Mmh. Das ist so ´ne Frage, wie was war zuerst da. Diatonik oder Pentatonik.
Also Pentatonik ist keinesfalls so herzuleiten, daß es von Dur oder Moll kommt, und man einfach ein paar Töne weg lässt. Pentatonik ist eine eigenständige Skala. Das wurde schon mal gesagt. Die Skalen sind auf zwei verschieden Kontinenten entstanden. Diatonik wurde in Europa verwendet und Penta kommt aus dem afrikanischen Busch. Irgendwann trafen sich mal die Völker und mischten die Skalen. So entstanden neue Klänge.
Der Sinn der Penta? Na ja. Sie soll klingen. Den Sinn zu erfassen wird nicht leicht fallen. Man muss die dazu Theorie so verstehen, daß jemand versucht hat zu erklären, was andere spielen. Nicht anderes rum. So können Nachfolgende dem schneller nacheifern.
Penta wird im Hooker Blues verwendet. Man nehmen also eine 12 Takt Bluesshema mit A7 (Tonika), D7 (Subdominante) und E7 (Dominante). Nun da passt Am-Penta immer. Es ist nur noch die Sache, wie sehr man auf die Chords eingeht. Mit Dur oder Moll wird man hier nicht so richtig Früchte ernten. Wollte man Dur spielen müsste im A-Chord eine maj7 drin und der D ebenso maj7 sein. Ist aber nicht.
A7 hat nun cis und g drin. D7 hat das c und E7 hat das gis. Tja das schaut so aus, als ändere sich die Skala ständig. Man könnte das vielleicht auch machen. Klingen muss das nicht.
Nimm Dir mal das A7 Blues Shema und spiele mal Dur und Moll drüber. Du wirst merken, daß das nicht so recht klingen will. Spiele dann mal Am-Penta. Das passt. Man muss aber schon bei Am-Penta bleiben. Über D oder E zu wechseln muss nicht unbedingt gut klingen, weil man da den Bezug zum Tonalen Zentrum (a) vernachlässigt. Nun haben irgendwelche Leute die Penta mit Bluenotes erweitert. Die da wären die 2, k7 und #4/b5. Manche haben dann sogar noch maj7 mit eingefügt.
Also den Sinn erklären ist nun gar nicht so einfach. Aber einfach zusagen, daß sei Moll mit weniger Tönen oder so. Nee. Das ist es nicht. Es geht um das Verhältnis der Grundtöne zum Zentrum. Wurde auch schon mal gesagt. Das ist eben bei Penta anders als bei Moll.
Egal wie komplex nun die Theorie ausschaut. Es ist unterm Strich die Sache, wie bewusst man die Skala spielt. Wenn ich so ran gehe, daß der Moll Skala ein paar Töne fehlen, wird es auch nach Moll klingen. Spielt man nun die Penta als eigenständige Skala, dann klingt sie auch nach Penta. Es auch ´ne Kopfsache.