Solo richtig improvisieren ??

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Guitarplayer03
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Hallo Leute ich hab mal ne Frage zum improvisieren.
Ich würde gerne lernen zu Solo improvisieren. Ich weiß das es dabei sogenannten Pentatoniken gibt die einem dabei helfen.
Ich lerne jetzt so langsam diese Pentatoniken und versuche auch ein bisschen zu jamen. Nur leider hört sich das bei mir immer irgendwie grottenschlecht an, da ich keine Ahnung habe was ich spielen soll und dann dudel ich nur die Pentatoniken rauf und runter.
Gibt es da irgenwelche Tricks??
Ich seh immer Videos von bekannten Gitarrenspielern z.B. Tremonti und die nehmen einfach die Gitarre in die Hand und jammen ein göttliches Solo darauf ab.

Danke schon mal für eure Hilfe!
 
Eigenschaft
 
bevor komplizierte lehrpläne, skalen und etüden vorgeschlagen werden:
schau bei youtube mal nach videos mit den suchbegriffen "lesson" und "licks".

da bekommt man eine konkrete vorstellung, was man mit der pentatonik anstellen kann.

und das sind alles nur vorschläge (muss man nicht alles 1:1 auswenig lernen), der fantasie sind keine grenzen gesetzt.
 
Auf jeden Fall ein paar Licks lernen. Dies geht zum einen, indem man direkt nach Licks in YouTube sucht oder Literatur mit einzelnen Licks benutzt. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es für mich besser ist, Solos, die mir gefallen zu verlangsamen und das Gespielte rauszuhören, dann sind die einzelnen Licks im Kontext zu hören, klingen vielleicht spannender und sind leichter zu behalte aber ich denke das kommt auf den Lerntypen an.
Dann probieren deine Skalen als Verbindungen zwischen Licks reinzuspielen und ich finde es immer hilfreich, wenn man Skalen benutzt einmal genau auf den Rhythmus zu achten, um etwas interessantes zu kreieren, dann mal versuchen, keine Töne zu verwenden die direkt nebeneinander liegen, also nicht einfach Stück Tonleiter hoch, dann runter, sondern vielleicht höchstens 3 Töne in eine Richtung zu gehen. Dann mal darauf achten die Position nach wenigen Tönen immer zu wechseln, nur bestimmte Saiten zu verwenden, die nicht unbedingt nebeneinander liegen, und und und. Wenn man sich immer auf einen Punkt konzentriert bedeutet das für die Zukunft:
1. Es kommt nicht immer der selbe einheitsbrei raus, sondern man entwickelt selbst Licks, die alle unterschiedlich sind.
2. Du merkst irgendwann ohne dich auf einen bestimmten Punkt zu konzentrieren, was jetzt gefehlt hat, bzw zuerst könnte es so aussehen, dass du dich darauf konzentrierst, wie viele Töne du nur in eine Richtung gehen darfst, dann spielst du was und merkst, dass du nur 16tel spielst und entwickelst einen Rhythmus.

Die oben aufgeführten Punkte sind nur Beispiele, du findest bestimmt noch mehr.

PS: Schreibe gerade nur am Handy und kann deswegen nicht kontrollieren, ob ich teilweise Müll geschrieben hab. :D

LG
 
Justin Sandercoe hat in einem seiner Videos einige Licks vorgestellt. Die sind auf jeden Fall brauchbar.

Meine Improvisationen sind immer noch eher schlecht als recht, was mir aber ein wenig geholfen hat, war folgender Tipp. Anstatt wie wild durch die verschiedenen Boxen / Positionen der Pentatonik zu springen, versuchen, mit wenigen Tönen schön zu improvisieren, indem man mit Rythmik, Bends, Slides und Pausen arbeitet.

Ich habe mir dazu die Am/C Pentatonik in der 5. Lage genommen und mal nur versucht mit den sechs Tönen auf den hohen Saiten (B,E) zu spielen. War in meinen Augen ganz interessant und auch ein Stück weit lehrreich.

Man berichtige mich, falls das Blödsinn ist. :)
 
Kein Grund dazu.
Das ist nämlich genau der richtige Weg.

Der Unterschied zwischen einem ausgearbeiteten/durchkomponierten Solo und einer Improvisation ist groß.

Ich persönlich halte nicht besonders viel davon, Licks zu lernen und die dann zu versuchen mit einander zu verbinden.

Die Aert und Weise, mit ganz wenigen Tönen eben durch die genannten Techniken wie Bendings, Pulls, Legatospiel usw., nach und nach die Sicherheit zu gewinnen, genau zu wissen, was man macht, ist auf lange Sicht der bessere und und nachhaltigere Weg zur Improvisation.

Wenn man sich nicht von vornherein z.B. auf Licks verlässt, kann man sie auch nicht vergessen und in einer Session relativ alt aussehen.

Das alles lernt man nur durch viel Spielen, Spielen und nochmals Spielen. Erst wenn man nicht mehr denken muss, welche Töne richtig oder falsch sein könnten, hat man einen großen Schritt gemacht.

Übrigens glaube ich tatsächlich trotzdem, dass die Pentatonik anfangs eine sehr gute Krücke ist. Der Fehler ist nur zu denken, dass man immer alle möglichen Töne spielen muss.
 
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Ich kann Dich verstehen. Als ich angefangen habe Solo zu spielen klangen für mich die Pentatoniken auch eher langweilig.
Es ist einfach wichtig, dass Du nicht versuchst "Hauptsache schnell", oder "Hauptsache mit großen Saitensprüngen", oder ähnliches zu üben. Die Solos, die ins Herz gehen sind meistens kleine Melodien. Sie können aus reiner Pentatonik bestehen, oder noch mit dem einen oder anderen Ton ergänzt werden, an dem dann Dur, oder Moll erkennbar wird.
Das entsteht später intuitiv ganz von alleine wenn Du mit Gefühl und Leidenschaft spielst.
Sei creativ, probiere es aus und merke Dir Melodien, die Dir gefallen. Die kannst Du abgewandelt immer wieder spielen.
 
Pentatonik ganz langsam anfangen ist mit Sicherheit sehr gut für den Ansatz, drüber würde hier aber auch schon alles wichtige gesagt. Hier noch ein ganz anderer Ansatz: http://youtu.be/UvKEpAYZjlE
Finde ich auch sehr interessant und aus Victor Wooten ist ja auch was geworden ;) Wichtig ist am Anfang Mut zum Fehler zu haben und es eventuell auch zu schaffen, vermeintlich falsche Töne gut in Szene zu setzen. Manchmal klingt es wenn man nen falschen Ton spielt, ihn aber gut auflöst, nach purer Absicht.

P.s.: Auch sehr interessant :) http://youtu.be/VMe_KUwgBUE
 
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Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen ..

Solos die du magst verlangsamt nachzuspielen und zu verstehen was die Leute da treiben .. oder auch einige Lehr DVDs zb von Lick Library durchzuüben .. das bringt schon recht viel.

Andererseits muss man halt dann auch die Licks im richtigen Moment anwenden können, ist ne Mischung daraus aus gelernten Licks und spontaner Erfindung und Variation.

Abonnier mal den Youtube Kanal von tziras und schau dich da mal durch, da gibts auch Tonnen an guten Licks und prägnanten Erklärungen
https://www.youtube.com/channel/UCdVxmthEl2bTaC_gOD_CJFA

Sieht dann typischerweise so aus zB.

 
Danke an alle für die hilfreichen Antworten!:great:
 
Am anfang normal, man denkt man könnte keine gitarre spielen, solospiel is wieder ne neue welt. Was mir gut geholfen hat, unterricht. Aber jedem seins. Könntest mal versuchen eine cd abzuspielen die du gern hörst, die tonart kennst oder diese bestimmst/raushörst und dann in EINER lage (vielleicht deine lieblings-lage) der Penta einfach dazu was spielen, immer wieder, wir dann irgendwann flüssiger und nicht mehr so grottenschlecht wie du sagst. Man braucht viel geduld und übung um vor allem zu improvisieren bzw das auf dem ff zu können (ich bin da eher faul, von daher weiss ich wie schwer es ist...).
 
Nur leider hört sich das bei mir immer irgendwie grottenschlecht an, da ich keine Ahnung habe was ich spielen soll

Ich denke, mit dieser Aussage ist das Problem vollumfänglich beschrieben. Wie soll ein Solo auch nur annähernd gut, inspiriert oder mitreißend sein, wenn keine Idee dahintersteckt? Die Pentatonik ist letztlich nur ein vereinfachter Weg über's Griffbrett, mit der Garantie, nicht in ein vollkommenes tonales Fettnäpfchen zu treten. Das heißt "solange du auf diesem Weg gehst, bist du sicher". Schön ist aber nicht "OK, dann laufe ich diesen Weg jetzt abwechselnd rauf und runter". Ich würde sagen: hör dir die Musik an, und singe das, was du dir als Solo vorstellen kannst. Geht auch leise, nur im Kopf. Und wenn du da auf eine gute Idee kommst, DANN versuche, das Gesungene zu spielen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass das mit den Mitteln der Pentatonik machbar ist. Hör dir Gesangs-Improvisationen aus dem Blues- und Soulbereich an. Die tun stimmlich das, was auch ein einfaches und mitreißendes low-speed Gitarrensolo sein kann.

Grüße,
Bernd
 
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Ich würde es genau anders herum angehen: Pentatonik lernen und wissen welche Töne du spielst.

Nehmen wir A-Moll bzw. "A-Blues" / C-Dur oder wie auch immer:

Klassische Akkordfolge (I-IV-V) wäre demnach ja sowas wie: Am7-Dm7-Em7

Wichtig für dich ist es jetzt, immer wenn der Akkordwechsel kommt die richtigen Töne zu "treffen". Also A, D und E.

Wenn du das sicher beherrschst kannst du beginnen die "Zwischenräume" zwischen den Akkordwechseln mit Tönen zu "füllen". Dazu verwendest du nur die Töne aus der Pentatonik und machst dir sozusagen "Wege" zwischen den Einzelnen "Start- und Endpunkten".

Dann wirst du feststellen dass es sich gar nicht so schlecht anhört.

Wenn du dann beginnst die von den anderen Usern angesprochenen "Licks" zu lernen wirst du die Pentatonik darin wieder erkennen.

Das Wichtigste ist es zu wissen was man spielt. Dann lernen sich die Licks auch viel leichter!
 
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Ich würde gerne lernen zu Solo improvisieren. Ich weiß das es dabei sogenannten Pentatoniken gibt die einem dabei helfen.
Ich lerne jetzt so langsam diese Pentatoniken und versuche auch ein bisschen zu jamen.

Die Pentatonik ist eine verkürzte Tonleiter, die das Risiko minimiert, dass Du zu Beginn zu viele Töne spielst, die voll daneben sind. Also eine rein funktionale Unterstützung, als Nichtkenner von Harmonielehre, die Fehler zu reduzieren.

Was Dir eine Tonleiter nicht sagt, ist wie Du die Töne rhytmisch phrasierst, welche Spieltechnik welche Klangeigenschaften haben und was eine Melodie ausmacht. Die Pentatonik ist also nur ein kleiner Ausschnitt von dem was Du brauchst.

Nur leider hört sich das bei mir immer irgendwie grottenschlecht an, da ich keine Ahnung habe was ich spielen soll und dann dudel ich nur die Pentatoniken rauf und runter.

Wichtig ist, dass Du eine Idee im Ohr hast, die gut klingt. Wenn nichts drin ist, kann nichts raus kommen.

Licks und Phrasen lernen hilft Dir Übung zu bekommen und eine Vorstellung davon, wie andere ihre Ideen umsetzen. Zur Entwickung Deiner Spieltechnik ein Baustein.

Das wichtigste ist aber, dass Du eine kreative Idee haben musst, was Du spielen willst.
 
Ich denke man muss einfach ein Gefühl dafür kriegen. Erst lernt man irgendwelche Patterns/Tonleitern und fragt sich was man nun damit anfangen soll. Letztendlich muss man einfach experimentieren. Sehr viel experimentieren, wobei die Tonleitern natürlich eher eine Richtlinie sind, quasi eine Auswahl an Tönen die in Kontext X schonmal sicher nicht falsch sind. Man muss sich aber auch mal aus diesen vorgefertigten Dingen hinauswagen. Je länger man spielt, desto mehr bekommt man eben ein Gefühl dafür was ein bestimmter Ton in einem bestimmten Zusammenhang bewirkt. Während es am Anfang für mich ein Ding der Unmöglichkeit war mir etwas vorzustellen und dann auf der Gitarre zu spielen scheint der Weg zwischen Gehirn und Händen inzwischen wesentlich kürzer geworden zu sein. Wenn man irgendwann ein Gefühl für die Töne hat und dazu eine passable Bending- und Vibratotechnik (statische Töne sind langweilig und eindimensional) steht der Idee sich auf seiner Gitarre auszudrücken dann schon nicht mehr so viel im Weg.
Und klar, sich einfach mal ein paar Licks anderer Gitarristen anzuschauen und zu spielen ist ebenfalls inspirierend und lehrreich. Auf die Art sind ja die ganzen Chuck Berry Licks zu Standards geworden :D. Wichtig ist halt, dass man ein Lick nicht nur nachspielt sondern auch versucht zu verstehen WARUM das in Kontext X überhaupt so klingt wie es klingt. Ob man das über Musiktheorie oder Intuition macht ist Geschmackssache. Dass man sich am Anfang nicht vorstellen kann wie das überhaupt jemals irgendwie funktionieren soll ist, denke ich, normal.
 
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dazu kommt noch, dass die besten improvisationen die sind, wo man selbst ueberrascht wird.
 
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Man sollte sich auch vielleicht hin und wieder vergegenwärtigen, was den ein "Solo" eigentlich ist. Es bedeutet "ich trete in den Vordergrund, ich habe die gesammelte Aufmerksamkeit, weil ich etwas zu sagen habe". Ein ideenloses Solo ist wie eine Rede, zusammengestellt aus dem Wortschatz des "Buzzword/Bullshit Bingo", während die gelangweilte Menge sich vom farblosen Redner auf dem Podium abwendet. Ja, ich weiß, das hält viele nicht vom Plappern ab. Und genauso klingen auch viele Soli. Zeit-/Lückenfüller. Was im normalen Miteinander manchmal so hervorragend funktionieren würde (wenn man nix zu sagen hat, einfach mal…), das würde ich manchmal auch als musikdienlich empfinden. Ich bin wirklich keiner der "ein Ton von Clapton ist besser als 1000 Töne von XY"-Verfechter, im Gegenteil, ich stehe auf Leute wie Guthrie Govan etc. Aber gerade dieser hat Ideen, die mich immer wieder umhauen, und das sind nicht die, die zwangsläufig die am schnellsten oder virtuosesten gespielt sind.

Bernd
 
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mei, jeder fängt irgendwie mal an, oder?
 
mei, jeder fängt irgendwie mal an, oder?

Ja, logisch tut er das. Und genau deswegen sage ich: es ist NICHT nötig, rasende Tonleitern zu präsentieren. Es darf auch ganz einfach sein, solange eine Idee, eine Vorstellung dahinter steckt :)
 
Ja, logisch tut er das. Und genau deswegen sage ich: es ist NICHT nötig, rasende Tonleitern zu präsentieren. Es darf auch ganz einfach sein, solange eine Idee, eine Vorstellung dahinter steckt :)

Es ist nicht nur nicht nötig sondern auch total langweilig nur reine Tonleitern zu präsentieren.
Man sollte mit Tonleitern umgehen können also Melodien, Licks, Ausschnitte aus diesen Leitern
benutzen, um einen Sound und eine Geschichte zu präsentieren. Gibt noch jede Menge anderer
Stilmittel (Arpeggios, Double stops, etc etc etc) die man benutzt kann um das dann
interessanter zu gestalten.
 
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Wenn man anfängt, braucht man Regeln, in denen man sich bewegen kann ohne dauernd falsche Töne zu spielen. Dafür ist die Pentatonik eine Hilfe, oder besser noch die Tonart mit ihren Tönen der Tonleiter und dem Gefühl für Dur und Moll.
Oft versuchen Gitarristen dann später durch Geschwindigkeit oder Verrücktheit zu glänzen. Man versucht zu imitieren, spielt Soli, die man noch nicht spielen kann, haut viele falsche Töne raus und ist frustriert.
Mein Tipp ist da: Seid ihr selbst. Spielt eure Melodie, das was ihr empfindet.
Oft sind es die einfachen Riffs und Soli, die in die Herzen gehen, die gefallen. Spielt sie mit Leidenschaft und Autenzität.
Wenn man spührt, das das genau die Töne sind, die ihr ausdrücken wollt, die euch bewegen, werdet ihr mehr begeistern, als mit Geschwindigkeit.
Ich höre mittlerweile auf die Inspiration, auf das was ich fühle und spiele mit Leidenschaft. Die Töne, die mir eingegeben werden zu formen, sie in den Fingern zum Leben zu erwecken, das bringt so viel Freude, das man es nicht mehr anders machen möchte :)
Gary Moore, Eric Clapton und einige andere haben dann begeistert, wenn sie leidenschaftlich, inspiriert und von Herzen gespielt haben...
 
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