Perfect Little Whore

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MicRaving
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Hallo allesamt,
ich hab heute einen älteren Text von mir überarbeitet und wüsste gerne was ihr davon haltet.
Zur bisherigen musikalischen Gestaltung: Bis jetzt werden die Strophen ziemlich laut gesungen, fast geschrien. Nach je 4 Zeilen Strophe kommt eine einen Takt kurze Bridge (falls man das dann so nennt). Der Pre-Chorus wird anfangs geflüstert und dann immer lauter. Die Musik ist härterer Punk-Rock, fast Metal.

Verse 1:
This is my perfect little whore
Lying on the bathroom floor
This my perfect little one
Between stupidity and numb

Spent too much time now for your life
Thought you hate living lives in strive
Though you did hope to get ‘em all
But no one holds you if you fall

Refrain:
These are my famous last words
For you
I hope you enjoy them
As I really do

Verse 2:
Try to kill what kills you most
Now you’re nothing but a ghost
Just a shadow on the wall
That just tries to please ‘em all

I give to you my last present
Lines for which blood and sweat I’ve spent
They are like glitter on the floor
While murder’s knocking on your door

Refrain

Pre-Chorus:
And if I fall
After all
Would you catch me
Or release it
Watch it now
As it grows
Watch it now
It’s your ghost

Refrain

These are my famous
Last words dearest one
I hope you loved the fighting
Well I think now were done

Ich freue mich über jede Form von konstruktiver Kritik, Verbesserungsvorschlägen, Anmerkungen, etc. :)
 
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Hallo, MicRaving,

das wird jetzt schwer.

Mein Eindruck nach dreimaligem Lesen ist: Neben den grammatikalischen Schwächen und dem rein sprachlichen "Denglisch" in puncto Vokabular und Satzbau wird nicht klar, was der Text

a) insgesamt aussagt und was
b) die vielen einzelnen Bilder jeweils zu bedeuten haben; für mich wirkt der Inhalt also auch denglisch, als wolltest Du unbedingt Sachen auf Englisch schreiben, die Du Dir auf Deutsch überlegt - aber leider nicht ganz zuende gedacht - hast.

Ich hab' da so 'ne Vermutung bzgl. a): Das LI will sich bei der/dem Angesprochenen rächen bzw. Genugtuung für eine erlittene Schmach erlangen. Bezüglich b) schließe ich aus "kill", "murder", "last words" und "ghost", dass es sich beim Racheakt um eine Tötung, evtl. mit vorhergehender Tortur, handelt.
Durch die allgemein gehaltenen Formulierungen, die klischeehaften, zusammenhanglosen und recht bedeutungsschwachen Bilder weckt dieser Text jedoch überhaupt kein Interesse in mir. Anhaltspunkte für Fragen, die ich als Zuhörer zumindest aufgeworfen sehen bzw. hören möchte, fehlen total, stattdessen regiert das übliche Schema "Ich war so lieb und Du so böse - jetzt stopf' ich Dich in die Fritöse".

Was hat der/die Angesprochene denn getan, dass er/sie einen grausamen Tod verdient? Deinem Text entnehme ich mittels mühsamer Interpretations-Puzzlearbeit, dass die betreffende Figur nur 'rumgehangen und sich auf andere verlassen hat. Okay, das kann nerven, aber deswegen gleich zur Klinge greifen? Wirkt übertrieben. Aber halt, vielleicht ist ja das LI der wahnsinnige Chaot - hmmm, dann aber ein sprachlich schwacher, das sollte aufpoliert werden. Und wenn das LI tatsächlich der/die eigentlich Wahnsinnige ist, dann doch in sehr allgemeinen Begriffen und geordneten Bahnen - das geht noch viel fieser, z. B. mit präziseren Beschreibungen oder (noch besser!) mit mehr Suspense!

Langer Rede kurzer Sinn: Mach' Dir den Ablauf der Geschichte inkl. Vorgeschichte erst mal klar und such' Dir neuralgische Punkte aus. Wann hat wer wen wie warum verletzt und wozu führte das? Wie hat der jeweils andere darauf reagiert und warum (oder wie hätte er am liebsten darauf reagiert und warum hat er's nicht getan)? Entscheide Dich, aus wessen Perspektive Du schreiben willst, Perspektivenwechsel (z. B. von der Strophe zum Refrain) sind natürlich auch reizvoll, sollten aber möglichst eindeutig zu erkennen sein.

Wenn Du den Rohbau im Kopf hast, schreib' ihn erst mal auf Deutsch nieder. Vielleicht stellst Du dann fest, dass das mit ein paar kosmetischen Veränderungen im Endeffekt sogar besser klingt als es auf Englisch je klingen würde, dann hast Du 'nen tollen deutschen Text.
Vielleicht stellst Du dann aber auch fest, dass Du ihn doch lieber auf Englisch hättest, dann übersetze ihn zunächst einmal möglichst dicht am Original. Nach einem kritischen Blick auf das Ergebnis dürfte jetzt eine massive Recherche-Arbeit beginnen: Was heißt "bis auf den letzten Blutstropfen aussaugen" auf Englisch? Klingt das an dieser Stelle im Text gut? Wenn nicht, gibt's alternative Übersetzungen? Nein? Was kommt dem dann am nächsten? Gibt es eine Wendung, mit der ich eine Umkehrung verdeutliche, z. B. - platt ausgedrückt - "jetzt hol' ich's mir zurück und bade drin"? etc. etc. Halte Dich bei der Übersetzung zunächst an simple syntaktische Strukturen, rumspielen kannst Du später immer noch, und halte Dich vor allem an einen sprachlichen Stil (modern oder antiquiert, nicht beides im wilden Wechsel) - fast nichts wirkt peinlicher als stilbrechende Ausdrücke (oder Satzgliedverschiebungen, die einen stilbrechenden oder gar falschen Satzbau erzeugen), die nur benutzt werden, weil sonst kein Reim zustandekäme. Der gekonnte Stilbruch oder -wechsel zeichnet sich dadurch aus, dass man das ihm zugrundeliegende Können eben bemerkt...

Bis hierhin erst mal, ich muss zurück an die Arbeit ;) Nimm mir die ganze Kritik nicht übel, ich hoffe, Dir damit ein paar Anhaltspunkte aufzuzeigen, die beim Texten auf Englisch m. E. unbedingt beachtet werden sollten, damit's spannend und interessant zu lesen wird!

Viel Erfolg
André
 
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Danke hrawth,
deine Kritik hilft mir sehr weiter. Ich werd mal schauen wie ich den Text entsprechend umschreiben kann. Auf jeden Fall weiß ich jetzt, dass ich noch viel zu tun hab ;)
Vielleicht noch eine kurze Erklärung: In dem Text soll es um einen ziemlich verrückten Außenseiter mit seiner Freundin gehen, die er als Miststück ansieht, die aber tatsächlich sehr für ihn sorgt. Und weil der Gute psychotisch ist, bildet er sich ein, dass sie fremd geht, greift zum Messer und sticht sie fast tot.
 
Okay, dann lag ich mit meiner zweiten Deutung ("wahnsinniger Chaot") gar nicht so falsch. ;)

Das klingt nach einem interessanten, weil bei weitem nicht so abgegrasten Sujet, und der Grundstein ist gelegt, jetzt geht's an die eigentliche Story inkl. der "verräterischen" Details. Um dem Hörer die Zwiespältigkeit des LI vor Augen zu führen, könnten sich Momente der Klarheit inkl. Liebe und Dankbarkeit mit den paranoiden Phasen abwechseln oder ein Strophe-Refrain-Gegensatzpaar bilden; sehr schwierig, aber auch mit großem Klischee-Risiko behaftet, wäre der Versuch, diesen Wechsel zeilenweise in den Strophen stattfinden zu lassen...

Ich bin gespannt auf den zweiten Entwurf!

Gruß
André
 

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