Richtig löten

Stassi91
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Hallo Leute

Ich möchte in Zukunft meine Reparaturen an den Elektronischen Geräten selber vornehmen. Die Grundkenntnisse sind vorhanden, jedoch hab ich immer wieder das gleiche Problem:

https://www.conrad.de/de/ratgeber/wissen/technik-einfach-erklaert/richtig-loeten-lernen.html

Wenn ich an einem älteren Bauteil z.B. an meinem Marshall JVM 410h, valvestate oder jcm 900 etwas Lotzinn hinzufügen möchte, weil da z.b. zu wenig Material verwendet wurde, schmilzt das Zinn nicht. Ich verwende bleifreies Zinn. Bei meiner Lötstation stelle ich die Temperatur auf ca. 350 ° Celsius ein. Wenn ich auf 400° Celsius erhöhe kookelt die Platine ab.

Weiss jemand was ich falsch mache oder liegt es am Zinn?

Danke & Gruss
 
Eigenschaft
 
In deinem link steht höchstens 250 Grad, kann mir nicht vorstellen, dass das Zinn bei 350 nicht schmilzt.

Bildschirmfoto 2019-03-21 um 10.04.46.png
 
Weiss jemand was ich falsch mache ...?
Schweer zu sagen aus der Ferne. 2 Standartfehler sind:
1. Die Lötspitze wird nicht möglichst großflächig sondern nur punktuell auf die Lötstelle aufgesetzt. Dadurch heizt sich die Lötstelle zu langsam auf und die Platine / Bauteil leidet während das Zinn noch nicht seine Schmelztemperatur erreicht hat.

2. Auf alten oxidierten Lötstellen "rumzubraten" bringt manchmal wenig da die oxidschicht Isolierend wirkt und so nicht genug Wärmeenergie an die Lötstelle übertragen werden kann. Effekt ist dann wie oben.

Außerdem Sollte das Lötgerät natürlich in Ordnung sein.

Tip von mir:
- Lötkolben großflächig an die alte Lötstelle
- unmittelbar etwas neues Lötzinn zufügen. Durch das im neuen Lötzin enthaltene Flussmittel wird die Oxidschicht aufgebrochen und die Wärmeenergie kommt besser an die alte Lötstelle.

...oder liegt es am Zinn?
Daran liegt es nicht

Prinzipiell kann ich Dir aber empfehlen Dir noch Bleilot zu besorgen. Die älteren Platinen und Bauteile sind nicht für die höhere Verarbeitungstemperatur des Bleifreien Lotes ausgelegt.

Viel erfolg und berichte mal ob es jetzt geklappt hat.
 
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Schweer zu sagen aus der Ferne. 2 Standartfehler sind:
1. Die Lötspitze wird nicht möglichst großflächig sondern nur punktuell auf die Lötstelle aufgesetzt. Dadurch heizt sich die Lötstelle zu langsam auf und die Platine / Bauteil leidet während das Zinn noch nicht seine Schmelztemperatur erreicht hat.

2. Auf alten oxidierten Lötstellen "rumzubraten" bringt manchmal wenig da die oxidschicht Isolierend wirkt und so nicht genug Wärmeenergie an die Lötstelle übertragen werden kann. Effekt ist dann wie oben.

Außerdem Sollte das Lötgerät natürlich in Ordnung sein.

Tip von mir:
- Lötkolben großflächig an die alte Lötstelle
- unmittelbar etwas neues Lötzinn zufügen. Durch das im neuen Lötzin enthaltene Flussmittel wird die Oxidschicht aufgebrochen und die Wärmeenergie kommt besser an die alte Lötstelle.


Daran liegt es nicht

Prinzipiell kann ich Dir aber empfehlen Dir noch Bleilot zu besorgen. Die älteren Platinen und Bauteile sind nicht für die höhere Verarbeitungstemperatur des Bleifreien Lotes ausgelegt.

Viel erfolg und berichte mal ob es jetzt geklappt hat.

ok die oxidierten Stellen werden es sein, was ich bis jetzt gesehen/erlebt habe.

Meinst Du das Lötfett (also zusätzliches Flussmittel)??

Danke und Gruss
 
Lötfett hat in elektronischen Schaltungen eigentlich nichts verloren. Das bringt Dir mehr Probleme als das es hilft.

Meinte schon frisches Lötzinn zuführen. Das Flussmittel in dem Lötzinn ist viel weniger aggressiv und verdampft auch zum Großteil wieder während des Lötvorgangs.

Ein Praktikertipp ist auch die Verwendung von Glasfaserradierstifte. Z.B.:
https://wittko.eu/glasfaser-radierer-stift-4mm
Damit kannst Du die Lötstelle vor der Behandlung mit dem Lötkolben etwas Reinigen und so die Oxidschicht entfernen.
 
Hallo, ich bin selbst Elektroniker/Elektrotechniker und habe schon sehr viel gelötet/repariert. Ich würde auf alle Fälle raten dir bleihaltiges
Lötzinn zu besorgen (ich habe mir extra eins im Ausland bestellt) da es viel schöner zu verarbeiten ist (niedrigerer Schmelzpunkt).

Beim Löten mit bleifreien Lot fluche ich jedesmal.
 
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alles klar dann schau ich mich mal um und falls das auch nicht funktioniert besorge ich mir eine neue Lötstation ;)

vielen dank! :)
 
Was hast du denn für einr Lötstation?

Kann ja auch sein, dass einfach die Leistung nicht ausreicht...,
d.h. z.B. bei Massepunkten mit großer Kuperfläche hast du natürlich auch eine große Wärmeabfuhr, und wenn die Leistung der Löststation nicht ausreichend ist,
so wird auch die eingestellte Temperatur nicht am Lötpunkt erreicht.

Ich habe beispielsweise die RDS80 von Ersa und stelle als Temperatur immer nur max. 300 °C ein, bei Lötstellen mit deutlich größerer Wärmeabfuhr muss ich halt ein wenig warten bis die Temperatur am Lötpunkt erreicht ist,
aber bei normalen Lötstellen geht das eigentlich sehr gut ....
 
Lötfett hat in elektronischen Schaltungen eigentlich nichts verloren. Das bringt Dir mehr Probleme als das es hilft.

...

Lötfett hat an elektronischen Schaltungen GRUNDSÄTZLICH UND GAR NICHTS ZU SUCHEN !!!!
 
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+ 1 für bleihaltiges Lot.
Am Besten, der Lötkolben ist zum "Aufweichen" der bisherigen Lötstelle mit etwas Zinn benetzt. Dann gibt es guten Kontakt.
Bleihaltiges Lot legiert mit ein und senkt den Schmelzpunkt auch der Mischung.
Der Lötkolben sollte natürlich frei von Zunder und sonstigen Oxidschichten sein.
Bleihaltiges Lot löte ich mit 300-325 Grad (Schmelzpunkt eigentlich unter 200 Grad). Für bleiferi gehe ich auf 350 - 400 Grad (und fluche oft).

Wenn Flussmittel dann so etwas: https://www.conrad.de/de/edsyn-fl19222-loetwasser-inhalt-30-ml-f-sw-33-588766.html
Das nutze ich auch gerne mit SMD Bauteilen, wenn ich mit Heißluft repariere.
Danach mit Alkohol (z.B. Isopropanol) nachspülen und wegtupfen (Kleenex Tuch oder Q-Tips), sonst können Reste zu einer erhöhten Korrosionsneigung führen.
 
Wenn ihr bei bleifrei flucht, solltet Ihr euch einfach mal besseres kaufen. Von der Verarbeitbarkeit steht einigermaßen gutes bleifreies Lötzinn dem bleihaltigen außer in der selten gebrauchten niedrigeren Löttemperatur in nichts mehr nach. Da gibt es inzwischen wirklich gute Lote (wobei ich auch schon vor etwa acht Jahren problemlos bleifrei gelötet habe).

Zur Frage, da würde ich auch von zu großer Wärmeabfuhr ausgehen. Gerade, wenn dann noch ein dickes Kupferkabel eingelötet ist, wird die Wärme gut abgeführt. Da muss man ein bisschen warten, bis sich alles aufgeheizt hat.
 
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Hallo,
meines Erachtens würde ich ältere Geräte immer noch mit Bleihaltigem Lötzinn bearbeiten.
Bei der Herstellung der Geräte wurde ja auch Bleihaltiges Zinn verwendet...
Wenn man Oxidierte Lötstellen hat, ist es hilfreich, die alte Lötstelle vielleicht vorher mit einem
Glaspinsel zu reinigen.
Zum Nachlöten verwende ich immer häufiger dünnes Lötzinn (0,5mm), da braucht es zwar mehr Lötzinn,
aber dadurch ist der Anteil an Flussmittel etwas höher und man spart sich evtl. zusätzliches Lötwasser.
Zur Löttemperatur: Ich löte seit Jahren mit einem ungeregelten Weller-Kolben, bei dem die Lötspitze
die Temperatur vorgibt: 370 Grad.
Falls Dir die Platine beim Löten abkocht: Immer nur so lange löten wie nötig! (ist wie beim schrauben, nach fest kommt ab).
Vielleicht auch erstmal das löten an einer alten Schrottplatine üben, um ein Gefühl dafür zu bekommen.
 
Hm, spontan dachte ich an "Wärmekapazitäten". Will heißen: Mein erster Lötkolben war im Grunde so ein Kaliber:
1dee36a923b712723918e72425a736c07.jpg


Also, da kamen schon Watts aus der Spitze. Heute sind die oft viel kleiner (und wohl auch leistungsärmer?).

Das könnte zur Folge haben, dass die sich einstellende Mischtemperatur am Zinn bei Deinem Kolben normalerweise reicht, aber bei alten Bauteilen eben nicht mehr. Die sind größer, haben oft mehr Metall als heute, so dass man Wärmeenergie nachliefern muss. Die Temperatureinstellung alleine gibt darüber zu wenig Auskunft. (Das ist nicht anders, als wenn Du einen Becher heißes Wasser mit einem Becher kaltem mischt. Ist das kalte Glas klein genug, wird's auch heiß genug ... sonst nicht.)

Grüße, Michael
 
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