Sind wir noch Gesellschaftskritisch genug in umseren Texten?

  • Ersteller bergsteigerin
  • Erstellt am
1788 schrieb:
Ich könnte Dir sofort ein halbes Dutzend gesellschaftliche Tabus aufzählen. Wenn ich an die rangehen würde, hätte ich garantiert mit öffentlicher Ächtung zu rechnen.
Na dann mal los:

1.
2.
3.
4.
5.
6.

Nun bin ich aber gespannt:D
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Jongleur

Du Böser! ;-)

Willst Du wirklich, dass ich mich bis zum Ende des Jahrzehnts in einer südtiroler Tropfsteinhöhle verstecken muss?

Da braucht man sich doch bloß mal die Brüsseler Antidiskriminierungs-Doktrien herzunehmen.

In Skandinavien sind schon Pastoren in den Knast gewandert, weil sie gewisse Dinge angeprangert haben.

Also,
ich werde mich dazu jetzt nicht weiter äußern. Der ideologische Gedanken-Faschismus ist im heutigen Europa (v.a. in Alemania) schon ebenso ausgeprägt, wie in der ehemaligen DDR.
Erlaubt ist: die offizielle, politisch korrekte Meinung.

Es sind ja nicht mal mehr 75-Watt-Glühbirnen erlaubt.
Die Presse zensiert sich gnadenlos selbst.
Wer kann da noch glauben, die freie Rede sei erlaubt?
Oder fände gar statt???


Grüße,

1788
 
Hallo
Ich muss antipasti da zustimmen. Wo ist den da die gesellschaftskritische Botschaft? Die Gesellschaft ist auch nicht schuld an allem Übel in der Welt. Wo bleibt hier die Selbstkritik? Letztlich sind wir es die Markenklamotten kaufen und das obwohl wir genau wissen das sie von abgemagerten Kindern in Indien oder sonstwo hergestellt wurden. Kinder die nie über 20 werden. Wenn wir in den Urlaub fliegen, für teuer Geld, ist es uns scheiß egal ob wir über ein Land fliegen wo Hunger und Armut herrschen, unser Essen in uns reinstopfend. Ich fand schon immer das die beeindruckendste Fähigkeit des Menschen ist alles was ihm nicht passt zu verdrängen und auf andere zu schieben. Wir gehen täglich zu arbeit und sind unmittelbare Rädchen im Kapitalismus. Wir müssen jeden scheiß in uns reinstopfen, werden immer Fetter, kaufen Dinge die wir nicht brauchen und dann wegschmeißen. Aber solange wir unser kleines Stück vom Himmel haben und unser eigener erbärmlicher Luxus nicht bedroht wir ist es nicht nötig und nur unangenehm sich selbst in frage zu stellen.

Wir sind die der Höhepunkt der Evolution. Die Krone der Dekadenz.Wir wissen das auch aber es ist doch besser andere dafür verantwortlich zu machen. Die böse, böse Regierung und die Banken die uns einfach alles kuputtmachen wolln:confused:.
Diese feigen Jasager, zum glück gehören wir ja nicht zu den die nie ihr Maul aufmachen. Wir doch nicht. Stille Rebellen die glauben das sie mit einer "friedlichen Revolution" :rofl: (die Formulierung schafft mich immer wieder) und ihrer ach so sozialen Einstellung etwas verändern könnten.

So jetz wo ich meinen Senf abgelassen hab noch eine Frage: Wo ist deine Wut ?
 
@1788: Naja, wer sich so wie du selbst zensierts, sollte nicht über die Presse schimpfen :D
 
@1788

Na, mit der in Aussicht gestellten Aufzählung von einem halben Dutzend Tabuthemen wirst Du Dich schon nicht um Kopf und Kragen schreiben. Kannst ja, lieber tapferer Streiter, zu einer lebenserhaltenden List greifen:

Ich verurteile Menschen, die folgende Tabus immer wieder schreibend überschreiten:

1.
2.
3.
4.
5.
6.

:D
 
@ AngryDwarf & Jongleur

Wie gesagt:
ich könnte das tun.
Aber ich tue es nicht. Weil ich mir mein kleines bisschen Einfluss, dass mir dadurch vielleicht gegeben ist, für den richtigen Moment aufheben muss.
Du weißt doch, wie das mit dem eigenen Pulver ist, das man nicht unbedacht verschießen sollte.

Andere aber könnten das gar nicht, weil sie sich um derlei Dinge gar keinen Kopf machen. Die glauben ernsthaft, die Eisbären sind in Gefahr - obwohl der Bär auf der Scholle ein TV-Archiv-Dokument aus den 1990er Jahren ist, das man immer wieder heranzieht, weil man kein Geld hat, ständig in die Arktis zu fliegen und neue Eisbären zu filmen (deren Zahl übrigens seit den 1970er Jahren konstant zunimmt, ja, sich vervielfacht hat!).
Die glauben auch, das CO2 giftig ist - obwohl sämtliche Prozesse der Natur genau davon abhängig sind: vom CO2.
Die glauben auch, dass jene Rentner böse Menschen sind, die gegen Lärmbelästigung durch Kindergärten klagen - obwohl die eigentliche Freveltat darin besteht, Kinder konsequent aus dem familiären Umfeld outzusourcen und sie in eine Art lärmerzeugender Mini-Lager zu halten, damit man die Zahl der Steuererwirtschafter verdoppeln kann.

So - das waren jetzt nur einige relativ unverfängliche Themen (inklusive meiner eigenen Standpunkte).
Die wirklich heftigen Dinge spreche ich hier jetzt aber trotzdem nicht an.

Wie schaut es eigentlich mit Deinen Überzeugungen aus? Oder bist Du gar nicht so "angry", wie Dein Name sagt?


1788
 
@ jongleur und 1788

Zum Thema
therapeutische Beurteilung
Derartige Spekulationen sind menschlich, aber in einem Textforum nicht
usw...

Also mir läuft immer gleich im Kopf etwas ab, wenn ich einen Text von jemandem lese, oder Kommentare, nämlich es entsteht ein Bild (mein individuelles...) von einer anonymen Person hier im Forum, wissend, dass das niemals der Realität entspricht. Je länger ich von jemandem lese, je persönlichere Dinge er preisgibt umso schärfer wird das Bild.

Durch Bergsteigerins Fragestellung und Texte und ihrer Art zu schreiben, was sie von sich preisgab bekam ich unweigerlich das Bild einer Protestsängerin aus den 68ern Jahren und da musst ich doch mal nachfragen :D

Ich kann auch immer mitteilen, wie ein Text auf mich wirkt, was er in mir auslöst, ob das eine therapeutische Beurteilung ist, weiss ich nicht (es gibt jedoch therapeutische Methoden, die genau so arbeiten, z.B. die Mal- und Gestalttherapie, jedoch sind das Fachpersonen, die über Monate oder gar Jahre mit einem Patienten arbeiten, also keine Schnellschüsse abgeben, da es nicht ihre Aufgabe ist, den Patienten zu Beurteilen, sondern ihm nur helfen, sich selber beurteilen bzw. verstehen zu lernen in der Aufarbeitung z.B.... usw..)

Protestsänger nun, die sind wütend und enttäuscht und rebellisch und kauzig und sensibel usw... vielleicht hindert mich das, einen Text nur sachlich zu betrachten?
Aber das möcht ich ja auch gar nicht :gruebel:, weil mich das langweilen würde...aber nur Emotionen, das geht auch nicht.... das wird
... oder zu intim für die Oeffentlicheit?

Nun ja, jedenfalls hab ich von allen hier, mit denen ich schon etwas diskutiert habe oder mich ausgetauscht irgend ein Bild im Kopf, das sich ständig verhärtet oder wieder verändert, vergessen geht und wieder auftaucht ;)
 
Lieber 1788

Wir sprachen nicht von relativ unverfänglichen Themen...

1788 schrieb:
Du weißt doch, wie das mit dem eigenen Pulver ist, das man nicht unbedacht verschießen sollte.

Da kann ich Dir nur, etwas amüsiert grinsend, zustimmen...[FONT=verdana,arial,geneva]:D...;)[/FONT]


@ Sole

Na na, lieber Freund....zu den mythosbildenden 68igern "Protestkünstlern" zähle ich solch coole Köpfe oder heiße Herzen wie Bob Dylan, John lennon, Jimmy Hendrix, Janis Joplin, Joni Mittchell, aber auch Grass, Zadeck... oder Joseph Beuys oder Marcel Duchamp...

Also ich dachte weniger an die 68iger, sondern an die miefigen Klassenzimmer in den 50iger Jahren, wo sich, hilflos und nackt, Vergangenheit und Zukunft schlecht moderiert gegenüberstanden...ich dachte an naive Träume, lyrische Tümeleien und Wandergesellen, "den Rucksack auf dem Rücken, die Klampfe in der Hand...", ich dachte an...

Aber nochmals: Das sind Empfindungen, die schnell einen sachlichen Dialog blockieren können.

lg
 
Zuletzt bearbeitet:
@Jongleur
Nun, meine Hoffnungen waren dann auch ziemlich bald verflogen hier eine waschechte
mythosbildende 68iger "Protestkünstlern"
anzutreffen, ihr Name war ja aber auch sehr sympatsich :gruebel: na ja, ich muss mir noch ihre Spucke abwischen :mad:

Joan Baez hast du noch vergessen, über die gerade kürzlich eine Reportage im TV lief, sie nannte sich selber in erster Linie nicht "Musikerin" oder "Sängerin" sondern "Politikerin" Ich liebe ihre Stimme, v.a. auch ihre Duette mit Bob Dylan.

Aber nochmals: Das sind Empfindungen, die schnell einen sachlichen Dialog blockieren können.

So wie sie ihren Thread erstellt hat, wollte sie wohl auch keine sachliche Auseinandersetzung ihrer Texte, sondern... ?

Nun ja, jedenfalls einen schönen Tag wünscht

Soleluna

---------- Post hinzugefügt um 13:50:04 ---------- Letzter Beitrag war um 07:25:30 ----------

Noch kurz einige Gedanken zu:

Aber nochmals: Das sind Empfindungen, die schnell einen sachlichen Dialog blockieren können.

Mir persönlich fehlt für eine rein sachliche Auseinandersetzung einfach das theoretische Wissen, eine Art Schema nach dem ich einen Text "betrachten" könnte nach gewissen Gesichtspunkten.

Vielleicht geht es andern auch so und ein solches Schema könnte die riesigen philosophischen Abschweifungen (ich klammere mich da gar nicht aus), die oft entstehen und zwar ab und an sehr interessant sind aber immer vom Text oder des Handwerks der Texterei ablenken ein bisschen aufhalten.

Vielleicht könnten sich ja ein paar kluge Köpfe, die über solches theoretisches Wissen verfügen zusammenstecken und ein ganz einfaches Schema nach Punkten für die TexterInnen hier entwickeln? Man hätte eine gemeinsame Ausgangsbasis und es würde bestimmt eine Menge Fruchtbares herausschauen? :gruebel:

Nun ja, das waren so ein paar Ueberlegungen, da doch ab und an ein bisschen Chaos herrscht in den Threads und doch immer sehr viele engagierte und talentierte TexterInnen auftauchen:gruebel:
 

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