Pop Geschichte

  • Ersteller Bass Fan
  • Erstellt am
Interessanter Artikel.
Mein persönliches Lieblingsjahr im Pop ist nicht 1965 sondern 1966.
"Revolver" von den Beatles, "Pet Sounds" von den Beach Boys,
"Fifth Dimension" von den Byrds oder auch "Blonde On Blonde" von Bob Dylan
sind für mich die herausragenden Platten dieses Jahres - wenn natürlich das Jahr 1965, auf den
sich der Artikel bezieht, ebenfalls formidabel war.
1966 bildet aber für mich die genaue Schnittstelle zwischen naivem Pop und aufkeimender Psychedelia, was
eine besonders interessante Mischung hervorbrachte.
Man kann sich gar nicht vorstellen, was in diesen paar Jahren in den mittleren 60ern für kulturelle Quantensprünge
stattfanden.
1964 waren die Beatles für die Öffentlichkeit noch die niedlichen Pilzköpfe, die "Yeah, Yeah, Yeah..." sangen und nur zwei, drei Jahre
später saßen sie bereits in bunten Uniformen, Haschisch rauchend auf dem Meditationskissen und experimentierten
mit indischer Musik, Bandschleifen, Rückwärts-Gitarrensoli und allerlei anderen abgefahren Klängen.
Eine ganze Generation junger Musiker tat es ihnen gleich.
Das kann man sich heutzutage gar nicht mehr vorstellen.
Was unterscheidet beispielsweise einen Popsong aus dem Jahr 2011 von einem Popsong aus dem Jahr 2015?
Nicht viel.
Alles ist austauschbar geworden, alles ist Zitat, alles ist ausgelutscht und berechnend.
Der einzige Trend der letzten zehn Jahre ist der 'loudness war'.
Neue Songs werden mit Limiting und Kompression so laut gemastert, dass man sie kaum noch anhören
kann, weil man auf der Playlist auf dem Ipod mit seinem Song unbedingt hervorstechen will.
Auch wenn ich jetzt wie ein alter, verbohrter Rentner klinge, der mit Spazierstock droht:
Früher war es besser. ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Der Höhepunkt der 60er Jahre ist für mich ist das Monterey Pop Festival von 1967.
Hendrix, The Who, Jefferson Airplane, The Byrds, Simon & Garfunkel, Janis Joplin, Grateful Dead uvm...

Was muss das für ein Wahnsinns Gig gewesen sein?

Monterey 1967 war der Höhepunkt der ursprünglichen Flower Power Bewegung, die sich in Haight Ashbury
in San Francisco gefunden hatte.
Danach begann die Sache bereits zu kippen.

Woodstock ist für mich im Jahr 1969 eigentlich eher schon der Abgesang, auch wenn es kulturell natürlich
das wichtigere und einflussreichere Festival war - vor allem durch den Film, der im Anschluss auf der ganzen Welt gezeigt wurde.
Abgesehen davon war das eigentliche Festival wohl nicht mehr so toll, zumindest für die Besucher.
Schlechter Sound, mieses Wetter, Matsch und Chaos überall.
Die Jimi Hendrix Experience trat am frühen Montag morgen auf, als das Festival eigentlich schon vorbei war.
Daher war der Großteil der Festival-Besucher bereits abgereist.
Würde heute natürlich keiner mehr zugeben. ;)
Ich finde aber man merkt, wenn man sich den Hendrix-Gig bei Woodstock anschaut, dass da wirklich
alle am Ende ihrer Kräfte waren.
Wer hat schon Lust Montags früh in der Morgensonne nach drei Tagen Festival immer noch abzurocken?
Dass das Festival so legendär werden würde, ahnten die Besucher da noch nicht.
Zudem waren zu diesem Zeitpunkt die Drogen auch schon härter geworden.
Während es in Monterey zwei Jahre zuvor um Cannabis und LSD ging, waren viele zu Woodstock
bereits auf Whiskey und Heroin umgestiegen.
Aber wie gesagt: Der Film hat maßgeblichen kulturellen Einfluss gehabt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben