Schlechter Ton Kölner Gürzenich

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Neelix2014
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Hallo zusammen,

mal ein keines Beispiel aus der Praxis:

Bei der Aufzeichnung der Prinzenproklamation im Kölner Gürzenich hatten sich alle Besucher über den miesen Saalton beschwert. Am TV Gerät war später alles OK. Im Saal aber konnte man z.B. die Moderationen und die Büttenredner nicht verstehen. Diese Tage finden die Aufzeichnungen für die ARD Rosenmontagssitzung statt.
Dazu wird der WDR im Express zitiert mit:

Die technischen Probleme der Proklamation traten diesmal übrigens nicht auf. Vor allem der Einsatz von Handmikrofonen statt Headsets zahlte sich aus. Moderator Gottschalk war immer gut zu verstehen. „Der WDR hat technische und organisatorische Verbesserungen vorgenommen und im Audiobereich die Arbeitsaufteilung und Zuständigkeiten noch eindeutiger zugeordnet“, teilte der Sender mit.

„Durch die Optimierung des Signal-Splittings zwischen Beschallung und Sendeton wurde der Informationsfluss während der Veranstaltung beziehungsweise Aufzeichnung verbessert.“ Das spürte das Publikum im Saal. Die Begeisterung bei den aufwändig kostümierten Gästen war groß.

Vor ein paar Wochen hatte ich mich dazu mal mit dem Studio-Tontechniker bei Stern TV (EMG) unterhalten. Natürlich kommen im Studio digitale Funkstrecken und digitale Signalverarbeitung zum Einsatz. Aber: Das Signalspitting für Studio- und Sendeton erfolgt ganz klassisch über analoge Splitter.

Warum: Würde man das Splitting über DANTE & Co machen, gäbe es nur einen Gain-Master. Spricht also z.B. ein Gast zu leise und die Regie dreht den Gain hoch, hätte auch auch sofort Auswirkungen auf den Ton im Studio. Hier aber muss man penibel aufpassen, dass die Studiobeschallung nicht zu laut ist und auf keinen Fall über die Mikros auf den Sendeton überschlägt.
Das Problem hat man bei analoger Signalsplittung nicht. Hier regelt jeder seinen eigenen Gain.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zumindest der SWR scheint MADI zu bevorzugen für digitale Verbindungen, hier entsteht aber natürlich das gleiche Problem mit dem Gain-Master/-Sharing. Bei DANTE ist es leider auch noch so, dass an jedem Ende ein wenig talentierter Techniker mit dem Dante Controller das ganze Setup verschrotten könnte. Ein analoger Splitter braucht außerdem in der Regel keinen Strom und ist sicherer in puncto Redundanz.
 
Ich mache schon seit einigen Jahren immer wieder Live-Konzerte, bei denen der öffentlich rechtliche Rundfunk hierzulande auch mitschneidet. Und da sind analoge Splitter ein gesetztes Equipment. Das macht uns beide, so weit es möglich ist, unabhängig voneinander. Ich kann da an Pult hinstellen, was ich gerade für richtig empfinde und die können machen was sie wollen. Wir teilen uns nur einen Großteil der Signale. Gain stellt jeder für sich ein, und gut ists. Ich finde das deutlich besser als all die Versuche das auf digitaler Ebene zu lösen.
Ein analoger Splitter braucht außerdem in der Regel keinen Strom
Die vom Rundfunk eingesetzten Splitter sind von Klark und die brauchen definitiv Strom. Da machen auch die Splitter die, je nach Quelle notwendige, Phantomspeisung. Einziges Manko dabei ist, dass diese Splitter anscheinend nicht so gut auf dynamische Quellen zu sprechen sind. So sind halt auf der Bühne hauptsächlich Condenser im Einsatz. Naja, wenigstens nicht die ganz billigsten.
 
Keine Ahnung, was jetzt genau das Problem war, aber es klingt verdächtig danach.
 

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