Orphaned Land / The Never Ending Way Of ORwarriOR / 2010 / CD

  • Ersteller Leodoom
  • Erstellt am
Leodoom
Leodoom
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
01.12.15
Registriert
02.06.07
Beiträge
1.303
Kekse
2.006
Ort
Osnabrück
f-ORPHANED_LAND24b184bcc000213c9.jpg


Century Media

01. Sapari
02. From Broken Vessels
03. Bereft In The Abyss
04. The Path Part 1 - Treading Through Darkness
05. The Path Part 2 - The Pilgrimage To Or Shalem
06. Olat Ha'tamid
07. The Warrior
08. His Leaf Shall Not Wither
09. Disciples Of The Sacred Oath II
10. New Jerusalem
11. Vayehi Or
12. M I ?
13. Barakah
14. Codeword: Uprising
15. In Thy Never Ending Way (Epilogue)

78:22 Minuten



Orphaned Land vermengen Death-, Progressive-, und Heavy Metal mit ihren orientalischen Wurzeln JEGLICHER Natur (ob arabisch, jüdisch oder sonstwas ist denen dabei vollkommen wumpe), holen sich Hilfe bei einem arabischen Orchester, eine orientalischen Sängerin, quetschen einen Chor, 4 Sprachen und gefühlte 50 Instrumente in die Produktion, deren Namen der westliche Otto Normalmusikhörer wohl noch nie gehört hat und lassen dazu Steven Wilson von Porcupine Tree die Keyboards einklimpern und - weils so schön ist - gleich noch in, laut Info, 600 Stunden Studioarbeit auf fast 80 Minuten Hörgenuss produzieren. Dazu lässt die Band sich in den Trachten aller Weltreligionen ablichten und verkündet, ihr selbst kreierter "Middle Eastern Metal" wäre das nächste große Ding nach dem Bay Area Thrash.

Himmel, was für eine Steilvorlage für einen Jahrhundertverriss! Aber daraus wird leider nichts... denn abgesehen von dem ganzen Rummel um den Exotenbonus dieser Band (den sie in meinen Augen etwas ZU weit in den Vordergrund stellt), abseits jeder "Friedensmission", jeglicher möglicher Überladung des Albums und nicht zuletzt des absolut dämlichen Albumtitels ist das, was rausgekommen ist, ein Album, das einem die Sinne raubt.

Was auf dem Papier chaotisch erscheinen mag, wurde in Struktur und Form gegossen, alle Elemente kommen zum Tragen und ergeben ein homogenes Ganzes. Die orientalischen Elemente sind ein wesentlicher Bestandteil des Sounds und werden nicht nur benutzt, um Intros auszuschmücken oder im Hintergrund zu dümpeln. Kobi Farhi liefert als Sänger eine weit bessere Leistung ab als auf "Mabool" - seine Growls sind seit jeher wohl mit die besten die der Death Metal zu bieten hat, tief und trotzdem glasklar, aber seine Gesangsstimme ist ein echter Hinhörer. Alleine bei "Bereft In The Abyss" und "The Path Part 1" liefert er zwei Gänsehautmoment ab, wie sie selbst Mikael Akerfeldt nicht besser hinbekommen hätte. Shlomit Levi glänzt als weibliches Gegenstück immer wieder mit ihrer engelsgleichen Stimme und zusammen erschaffen die beiden eine unglaubliche Dynamik, die auch die Instrumentalfraktion mit dem tighten, oft verspielten Spiel zu tragen weiß. Die Gitarrensoli sind eher rar gesät, aber wenn sie da sind dann emotional und intelligent, immer mit Feeling für die großen Melodien. Neben dem ganzen Orientalgefrickel hat die Band aber auch beinharte Death Metal-Kracher zu bieten, das grandiose "Codeword: Uprising" wird jeden Nacken brechen...

Wir fassen zusammen: Komplex, intelligent, sanft, hart, gänsehauterzeugend, detailverliebt, exotisch, eigenständig, extrem gut eingespielt, grandios gesungen. Für mich ein der erste Anwärter auf den Titel "Album des Jahres"!

Wer straighten Heavy Metal mit Drachentötern und Judas Priest Ripoff-Riffs und ohne viel Drumrum will braucht hier garnicht erst reinhören. Wer allerdings gut gemachte Musik sucht die sich vom Einheitsbrei der Masse abhebt, zugreifen - SOFORT!


10/10 Punkte
 
Eigenschaft
 
Ich bin mal auf das Album gespannt, konnte es leider noch nicht hören.
Ihr letztes Album "Mabool" halte ich für eines der genialsten Metal-Scheiben überhaupt und auch die Alben davor hatten einige Kracher zu bieten!

Also wer die Band noch nicht kennt und auf progressiven Metal steht, sollte unbedingt mal reinhören!
 
Mir ist hier der Orient-Anteil mittlerweile zu hoch, deswegen höre ich mir hier fast immer nur das halbe Album an.
Die Hälfte die mir gefällt, ist allerdings in der Tat sehr gut.

Im Gesamten für mich dann aber wieder nich so, weil ich wie gesagt immer die Hälfte skippe. :D
 
Habe die Scheibe heute erstmals gehört - und bin wieder fasziniert, wie auch schon beim Vorgänger Mabool. Es ist nicht so, daß mir alles gut gefällt und mit growls werde ich in diesem Leben nicht mehr warm werden, aber... die dargebotene Bandbreite ist schlicht ehrfurchtgebietend. Wie Mathew schon dargestellt hat, alleine das Instrumentarium und die Sprachenvielfalt ist mehr, als der gemeine Metalhead verkraften kann. Aber wer open minded an die Sache herangeht und auch fremdartige Klänge in seinem musikalischen Kosmos zulässt, bekommt ein Album geboten, welches so ziemliche jede Grenze sprengt. Eine "Standardbewertung" alá x von 10 Punkten ist eigentlich kaum vornehmbar, denn für dieses Genre gibt es quasi keine Vergleiche - zumindestens keine mir bekannten. Ganz großes Ohrenkino und technisch über jeden Zweifel weit erhaben!
 
Ich hab's mit der Scheibe nun auch ein paar Mal probiert. Einerseits hat sie absolut geniale Momente und sau-starke Songs und Riffs und die Zusammensetzung ist großartig, andererseits geht es mir persönlich so, dass ich sie zu lang finde. Nichts gegen "value for cash", aber ich hab's nur ganz selten geschafft, mir diese Scheibe von Anfang bis Ende bewusst und konzentriert durch zu hören. 2-3 Songs weniger hätten das sicher deutlich vereinfacht... Trotzdem ist die Scheibe echt extrem stark...
 
Schwer zu sagen für mich, wie gut dieses Album ist. Wie es auch Xytras schon gesagt hat, es ist schwer, die CD von Anfang bis Ende öfter durchzuhören. Das habe ich vielleicht zwei mal geschafft. Mein Problem war, glaube ich, dass ich relativ früh schon das Lied "The Warrior" für mich entdeckt habe, das halt einfach ein Hammersong ist (vor allem das gesproche Text am Anfang und natürlich das Solo am "Ende" :D) und der Rest hatte bisher nie die Chance, weiter zu mir vorzudringen. Das mag auch an der sehr langen Spieldauer liegen, denn wann hat man denn heutzutage schon noch Zeit, 80 Minuten konzentriert durchzuhören, außer vll mal abends, aber da motzen die Nachbarn ja leider, wenn man etwas mehr aufdreht :D
50 Minuten hätten komplett gereicht, dann wäre es sicher etwas leichter, sich dem ganzen Album hinzugeben!
Für lange Autofahrten auf der Autobahn ist es aber sicher optimal geeignet ;) (für Stadtfahrten ist mir Limp Bizkit oder andere kurzweilige Neckbreaker wie Neaera dann doch lieber :p)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben