P90 nur im Duo betreiben? + Frage zu Neck-PU

[ultraGP]

Hi,

in meiner Squier Jagmaster habe ich momentan an der Bridge einen Entwistle P90 mit Alnicomagnet und ich liebe den Sound. Mit dem P90 am Hals bin ich nicht so zufrieden (obwohl sehr großer Abstand zu den Saiten) ist mir der Sound zu tief und gehaltvoll. Da hätte ich gerne was drahtiges für warme perlende Cleansounds, was mit dem P90 nicht möglich ist. Jetzt habe ich irgendwann mal gelesen das man P90 Pickups immer im Duo betreiben sollte da es sonst brummt. Stimmt das oder kann ich bedenkenlos in der Neckposition einen Lipstick PU einbauen? Bei der Gitarre teilen sich beide PU's ein Voumen-Poti und 1 Tone-Poti. Gibt das Probleme wenn ich beide PU zusammen spiele? Da ich eh nochmal ein neues Pickguard anfertige habe ich an einen Lipstick PU am Hals nachgedacht, oder ist ein Tele-Neck-PU mit wenig Output die bessere Wahl? Oder kennt wer von euch einen P90 der nicht so fett und dunkel am Hals klingt? Minihummbucker habe ich auch schon überlegt, aber vermutlich auch zu dunkel vom Sound?

 

[Revolver]

Das man P90 Pickups nur im Duo betreiben sollte ist schon mal Quatsch.
P90 sind Single Coils, also brummen die ein bisschen, so wie bei einer Strat mit SC´s auch. Wenn einer der Pickups andersrum gewickelt und andersrum gepolt ist, werden sie zusammengeschaltet quasi zum Humbucker und das Brummen ist weg. Vielleicht sollte der Lipstick also reversed wound und reversed poled sein, damit die Zwischenstellung brummfrei ist.

 

[Rossington]

ääähm...und warum ist er soooooo weit weg von den saiten? wie groß ist der abstand tatsächlich?

 

[ultraGP]

ääähm...und warum ist er soooooo weit weg von den saiten? wie groß ist der abstand tatsächlich?

Ähmm naja ...... nicht soooooooooooooooooo weit weg wie du vielleicht denkst!

 

[bagotrix]

Hi,

der erste Versuch sollte immer sein, die vorhandenen PUs besser einzustellen. Wenn Du den PU sehr weit von den Saiten entfernt eingestellt hast, leiden auch die Höhen. Die kannst Du wieder zurück bekommen, indem Du die Polschrauben weit rausdrehst. Durch die veränderte Geometrie des Magnetfeldes bekommt man dann schon eine deutlich hellere Abstimmung.

Oh, gerade habe ich gesehen, dass Du Entwistles hast. Dann sind das wohl die mit den festen Polepieces nach Fender-Art. Da geht das natürlich nicht... Eine Alternative wäre es noch, statt irgendwie zu basteln, am Hals einen "richtigen" P-90 einzubauen, aber eben mit brillanterem Sound. Da würde ich Dir einen Rockinger empfehlen - das Neck-Modell ist mit 5,9 KOhm deutlich schwächer gewickelt als durchschnittliche P-90 oder auch Dein Entwistle. Der sollte dann deutlich weniger Bässe und einen helleren Sound haben. Wenn nötig, kannst Du das dann mit der Einstellung noch etwas betonen, siehe oben.

Ein Tele-NeckPU bringt nicht unbedingt einen brillanteren Sound. Er wurde ja nicht zuletzt für Jazz-Sounds entwickelt. Viele Tele-Spieler verwenden ihn vorwiegend als Würze für die Mittelposition und kaum mal alleine. Warm ja, aber perlend: eher weniger. Da würde ich selbst einen Strat-PU vorziehen, zumal die Auswahl da wesentlich größer ist und sich da leichter was passendes finden lässt.

Lipsticks klingen im Vergleich zu StratPUs auch oft etwas milder, da bin ich aber nicht wirklich der Experte, welche Varianten da auf dem Markt sind. Deshalb nur die Tendenz: Höhen haben sie genug, aber sie haben nicht diesen Biss wie ein Strat-PU, klingen eher seidig. Haben fast etwas von einer Akustik-Gitarre, wenn der Amp entsprechend eingestellt ist. Prima auch für Slide-Sounds.

Insgesamt kann man einen P-90 sicher nicht nur mit PUs des gleichen Typs paaren, aber es kommt eben drauf an, was man sucht. Soll die Gitarre beim Durchschalten stark unterschiedliche Sounds haben oder sollen Output und Klangcharakter etwas homogener bleiben? Das kannst Du nur selber entscheiden. Im ersten Fall hat man eine Menge Möglichkeiten, im zweiten Fall würde ich persönlich es mit dem Rockinger probieren.

Gruß, bagotrix

 

[ultraGP]

Hallo da!

Hi,

der erste Versuch sollte immer sein, die vorhandenen PUs besser einzustellen. Wenn Du den PU sehr weit von den Saiten entfernt eingestellt hast, leiden auch die Höhen. Die kannst Du wieder zurück bekommen, indem Du die Polschrauben weit rausdrehst. Durch die veränderte Geometrie des Magnetfeldes bekommt man dann schon eine deutlich hellere Abstimmung.

Leider hat der Neck PU genau wie der Bridge-Pu 8,5 Ohm und das kommt am Hals schon heftig. Damit der Hals P90 etwas leiser wird habe ich den Pu ca. 5 mm tiefer gelegt was keine Besserung brachte. Der ist einfach zu laut und leider hat die Gitarre keine 2 Vol-Potis.

... Eine Alternative wäre es noch, statt irgendwie zu basteln, am Hals einen "richtigen" P-90 einzubauen, aber eben mit brillanterem Sound. Da würde ich Dir einen Rockinger empfehlen - das Neck-Modell ist mit 5,9 KOhm deutlich schwächer gewickelt als durchschnittliche P-90 oder auch Dein Entwistle. Der sollte dann deutlich weniger Bässe und einen helleren Sound haben. Wenn nötig, kannst Du das dann mit der Einstellung noch etwas betonen, siehe oben.

Jepp ich denke du hast recht und das ist die vernünftigtse Lösung (auch optsich). Die Tage schau ich mich mal nach schwachbrünstigen P90 um. Bei Rockinger habe ich schon ein paar mal bestellt (feiner Laden) und wenn deren P90 nicht zu teuer ist teste ich den mal oder andere Alternativen.

Ein Tele-NeckPU bringt nicht unbedingt einen brillanteren Sound. Er wurde ja nicht zuletzt für Jazz-Sounds entwickelt. Viele Tele-Spieler verwenden ihn vorwiegend als Würze für die Mittelposition und kaum mal alleine. Warm ja, aber perlend: eher weniger. Da würde ich selbst einen Strat-PU vorziehen, zumal die Auswahl da wesentlich größer ist und sich da leichter was passendes finden lässt.

Lipsticks klingen im Vergleich zu StratPUs auch oft etwas milder, da bin ich aber nicht wirklich der Experte, welche Varianten da auf dem Markt sind. Deshalb nur die Tendenz: Höhen haben sie genug, aber sie haben nicht diesen Biss wie ein Strat-PU, klingen eher seidig. Haben fast etwas von einer Akustik-Gitarre, wenn der Amp entsprechend eingestellt ist. Prima auch für Slide-Sounds.

Danke für deine Info's und das hat mir sehr geholfen.

Gruß!
ultra

 

[ultraGP]

Hi,

mir ist heute eine einfachere Lösung eingefallen und zwar ein internes Poti der das Vol vom Neck-P90 um ca. 40-50% reduziert. Platz genung ist noch unter dem Pickguard, aber man könnte das Poti nie nachregeln.
Genial wäre dafür ein Volumen-Poti als Schieberegler, den ich mit in das Control-Plate integrieren könnte. Kennt wer von euch so was? Oder ein Switch der einen Widerstand schaltet? Wenn es Booster in Gitarren gibt müsste ja auch das Gegenteil möglich sein.
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Die 3 Schiebeschalter sind Fake und dort könnte man gut ein Poti unterbringen.

 

[Rossington]

und trotzdem hat mich deine frage nun dazu verleitet, einem P90-gas-anfall zu erliegen. danke

 

[bagotrix]

Hi,

welche der Bedienungselemente sind denn bisher überhaupt belegt bzw. in Benutzung? Das Poti oben am Cutaway würde sich doch anbieten, und mit dem Schiebeschalter könnte man es zuschalten. Nachdem der HalsPU zuviel Bass hat, würde ich dem Dämpfungspoti dann evtl noch einen Treble Bleed spendieren, damit beim Zurückregeln die Brillanzen erhalten bleiben.

Gruß, bagotrix

 

[ultraGP]

Hallo,

welche der Bedienungselemente sind denn bisher überhaupt belegt bzw. in Benutzung?

Nur der Toogleswitch und die beiden Potis unten.

Das Poti oben am Cutaway würde sich doch anbieten, und mit dem Schiebeschalter könnte man es zuschalten.

Im oberen Cutaway gibt's nur einen Switch und die beiden Potiöffnungen sind mit schwarzem Mattlack unterlegt, weil die passenden Jaguar/Jazzmaster-Potis schweineteuer sind.

 

[bagotrix]

Hi,

dann kannst Du ja zumindest den oberen Schalter benutzen, um ein Poti (in dem Fall 500 Kohm oder sogar 1 MOhm, würde ich mal sagen) zuzuschalten, mit dem Du die Lautstärke nur beim HalsPU reduzierst. Wenn Dir die Potirädchen zu teuer sind (denn die Potis selbst sind ja Standardware), kannst Du ja auch ein Trimmpoti nehmen, dass Du einmal einstellst und dann in der Fräsung versenkst. Etwas Schaumgummi oä nicht vergessen, damit es nicht in der Gegend rumfliegt.

Die eigentliche Schaltung wäre ganz einfach. Du lässt die Schaltung im bisherigen Bereich unverändert und nimmst das Volumepoti wie auf diesem Diagramm dazu:

http://www.seymourduncan.com/wp-content/uploads/2015/05/Jazzmaster_Standard.jpg

Im Prinzip also die Standard-Jazzmaster-Schaltung mit dem "Rhytm Circuit", nur das Tonpoti kannst Du dabei eben weglassen. Wie gesagt würde ich bei Deiner Zielsetzung noch ein Treble Bleed (SuFu, Google) parallel zum Halsvolume löten, damit Du keine Höhen verlierst.

Gruß, bagotrix

 

[ultraGP]

Hallo,

danke dir und ich denke ich mache das mit dem internen Poti, aber ohne Schalter.