Raumschall-Dämmung bei e-Drums

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sobukus
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Hallo,

vorweg gebe ich gleich mal ehrlich an, dass ich diese Frage auch schon in "dem anderen Forum" gestellt habe, die Antworten sich aber in Grenzen halten. Zusammengefasst geht es darum, dass auch nach dem Bau eines Podestes das eDrum den Nachbarn (einen bestimmten schräg unter mir) im Schlaf stört. Ich vermute, dass das Klopfen auf dem Gummi (Beckenpads, und auch Toms; letztere werde ich mir demnächst durch Eigenbau-Meshpads ersetzten) durch meine Maisonette-artige Einraum-Dachwohnung schallt und durch die teilweise Trockenbaukonstruktion des Hauses bis ans Bett des besagten Nachbarn resoniert.

Nun habe ich zwei Erkenntnisse am Reifen:

1. Das e-Drum steht an einem ungünstigen Ort (auf der oberen meiner zwei Ebenen, direkt unterm Dach ... benutzt einerseits die schrägen Dachunterseiten als Flüstertüte und andererseits steht so auf der tragenden Wand, an der auch der Nachbar (ein Stockwerk tiefer) wohnt. Ich werde es in den Erker am anderen Ende des Wohnraumes verlegen, der aus der Hauswand herausguckt. Die Wände dessen sind eine Metall/Glaskonstruktion, die an das Haus angebaut ist. Darunter liegt von einem anderen Nachbarn ein ebensolcher Erker, der wohl wie bei mir zum Wohnbereich und nicht zum Schlafbereich gehört (außerdem leben da weniger empfindliche Rentnerohren, die sich noch nicht beschwert haben;-).

2. Da meine Wohnung ein Großer Raum mit hauptsächlich gut resonierenden Trockenbauwänden (Dach halt) ist, sollte ich den Raumschall von den Pads daran hindern, sich ohne weiteres in diesem Raum auszubreiten. Dazu denke ich aktuell an Acryl-Aufstellwände (6 mm dick, gibt es beim großen T zu vernünftigem Preis, ansonsten auch richtig teuer in Form einer kompletten Kabine von Clear Sonic) und/oder Bühnenmolton (300 g/m^2), um um das Drumkit einen kleinen Raum aufzubauen, der den Raumschall dämpft.

Der Molton-Vorhang soll eh vor den Erker, um dieses böse Sonnenlicht für's Heimkino auszusperren und außerdem würde das auch klimatechnisch helfen, da diese komischen Metall/Plastik/Glas-Wände des Anbaus derdammt kalt werden. Nun... denken wir uns also das e-Drum in diesem Erker / Anbau-Nische an der Außenwand ... zum Wohnraum durch einen (oder zwei?) Molton-Vorhang abgetrennt. Evtl. noch die Plexiglas-Stellwände zwischen Drumkit und Erker-Außenwand, um die Úbertragung durch diese an den Nachbarn unter mir zu mindern. Das Kit steht natürlich auf dem Podest, dass es schon gibt (Verlegeplatten mit 4 cm Verbundschaumstoff im Sandwich, halbe Tennisbälle drunter, 2 cm Verbundschaumstoff nochmal unter Füßen/Basspad/Pedalen vom e-Drum).

Noch kurz zum Set an sich: Es ist ein Roland TD-10+TDW-1 an einem Gibraltar-Rack mit Mesh-Snare und Eigenbau Mesh-Bassdrums (momentan nur eine mit Doppelpedal im Einsatz), Becken von Roland (CY-5 für die Hi-Hat, CY-8 Crash, CY-12R/C als Ride). Die Toms sind noch diese unsäglich lauten Gummipads von Roland, die ich bisher nicht gegen Mesh-Pads getauscht habe, weil a) von Roland unverschämt teuer b) mit dem TD-10 dann keine Rimshots mehr funktionieren. Das mit den Rimshots ist mir langsam egal, daher werde ich mir nun aus alten Kesseln (hat wer 10er / 12er Toms abzugeben?) und ddrum Triggern einfache Mono-Mesh-Pads bauen.

Mir ist offensichtlich klar, dass so ein Set nicht lautlos ist. Trittschall glaube ich, durch das Podest zu entschärfen. Nun ist die Frage: Gibt es hier Erfahrungen dazu, wie wirkungsvoll diese Acry-Absorberwände sind -- vor allem, wenn man keine luftdichte Kabine daraus baut? Man nutzt die ja üblicherweise, um in live-Aufnahmesituationen für Klarheit zwischen den Mikrophonen zu sorgen... der Anwendungsfall eines mit einem voll bespielten A-Set nicht wirklich zu vergleichenden E-Sets (leise mit Rods spielen zählt für mich nicht;-), das halt eine Wand weiter nicht mehr zu hören sein soll, ist da ja nicht im Fokus. Ebenso: Wieviel dämmt so ein 300g-Moltonvorhang (oder zwei) weg? Ist mein Vorhaben total abwegig? Hat jemand schonmal was in der Richtung probiert?

Ich kann mir vorstellen, dass gegen diese elenden Tom-Gummi-Pads kein Kraut gewachsen ist, abgesehen von einer rundum-Sandsackbarriere, aber das vergleichsweise zarte Geräusch eines CY-5 oder CY-12R/C muss doch zu bändigen sein.

Tja... ich bin dankbar für Hinweise... den Vorhang werde ich ja auch so gebrauchen können, aber speziell bei den Acryl-Wänden wär es blöd, wenn ich die kaufe und merke, dass es nichts bringt... oder, wenn die auch einfach überflüssig sind, wenn das Set schon in diesem Erker steht. Tatsächlich frage ich mich, in welchen Bereichen die Dinger wirken; geht es vielleicht nur um hohe Frequenzen (von Becken), die es beim e-Drum gar nicht gibt?


Also voran, liebes Forum --- lasst uns endlich den Traum vom nächtlichen e-Drum-Spiel verwirklichen (zumindest für mich;-)!


PS: Am Tage hat sich übrigens noch keiner beschwert... auch andere angrenzende Nachbarn des nachtens noch nicht; nur der eine von schräg unten. So laut ist es also im Allgemeinen gar nicht, nur diese Direktübertragung...

PPS: Das ist der alte Thread im "anderen Forum"; mittlerweile schon ein Top-Suchergebnis bei Google zum Thema "eDrum Raumschall":-/ http://www.drummerforum.de/forum/64119-edrum-raumschall-dämmung.html
 
Eigenschaft
 
das Problem liegt wohl vor allem an der Art, wie Energie bzw. Impulse sich beim Üben auf die Umgebung überträgt. Hier sind vor allem harte Impulse (Bassdrum-Schlegel trifft auf Bassdrum-Pad bzw. Gummipads problematisch.

Ein Ansatz, das leiser hinzubekommen ist das anfangs wegen seines ungewohnten Kick-Gefühls von vielen Drummern belächelte Roland HD-1
das jetzt einen (vermutlich ebenso erfolgversprechenden) Nachfolger (HD3) erhält.

Der Schlag anderer Kickpads bzw. Gummipads wird leider relativ gut über Wände oder Heizkörper übertragen, wenn das Set einfach so im Raum steht. Am besten stellst Du Dein Set in eine Sauna :rolleyes: und dort auf ein Brett, dass wiederum auf einem Styropor-Boden (schwimmend) steht...

Viel Erfolg
 
Die Bass-"Pads" (also Mesh-Fell auf Tom-Hälfte) klappern schon ein bissl, vielleicht muss ich in die Stützstreben Stoßdämpfer einbauen... aber was auch beim HD-1 wohl bleibt, ist das Pock-Pock auf den Beckenpads (Sind die Tom-Pads wirklich so leise wie Mesh-Pads? Das sieht nach Gummi aus.)
Die Hi-Hat / Chrashbecken dürften identisch zu meinen jetzigen sein. Also, nicht böse sein: Abgesehen von den unsäglichen alten (Hart)Gummipads, die ich noch als Toms habe, sehe ich ein HD-1 nicht als sinnvollen Tausch zu einem aufgerüsteten TD-10 an;-)

Eine Indoor-Sauna als Schallkammer? Aber ernsthaft; ich glaube schon, dass man mit einer Raum-im-Raum Kombination der Sache Herr wird, aber das ist eben Overkill (sei es nicht ganz ernst gemeinte Sauna oder eine richtige Schallschutzkammer).

Da mein spezielles Problem hier auf wenig Erfahrungswerte trifft: Kann mir einer denn grundsätzlich sagen, ob Acryl-Absorberwände bei eDrums sinnvoll sind oder nur für höherfrequente Geräusche gedacht sind? Das wäre ein Anfang... Die Sache mit dem Molton werde ich schon deswegen ausprobieren, weil ich den zum Lichtschutz gebrauchen kann. Aber naja, wenn einer ne Idee hat, ob ergänzend sowas hier überhaupt Sinn ergibt, das wäre mir hilfreich... ist auch ein bissl Geld, aber keine 2000 Euro wie für die richtige Kabine.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
...kann mir einer denn grundsätzlich sagen, ob Acryl-Absorberwände bei eDrums sinnvoll sind oder nur für höherfrequente Geräusche gedacht sind

ich weiß nicht, ob die das Prolem beseitigen. Acryl oder Plexiglas-Wände reduzieren direkte Schallspitzen drastisch - allerdings müsstest Du auch hier komplett außen und oben herum dicht machen und das ganze schwimmend auf Styropor oder Moosgummi stellen. Sobald Schall auf eine Wand oder nen Heizkörper trifft ist es vorbei mit der Dämmung
 
Ich habe damit zwar keine Erfahrung, aber ich denke, dass es allerhöchstens das Klatschen der Sticks auf den Pads beseitigt, den Trittschall werden (bspw.) deine Untermieter immer noch hören ;)
 
Naja, ich habe ja postuliert, dass ich dem Trittschall mit dem Podest Rechnung trage. Aber die Sache mit der Wand leuchtet schon ein. Es sollte halt rundherum was stehen; luftdichter Abschluss ist aber lediglich zur Reduktion des Pegels nicht notwendig, oder? Es sollte halt keine freie Wandfläche geben, die ungebremst Schall aufnimmt... Schallspitzen nimmt die Plexiglaswand auf. Das würde ja zum Anschlagen auch von eDrum-Pads passen. Naja, ich werde wohl ausprobieren müssen, was es bringt. Allerdings muss ich zugeben, dass ich nun doch eine andere Variante im Auge habe: Ich habe einen Raum gefunden, in dem ich auch nachts auf einem akustischen Set rumtrümmern darf. Das ist natürlich die Kardinalslösung. Aber grundpinzipiell will ich diese eDrum-Frage auch mal geklärt wissen. Gibt es denn, abgesehen von solchen Halbkammerlösungen, wie sie mir vorschwebt, hier Leute, die mit ihrem werksseitig geräuschoptimierten Roland HD-1 die Nacht durchspielen, in hellhörigen Mehrparteienhäusern?
 
Die gibt es sicher, aber das kommt zum Großteil nicht auf das Set an, sondern auf die Nachbarn (Tiefe des Schlafs? Bleiben sie nachts eh lange wach und schauen fern? Schlafen sie sowieso mit Ohropax? Sind sie liebe alte Menschen, die sich ja eh nur freuen, wenn die Jugend musiziert? etc...). Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, dann kannst du mit dem HD-1 auch nachts spielen.
Ansonsten wette ich mit dir um nen Fuffi, dass dir spätestens in der zweiten Nacht die Nachbarn die Türe einrennen.
Du musst ja auch mal sehen: tagsüber geht das vielleicht noch, da härt man das Geklatsche der Pads nicht so sehr, weil man irgendwo vll ein Fenster offen hat, wo Straßengeräusche reinkommen, oder der Fernseher läuft nebenher, man hört Musik, man arbeitet an irgendwas und ist sowieso abgelenkt usw. Da fällt das Geklatsche der Pads nicht so sehr auf, weil es einfach unter Alltagsgeräusche eingestuft wird.
Nachts dagegen, wenn im Haus alles ruhig ist und auch von draußen her wenig geräusche kommen und man schlafen will, dann werden viele Leute erst recht hellhörig für anormale Geräusche. Und wenn da einer 2 Stunden lang auf diesem Pads rumkloppt, dann könnt ich mir durchaus vorstellen, dass ich als Nachbar im Notfall auch mal nachts noch aufstehe und bei dir klingel, damit du aufhörst, weil ich morgen in der Früh um 6 wieder aufstehen muss ;)
Und das gilt halt explizit für diese Mehrparteihäuser, wo du es halt oft so hast, dass du kein Zimmer in deiner Wohnung hast, das NICHT an die Wohnung des Nachbarn angrenzt ;)
Wenn du in ner Doppelhaushälfte wohnen würdest, wär das was anderes, da stellst du das Ding in den Keller in das Zimmer, das keinen direkten Kontakt zur Nebenwohnung hat und schon ist das egal. Aber in einem Mietshaus mit vielen anderen Mietern... find ICH persönlich unmöglich.
 
Na gut, dann sind wir also wieder da, dass man halt hinreichende akustische Abschottung braucht. Wie gesagt, ich versuche, meine Übungen nun in den externen Proberaum zu verlegen, aber irgendwann werde ich nochmal ausprobieren, wieviel denn die genannten Materialien gegen die Raumschall-Geräusche von eDrums wirken.

Wesentlich war mir hier auch. generell aus Erfahrung zu betonen, dass ein Podest eben nicht unbedingt ausreicht. Das mag den meisten hier klar sein, aber es steht so nicht unbedingt klar im Forum;-) Meine Lösung der Verschiebung des Sets ans andere Ende meiner Wohnung (== Ende des Hauses) könnte tatsächlich durch die Frage bedingt werden, wie gut denn die Senioren unter mir noch hören / bzw. wie leicht diese schlafen.

Vielen Dank soweit, auch wenn ich für die konkreten Dämmwerte von Acryl oder Molton doch selber sorgen werden muss. Hätt ja anders sein können;-)
 
B
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