Perkussive Spieltechnik auf E-Gitarre (Tocotronic)

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e1iya5
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Hallo zusammen,

ich bin auf die folgende Live-Aufnahme des Tocotronic-Songs "Unwiederbringlich" gestoßen:



Dabei kommt eine perkussive Spieltechnik zum Einsatz, die ich leider nicht ganz identifizieren konnte. Werden lediglich die Saiten nicht mehr richtig gegriffen, also mit der linken Hand abgedämpft, und dann wie bei einer "Dead Note" schnell ein Abschlag gespielt? Oder ist das eher wie bei einer Akustik-Gitarre, wenn man so ein bisschen mit dem Handballen in die Saiten schlägt um so ein "Tschack" zu erzeugen?

Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen, da ich mich mit diesen perkussiven Stilmitteln noch schwer tue.

Viele Grüße!
 
Eigenschaft
 
Werden lediglich die Saiten nicht mehr richtig gegriffen, also mit der linken Hand abgedämpft, und dann wie bei einer "Dead Note" schnell ein Abschlag gespielt? Oder ist das eher wie bei einer Akustik-Gitarre, wenn man so ein bisschen mit dem Handballen in die Saiten schlägt um so ein "Tschack" zu erzeugen?
Hi Elias, Dirk kommt spieltechnisch vom [No] Folk und da liegt der Vergleich mit dem typischen Dreadnought-"Tschack" nahe. Ich finde das sieht man in dem von dir geposteten Video auch gut zum Nachahmen, also was er mit der rechten Hand macht. Parallel wird er auch mit der linken Hand hier und da mal dämpfen, indem er den Druck von den Saiten nimmt, aber Hauptaugenmerk bei "Unwiederbringlich" in der Dirk-Solo-Liveversion ist hinsichtlich des Dämpfens die rechte Hand wie von dir beschrieben und in dem Video zu sehen. Übertrieben gesprochen spielt Dirk in dem Song seine erste Deimel E-Gitarre wie seine Epiphone Western Gitarre.
 
Je weiter das Plek an der Brücke anschlägt, desto perkussiver klingt es. Zusammen mit dem Abstoppen durch den Handballen kommt dieses "Tschak" dabei raus. Dass er mit der Linken beim "Tschacken" Druck von den Saiten nimmt wurde schon erwähnt. Dazu dürfte der gute Mann auch noch dicke Saiten drauf haben. Und diese "Jazzmaster/Jaguar"-Offsetgitarre spielt imho auch eine Rolle dabei.
Allesamt sind das übrigens auch die Zutaten für die Surfgitarre, nur da etwas schneller und mit (viel) mehr Reverb (und Trem).

Bei einer akkustischen Gitte kann man den Tschak prima mit dem Daumen der rechten Hand erzeugen, indem man die Saiten auf's Griffrett aufschlägt. Das hört man gefühlt in jedem neueren Akkustikpopsong in dem noch einer Gitarre spielen darf.
 
Er schlägt an und erst während dem Anschlagen geht er mit dem Handballen der rechten Hand auf die Saiten. Bei 44:10 - 44:15 sieht man es richtig gut.
Mit der linken kann man das noch verstärken indem man die Finger leicht hebt oder besser mehrere Finger quer übers Griffbrett legen - also alle Saiten dämpfen, aber das wichtigste für diesen knackigen Klang ist das Timing die Rechte im richtigen Moment mit dem Schlag runterzudrücken. Der Handballen gehört recht nahe an der Brücke.
Das geht mit egal welcher Gitarre, nur bei was stratigem kommts knackiger daher. Kommt in ettlichen Sachen vor.
 

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