Peavey geht nach China

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Wundert mich, dass es noch keine Meldung hier dazu gibt:

Peavey schließt die US amerikanischen Niederlassungen/Fabriken, siehe:
http://www.meridianstar.com/news/pe...cle_81172100-4c3c-11e4-839a-430ccaec34e6.html

Was nicht Niet und Nagelfest ist, wird bei einer Auktion verkauft:
http://www.myronbowling.com/Auctions/Peavey-Electronics-Inc-751C50.html

Wenn das der Stand der US amerikanischen Wirtschaft ist, dann ist es kein Wunder, dass der Euro/Dollarkurs für uns langsam wieder günstiger wird.

"One of our ongoing problems always has been, going way, way back is we can't find trained people," Peavey said. "I've told a succession of people here that one of the problems we have here is we can't find skilled people."
Wie wäre es mit selber ausbilden?
 
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Die Amis kennen die art ausbildung die wir hier in deutschland haben garnicht berufsschule was ist das . Dazu kommt das die amis schon seit jahren da sind wo wir in deutschland auch langsam hinsteuern. Alle wollen studieren und keiner will sich mehr die finger dreckig machen.
 
Haut mich jetzt nicht gerade aus den Socken.


Beim Peavey Combo-Klassiker schlechthin beispielsweise, dem 'Bandit', wurde schon ab 2004 (...die 'Red-Stripe' -Modelle, mit dem alten Pointy-Logo...) die Fertigung nach China verlegt.

Die aktuellen 'Codpiece' oder spöttisch: 'Cyclops'-Modelle haben z.B. zwar an Features zugelegt, dafür ist die unzerstörbare Solidität der alten 'Made in Mississippi' Produkte wohl sprichwörtlich ebendiesen Mississippi runtergegangen... :rolleyes: :(


Dies nur als kleines FYI... :)

:hat:
 
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Die Amis kennen die art ausbildung die wir hier in deutschland haben garnicht berufsschule was ist das . Dazu kommt das die amis schon seit jahren da sind wo wir in deutschland auch langsam hinsteuern. Alle wollen studieren und keiner will sich mehr die finger dreckig machen.
ist schon richtig, so ein duales Ausbildungssystem wie in Deutschland oder Österreich habens in den USA nicht. Ein wenig verwundert mich die Meldung allerdings schon, da es derzeit eher den Trend der Re-Industrialisierung in den USA gibt - dh Produktion wird teilweise wieder ins Land geholt. Ist allerdings auf Grund des derzeitigen Dollarkurses wahrscheinlich nicht rentabel für eine Firma wie Peavey, die ja viel für den Export und damit ausserhalb der Dollarwelt produzieren. Dass sie aber gleich komplett zusperren...
 
aus dem 1. Link

"The U.S. has become increasingly unfriendly to business, Peavey said. High corporate taxes — and locally, higher electricity rates and other growing expenses are making it more difficult to do business in the U.S., he said. His competitors know this, Peavey said."
 
Die haben ihren Laden schon lange nicht mehr im Griff:

 
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Genau - wie ja auch im anderen Thread diskutiert wurde, geht es hier nicht um "die Amis" und "deren Ausbildungssystem", sondern schlichtweg darum, dass Peavey den Bach runtergeht. Ob man das nun der falschen Modellpolitik, der schlechten Qualitaet, oder was auch immer anlastet, ist egal - letztlich hat hier die Fuehrung nicht erfolgreich agiert.
 
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Denke die "wir können kein qualifiziertes Personal finden" Aussage ist gleichbedeutend mit "in einem Billiglohnland zu produzieren bringt den Unternehmen mehr Gewinn da man am größten Kostenanteil=Personalkosten sparen kann und auch keiner geregelten Arbeitszeit und Gewerkschaft unterliegt".

Habe letztens ein sehr bekanntes Porzellan Unternehmen in Deutschland besucht und nachdem ich den Produktionsweg kennenlernen durfte, war mir auch klar warum die Teile so extrem teuer sind. Alles Handarbeit (wird zumindest gesagt) durch lang eingeschultes Personal und in mühsamen Einzelschritten gefertigt. Das hat halt seinen Preis.

Wenn du das in Asien produzieren kannst, kostet das Ganze gleich weniger in der Produktion und es bleibt mehr im Firmenbörserl!
 
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Koennt ihr vielleicht mal aufhoeren, von "den Amis" zu reden? Wir reden hier von dem Land, das uns mit Google, Facebook und Apple einige der innovativsten und erfolgreichsten Firmen der letzten Jahrzehnte gebracht hat (davor Microsoft)... klar, allesamt Datenkraken, aber eben erfolgreich, weil die Produkte gut sind. Schaut Euch mal an, was an Nobelpreistraegern der letzten Jahre "Amis" sind.

Und das alles - oh Wunder, oh weh - ohne Trennung in Haupt-/Realschule und Gymnasium und ohne deutsche Berufsausbildung. Wie der Rest der Welt auch.

Kommt jetzt etwas aetzend rueber - aber wir Deutschen sind recht schnell dabei, unser Schul- und Bildungssystem auf einen Thron zu stellen und uns auf den Errungenschaften deutscher Ingenieurskunst auszuruhen. Will nur sagen: andere sind auch gut. Ich arbeite hier mit vielen Menschen, die es wirklich drauf haben - unabhaengig davon, was fuer eine Berufsausbildung sie genossen haben. Und genauso habe ich hochausgebildete deutsche Handwerker erlebt, die einfach nix drauf hatten... es gibt ueberall Licht und Schatten!

Und davon ab: Fender, Gibson und Martin haben wohl auch keine Schwierigkeiten mit dem Finden guter neuer Mitarbeiter...

Ich bleib' dabei - es klingt mehr und mehr danach, als haette man bei Peavey viel zu lange geschlafen und jetzt muss man hart und brutal agieren, um vielleicht das Ueberleben zu retten. Denn - "mal eben so" nach China gehen und dort erfolgreich produzieren ist ja auch nicht so einfach. Das will auch aufgebaut und getestet werden, das dauert auch ein paar Jahre gerne mal... nunja. Mal sehen, was passiert.
 
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Muss dem Zauberer hier recht geben: es liegt nicht am US Bildungssystem und sicher auch nicht an den steigenden Kosten, die ja andere Hersteller auch spüren. Ob Peavey generell ein Problem hat kann ich nicht beurteilen, aber so ad hoc mal die Produktion in ein anderes Land übersiedeln und daheim alle Zelte abbrechen klingt für mich nicht gut für die Zukunft.
 
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Einfach nur Optimierung neoliberaler Prägung. Die armen Unternehmer... Pfui Teufel:igitt:
 
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unser Schul- und Bildungssystem auf einen Thron zu stellen und uns auf den Errungenschaften deutscher Ingenieurskunst auszuruhen.
Tun wir das wirklich?

Wenn das Bildungssystem so toll war, warum wurden dann Bachelor/Master Studiengänge eingeführt?
Und PISA hackt auch ständig auf unserem Schulsystem rum und damit auch die Medien.

Man geht auch nicht einfach nach China und stampft da ne Infrastruktur aus dem Boden. Zumal China mittlerweile gar nicht mehr das Hype-Billiglohn-Land ist, sondern momentan eigentlich Indonesien (mit fast 240 Milionen Einwohnern auch nicht gerade klein).
 
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Ich denke, die müssen dort nicht mehr so viel aufbauen... ;)
 
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Koennt ihr vielleicht mal aufhoeren, von "den Amis" zu reden? Wir reden hier von dem Land, das uns mit Google, Facebook und Apple einige der innovativsten und erfolgreichsten Firmen der letzten Jahrzehnte gebracht hat (davor Microsoft)... klar, allesamt Datenkraken, aber eben erfolgreich, weil die Produkte gut sind. Schaut Euch mal an, was an Nobelpreistraegern der letzten Jahre "Amis" sind.

Und das alles - oh Wunder, oh weh - ohne Trennung in Haupt-/Realschule und Gymnasium und ohne deutsche Berufsausbildung. Wie der Rest der Welt auch.

Kommt jetzt etwas aetzend rueber - aber wir Deutschen sind recht schnell dabei, unser Schul- und Bildungssystem auf einen Thron zu stellen und uns auf den Errungenschaften deutscher Ingenieurskunst auszuruhen. Will nur sagen: andere sind auch gut. Ich arbeite hier mit vielen Menschen, die es wirklich drauf haben - unabhaengig davon, was fuer eine Berufsausbildung sie genossen haben. Und genauso habe ich hochausgebildete deutsche Handwerker erlebt, die einfach nix drauf hatten... es gibt ueberall Licht und Schatten!

Und davon ab: Fender, Gibson und Martin haben wohl auch keine Schwierigkeiten mit dem Finden guter neuer Mitarbeiter...

Ich bleib' dabei - es klingt mehr und mehr danach, als haette man bei Peavey viel zu lange geschlafen und jetzt muss man hart und brutal agieren, um vielleicht das Ueberleben zu retten. Denn - "mal eben so" nach China gehen und dort erfolgreich produzieren ist ja auch nicht so einfach. Das will auch aufgebaut und getestet werden, das dauert auch ein paar Jahre gerne mal... nunja. Mal sehen, was passiert.


Gott ja facebook top erfindung darauf hat die menschheit gewartet. Damit auch jeder wichtig tuer der welt mitteilen kann wann er aufs klo geht und wie sein stuhlgang war! weiss gar nicht wie ich ohne facebook leben kann.


Ich hab das deutsche ausbildungsystem nie auf einen thron gestellt ich redete lediglich von der berufsausbildung . Das reine deutsche schulsystem ist für mich schon lange ein auslaufmodell.

fakt ist in amerika werden die leute eben ,,nur" angelernt und nicht in einer mindestens drei jährigen ausbildung ausgebildetet. Was nicht heissen soll das es in den usa keine guten facharbeiter gibt.


Fakt ist aber auch egal ob usa oder deutschland etc viele unternehmen
jammern ruhm sie würde keine guten facharbeiter mehr bekommen. Viele unternehmen wollen ,,fertige" facharbeiter sprich keine zeit,geld in ausbildung bzw. anlern phase stecken.Sich dann aber wundern.

Peavy macht nur das jetzt was viele amp hersteller schon jahrelang machen alles in fernost produzieren. Im heimatland ist höchstens noch die Entwicklung und das Hochglanz verwaltungsgebäude mit showroom.

Könnte mir vorstellen das in fernost teilweise bessere Quilität von band läuft als made in usa .
 
Zumal China mittlerweile gar nicht mehr das Hype-Billiglohn-Land ist, sondern momentan eigentlich Indonesien (mit fast 240 Milionen Einwohnern auch nicht gerade klein).

So isses! Zig Firmen kommen zurück aus China, weil dort eben auch nicht alles so Ideal ist und "die Chinesen" inzwischen auch gut gelernt haben. Jetzt kommen sanfte Proteste über Umweltverschmutzung und Lebensstandards (=Löhne, Steuern und Abgaben).

Der Begriff der "Heuschrecken" kommt nicht von ungefähr und da China inzwischen alles in allem relativ teuer ist, zieht man halt weiter...

Das ist mir im Falle Peavey aber zu einfach. Ich denke, dass es Peavey einfach an der Entwicklung und neuen Innovationen gefehlt hat. Dann bleibt blos noch die Schraube "Preis/Lohnkosten" an der man drehen kann, wobei es auf mich einfach den Eindruck macht, dass man den Namen verkauft hat. Wäre ja nicht die erste Firma....

Mein aufrichtiges Beileid an die Leute, die auf der Straße stehen....
 
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na jetzt ist mir klar, warum dieses amerikanische Firmen- Urgestein Apple seine Produkte in China bauen läßt: weil es keine Fachkräfte im eigenen Land kriegt.
Tun wir das wirklich?

Wenn das Bildungssystem so toll war, warum wurden dann Bachelor/Master Studiengänge eingeführt?
Und PISA hackt auch ständig auf unserem Schulsystem rum und damit auch die Medien.
weil unsere Wirtschaft danach gerufen hat, sie wollte die stromlinienförmig durchgeschulten Studiengänge. Auch unter Akademikern will man halt pflegeleichte Fachidioten und funktionelle Dummheit, kurzfristig scheint das zur Steigerung der Produktivität zu führen, langfristig führt der Weg aber m.E. in die Katastrophe und dann muss man alles was technisch anspruchsvoller als ein Kühlschrank ist eben in China fertigen lassen.
 
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Ich versuch's nochmal - zwischen "ich entwickle ein hochkomplexes technisches Produkt" (z.B. Auto, Smartphone, Fernseher mit allem Schnickschnack) und "ich lasse das fertig entwickelte Produkt bauen" ist ein riesiger Unterschied.

Apple hat 98.000 Angestellte, davon sollen 13.000 im neuen Hauptquartier in den USA sitzen - dazu die Angestellten der firmeneigenen Apple Shops. Die gesamte Produktion in China ist quasi angemietet, das sind keine eigenen Mitarbeiter... aber nicht umsonst steht hinten immer drauf: Designed by Apple in California / Assembled in China. BMW hat 116.000 Angestellte, Forschung und Entwicklung ist zum Grossteil in Deutschland, plus diverse Produktionsstandorte... dazu diverse Auslandswerke (im Gegensatz zu Apple gehoeren die Haendler aber nicht zur Firma sondern sind ueber Vertraege gebundene Haendler, wie in der Autobranche ueblich). Also - ein "lokales" Zentrum mit heimischen Arbeitsplaetzen (und hochwertigen!) und internationaler Produktionswelt schliessen sich nicht aus!

Zum Thema Bachelor/Master: Die ganze Welt kann das, und beweist, dass das gut geht. Wie gesagt, schaut Euch an, wo die Nobelpreistraeger sitzen und sonstige Spitzenforschung stattfindet... und im angelsaechsischen Raum wurde nunmal das Bachelor- und Master-System erfunden und es hat sich als weltweiter Standard durchgesetzt. Dass wir es in DE nicht super umgesetzt haben, ist kein Problem des Konzepts an sich... Bachelor/Master "richtig" gemacht bietet annaehernd dieselbe Flexibilitaet wie das "gute alte deutsche" Diplom - na gut, vielleicht mit ein bisschen mehr Klarheit, wie lange man Zeit hat fuer den Abschluss. Wir machen es uns halt gern kuenstlich schwer, weil wir meinen, dass Wissen = Ausbildung = alles ist. In DE machen wir gerne "ich hab' XYZ gelernt/studiert, ich habe den Abschluss, ich bin der Experte", andere Laender eher "lern die Grundlagen im Studium/Training, dann konstantes Lernen / Weiterbilden im Job". Unterschiedliche Philosophien.

Also: Wenn Peavey in einem gewissen Segment konkurrenzfaehig sein will, dann muss die Firma Wege finden, dies zu tun. Andere Companies haben entsprechend agiert und diversifiziert und waren aktiv (siehe z.B. Fender - von Pawn Shop billig aus China bis zu Custom Shop hangefertigt in USA), Peavey hat gesagt "das haben wir schon immer so gemacht und es war gut so".

Wer kennt noch die Weltkonzerne Nokia oder Kodak? Ob man das nun will oder gut findet oder nicht - es geht recht fix und brutal zu im internationalen Geschaeft. Schuld sind ja auch wir Kunden, wir wollen Top-Qualitaet zum guenstigsten Preis.
 
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Also, ich habe mir gerade alle Beiträge durchgelesen, und konnte fast jedem zustimmen.
Was sagt uns/ mir das? :gruebel:

Ich kenne mich in BWL absolut nicht aus.
Glaube aber große Menschenkenntnis zu haben...

:hat:
 
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