Sehbehindert im Orchester notenlesen

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Thoboe
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Ich hätte mal eine sehr spezielle frage zum Thema Orchesterspiel:
Ich spiele bereits seid vielen Jahren in diversen Orchestern, doch seid etwa einem Jahr habe ich eine Augenkrankheit, anfangs kaum zu bemerken habe ich inzwischen sogar Probleme im Straßenverkehr, aber darum geht es jetzt nicht direkt. Mein eigentliches Problem ist, dass ich nicht mehr wirklich gut Noten sehen und damit auch lesen kann. Ich sehe nur kleine Ausschnitte meines Notenblattes und wenn es nicht vergrößert wurde dann sind die Noten unscharfe klitze kleine Linien wo immer mal wieder einzelne Kreise oder striche zu erahnen sind. Zuhause ist das kein Problem, ich lerne die Noten im voraus auswendig und erschließe mir den Rest übers hören oder Digitalisiere sie mir am Laptop und vergrößere sie dann. Doch in einem Normalen Orchester ist dies nicht möglich. Zudem habe ich am 21 Juni also in einem Monat und zehn Tagen ein Wichtiges Konzert wo ich 15 Stücke spielen muss (im Dunkeln wo ich auch noch Probleme habe), einiges sogar solistisch. Und bis dahin kann ich die ganze Partitur nicht auswendig Lernen (außerdem strukturieren wir ständig um) Hat jemand einen Tipp wie ich zumindest halbwechs mitspielen kann, oder einen Kontakt der mit so etwas erfahrungen hat?
Vielen Dank
Thoboe

Kleiner Nachtrag so etwas wie ein Tablet mit Fußpedal zu benutzen geht auch nicht.
 
Grund: Mir ist noch eine kleinigkeit eingefallen
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Vielleicht kann man die Noten von z.B. DIN A4 auf DIN A3 hochkopieren und dann eine sehr helle Notenpultleuchte verwenden?

Viele Grüße,
McCoy
 
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Kleiner Nachtrag so etwas wie ein Tablet mit Fußpedal zu benutzen geht auch nicht.
Vielleicht gibt es für Tablets eine App, in die man die Noten vor dem Auftritt eingibt und die dann hört, was gerade gespielt wird und automatisch die stark vergrösserten Noten weiterscrollt?
Oder es findet sich eine andere Möglichkeit, die Notenseiten im Tablet zu scrollen. Es muss ja eigentlich nur irgendwie ein Klick sauber ausgelöst werden, egal womit das Fusspedal aktiviert wird. Muss ja nicht der Fuss ein, aber wie, das hängt sicher auch vom Instrument ab, das du spielst.
 
Oder es findet sich eine andere Möglichkeit, die Notenseiten im Tablet zu scrollen.
Noten auf dem I-Pad können ja - AFAIK - per Augenzwinkern umgeblättert werden.

Viele Grüße,
McCoy
 
Vielleicht kann man die Noten von z.B. DIN A4 auf DIN A3 hochkopieren und dann eine sehr helle Notenpultleuchte verwenden?

Viele Grüße,
McCoy
Hab ich vor den Star-OPs so gemacht, man muß aber die Voraussetzungen dazu selber in die Hand nehmen: entsprechendes Notenpult (normaler Notenständer taugt da nicht mehr!), Beleuchtung und gegebenenfalls Stromversorgung selber anschaffen, selber mitbringen, selber aufbauen.
 
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Ich habe das gleiche Problem und hoffe eine neue Brille loest es wenigstens etwas. Zuhause lern ich die Noten inzwischen auswendig und übe so lange bis ich das STück blind spielen kann. Termin bei Augenarzt ist nächste Woche. In meiner Familie kursiert die Makuladegeneration und früher oder später wird es auch mich treffen. Vom Blatt spielen bei Auftritten ist momentan eine Katastrophe bei mir. Für Makuladegeneration gibt es eine neue Behandlungsmethode aus den USA die grad zugelassen wurde. Man muss es aber früh genug erkennen und behandeln. Ich hoffe bis es bei mir soweit ist, gibts das auch auf dem deutschen Markt dann.
Licht am Notenpult hat bei mir etwas geholfen. Beleuchte ich die Notenblätter kommt mein Auge damit besser klar. Aber das ist nicht die Loesung auf Dauer.
 
man muß aber die Voraussetzungen dazu selber in die Hand nehmen: entsprechendes Notenpult (normaler Notenständer taugt da nicht mehr!), Beleuchtung und gegebenenfalls Stromversorgung selber anschaffen, selber mitbringen, selber aufbauen.
Ich gehe erst mal davon aus, daß sich das von selbst versteht, aber auch da kann man helfen:

Dirigiernotenpulte:
https://www.thomann.de/de/notenpult...w=notenpult&gk=TROSOANP&cme=false&filter=true

Notenpultleuchte:

Kabeltrommel nicht vergessen.

Viele Grüße,
McCoy
 
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So ganz prinzipiell gibt es ja, wenn herkömmliche Notenschrift verwendet wird, zwei Wege: Die digitale Wiedergabe oder Papier.
Digital gibt es zwei wichtige Fragen zu klären:
- Welches Display wird benutzt: Größe, Helligkeit, evtl. E-Ink, falls Bildschirm nicht erwünscht?
- Wer blättert wie weiter? Bei großen Noten auf kleinem Display bedeutet das tendenziell natürlich mehr Blättern. Das kann, wenn Fußremote etc. nicht möglich ist, natürlich auch eine weitere Person machen, die dazu auch nicht auf der Bühne sitzen muss.
Auf Papier ist natürlich die Größe eine Variable, auf ein Dirigentenpult passt schon was drauf. Was die Beleuchtung angeht, gibt es aber auch da Grenzen. Gerade im tendenziell technikfeindlichen Klassikmilieu produzierst du da auch irgendwann zu viel Streulicht.
- Wenn du die gleichen Pultleuchten benutzt wie der Rest, ist zumindest die Lichtfarbe die selbe und du fällst diesbezüglich nicht unangenehm auf. Mehr Helligkeit geht dann über mehr Leuchten…
- Bei einer eigenen Leuchte würde ich sehr gut auf eine gute Lichtqualität achten, also entweder eine klassische K&M Halogenpultleuchte oder irgendeine Hi CRI LED, entweder es gibt sowas als Pultleuchte oder man bemüht einen kurzen LED Streifen. Zumindest ich brauche bei guter Lichtqualität deutlich weniger Helligkeit, um etwas lesen zu können. Weil eine gute Farbwiedergabe bei LEDs in der Regel aber zu weniger Effizienz führt, ist diese bei batteriebetriebenen Pultleuchten oft unterirdisch.
 
Noten auf dem I-Pad können ja - AFAIK - per Augenzwinkern umgeblättert werden.

Viele Grüße,
McCoy
Hallo McCoy,
Erstmal vielen dank für deine vielen Ideen. DINA-3 könnte auf jeden fall zumindest an einigen Orten eine Möglichkeit sein.
Aber könntest du mir noch dieses AFIK nochmal genauer erläutern, dass habe ich noch nicht so ganz verstanden.

LG Thoboe
 
AFAIK: Internet-Jargon für As Far As I Know (deutsch: "so weit ich weiss")

Viele Grüße,
McCoy
 
Kleiner Nachtrag so etwas wie ein Tablet mit Fußpedal zu benutzen geht auch nicht.
Darf ich nochmal nachfragen, warum das nicht geht?
Es kam mir nämlich als erstes in den Sinn, weil man da Ausschnitte fast beliebig vergrößern könnte, und die Helligkeit wäre auch einfacher.

A3 wäre dann natürlich schwierig ;) aber A4 Tablets werden auch von vielen Orchestern mittlerweile verwendet. (Ich glaube jedenfalls, dass das ca A4 ist...)
 
Darf ich nochmal nachfragen, warum das nicht geht?
Wäre auch meine Frage gewesen.
Ich habe gerade gesehen, es gibt, wenn auch ordentlich teuer, auch schon e-ink-Displays im A4-Format (PadMu4), bei denen man sogar zwei Geräte gemeinsam verwenden kann - also wie ein Notenheft. Und umblättern geht mit Antippen oder via Bluetooth. Sowas könnte doch eine Möglichkeit sein.
lg Thomas
 
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