3' und 1-1/3' genau auf der Quinte (Frequenz- bzw. Fußlagenverhältnis 2:3). Dies wird benötigt, um höhere Obertonkombinationen zu synthetisieren.

Weil die Quinte von F das B ist, liegt der Defekt eben nicht auf den F, sondern den B-Tasten - weil hier eben die kaputte Frequenz vorkommt.

Der 1-3/5' schließlich entspricht der großen Terz - es sollten also auf auf den A-Tasten Unstimmigkeiten zu hören sein. Wohl nicht so stark, weil der 1-3/5' sehr hochfrequent ist und in relativ kleinem Anteil am Gestamt-Ton steht.

Kurzum: Eine der 12 Frequenzen des Tongenerators (TOS - Top Octave Synthesizer) hat ein Problem. Die scheinbar seltsame Verteilung auf die Tasten läßt sich leicht durch die Fußlagen erklären.

Meines Erachtens ist das Scannen der Tastatur - parallel in seriell - ok, da ja alle Tasten etwas bewirken. Ich habe die 2 IC SM304 getauscht, ohne Wirkung.
Eben. Die Tasten funktionieren ja alle.

Weiter habe ich die 2 Frequenzteiler-IC SM305A getauscht, ohne Wirkung.
Klar. Es scheint ja offenslichtlich einer der zwölf Töne des Tongenerators defekt zu sein. Die Oktavteiler funktionieren alle, sonst hätte es nicht Probleme bei einzelnen Tönen, sondern ein kompletten Oktaven gegeben.

Wenn ich während eines F-Fehlers mit allen 5 Fingern die Drawbars auf den B-Fehler schiebe, wechselt der jeweilige Fehler und der klare laute richtige Ton erscheint. Scheinbar sind die Frequenzteiler auch ok, was ich auch vom IC SM305B annehme.[/COLOR][/FONT]
Denke ich auch. Der SM305B ist für die Zugriegel (mit-) zuständig, die funktioniert ja.

Der TOS (Tongerator) scheint also die Wurzel des Übels zu sein.
Nach den Schaltplänen der KORG old CX-3 heißt die TOS-Platine KLM-244.

Jetzt muß nur noch jemand wissen, was zu tun ist... :redface:

Viele Grüße
Torsten
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kommt mir doch alles sehr bekannt vor - bei mir ist es allerdings ein G ;)
https://www.musiker-board.de/orgel-vintage-keys/473131-alte-cx-3-gluckst.html

Ich habe am Ende aufgehört, weiter zu forschen, weil mir der Aufwand zu hoch ist - gemessen an dem bei mir doch sehr dezent auftretenden Glucksen.
In dem Thread findest du allerdings die richtigen Ansprechpartner, v.a. Jenzz kann dir sicher weiterhelfen.

Am Ende ist die Frage, ob sich eine Reparatur lohnt - ich für meinen Teil habe beschlossen, erstmal mit dem Fehler zu leben und dann, wenn es nicht mehr anders geht, gleich Nägel mit Köpfen zu machen und der alten Dame ein komplett neues Innenleben zu verpassen: http://www.keyboardpartner.de/hammond/hoax.htm
Das sollte dir allerdings nicht den Mut nehmen, es zu versuchen - die Schmerzschwelle ist ja individuell verschieden, und wenn der Fehler bei deiner Orgel schon in Richtung "unspielbar" geht, fällt die Entscheidung leichter. Die Quizfrage ist halt, ob man für die teilweise doch recht exotischen ICs heute noch Ersatz bekommt. Wenn es nur Elkos sind, ist das kein Problem.
 
hi
Also der SM 305 ist weitaus komplexer in seinem Innenleben und er gehört mit dem SM 304 zu den echten MOS Bausteinen die schonmal gegen statische Aufladung sehr empfindlich sind. SOlange sie im Sockel sitzen geht es noch wohl aber wenn sie ungeerdet herausgenommen werden. Kleidung mit kunstfasern reicht da schon aus um solch ein IC in die Jagdgründe zu schicken - das nur am Rande .........

Im SM 305 werden nicht nur die Fußlagen gebildet sondern dort sitzen auch die eigentlichen Tastenkontakte incl der gesamten Verharfung.
Der eigentliche Taktgenerator für das serielle Abfragesystem ist ein RC Glied am SM 305 Pin 35 ,was dann auch den SM 304 über drei Leitungen D, T und U taktet. Die 12 "Toneingänge" des TOS liegen an den Anschlüssen 2 - 9 sowie 38 - 40 vom SM 305.
Die Ausgänge werden dann über OpAmps zu den eigentlichen Fußlagen erst zusammengestellt. Somit sind mehrere SM 305 beteiligt, auf die sich die verschiedenen Fußlagen verteilen.
Wenn hier also Töne fehlen zuerst im TOS nachmessen ob alle Ausgänge auch Signale der obersten Oktave liefern.
Sollte ein Ton fehlen nicht unbedingt den SM 305 aus der Fassung ziehen, sondern hier den TOS IC und betreffenden Pin etwas nach außen biegen daß er keinen Kontakt mehr zum Sockel hat. Ist der Ton dann direkt am Pin vorhanden liegt der Fehler im SM 305, fehlt er bereits am TOS ist uU der SM 305 noch intakt.
 

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