Raumakkustik... Ein paar Fragen mit Soundbeispielen

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Christhunter
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Hi!

Ich hatte mir vor einiger Zeit mal ein Studiomikrofon gekauft, um unseren Gesang aufzunehmen. Damals haben wir die Gitarren noch per Amplitube aufgenommen. Jetzt habe ich einen einigermaßen guten Modeling-Amp (Line6 Spider IV 75). Da wirklich alles besser klingt als die Lösung mit Amplitube habe ich mal ein paar Sachen mit dem Studiomikrofon und dem Verstärker ausprobiert... also die Gitarre durch das Mikro über den Verstärker aufzunehmen... Dabei habe ich zwei verschiedene Umgebungen getestet.

Überblick:
- Mikrofon: sE X1 (https://www.thomann.de/de/se_electronics_x1.htm)
- Gitarre: Dean VMNT
- Amp: Line6 Spider IV 75
- Räumlichkeiten: Ein mal offenes Zimmer mit Laminatboden und normalen Wänden sowie ein kleiner Flur direkt an der Treppe. Hier ist Teppichboden drin und der Raum ist viel kleiner, ausserdem war der Verstärker hier gegen einen Holzschrank gerichtet.

Die Ergebnisse:
- Zimmer mit Laminatboden: http://soundcloud.com/fabian-heinrich/akkustiktest-laminatboden
- Kleiner Flur mit Teppichboden: http://soundcloud.com/fabian-heinrich/akkustiktest-teppichboden

Wie ihr hört: Beides kacke :D


Ist es vielleicht mit dem verwendeten Mikro einfach nur unmöglich gescheit eine Gitarre aufzunehmen? Oder habt ihr irgendwelche Tipps, wie ich räumlich umgestalten könnte, damit das klappt?

Ach ja, übrigends: Hier ein Bild von dem Laminatzimmer (dann könnt ihr euch das ein bisschen besser vorstellen :D): https://www.facebook.com/photo.php?...6691483.-2207520000.1349791727&type=1&theater
(ist nur auf dem Foto noch kein Laminat drin :D)

Gruß, Fabian
 
Eigenschaft
 
...wie ist denn die Signalkette?? Gitarre >> Amp >> Mikrofon >> Interface (welches??) PC Software welche??...vielleicht mal ein Bild ?? und: klingt es direkt gut?? (ich meine da wo Du stehst in Natur???)...
 
Ja, genau:

Gitarre: Dean VMNT -> Amp: Line6 Spider IV 75 -> Mikrofon: sE X1 -> Interface: TASCAM US-122 MK II -> Win7-PC mit Cubase5

"Direkt" klingt es meiner Meinung nach gut, egal wo ich stehe...
 
Wie weit weg hast du denn das Mikro vom Verstärker platziert? Und wo zeigt es genau hin? Bei Amp-Recordings machen schon Zentimeter (genau auf der Achse des Lautsprechers, neben der Achse des Lautsprechers...) eine Menge aus.

Außerdem: trockener und mit weniger Zerre aufnehmen.
 
Oha, jetzt wirds peinlich :D

Ich habe keinen ordentlichen Mikrofonhalter/-Ständer, daher musste bis jetzt mein Fernsehtisch herhalten xD Hier mal ein Foto:
https://www.dropbox.com/s/axxra8iow28iwau/20121009_170748.jpg

Hatte es aber auch schon am Verstärker runterhängen lassen, sodass es direkt Kontakt mit dem Verstärker hatte und zwar nicht wie auf dem Bild, sondern direkt mit der Front dran...
 
dir ist also klar, dass die Seite mit dem roten SE Logo Richtung Schallquelle zeigen sollte... ;)
so wie photografiert nimmt es den Raum auf - und danach klingt es eigentlich auch
das Ding hat übrigens eine Bass-Absenkung, die dir sehr nützlich sein dürfte (gegen die dicke Welle im Raum)

ich würde einen Modelling Amp allerdings nicht mikrofonieren... ist imho ein Widerspruch in sich
wenn du so hartes Zeug spielst, wäre vermutlich der Peavey Revalver eine echte Alternative
(da gibt's eine sehr günstige Version, wenn man nicht selbst virtuelle Röhrenamps 'designen' will)

oder eben den Spider direkt in die Soundkarte und dann Boxenmodelle nach Geschmack hinterher
ist einfacher, als sich mit normaler Raumakustik rumzuschlagen

cheers, Tom
 
Ich kann ja das line-out vom Spider direkt aufnehmen... das hab ich auch schon mal probiert aber das klingt ja noch viel grausamer o_O
 
eine rohe Gitarrenspur klingt immer relativ 'grausam'
die wird erst durch die Produktion zum Klingen gebracht
hör dir hier mal die Beispiele von Lasse Lammert an, der hat die puren DI Signale dabei ;)

cheers, Tom
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist tatsächlich etwas peinlich....
Also, bevor du dich mit der Raumakustik (Teppich oder nicht - was sowieso nonsens ist in deinem Fall) auseinandersetzt, solltest du dich wirklich erstmal damit vertraut machen, wie dein Mikro arbeitet (wo muss ich rein tröten, damit ich aufgenommen werde und nicht mein Raumhall) und ein wenig mit der Positionierung spielen. Damit hast du das meiste eigentlich schon erledigt.
Einfach Beispiele und Anleitungen gibts zuhauf im Netz, z.B. http://www.musikmachen.de/Workshops/Recording-E-Gitarre-aufnehmen
(Nicht, dass du auf die Idee kommst, dein Mikro wäre dafür nicht geeignet... es geht auch damit)
Im Zweifelsfall und bei Zeit- oder Lustmangel würde ich aber ebenfalls den Modeler direkt an den Line-In hängen (hat der Spider nicht sogar nen USB-Anschluss?). Denn das, was du willst, wirst du wahrscheinlich besser und schneller später im Rechner machen können.
 
Und - nur der Vollständigkeit halber:

Überlege Dir mal, wieviel Reflexionen (und Auslöschungen) das Fernseh-Tischchen erzeugt.
Da brauchst Du Dir über den Bodenbelag noch lange keine Gedanken machen.

Egal ob Du nun direkt vom Amp aufnimmst oder nicht - der notwendige Partner eines Mikrofons ist das Stativ.
Sonst passieren Dir solche Geschichten. Das peinliche ist nicht das Aufnahmeergebnis, sondern dass das Mikrofon quasi für die Katz' ist.

Also schenke dem Mic seinen Partner. ;)

Clemens
 
(Nicht, dass du auf die Idee kommst, dein Mikro wäre dafür nicht geeignet... es geht auch damit)
das ist natürlich im Prinzip richtig
allerdings ist dieses Mikro durchaus sehr höhensensibel und nimmt eine Menge in einem Bereich auf, den man an der Stelle eher nicht haben will. Lässt sich natürlich mit einem dezenten EQ (high shelf) breitbandig gegensteuern.

cheers, Tom
 
Hallo, Christhunter,

das Ausprobieren, wo ein Mic am besten vor dem Verstärker plaziert wird, kann übrigens eine Menge Zeit in Anspruch nehmen, da können Millimeter manchmal schon mächtig was ausmachen. Über die Lösung "liegend auf dem Tisch" wurde schon alles gesagt, nimm also einfach ein Stativ dazu und dann spiele mal mit der Aufstellung. Näher zur Speakerkalotte wird es eher scharf, zum Rand des Speakers ausgerichtet eher dunkler klingen, das sind mal so Eckwerte. Alles weitere, auch die Entfernung vom Speaker, ist Deiner Experimentierfreude überlassen. Auch die Lösung, das SE-X1 direkt vor den Speaker zu hängen, ist nicht ideal - im Gegensatz zu den Sennheiser E606 und E906, die auch von der Konstruktion her beinahe dafür gemacht sind... ;)

Viele Grüße
Klaus
 
das ist natürlich im Prinzip richtig
allerdings ist dieses Mikro durchaus sehr höhensensibel und nimmt eine Menge in einem Bereich auf, den man an der Stelle eher nicht haben will. Lässt sich natürlich mit einem dezenten EQ (high shelf) breitbandig gegensteuern.

Isch weiß. Aber genau davon wollte ich aus pädagogischen Gründen zunächst nicht auch noch anfangen ;)
 
eine rohe Gitarrenspur klingt immer relativ 'grausam'
die wird erst durch die Produktion zum Klingen gebracht
hör dir hier mal die Beispiele von Lasse Lammert an, der hat die puren DI Signale dabei ;)

cheers, Tom

Rohe Signale fürs reamping oder zur Verwendung mit Plug ins: ja die klingen grausam. ABER: ein ordentlich über Mikrofon abgenommenes Signal sollte auf keinen fall grausam klingen, sondern prinzipiell schon so gut, dass nur noch leicht am eq etc. nachgeholgen werden muss. Gruß Maria
 
das stimmt natürlich, ich hatte mich auf diese Aussage bezogen:
Ich kann ja das line-out vom Spider direkt aufnehmen... das hab ich auch schon mal probiert aber das klingt ja noch viel grausamer o_O

cheers, Tom
 
Wobei das line-Out wohl schon gemodelt ist- das sollte also kein nacktes gitarrensignal sein. Egal: für den diskutierten fall würde ich sagen: es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, und neben Kenntnis über Mikrofone, Positionen etc gehört natürlich auch dazu, dass erstmal ein ordentlicher Sound aus einem ordentlichen speaker kommt. erst wenn das Gesamtpaket stimmt, kommt was amtliches dabei raus. Das Forum hier, vor allem auch bei Recording starter, bietet viele nützliche Infos, um sich hier weiterzubilden. Gruß Maria
 
Ich kenn den Amp zwar nicht, aber ich könnte mir denken, dass der Line Out dafür gedacht ist eine Endstufe und Git-Boxen anzusteuern und daher nicht frequenzkorrigiert ist. Und das klingt bekanntlich nicht schön.

Ich würde mich aber wundern, wenn so ein Modeling-Teil nich eine Möglichkeit hätte, ein für recording entsprechend aufbereitetes Signal auszuspucken. Da hat man wahrscheinlich mehr Freude dran, als am Mic-Rumrücken.
RTFM
 
das würde ich noch dahin gehend erweitern, dass es eine sehr gute Orientierung erlaubt.
(im Prinzip ist für jede Ausstattung mal was dabei, egal ob high oder low end)
Es sollte aber nie die eigenen Ohren und vor allem die eigene Phanatasie ersetzen.
(ruhig mal experimentieren, nicht immer nur kopieren)
Wenn ich meinen (nicht vorhandenen) 'edlen' vintage Amp aufnehmen will, nehme ich vielleicht ein Royer Bändchen-Mikro und eine Neve Vorstufe... maW jenseits von 2k Euro Equipment. Macht Sinn, wenn man in das Teil verliebt ist und vielleicht auch noch das entsprechende Instrument und Spielfertigkeit hat.
Aber das ist nur 1 (spezieller) Fall.

Meist sieht die Ausstattung etwas bescheidener aus.
Da weicht der Wunschsound dann vom Ideal teilweise deutlich ab.
Kein Grund zu verzweifeln: ein Gitarren-Amp bietet reichlich Möglichkeiten der Anpassung.
Er ist ja von Haus aus ziehmlich 'unlinear', da muss man nicht zimperlich sein :D
Erlaubt ist, was gefällt. Manchmal bietet das Mikro eines Diktiergeräts vom Flohmarkt für ein paar Euro echte Überraschungen. Oder das von einem alten Tonband...
(vorausgesetzt man kann sich selbst passende Stecker dranmachen)

im Rechner sind die Möglichkeiten fast unbegrenzt.
Natürlich kommt man gelegentlich in eine Sackgasse - macht man halt ein neues Projekt auf :D

cheers, Tom
 

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