Orchestersounds Live wiedergeben

  • Ersteller Jerry77
  • Erstellt am
Live spielen ohne Sequenzer ist das was immer noch am besten Spaß macht, auch wenn man das eine oder andere reduziert. Meine Bands sind live 100% Sequenzerfrei, und da bin ich stolz drauf.

Dito - die markanten Elemente werden übernommen oder so abgeändert, dass sie spielbar sind und alles was vielleicht nicht so klingt wie Original gibt eurer Musik doch ne individuelle Note. Sonst würd ja wirklich alles gleich klingen - das wär doch langweilig...

LG, Sketch
 
Ich hab so ein bisschen den Eindruck, dass manche der Meinung sind, man sollte - gerade wenn man Songs covert - alle Keyboardspuren, bzw. alles was man mit Keyboard machen könnte, auch tatsächlich live versuchen zu berücksichtigen, ja nichts wegfallen lassen, um die Authentizität des Songs so weit wie möglich beizubehalten.

Was ist aber mit anderen Instrumenten wie Gitarre? Auf dem Studioalbum sind oft mehrere dubs, weil der Gitarrist nicht alels zugleich spielen kann. Was macht der live?
Mir sind diese Gedanken gestern gekommen als ich mir ne Live-version von "Shine on your crazy diamonds" angehört hab. Glaubt Ihr David Gilmour holt sich einen 2ten Gitarristen Live dazu oder spielt Playbacks ein, um alle Gitarren, die er im Studio eingespielt hat, auch auf die Bühne zu bringen?
Mir sind auf Anhieb keine fehlenden Keyboards/synthies beid er Liveaufnahme aufgefallen, aber ich bin sicher, dass Richard Wright hier auch reduziert hat, bevor er sich einen 2ten Keyboarder für live einlädt oder einen Sequenzer einsetzt, um Sachen, die er im Studio gespielt hat, live zu bringen.

Ich denke, das ist ein Thema für einen separaten Thread.

Grundsätzlich hast du da recht:
Wichtig ist es, die Lead-Stimmen aus einem Keyboard-Arrangement rauszunehmen, diese sind unbedingt zu spielen. Insbesondere Melodielinien, die man mit der "Dampfradio"-Methode, also bei Oma in der Küche raushören kann, sind wichtig. Denn diese haben sich dem Hörer eingeprägt.

Im Bereich des Backgrounds kann man eher etwas "fuschen". Da wird durch geschicktes Layern im Bereich der Pads eine Fläche erstellt, die den nötigen Teppich gibt.
Dein "Trick" mit dem Sostenuto-Pedal wird dabei übrigens gern genommen.
Auch sehr beliebt ist bei mir das einblenden / ausblenden über Volumenpedal, oder kurzzeitiges zuschalten über einen Fußtaster (z.B. bei Bläsersätzen), etc. Damit kann man bei so manchem Stück die fehlende dritte Hand ausgleichen.

Man muß eben nicht JEDE Studio-Spur live spielen, aber es gibt dann auch Dinge, wo du als Keyboarder besser sagst: Nein, ich spiele das Stück nicht, anstatt es total zu verwurschteln, finde ich. Es ist eine Frage des Anspruchs an die Nähe zum Original.

Ich finde, man muß hier unterscheiden zwischen:
Cover-Band originalgetreu
Cover-Band mit eigenen Interpretationen - da kannste alles machen wie du lustig bist, was aber nicht mein persönliches Empfinden eine guten Cover-Band ist...

Zum Thema Pink Floyd: Der gute Herr Wright (Gott habe ihn nun selig, denn er ist diesen Monat verstorben!) hat sich einen zweiten Keyboarder auf die Bühne gestellt! Da können dir also keine fehlenden Spuren auffallen. Das Sound-Programming ist gerade bei Pink Floyd aber sehr genial, hier wurden z.B. überwiegend Kurzweil benutzt.
Da wurden auch so einige Samples eingesetzt, z.B. Intro von "Time" oder bei "Money", ggf. auch Sequencer-Spuren aus den Kurzweils. Der Live-Sound von Pink Floyd ist absolut perfekt!!

Sicher sollte man sich als Keyboarder nicht drücken lassen, alles perfekt bis ins allerkleinste Detail abzubilden, wenn der Herr Gitarrist mal wieder das van Halen Solo nicht Original hinbekommt, weil die Finger zu krumm sind, geschweige denn den Sound exakt trifft.
Aber das große Übel an der Sache ist:
- Ein Gitarrensound, wenn er so einigermaßen nah dran ist, wird dem Publikum nicht unangenehm auffallen
- Ein Keyboardsound, der eben nur so einigermaßen nah dran ist, fällt eher auf!
Da wird dann schnell gesagt: Das klang aber nicht Origninal!

Wie oft hast du schon Van Halens "Jump" von irgendeiner zweitklassigen Cover-Band gehört, wo der Sound wie ne Tischhupe klang? Ich habe schon so einige gehört...

Mal ne Anregung:
Neuer Thread
-> Cover-Stücke: Welche Spuren werden mit welchem Sound umgesetzt, welche weggelassen - Beispiele
 
Ohne den Thread jetzt gelesen zu haben, hier mal mein Ansatz, ein Orchester auf die Bühne zu bringen; ist zwar nicht gerade ressourcen-sparend, aber das hat sich absolut bewährt:
mind. 3 Logic-EXS24 Instanzen, mit 1) Weichem, seidigen, "background"-Streicherensemble, 2) fettes, mittiges, sehr realistisches Streicherensemle, 3) attackreiches Chelloensemble für den etwas orchestraleren und aufdringlicheren Sound. Die mische ich dann so zusammen, wie ich's brauch.
Wenn's ganz dick werden soll kommt dann noch Chor/Orgel dazu.
Muss man aber extrem aufpassen, dass es nicht matscht - deswegen: Frequenztechnisch angleichen und alles in den gleichen Raum/Hall stellen - wobei man da ja bekanntermaßen auch eher sparen sollte...
 
danke, das beantwortet aber meine letzte Frage nicht:

Mit welchem Sequenzer kann ich Playback mit Tap Geschwindigkeit ablaufen lassen??? Und wie Tappe ich?
 
z.B. mit dem Sequenzer des Triton Studio
 
Nicht jeder Sequenzer hat eine Tap Funktion.
Da solltest du im Manual nachschauen. Das kann z.b. die Enter Taste sein, die du dann im Tempo nacheinander drueckst. Aber sonderlich sicher ist diese Methode nicht.
 
ich habe ein Yamaha SY85 das hat auch einen Sequenzer, aber wie passe ich immer das Tap Tempo an?
Vorausgesetzt, Du findest eine Lösung, wie Du das Tempo per Tap anpassen kannst, das ist für den Einsatz eines Sequenzers meiner Erfahrung nur anwendbar für den Einstieg. Also angenommen, Du hast eine Sequenz, die Du an bestimmter Stelle starten willst, ein ungefähres Grundtempo ist vorgegeben, da aber live immer Schwankungen sind, wenn man nicht nach Klick spielt, macht es Sinn, unmittelbar vor dem Starten der Sequenz, das Tempo durch Mit-Tappen im Rhytmus zu fixieren. Während des Spielens, funktioniert das durch Tappen kaum. Da hilft eigentlich nur ein Neustart, wenn man erst einmal aus dem Rhytmus gekommen ist.
 
Ich denke daran, die ganzen Songs so umzuschreiben, dass der komplette Song durch einen Sequenzer wiedergegeben wird.
So setzt der Drummer an Punkt X ein und dann starten der Musiker mit dem Tappen.
Irgendwann zu starten wäre mir ehrlich gesagt zu anfällig.
 
Wobei mir nun gerade einfällt...

das einfachste wäre doch:

Notebook
-> auf diesem ein Software Midi Player oder sowas wie Cubase aber mit Tap Tempo in Echtzeit
-> Externes Midi Interface und damit in den
-> Expander oder Synthesizer

Man bräuchte dann nur einen weiteren Musiker/Techniker, dessen Instrument dann das Notebook ist.
Hier findet sich immer ein eingefleischter Fan...

Was meint ihr? Wäre das was? Und welchen Software Midi Player könnte man nehmen, der dann über das Midi Interface den Expander ansteuert?
 
ich habe ein Yamaha SY85 das hat auch einen Sequenzer, aber wie passe ich immer das Tap Tempo an?
Ich vermute mal, überhaupt nicht. Nicht alle Workstations und Synthis mit Sequencer können das.

Selbst wenn, wenn ich mir vorstelle, wie der Keyboarder vier, fünf, sechs Minuten lang ununterbrochen viermal pro Takt entweder mit einer Hand auf einen Tap-Taster haut (was diese Hand das ganze Stück über ausfallen läßt) oder mit einem Fuß auf einen auf Tap eingestellten Fußschalter tritt, das ist Wahnsinn.

Schwierige Frage

Kann dieser Mensch deine Frage nicht beantworten ?
Mal sehen. Klavierwunderkind. Hat mit 3 schon Klavierunterricht gehabt. Ergo: 100% reinrassiger Pianist. So was schließt sich normalerweise mit Synthesizer-Nerd, Workstation-Fuchs und/oder Hardware-Sequencer-Frickler aus.

Fazit: Setzt Euch oder lasst euch als Keyboarder nicht zu sehr unter Druck bringen, alles so authentisch wie geht zu bringen, nur weil ihr vielleicht am ehesten über die Möglichkieten verfügt. Live spielen ohne Sequenzer ist das was immer noch am besten Spaß macht, auch wenn man das eine oder andere reduziert. Meine Bands sind live 100% Sequenzerfrei, und da bin ich stolz drauf.
Ich glaube, viele Keyboarder - so auch ich - fahren das volle Programm mit Songsequencer und was weiß ich wievielen Parts nicht, weil sie jemand zwingt, sondern weil es geht. Aus demselben Grunde spielen sie auch keine fix und fertigen General-MIDI-Sounds, sondern detailoptimierte Eigenbauprogramme.

Mit welchem Sequenzer kann ich Playback mit Tap Geschwindigkeit ablaufen lassen??? Und wie Tappe ich?
Ganz konkrete Antwort: Roland XP-60 oder XP-80 kaufen, einen der vier Foot Controller auf Tap einstellen, an die Buchse einen Fußtaster nach Wahl anschließen, Expansion-Boards Orchestral I und Orchestral II rein, und wenn du Glück hast, ist das Arrangement nicht so überladen, daß du mit 15 Sequencerspuren (+ 1 Spur für Percussion) nicht auskommst. Das Gerät stellst du eurem Keyboarder hin und sagst ihm, er soll auf allen vier Zählzeiten auf den Fußtaster treten. Den ganzen Song über, damit der Sequencer und der Schlagzeuger immer schön synchron bleiben.


Martman
 
Wow, Danke Martmann!

Eine sehr fundierte Aussage.

Aber Softwaremäßig gehts nicht? Wäre ja günstiger...

Übrigens: Reinrassiger Pianist! Da hast Du vollkommen Recht! :D
 
Man muss aber nicht staendig die Tap Taste betaetigen !
Das waere schlimm. Damit synchronisiert man das Tempo nur nach.
Nur wie hier schon bemerkt wurde. Die 1 zu treffen kann man damit nicht korrigieren.
Dazu muss man kurz stop und auf die 1 wieder start druecken.
Das ist aber nur bei einer loop wie z.B. einem ARP sinnvoll.
Das waere auch Aufgabe der Band. Aber manche Musiker haben Tomaten auf den Ohren.
Anstatt dass sie mal so laut spielen, dass sie auch was anderes statt sich selbst hoeren
muss man denen dann per click das Tempo ins Ohr foermlich reinblasen.

Und wenn man sich vertappt wird es sehr peinlich .

Wenn du also hergehst und sagt : Leute hier ist der Midi File nach dem ihr spielen muesst.
Ohne Nachtappen, ohne click !
Dann wirst du wahrscheinlich das erste mal in deinem Leben deine Band hochkonzentriert erleben. Und sie werden das erste Mal sagen : Hey mach mal die Keys lauter.
Hoeren vielleicht das erste Mal was die ganze Band denn ueberhaupt spielt.
 
Ich denke daran, die ganzen Songs so umzuschreiben, dass der komplette Song durch einen Sequenzer wiedergegeben wird.
So setzt der Drummer an Punkt X ein und dann starten der Musiker mit dem Tappen.
Irgendwann zu starten wäre mir ehrlich gesagt zu anfällig.
Stell Dir das nicht zu einfach mit dem Tappen vor. Was funktionieren könnte, wenn der Drummer anfängt, Du einen oder zwei Takte tappst, und dann den Song startest. Aber ob Du dann das richtige Tempo hast, ist noch fraglich. Es würde auf jeden Fall sehr viel Übung nötig sein.

Bevor Du zu viel Arbeit da rein steckst, würde ich das erst einmal probieren.
Nimm ein handelsübliches digitales Metronom, wie es die meisten Drummer nutzen. Die haben eigentlich alle eine Tap-Taste. Hör Dir dann einen beliebigen Song an und versuche per Tap das Tempo anzupassen. Ich denke, dann wirst Du sehr schnell wissen, was ich meine. Richy hat die Problematik schon mal beschrieben, das wirst spätestens mit dem Metronom-Test nachvollziehen können.

Ich denke, Ihr kommt um einen Klick nicht drumherum, und der ist dann der Master. Die ganze Tap-Geschichte funktioniert bestenfalls für Loops oder einzelne kurze Passagen.

...Dann wirst du wahrscheinlich das erste mal in deinem Leben deine Band hochkonzentriert erleben.
Die ganze Musik wird deutlich steriler klingen, weil alle sich nur noch auf das Tempo und die korrekte "Eins" konzentrieren...
...und - vor allem das Publikum merkt sofort den Unterschied zu "live".
 
Wow, Danke Martmann!

Eine sehr fundierte Aussage.

Aber Softwaremäßig gehts nicht? Wäre ja günstiger...
Geht schon, aber ob's günstiger ist... Da ist es nicht mit einem Discounter-Rechner für 400 Öcken und Freeware getan. Wenn's wirklich richtig gut klingen soll – Vienna Symphonic Library. Ganzer Karton voll DVDs, Hunderte Gigabyte an Samples. Daraus dann authentisch klingende Tracks zu basteln ist zwar möglich, dürfte aber Monate dauern. Dann brauchst du einen Rechner, der diesen Monster-Sampleplayer hosten kann. State of the art. 64 Bit, Quad-Core-Prozessor, riesige und möglichst schnelle Festplatte, unter 4 GB RAM dürfte gar nichts gehen, und außer einem Sequencerprogramm und der VSL sollte nichts drauf installiert sein. Nicht zu vergessen: anständige Audio-Hardware. Da wird dir jeder was anderes empfehlen, aber keiner wird Terratec oder Creative in den Mund nehmen, da wird's von MOTU, RME Hammerfall, Digidesign & Co. aufwärts interessant.

Übrigens: Reinrassiger Pianist! Da hast Du vollkommen Recht! :D
Wow, bin besser als ich dachte. Hab ja doch so was wie Menschenkenntnis...


Martman
 
Hab übrigens in der aktuellen Keys vom Oktober einen Artikel über "Helferlein für MIDI-Sync" gefunden. Da wurde einiges über diese Thema geschrieben, u.a. das 34one II von Polytec beschrieben. Ein Fußschalter in dem bekannten Boss-Design, mit dem der Drummer einzählen kann.
Da heißt es: "So kann der Schlagzeuger beim Beginn eines Songs auf das Spieltempo des Gitarristen reagieren, den Fußtaster zwei Mal im Tempo mittippen, bis dieser auf den dritten Tritt das Playback einstartet."
Es heißt aber auch weiter, dass dies einiges an Übung bedarf, damit das fehlerfrei funktioniert, "denn mehr als die wenigen Tritte zum richtigen Zeitpunkt gibt es nicht."
Man soll sogar das Tempo während des laufenden Betriebs nachregeln können, was ich persönlich bezweifle.
 
Man soll sogar das Tempo während des laufenden Betriebs nachregeln können, was ich persönlich bezweifle.

Ja? Wie geht das dann - einfach noch zwei-dreimal tappen? Stell ich mir recht schwierig vor, wenn man sowieso schon neben dem Beat ist...

LG, Sketch
 
Wahrscheinlich ständig eine Hand am Temporegler haben und bei Bedarf händisch nachregeln, da hat man auch keine Sprünge von 6 bpm wie beim Tappen.


Martman
 
J.K. hatte glaub ich in einem anderen Post einen Link zu der Kiste geschrieben.
 

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