Phasenverschiebung Glyn Johns

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Accident
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Hallo zusammen,
ich habe eine Frage bzgl. der Phasenverschiebung bzw. Phasenauslöschung bei der Glyn Johns Methode.
Die Mikrofonierung sieht wie folgt aus:
Snare wird direkt über ein SM 57 abgenommen.
Die Bassdrum wird über ein AKG D112 direkt abgenommen.
Über die Snare ist mit einem Abstand von 1m ein Großmembran Mikrofon
und ein Großmembran Mikro ist neben der Standtom mit Abstand von 1m zum Snaremittelpunkt.
Welche Großmembran Mikros das waren, weiß ich jetzt nicht mehr genau.

Insgesamt klang die Abnahme der Drums schon ganz gut. Es sind nur noch ein paar Kleinigkeiten
zu klären, da in der Band jeder eine andere Meinung dazu hat, was besser klingt.
Leider haben wir unsere Testrecordings noch nicht abgemischt.

Meine Frage bezieht sich nun auf das Phänomen Phasenverschiebung/Phasenauslöschung.
Da Bassdrum und Snare direkt abgenommen werden und die Großmembran Mikros
einen Abstand von 1m zur Snare haben, generiert man doch automatisch eine Phasenverschiebung,
da die Mikros die Drums unterschiedlich aufnehmen. Damit meine ich das Verhältnis der
Großmembran Mikros zum SM57 oder zum AKG.
Habt ihr da Erfahrung mit und Tipps worauf ich beim Aufnehmen mit der genannten Methode
achten soll, damit sich dieses Problem eingrenzen lässt?
Viele Grüße
 
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Verhindern lässt sich dieses Phänomen nicht. Man kann aber mit Phasenkorrektur die Sache wieder hinbiegen. Oder man macht die Ausrichtung der Spuren in der DAW per Hand.
 
Bei der Aufnahme per Glyn Johns Technik kommt es schon auf die exakten Abstände der Mikros untereinander an. Irgendwo gibts ein Video, wo Mr. Johns das Vorgehen persönlich erklärt.
Wenn man es richtig macht, sollten Phasenverschiebungen weitgehend vermieden werden können.

Kann grad nicht reinhören, meine aber, das hier war es:
 
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Vielen Dank für das Video!
 
Ich möchte mal noch darauf hinweisen, dass es hier eigentlich nicht um Phasen-Veschiebung geht, sondern um Laufzeitdifferenzen.

Die Stützmikros an Snare und Bassdrum bekommen das jeweilige Signal ja eher ab als die "Overheads". Deshalb ist es naheliegend, die Stützen im Mix etwas zu verzögern. Verzögern! Nicht einfach am "Phase" Knopf spielen, der ja noch nichtmal wirklich die Phase ändern kann sondern nur die Polarität. Damit kann man zwar behelfsmäßig Schaden begrenzen, sauberer ist aber eine Verzögerung.

Außerdem sollte man sich vor Augen halten, dass Laufzeitdifferenzen der ganze Witz an der Glyn Johns Methode sind. Laufzeitdifferenzen zwischen linkem und rechten Kanal sind nämlich (neben Pegeldifferenzen) ein Weg dahin dass überhaupt ein Stereo-Panorama entsteht. Laufzeitdifferenzen sind erst "schlecht" wenn sie auf dem selben Kanal auftreten. Letzteres ist mit den Stützmikros der Fall, weshalb man sie schieben würde. Zwischen den Overheads wird es sehr große Laufzeitdifferenzen geben, die aber gewollt sind und eben den Reiz genau dieser Stereo-Mikrofonierung ausmachen. Klar ist nun auch, dass es Probleme machen kann diese Overheads nicht hart links/rechts zu pannen, da sonst wieder Laufzeitdifferenzen auf dem selben Kanal auftreten.

Manchmal funktionieren aber auch Sachen die theoretisch nicht gehen sollten. Deshalb immer die Ohren aufmachen und ausprobieren!

Such dir doch mal einen isolierten Snare-Schlag in der aufnahmen und vergleiche die Wellenformen von Overheads und Stütz-Mikro. Die Stütze kommt zu erst, also verschiebe sie "nach hinten". Überprüfe auch die Polarität, also in welche Richtung das Signal anfangs ausschlägt. Hier kommt der "Phase"-Schalter tatsächlich zum Einsatz.

Selbiges kannst du für die Bass Drum Stütze machen.

EDIT: Man kann aber auch die Stütze vom timing her vor oder sogar eher nach dem Overhead platzieren. Beides hat unterschiedliche Effekte. Das "erste" Signal hat zB immer die Hoheit über die Richtungs-Wahrnehmung. Deshalb werden bei Orchesteraufnahmen die Stützen immer etwas "zu spät" gemischt, damit die Stereo-Abbildung des Hauptmikrofon-Systems nicht verwaschen wird.
 
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