Selmer Reference 54 für Anfänger

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Alrie3
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Hallo - wir benötigen dringend fachlichen Rat!
Unsere 7jährige Tochter spielt seit einem Jahr begeistert Sopransaxophon (Leihinstrument der Musikschule). Nun hat uns
ihr Lehrer ein Altsaxophon zum Kauf angeboten, und zwar ein fast neues Selmer Reference 54 zum Preis von 3.000 Euro. Wenn wir das richtig recherchiert haben, ist das ein Profi-Instrument und wir sind nicht sicher, ob sich diese Anschaffung lohnt. Der Lehrer meint, die Klappen des Saxophons wären enger zusammen und daher für kleine Hände geeignet. AUßerdem hätte es einen tollen Klang. Da wir uns nicht auskennen, sind wir recht ratlos - kaufen oder nicht? Uns wenn nicht, welches ALtsaxophon wäre dann geeignet? Würden uns über Ratscxhläge sehr freuen! Danke schon mal! Carolin
 
Eigenschaft
 
Das Reference 54 ist ein sehr gutes Instrument und kostet neu etwa 4200€. Wenn es keine Macken hat und noch neuwertig ist, ist 3000€ schon ein guter Preis. Auch denke ich, dass man es für etwa diesen Preis in ein oder zwei Jahren wieder verkaufen könnte.

Ich bin der Meinung, dass man immer auf dem bestmöglichen Instrument spielen sollte das man sich leisten kann. Natürlich kann man auch erstmal ein Schülerinstrument kaufen/leihen. Wenn man am Ball bleibt kommt man aber irgendwann dahin dass man ein teures Instrument kauft.

Der "übliche" Weg ist, sich ein Schülerinstrument zu leihen. In dem meißten Holzblas-Ateliers/Werkstätten kann man für 20€/Monat zB ein Yamaha YAS-280 leihen und nach einem halben Jahr kaufen - wobei die bereits gezahlte Miete vom Kaufpreis abgezogen wird. Das geht manchmal auch, wenn man vom selben Händler ein höherwertiges Instrument kauft.

Irgendwann kommt dann der Punkt an dem man aus seinem Schülerinstrument herauswächst und sich nach einem besseren Instrument umsieht. Und hier hat man viele Möglichkeiten. Man muss aber schon ein bisschen wissen wo man klanglich so hin will um zu entscheiden was die beste Wahl ist. Man kann sich für eines der vielen modernen Saxophone entscheiden oder sich ein gebrauchtes (generalüberholtes) Vintage-Instrument aus vergangenen Zeiten besorgen.

Alte Instrumente haben den Vorteil, dass früher durch die niedrigeren Stückzahlen noch viel Handarbeit im Spiel war und auch mit den Materialien nicht so gegeizt wurde. Dementsprechend besser klingen diese Saxophone. Man bekommt schon für 2000€ ein spitzen Vintage-Sax. Natürlich sind diese alten Instrumente alles andere als Einsteigerfreundlich was Mechanik und vor allem Intonation angeht.

Das Reference 54 versucht vom Klangideal eher an diese älteren Instrumente an zu knüpfen. Ob das gelungen ist kann ich jetzt nicht beurteilen, da ich noch keins inder Hand hatte.

Wenn absehbar ist, dass ihre Tochter noch eine ganze Weile Saxophon spielt, wird das Reference 54 auf jeden Fall keine Fehlinvestition sein. Und da man qualitativ hochwertige Instrumente ohne zu großen Wertverlust wieder verkaufen kann ist es eigentlich eher eine Geldanlage als eine Ausgabe. Das ermöglicht auch nach einigen Jahren ein anderes Instrument zu kaufen und das alte zu verkaufen.

Mein Fazit wäre: Wenn Sie 3000€ auf der Kante haben, lohnt sich der Kauf. Wenn nicht, gibt es auch günstigere Alternativen zwischen 1500€-2500€ die trotzdem hochwertig sind. Anfängerinstrumente liegen bei etwa 1000€.

Gruß.
 
Hallo,

ich kann das was "chaos.klaus" schreibt nur bestätigen.

ich spiele seit 5 Jahren ein Reference Alt und bin sehr zufrieden damit. Eingesetzt wir es von mir einmal in einem Sax Quartett und in der Bigband und man kann schon sagen semiprofessionell. Unterschiedliche sound Anforderungen decke ich mit einem Mundstück- und Blattwechsel ab.

Dass die Klappen bzw. die Griffplatten enger zusammenliegen als an meinem Keilwerth oder Yanagisawa kann ich nicht sagen. Alle drei greifen sich etwas anders vom feeling her. Ich denke das ist auch nicht ausschlaggebend.

Wichtig ist aber ob die Tochter mit ihren 7 Jahren damit schon zurechtkommt. Es ist schon etwas anders als ein Sopransax, du hast nicht dabei geschrieben ob es ein gerades oder ein gebogenes ist was sie bisher spielt.

Da würde ich auf jeden Fall erstmal das Alt ausprobieren. Ein Fehlkauf, vorausgesetzt das Instrument ist in Ordnung, ist es auf jeden Fall nicht. Nach meiner Erfahrung behalten die Selmer, auch die neueren, so ziemlich ihren Wert. Was im konkreten Fall heißt auch nach ein paar Jahren bekommst du immer noch zwischen 2.500 - 3.000 dafür, wenn keine Schäden außer den normalen Gebrauchsspuren dran sind.

Von Vintage Saxophonen würde ich erstmal abraten. Einmal wg der Intonation, die wenigsten sind da einfach zu spielen und zum anderen wer weiß welchem Klangbild die Tochter in 10 Jahren nachhängt. Dann kann sie sich immer noch für ein "Vintage" entscheiden.

Bis dahin hätte sie nach meinem Dafürhalten mit dem Reference ein sehr gutes Sax.

Grüße

atrofent
 
Hallo!

Ich schließe michatrofent und chaos.klaus an, will aber nur noch zu bedenken geben, dass Macken und Kratzer in ein Anfängerinstrument vielleicht etwas weniger weh tun als in einem 3000€ Horn..

Viele Grüße

Philippe
 
Aufgrund meiner Erfahrungen mit Kindern und Musikinstrumenten würde ich einem 7 jährigen Kind kein 3.000 € Instrument in die Hand drücken. :)

Gruss, Dietlaib
 
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Aufgrund meiner Erfahrungen mit Kindern und Musikinstrumenten würde ich einem 7 jährigen Kind kein 3.000 € Instrument in die Hand drücken. :)

Gruss, Dietlaib

Ich würde mir auch überlegen, ob ein 7 jähriges Kind körperlich in der Lage ist, das Instrument zu tragen und zu bepusten. Es gibt kräftige 7 jährige (unbedenklich) und zart gebaute, die Mühe haben, ihren Schulranzen zu stemmen.
 
ich kenne mich mit dem reference nicht aus, aber empfinde die mechanik von selmer eher als klobiger, als z. b. bei keilwerth.
ich würde notfalls einfach noch ein bisschen warten, bis die finger (und evtl auch das kind ;) ) etwas größer sind und dann hat man auch mehr auswahl, als wenn man nur aufgrund der mechanik ein sax aussuchen soll.
7 jahre ist für einen altsaxschüler schon noch ziemlich jung und so ein sax wiegt ja auch einiges.
vielleicht hat das mädel bis dahin ja auch schon ein genaueres klangideal und kann sich das sax auch vom handling her besser aussuchen (weil eben aufgrund der handgröße nicht eingeschränkt)
auch, wenn man das reference im fall der fälle sicher gut wiederverkaufen kann, würde ich doch versuchen, so gut und langfristig wie möglich zu kaufen. muss ja kein neues instrument sein. gute gebrauchte sind ebenfalls nicht zu verachten!

alles liebe :)
 
Also der einzige Grund warum man es kaufen könnte wäre für mich, dass der Wiederverkaufswert nicht besonders schnell absinken dürfte - wobei hier ein Raum für Spekulationen trotzdem gegeben ist (auf meinem Stand, ich bin aber nicht mehr so informiert). Es gibt definitiv sehr viele Risiken. Was ist wenn deine Tochter es beschädigt? Da muss auf jeden Fall eine Versicherung her bei so einem Instrument (Es sei denn ihr habt eh sehr viel Geld und es ist egal). Vielleicht hat eure Tochter auch bald keine Lust mehr auf Saxophon und dann fängt es entweder Staub oder muss wieder verkauft werden. Wenn sie am Ball bleibt kann es natürlich praktisch sein ein so teures Instrument zu haben. Aber es kann sein, dass sie als emanzipierter Spieler später lieber ein anderes Instrument bevorzugen würde (z.B. nen alten Amerikaner), dann ginge die Suche sowieso wieder von vorne los. Lernen tut sie auf einem Reference nicht besser als auf einem guten soliden Yamaha/Jupiter/sonstwas. Da kriegt man für den Drittel des Preises Instrumente die sich sicherlich mechanisch und intonationsmäßig nicht vor dem Reference verstecken brauchen. Und hier ist der Wiederverkaufswert genauso gut - mit weniger Risiko. Sound ist für mich erst eine Frage, die erst in mehreren Jahren überhaupt interessant wird. Und selbst da lassen sich mit Yamaha und Co gerade auf dem Alto Sachen fabrizieren, die sich nicht verstecken zu brauchen.

Kommt also im Endeffekt auf eure finanzielle Lage an, ob ihr euch den Luxus leisten wollt.
 

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