[Review] Kawai ES-120

Plaudy
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Hallo,

heute möchte ich euch ein Review zum Kawai ES-120 aus Sicht eines "Tastatur-Laien" geben und gleichzeitig einen kurzen Vergleich zum Roland FP-30X ziehen.

Kawai ES-120 B


Ausgangslage:
Die Ausgangslage ist identisch zum meinem Review zum Roland FP-30X, in dem ich bereits schreibe, dass ich als "Tasten-Laie" nach einem Piano mit gutem Spielgefühl und gewichteter 88er Tastatur gesucht habe. Ergebnis nach einem ausgiebigen Tag im Musikladen war, dass für mich das Roland FP-30X und das Kawai ES-120 in die engere Wahl kamen.
Wer das detaillierter nachlesen möchte (inkl. meiner sonstigen Anforderungen), kann das gern im genannten und verlinkten Review tun.

Das hier ist das Review für das Kawai ES-120, daher zunächst zu den Specs von der Thomann-Homepage:
  • 88 gewichtete Tasten mit Hammermechanik (Responsive Hammer Compact - RHC)
  • 25 Sounds
  • 100 Drum Rhythmen
  • 4 Registration Memory
  • 192-stimmig polyphon
  • Dual-Modus
  • Split-Modus
  • interner Recorder (3 Songs, ca. 15.000 Noten)
  • Effekte: Room, Small Hall, Concert Hall
  • Funktionen: Transpose, Tuning, Temperament, Temperament Key
  • Low Volume Balance
  • Lautsprecher EQ
  • Lautsprecher an/aus
  • Auto Power Off
  • Metronom
  • Bluetooth Midi (Ver. 5.0 GATT kompatibel)
  • Bluetooth Audio (Ver. 5.1 A2DP kompatibel)
  • Lautsprechersystem 2 x 10 W
  • Abmessungen (B x T x H) in mm: 1305 x 280 x 120
  • Gewicht: 12 kg
  • Farbe: Schwarz

Anschlüsse:

  • 1 x Kopfhörer 6,3 mm Stereoklinke
  • 1 x Kopfhörer 3,5 mm Stereoklinke
  • Stereo-Ausgang: 2 x 6,3 mm Klinke L/R + R)
  • USB to host
  • Damper
  • Pedal
  • Lieferumfang: Stagepiano, Pedal F-1SP, Notenhalter, Netzteil PS-129

Die anschließende Recherche zu beiden Instrumenten ergab im Groben viele Gemeinsamkeiten und ein paar kleine Unterschiede:
  • Das ES-120 ist ca. 2,5 kg leichter, als das FP-30X. Könnte vielleicht ein interessanter Punkt sein, wenn man das Instrument häufig transportieren will/muss.
  • Das ES-120 hat deutlich weniger eingebaute Sounds als das Roland, dafür aber einen sehr guten Klaviersound, den ich als minimal besser empfinde, als beim Roland
  • abgesehen vom Klaviersound empfinde ich die Qualität der anderen Sounds allerdings insgesamt beim FP-30X als besser
  • Die Bedienung ist bei beiden relativ ähnlich: wenige Taster, kein Display, aber immerhin eine App fürs Tablet, wo dann mehr angezeigt und eingestellt werden kann. Allergings möchte ich nicht jedes Mal ein Tablet nutzen, wenn ich Piano spiele...
  • Dass beide Pianos kein eingebautes Display haben, finde ich unverständlich, zumal sich die Kosten in der Massenfertigung sicher stark in Grenzen halten würden. So hat man (ohne Tablet) kein genaues optisches Feedback, welcher Sound gerade genau eingestellt ist, in welchem Tempo das Metronom genau (bpm) eingestellt ist usw.
  • Trotzdem liegt das Kawai in diesem Punkt für mich ganz knapp vor dem Roland, da zumindest die Lautstärkeregelung mit einem Schiebeschalter gelöst ist und man so einen etwas besseren Eindruck von der eingestellten Lautstärke hat. Beim Roland gibt es 2 Taster (lauter/leiser) und 5 LEDs darüber, die die Lautstärke anzeigen. Allerdings muss man die Lautstärketaster mehrfach drücken, bevor sich die LED-Anzeige ändert - trotzdem hört man bei jedem Tastendruck schon einen Lautstärkeunterschied.
  • die vorhandenen Anschlüsse sind ähnlich (beide haben leider keine symmetrischen XLR-Ausgänge), das Roland hat allerdings die Möglichkeit direkt einen USB-Stick anzuschließen und darauf aufzunehmen. Das fehlt beim Kawai. Für mich persönlich ist das aber nicht wichtig, denn wenn ich aufnehme, spiele ich es eh direkt in meine DAW ein.
  • Das Kawai hat leider kein eingebautes Audiointerface - im Gegensatz zum Roland; d.h. man benötigt für das Kawai ein externes Audiointerface, wenn man in einer DAW aufnehmen möchte. Für mich allerdings nicht relevant, da ich schon ein Interface besitze
  • MIDI geht bei beiden entweder über Bluetooth oder per USB-Kabel an die DAW. Eine MIDI-Buchse sucht man vergeblich.
  • Preislich bewegen sich die zwei Kandidaten auch in ähnlichen Regionen

Für mich persönlich ist keiner der oben genannten Unterschiede so gravierend, als dass es eine Vorentscheidung für oder gegen eines der beiden Kandidaten bedeutete. Daher stand für mich fest, dass letztlich mein oben angesprochenes, wichtigstes Kriterium - das Spielgefühl auf der Tastatur - auch gleichzeitig das finale Entscheidungskriterium werden sollte.

Nach der ersten Runde im Laden war das ES-120 als Gesamtpaket in meinem persönlichen Ranking ganz knapp vor dem Roland FP-30X. Allerdings war die Erinnerung etwas "verwaschen", da ich an dem Tag ziemlich viele verschiedene Pianos angespielt habe; da können Details schon mal untergehen. Also nochmal in den Laden und anspielen, jetzt aber nur mit Fokus auf das ES-120 und FP-30X.
Beim zweiten Besuch im Musikladen gefielen mir beide Instrumente immer noch gut. Trotzdem musste natürlich eine Entscheidung her.

Die Entscheidung:
Ich habe lange immer wieder 1:1 verglichen und bin dabei mehrmals zwischen den beiden Instrumenten hin und her gelaufen. Letztlich konnte mich dann das Spielgefühl vom...*Trommelwirbel*....Roland FP-30X ein ganz klein wenig mehr überzeugen (sehr persönlicher Eindruck). Ein Review dazu habe ich oben verlinkt.
Weil ich das ES-120 nur im Laden (ausführlich) ausprobiert habe, aber dabei keine Fotos gemacht habe, kann ich hier leider nichts zeigen. Fotos und Videos davon gibt es aber zu Hauf im Netz. Dennoch hoffe ich, dass die Beschreibung meiner persönlichen Eindrücke aus Sicht eines "Tasten-Laien" anderen Interessenten etwas weiter hilft.


Fazit
Das Kawai ES-120 bietet alles, was ich an Features gesucht habe und auch das Spielgefühl ist für mein Empfinden wirklich gut und angenehm. Damit hätte ich vermutlich auch nichts falsch gemacht und bin sicher, dass ich auch mit dem Kawai glücklich geworden wäre.
Das Roland hat nur mit hauchdünnem, sehr subjektiven Vorsprung gewonnen.
Wer also auch auf der Suche nach einem (neuen) Stage Piano in diesem Preisbereich ist, sollte das Kawai ES-120 (und das Roland FP-30X) auf jeden Fall anspielen.
 
Grund: Zitat rausgenommen und auf Link verwiesen.
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