Probleme nach der Erkältung

  • Ersteller lost Nightingale
  • Erstellt am
lost Nightingale
lost Nightingale
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
17.03.11
Registriert
27.02.08
Beiträge
25
Kekse
0
Hallo ihr Lieben,
ich habe momentan ein Problem, aber vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen.
Letzte Woche war ich erkältet und hatte wohl auch leichte Bronchitis (Husten mit Auswurf), und natürlich habe ich dementsprechend erstmal Abstand vom Gesang genommen um meine Stimme zu schonen, und zwar wirklich die ganze Woche über. Nun bin ich gesund, Halsschmerzen sind weg, aber jetzt ich habe große Probleme mit meiner Stimme :( es ist anstrengender geworden überhaupt einen Ton rauszubekommen, und es klingt auch einfach schrecklich...ständig sind irgendwelche Nebengeräusche zu hören, sofern mein Gesang nicht im völligen Gekrächze untergeht und ich höre mich auch irgendwie...heiser an. Und allmählig macht mir das Sorgen, zumal ich diese Woche wieder einige Proben mit Chor und Band habe. Ich dachte mir, dass es vielleicht daran liegt (sorry, wenn es jetzt ein bisschen eklig wird), dass sich vielleicht noch irgendwo Schleim abgesetzt hat, den ich nicht komplett aushusten konnte. Evtl. weiß hier jemand ein Mittel, welches den Schleim lösen kann oder so? ...Bisher habe ich es nur mit ACC Brausetabletten versucht.
Hat jemand ansonsten einen Tipp für mich?
Ich weiß nicht was ich tun soll...Die Proben möchte ich eigentlich ungern absagen. Ich habe auch Angst, dass sich dieses Problem gar nicht mehr in den Griff bekommen lässt :(
Ich wäre wirklich für jeden Rat dankbar!

Liebe Grüße,
Nightingale
 
Eigenschaft
 
Nach meiner Bronchitis im Frühjar hat meine Stimme geschlagene zwei Monate gebraucht, um wieder im Schuss zu kommen. (kurz danach: knapp 1 Oktave. Gesund: Minimum 3)

Gerade bei so heftigem Husten leiden die Stimmbänder unglaublich und müssen tatsächlich jenseits vom Schleim erst mal wieder physisch gesund werden.

Mein Rat daher: Absagen was geht, gibt Deiner Stimme Zeit zum Heilen.

Die ACCs sind schon nicht schlecht, aber meiner Erfahrung nach bei 'ner Bronchitis überflüssig ;) Da reichen Antibiotika und Kamillendämpfe.
Ah okay, da schleicht sich ein Tipp ein: der gute, alte Kamillendampf bringt den Sabber zum Runterkommen und trocknet auch etwas ab.

Nichtsdestotrotz - die Stimme ist physisch angeschlagen (so wie ein aufgeschlagenes Knie) und braucht einfach Zeit zum Heilen.
 
Danke für Deine Antwort, IcePrincess!
Zwei Monate? Das klingt nicht gut...
Also werde ich wohl weiterhin versuchen meine Stimme so gut es geht zu schonen...
Kann es denn schädlich sein, wenn ich trotzdem zumindest ein bisschen mit dem Singen weiter mache?
Denn mit dem Chor könnte ich für die Zeit ja erstmal eine Pause einlegen (wenn auch eher ungern), aber in der Band sind meine Parts ja nicht allzu groß, in dem Fall wäre es vielleicht nicht so schlimm(?) und so würde ich dann evtl auch nicht so schnell aus der Übung kommen. Nach einer zweimonatigen komletten Pause hätte ich nämlich wiederrum Bedenken, dass ich hinterher womöglich wieder bei Null anfangen kann (ich singe ja noch nicht allzu lange).

Also, das ist wirklich eine ärgerliche Angelegenheit :(

Kamillendampf kenne ich garnicht. Bekommt man sowas in der Apotheke? Dann werde ich das auf jeden Fall ausprobieren, danke!
 
So lange Du's nicht übertreibst mit dem Singen sehe ich da keine Gefahr. Wichtig ist halt, dass Du nicht versuchst Dinge zu forcieren, die nicht wollen. Eher leiser bleiben, mit weniger Druck aber sauber singen. Und eben akzeptieren, dass unter Umständen der singbare Tonumfang nicht so dolle ist.

Kamillendampf ist ganz einfach ;) Kauf' Dir in der Apotheke Kamillentee (den offenen, keine Beutel) und mach' davon einen starken Aufguss. Der kommt in eine Schüssel, da hängst Du den Kopf drüber und über den Kopf eine Decke oder ein großes dickes Handtuch. Den entstehenden Dampf atmest Du für ca. 5 Minuten ein. That's it :D Aufpassen mußt Du am Anfang so lange noch alles sehr heiß ist, dass Du Dich am Dampf nicht verbrühst.
Edith sagt, dass wenn Dir die Kamille unangenehm ist, das auch mit heißem Salzwasser geht. Nennt sich dann Sole-Dampf, sollte eine ca. 5-prozentige Lösung sein.
 
Okay, dann werde ich versuchen vorsichtig zu sein.

Und den Kamillendampf probiere ich heute Abend aus, darauf bin ich mal gespannt.

Vielen Dank nochmal :)
 
Oh, wunderbar, ähnliches wollte ich auch eröffnen - ich schließe noch eine kurze Frage mit an, sofern das dem Threadstarter genehm ist.

Ich war seit 4 Wochen leicht erkältet, kam und ging, wollte nie richtig raus. Jetzt spüre ich Besserung und fühl mich einigermaßen okay - nur hab ich in den höheren Lagen überhaupt keine Kontrolle mehr über meine Stimme, die Stimme versagt einfach in einem krächzenden WÄÄH. Die leichten Stimmversager hatte ich aber auch schon vor der Erkältung, jetzt nur schlimmer. Was is das Problem ? :)
 
ICh habe dazu mal eine etwas längere Antwort zu einem ähnlichen Thema geschrieben.
Man muss sich immer wieder klar machen, dass Stimme auch mit diversen Muskeln interagiert, diese Muskeln sind nicht unwesentlich für die Produktion von Tönen. Nach einer längeren Pause sollte eine längere regenerative Phase folgen. Eine Aufbauphase. Es ist (und ich wiederhole mich gerne noch einmal für alle Menschen dieser Welt) ein Irrglaube, wenn man denkt, dass es damit getan ist, wenn man sich von einem Infekt erholt und den Schleim abhustet, die Schwellung abklingen lässt.

NEIN!

Danach muss man verdammt nochmal von fast Null anfangen und sich wieder raufarbeiten. Wenn ein Sportler wegen eines Kreuzbandrisses 6 Monate ausfällt, wer sieht ihn kurz danach, ohne Reha, ohne Aufbauphase einen Marathon laufen? Richtig! Keiner!

Weil es, rein physiologisch, entweder unmöglich ist, oder zumindest unmöglich ungesund.

Also, an alle, die immer noch in einer Art Traumwelt leben (tut mir leid für den sarkastischen Unterton, aber selbst ich habe mit meinen zarten 17 Jahren die Naivität der vollkommenen und ständig zu 100% belastbaren Stimme abgelegt) und denken, dass ihre Stimme wirklich alles aushält:

Nein...nix da!

Also...nicht erwarten, dass nach einem Infekt die gleiche Leistungsfähigkeit erhalten bleibt.
Nicht erwarten, dass ein Infekt einem den Stimmapparat ruiniert, das ist mitnichten so. Er schwächt ihn nur, diese Schwächung ist allerdings keineswegs degenerativ.

Und: Locker bleiben. Nicht so verbissen alles. Man muss auch mal Schwächen zugeben können. Dann kann man halt einmal den Auftritt nicht singen, weil man sich seine Stimme erhalten möchte. Es gibt schlimmeres. Und was hätte in dem Fall eine höhere Priorität, als die stimmliche Gesundheit? ;)

In diesem Sinne, Claudi
 
ICh habe dazu mal eine etwas längere Antwort zu einem ähnlichen Thema geschrieben.
Man muss sich immer wieder klar machen, dass Stimme auch mit diversen Muskeln interagiert, diese Muskeln sind nicht unwesentlich für die Produktion von Tönen. Nach einer längeren Pause sollte eine längere regenerative Phase folgen. Eine Aufbauphase. Es ist (und ich wiederhole mich gerne noch einmal für alle Menschen dieser Welt) ein Irrglaube, wenn man denkt, dass es damit getan ist, wenn man sich von einem Infekt erholt und den Schleim abhustet, die Schwellung abklingen lässt.

NEIN!

Danach muss man verdammt nochmal von fast Null anfangen und sich wieder raufarbeiten. Wenn ein Sportler wegen eines Kreuzbandrisses 6 Monate ausfällt, wer sieht ihn kurz danach, ohne Reha, ohne Aufbauphase einen Marathon laufen? Richtig! Keiner!

Weil es, rein physiologisch, entweder unmöglich ist, oder zumindest unmöglich ungesund.

Also, an alle, die immer noch in einer Art Traumwelt leben (tut mir leid für den sarkastischen Unterton, aber selbst ich habe mit meinen zarten 17 Jahren die Naivität der vollkommenen und ständig zu 100% belastbaren Stimme abgelegt) und denken, dass ihre Stimme wirklich alles aushält:

Nein...nix da!

Also...nicht erwarten, dass nach einem Infekt die gleiche Leistungsfähigkeit erhalten bleibt.
Nicht erwarten, dass ein Infekt einem den Stimmapparat ruiniert, das ist mitnichten so. Er schwächt ihn nur, diese Schwächung ist allerdings keineswegs degenerativ.

Und: Locker bleiben. Nicht so verbissen alles. Man muss auch mal Schwächen zugeben können. Dann kann man halt einmal den Auftritt nicht singen, weil man sich seine Stimme erhalten möchte. Es gibt schlimmeres. Und was hätte in dem Fall eine höhere Priorität, als die stimmliche Gesundheit? ;)

In diesem Sinne, Claudi

Jenau det isset!

Trotzdem: Ich muss dir doch widersprechen... Es gibt Situationen im Musikerleben in denen man auch mit wenig Regeneration singen muss. Sei es ein wichtiger Auftritt oder ein wichtiger Termin im Studio. Genau bei solchen Situationen, in denen man die Stimme nicht wirklich regenerieren kann, sollte man extremst darauf achten, sich lange und vor allem vorsichtig einzusingen. Steh vor deinen Proben morgens ne Stunde früher auf und mach schön einfache Einsingübungen. Immer auf wenig Luft und vor allem wenig Kraft achten. Denn Einsingen ist bei Krankheit das A und O. Wenn du dich nicht gescheit einsingst, hast du schon verloren...
Was wirklich hilft, ist, mehrere Tage komplett das Maul zu halten. Absolute Stimmruhe ist zwar meistens nicht durchzusetzen, kann aber so wahnsinnig weiterhelfen. Wenn du die Möglichkeit hast, dich ein bis zwei Tage in dein Bett zu legen und keinen Ton von dir zu geben, dann tu das! Es hilft wirklich!!

Und genau deswegen kann ich oben genanntes nur unterschreiben. Wenn deine Proben/Auftritte/Aufnahmen nicht wichtig sind, lass sie ausfallen und gib deiner Stimme Ruhe! 3 Wochen Pause sind im nachhinein gesehen nicht viel und du wirst dannach um Welten besser singen. Deine Stimme sollte es dir Wert sein.
 
Das sehe ich wieder anders. Wenn es ein wirklich wichtiger Studiotermin ist oder ein wichtiger Auftritt (mal ehrlich, ich finde jeden Auftritt wichtig), sollte man ihn verschieben oder eben absagen. Wenn die wirklich so wichtig sind, wird 100% erwartet und die kann man unmöglich aufbringen wenn man stimmlich KO war oder schlimmer, immer noch krank ist. Da hinzugehen und mit angezogener Handbremse durchzustarten ist eine Verarschung des Publikums und Aufnahmen so nichts wert. Und hingehen und trotz angeschlagener Stimme losschmettern und die Stimme zum Funktionieren zu zwingen, kann verdammt in die Hose gehen. Ich habe es einmal gemacht, trotz Erkältung und leichten Halsschmerzen mit vollem Einsatz gesungen, weil ich den Auftritt ja so wichtig fand. Ich konnte den Morgen danach nicht mehr sprechen und eine Woche lang nicht mehr singen. Könnte ich die Zeit zurückdrehen, hätte ich abgesagt und meine Gesangspartnerin alleine Lead singen lassen. Ich kann zwar wieder mit voller Leistung singen, aber diese Aktion wars echt nicht wert und hätte auch weniger glimpflich ausgehen können. Ich finde, dass die eigene Gesundheit immer noch wichtiger als jeder Studiotermin und jeder Auftritt ist bzw. sein sollte.
Ansonsten stimme ich Claudi voll und ganz zu. Nach einem Infekt, egal wie schwer der gewesen ist, ist die Stimme wegen der Zwangspause angeschlagen und braucht seine Aufbauphase. Die dauert leider länger als eine Woche, damit muss man sich abfinden.
Der Vergleich mit dem Marathonläufer geht schon in die richtige Richtung, ist aber von der Leistung die gebracht wird, aber ne Nummer zu groß. Trainiert einfach mal euren Bizeps mit ner Hantel. Ihr werdet irgendwann einen schönen, kräftigen Muskelbauch bekommen und das Hantelheben wird immer leichter. Dann benutzt den Arm eine Woche lang nicht. Was passiert? Der schöne Muskelbauch ist weg, das Hantelheben wieder anstrengend. Bis man wieder so kräftig ist wie vor der Pause muss man wieder so lange trainieren wie damals als ihr mit dem Training angefangen habt. Wie gesagt, man fängt wieder von Null an. Genau das selbe passiert mit den Muskeln, die wir zum Singen brauchen.
 
Hallo !
Im Prinzip habt Ihr natürlich völlig recht. Schonung während der akuten Phase einer Krankheit und eine längere stimmliche Aufbauphase danach, das ist der vernünftigste Rat, den man in solchen Fällen geben kann.
In einem Punkt muss ich jedoch - aus eigener Erfahrung - widersprechen: man fängt nicht wieder bei Null an. Sooooo schnell bildet sich eine trainierte Singmuskulatur nun auch wieder nicht zurück; und was man trotz Krankheit betreiben kann (natürlich nur, wenn man nicht gerade mit hohem Fieber im Bett liegt), sind Atemübungen.
Mit widrigen Umständen hat man als Sänger oft zu kämpfen, auch wenn man gar nicht akut krank ist. Ich habe gerade einen leichteren Infekt hinter mich gebracht, die Stimme war leicht angeschlagen, aber funktionstüchtig - und nun läuft hier gerade das "Jazz in der Altstadt"-Festival und ich habe drei gigs an drei aufeinaderfolgenden Tagen, Beginn war gestern. Normalerweise wäre das gar kein Problem, aber leider existiert hierzulande kein Rauchverbot, und in den gerammelt vollen Lokalen (wo man keine Fenster öffnen kann) wird gequalmt, was das Zeug hält. Die Folge ist: die Stimmbänder schwellen bereits nach kurzer Zeit an, die Stimme ist zumindest morgens rauh und tief, und ich kann sehen, wie ich sie bis heute abend wieder flott kriege, und dann beginnt das Spielchen von vorn.
Ich weiss aber, dass meine Stimme dank einer guten Stimmtechnik, literweise Wasser und möglichst viel Schlaf diese Attacken überstehen wird. Dieses Wissen und Vertrauen hilft ungemein. Wenn ich statt dessen ängstlich zittern würde: oh Gottogott, meine Stimme !! - dann wäre ich mit Sicherheit schon nach dem ersten Konzert k.o. Die Psyche spielt da auch eine gewichtige Rolle.
schöne Grüße
Bell
 
Die Abteilung "von Null anfangen" kann ich auch überhaupt nicht nachvollziehen. Atemübungen sind möglich wenn man das machen möchte.

Qua Bronchitis war es bei mir so, dass ich halt vom puren Husten so heiser geworden bin, dass ich nicht mal mehr reden konnte. Und das brauchte ewig Zeit zum Ausheilen. Es hat auch genauso lange gedauert, bis ich wieder normal reden konnte.

So bald die Stimmbänder selbst regeneriert sind, ist meine Stimme eigentlich immer wieder "voll" da. Okay, die allerhöchsten Töne kosten da vielleicht etwas mehr Kraft, aber so schnell baut der Körper auch nicht ab. Wenn man ein halbes Jahr nichts tun kann, okay. Aber wegen zwei, drei Wochen?
 
Also bei mir ist es halt komplett anders:
Nach einem schweren, langen Infekt mit absoluter Stimmruhe sind bei mir alle Muskeln, auch die Muskeln, die ich für die Atemstütze verwende, schwach. Da muss ich halt ne Aufbauphase einschieben, weil alles schwerer fällt und ich schneller schlapp mache.
Aber ich bin ja auch kein Profi, kommt vielleicht daher :)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben