Songform gesucht für Ave Maria v. Schubert

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Hallo,
und erst mal frohe Weihnachten. Ich habe mir zu dieser Zeit mal ein altes Klassik-Stück welches 12.2000 in G&B vorgestellt wurde vorgenommen: Ave Maria von Franz Schubert (1825).

Es ist ein Transkription von Abi von Reininghaus, der sich allerdings inhaltlich nicht viel zu dem Stück geäußert hat. Es ist einiger massen einfach zu spielen, dafür aber recht lang und unübersichtlich (Anfang, Ende, Mittelteil, Modulation ???)

Ich würde gerne verstehen wie das Stück aufgebaut ist; also welche Songform es hat
(z.B. ABC,ABC, A mit Angabe welche Akkorde A, B oder C haben.)

Anbei als PDF die Akkorde und die Abfolge.

Schubert soll auch viel moduliert haben. Ich bin leider nicht so gut, um das hier heraus zu analysieren. Vielleicht kann es mir jemand zusätzlich erklären?

Ich habe ziemlich lange im Internet gesucht aber die "Klassiger" scheint es ja da noch nicht hin verschlagen zu haben. Jedenfalls habe ich nichts über den Aufbau von Ave Maria gefunden, obwohl das doch bestimmt ein Standard Klavier-Schulstück sein müsste. (ps: ich spiele nur Gitarre)

Gruß Harald
 
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  • Ave Maria (Franz Schubert) - Git(Eb)-2.pdf
    76,3 KB · Aufrufe: 385
  • Ave Maria (Franz Schubert) - G&B 0012.pdf
    83,8 KB · Aufrufe: 317
Ich habe mir zu dieser Zeit mal ein altes Klassik-Stück welches 12.2000 in G&B vorgestellt wurde vorgenommen: Ave Maria von Franz Schubert (1825).

Okay, aber bei einer Analyse macht es wenig Sinn, ein arrangiertes Stück als Vorlage zu nehmen, wenn man was über das Stück als solches herausfinden will. Wenn du ein Arrangement analysierst, wirst du nie wissen, ob das Analysierte wirklich Absicht des Komponisten oder Interpretation des Arrangeurs war. Hier gibt's das Original: http://imslp.info/files/imglnks/usimg/e/e5/IMSLP06656-Schubert_-_Ave_Maria.pdf

Ich würde gerne verstehen wie das Stück aufgebaut ist; also welche Songform es hat (z.B. ABC,ABC, A mit Angabe welche Akkorde A, B oder C haben.)

Erst mal ist der Begriff "Songform" nicht passend, weil es kein Song ist. Es ist ein Lied, wobei "Lied" hier nicht nur der entsprechende deutsche Begriff ist, sondern das Schubertsche Kunstlied meint.

Unstrittig dürfte der folgende Aufbau sein:
  • instrumentales Vorspiel Takt 1-2
  • erste Strophe Takte 3-13
  • instrumentales Zwischenspiel Takte 14-15
  • zweite Strophe 16-26
  • instrumentales Zwischenspiel Takte 27-28
  • zweite Strophe 29-39
  • instrumentales Nachspiel 40-43
Diese Formteile sind direkt aus dem Text ablesbar und werden durch eine Akkordanalyse belegt: in den Strophen kehren die gleichen Harmoniefolgen wieder.

Schubert soll auch viel moduliert haben. Ich bin leider nicht so gut, um das hier heraus zu analysieren. Vielleicht kann es mir jemand zusätzlich erklären?

Eine Modulation wäre eine Änderung des tonalen Zentrums. Das erkenne ich hier nicht.

Jedenfalls habe ich nichts über den Aufbau von Ave Maria gefunden, obwohl das doch bestimmt ein Standard Klavier-Schulstück sein müsste.

Nee, ist ja für Klavier + Frauenstimme. Ist also eher für Sängerinnen interessant. Es gibt aber Arrangements für alle möglichen Besetzungen.


Ebenso!
 
Ich stimme Harald zu: Es ist ein einfaches Strophenlied mit einem jeweils kurzen Vorspiel.
Schubert hat ja auch reichlich durchkomponierte Lieder geschrieben, dieses gehört nicht dazu. Ich kann mir sogar sehr gut vorstellen, dass es mit Begleitung der Gitarre gut klingt, denn Schubert selbst hat häufig die Gitarre als Begleitinstrument für seine Lieder eingesetzt.
Auch die gebrochenen Akkorde/Arpeggios könnten die Vermutung entstehen lassen, dass Schubert möglicherweise eine Gitarre im Visier hatte. Allerdings mag er eine sogenannte "Arpeggione" gemeint haben, ein Instrument, das quasi eine Kombination aus Gitarre(s. Bünde) und Cello darstellte:

http://www.smca.at/presse/images/Arpeggione_SMCA_Kat._Nr._B_12_27.JPG
 
Hallo,
und Danke vielmals

Deine Beschreibung:
Unstrittig dürfte der folgende Aufbau sein:

* instrumentales Vorspiel Takt 1-2
* erste Strophe Takte 3-13
* instrumentales Zwischenspiel Takte 14-15
* zweite Strophe 16-26
* instrumentales Zwischenspiel Takte 27-28
* zweite Strophe 29-39
* instrumentales Nachspiel 40-43

bezieht sich auf das Original - Richtig?

Zusatz: Songform - ok ist ein bisschen modern ausgedrückt. Es heiß in der Musiklehre wohl eher
"Musikalische Form" bzw. Gattung + Form. Das kann bei den alten Sachen recht kompliziert werden ;) gegenüber so einem heutigen "Pop-Song" (was nicht heißen soll das es auch neuere komplizierte Stücke gibt).
 
Deine Beschreibung: [...] bezieht sich auf das Original - Richtig?

Richtig!

Zusatz: Songform - ok ist ein bisschen modern ausgedrückt. Es heiß in der Musiklehre wohl eher "Musikalische Form"

Nein, den Begriff "Songform" gibt es ja durchaus, z.B. als "32-taktige Songform", womit ein ganz bestimmter Typus von Songs gemeint ist, der im Umfeld des Broadway in den 20er Jahren entstand. Auch andere Songformen gibt es - hier sind wir aber bei Schubert, und der hat nun mal keine Songs geschrieben. Ich würde vielmehr den Begriff "Form" verwenden, weil er gleichzeitig umfassend und präzise genug ist, um ein Ziel einer Analyse zu beschreiben.

Harald
 
Hallo,
und ein gutes neues Jahr. Abschließend noch mal Danke - ich werde mich nächste Weihnachten wieder mit Ave Maria beschäftigen. Das Arrangement entspricht nicht exakt dem Original (z.Bsp nur 2 Strophen), und alle Akkorde dürfen auch nicht exakt übereinstimmen - schon wegen der Spielbarkeit.
Ich finde aber für die Gitarre klingt es doch sehr dem Original ähnlich und ist in dieser 4-Stimmen Akkord Spielweise einfacher zu spielen als eine Transkription für klassische Gitarre.

Gruß auch Harald :)
 

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