Soundtrack für Spiele komponieren(?)

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Acobol
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Hallo,
ich habe mich bereits im Forum umgesehen, aber nichts gefunden, was auf meine Situation passt. Ich habe mehrere Fragen:

Ich bin begeisterter Musiker, ich spiele seit ich 5 bin verschiedene Instrumente. Ich bin 16 Jahre alt und gehe in die 10.Klasse.
Ich möchte gern lernen, wie man Soundtracks, speziell für Spiele komponiert. Heutzutage wird ja viel mit Programmen gearbeitet, die ganze Orchester spielen lassen, gearbeitet. Habt ihr Tipps für mich, welches Programm ich benutzen kann?
Naja, das beste Programm nützt mir nichts, wenn ich nicht weiß, wie's geht: Gibt es denn Websiten/Bücher, die erklären, wie man speziell Soundtracks für Spiele komponiert?
Ich würe auch gerne in dieser Richtung mal studieren, aber wenn ich allgemein 'Komposition' studiere, muss ich im Endeffekt ja auch das komponieren von klassischen Stücken lernen, was mich eher nicht so interessiert. Gibt es überhaupt Studiengänge für so eine Richtung?

Danke im voraus für die Antworten und mfG
Markus
 
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Hey,

zu den Programmen: Du brauchst einen Sequencer, etwa Cubase, Logic, Reaper o.ä. (ich empfehle letzteres). Das ist eine Art Trägerprogramm. Dazu kommen dann Unterprogramme, mit denen du Klänge erzeugst. Du willst etwas für Orchester: Gut, aber teuer sind die Sachen von Vienna, East West, ProjectSAM.

zur Ausbildung: Da du kompletter Neuling zu sein scheinst, solltest du dir a) einiges im Internet durchlesen und selbst probieren (Stichworte: Sequencing, Samples) oder b) irgendwo Unterricht holen. Hier in Hannover gibt es sowas an Musikschulen und bei Privatpersonen. Später: Ein Filmmusikstudium könnte etwas für dich sein. Einfach mal ein bisschen herumgooglen wo es angeboten wird. In München soll das gut gehen, habe ich gehört. Vom reinen Kompositionsstudium würde ich dir abraten, das ist etwas ganz anderes.

zu den Büchern: Es gibt hier irgendwo einen ziemlich aktuellen Filmmusikthread, in dem einige Empfehlungen stehen. Bücher über Spielemusik sind mir keine bekannt, aber die Sachen ähneln sich sehr, bis auf einige technische Aspekte, die für dich erstmal uninteressant sind.
 
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nabend,

das thema find ich sehr spannend....

@markus: konntest du etwas in erfahrung bringen?
@
 
Ich werde auf jeden Fall morgen diesen Filmmusik-thread suchen und mich dann mal mit den Büchern befassen, bzw. im Internet weiter recherchieren.

@derjayger: Einen solchen Sequenzer besitze ich schon, der wurde mit meinem Mischpult mitgeliefert.
Gibt es denn irgendwo eine Liste mit solchen Unterprogrammen, die gut sind (und auch, was sich genau an Klängne erzeugen lässt)?
 
Keine Ahnung ob es eine Liste gibt. Für Orchester habe ich ja schon einige genannt. Für richtige Synthiesounds sind die Sachen von Native Instruments gut. Und der Zebra von u-He!
 
Also Filmmusik und Spielemusik sind schon etwas sehr anderes. Bei einem Film hat man immer einer feststehende Szene, die man vertonen kann und sie wird immer so ablauben. Bei der Komposition für Spiele muss die Musik auf interaktive Elemente reagieren können. Deswegen wirden die Stücke in sogenannten Stems geschrieben. Stems kennt man auch vom Recording oder Mixing. Da hat man z.B. den Gitarrenstem, Drumstem...usw. also Einzelspuren. Bei der Komposition ist es nun so, dass man "Tensionstems" komponiert, also Einzelspuren, die in ihrer Spannung sehr unterschiedlich sind. Generell schreibt man nur sehr wenig zusammenhängende Musik. Kurze Teile, die dann geloopt werden können und die verschiedenen Tensionstems muss man natürlich auch layern, also übereinandergeschichtet werden, können. Das ist nur eine grobe Skizzierung von dem was man macht.


Ich habe mir auch schon des öfteren in der letzten Zeit überlegt, dass man Leute in diesem Samplegestützten Kompositionsprozess privat unterrichten könnte.
"Digital Music Production" und die Kiddies rennen einem die Tür ein ;-)

Spaß beiseite. Kannst du schon Stücke schreiben, kleine Klaviestücke, oder was auch immer....wenn nicht dann besuche unbedingt einen Satz- und Harmonielehrekurs. Von Null anzufangen und das nur mit Büchern oder dem tollen Internet wird wohl nicht gehen.
Häng dich rein, arbeite besessen an deinem Ziel, vielleicht bekommst du ja auch einen Studienplatz; aber vorweg: wenn nicht dann ist das auch egal ;-)
 
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Fassen wir zusammen:

Ein guter Sequencer: Da empfehle ich auch Reaper (www.reaper.fm), denn er ist kostenlos und es lassen sich namhafte Sampledatenbanken wie die von EastWest oder Garritan einbinden.

Eine gute Sampledatenbank: Für Anfänger, meiner Meinung nach, die beste Idee, sich gleich die Notationssoftware Finale kaufen. Dann hast du nicht nur was professionelles, um die Musik gleich aufzuschreiben, du kannst die mitgelieferten Samples von Garritan auch in Reaper verwenden. Sie sind vielleicht für den Anfänger noch nicht so hochwertig wie die EastWest Samples, dafür finde ich sie aber, wenn man die Stücke gut mixt, für Filmmusik recht gut.

Das alles ist jedoch sinnlos, wenn man keine Ahnung vom Komponieren, oder Ähnlichem hat. Ein bisschen Satzlehre, ein bisschen Analysen und vor allem: Auch klassische Musik gehört dazu. Die großen Komponisten haben alle von den Klassikern gelernt. In dem Fall ist es also unumgänglich wenigstens ein bisschen Tonsatz zu lernen und genauso auch ein wenig Harmonielehre.
 
Wichtig ist noch, dass man auch viel Musik hört. Wenn jemand im Selbststudium Geige lernt wird er seinen Sound irgendwann für toll halten, solange bis er einen richtigen Geiger live hört.
Also man muss ein automatisches Gespühr dafür entwickeln wie ein Orchester überhaupt klingt wenn es echt ist, damit man eine grundlegende Chance hat eine Vertonung auf Realismus zu trimmen. Und bitte nicht nur Two Steps from Hell. Das hat damit wenig zu tun.

Nebenbei: Spielemusik ist nicht nur Orchesterkram. Absolut nicht. Es hilft immer ein guer Instrumentalist zu sein.
 
Also meine Referenz, wenn ich mich mal wieder frage wie ein richtiges Orchester klingen soll sind diese Aufnahmen:
http://www.youtube.com/watch?v=sHsFIv8VA7w (Mahlers Auferstehung)
http://www.youtube.com/watch?v=5UJOaGIhG7A (Strawinskys Sacre)
http://www.youtube.com/watch?v=K9-8PIP-w3Y (Rimsky-Korsakovs the invisible city of kitezh)

Und diese Seite hat mir auch sehr weitergeholfen: http://www.northernsounds.com/forum/forumdisplay.php/77-Principles-of-Orchestration-On-line

Allerdings bringen diese gnazen Sachen erst etwas wenn man schon eine gewisse Grundbildung im Bereich Komposition hat.
Nebenbei kann ich mich der Aussage von fastel anschließen. Es ist immer gut wenn man sich nicht nur auf diesen Orchestersound beschränkt und sein eigenes Instrument einbinden kann.
 
Ich bin selber riesen Videospiele Fan (Street Fighter 2, Megaman X, F-Zero :hail:) und habe mich auch schon damit auseinander gesetzt, ich hab aus Gag Songs von meiner Band durch n 16bit generator laufen lassen die klingen halt jetzt original wie von der Super Nintendo lol :D

Könnt ja mal reinhören
Original
16-Bit

Ich muss ehrlich gestehen ich versteh deine Frage nicht ganz, suchst du Hilfe wie man sowas Arrangiert bzw. ein Programm wo man Orchester per Midi aufnimmt oder willst du so wie ich ein Retrograde machen, dann schick ich dir gerne das Programm lol (is freeware, nix illegales!) :D

Heutzutage fällt auf das von diesen Klassikern wie Mute City oder den ganzen Theme Songs von SF2 neu aufgelegt worden sind mit richtigen Orchester Live-Arrangments, demnach wäre meine Theorie beim erstellen von Spiele OSTs irgendwelche prägnante Appregien oder brachiale Overdrive Melodien + Bass extrem dynamisch mit vielen Fills recht simpel zusammenflicken und dann schön ausschmücken mit Synth-Pads oder abspackenden Leadsounds im Hintergrund. Der Ohrwurmfaktor ist hier extrem wichtig! Bestes Beispel wäre hier das Bliss von Muse eigentlich Track 1 von dem SNES Spiel Top-Gear abgekupfert ist.

Lieblingsanspieltipps Megaman X - Storm Eagle, Gravity Beetle, Spark Mandrill :D (16bit und Arrangement Versionen sind jeweils vorhanden)

Viel Spaß!
 
Als Einstieg kannst du ja mal einen alten Song (siehe #10) im Sequencer arrangieren/instrumentieren. Dabei lernt man schon richtig viel.
 
Hallo Acobol - willkommen im Musiker-Board!

Du stellst hier mehrere Fragen, für einige gibt es passendere Bereiche:

Habt ihr Tipps für mich, welches Programm ich benutzen kann?

Dafür gibt's das Recording-Starter-Unterforum.

Naja, das beste Programm nützt mir nichts, wenn ich nicht weiß, wie's geht: Gibt es denn Websiten/Bücher, die erklären, wie man speziell Soundtracks für Spiele komponiert?

Hin und wieder taucht das Thema im Netz auf, auch alle paar Jahre wieder bei uns:
https://www.musiker-board.de/kontakte-projekte-rec/382460-musik-fuer-pc-spiele-komponieren.html
Eine sehr interessante Diplomarbeit zum Thema "Adaptive Musik in Computerspielen", geschrieben im Studiengang Audiovisuelle Medien an der Hochschule der Medien Stuttgart, Mai 2008: www.hdm-stuttgart.de/~curdt/Krause.pdf‎

Bücher sind mir nicht bekannt. Allgemein ist Spielemusikkomposition kein Fach, dass groß und bedeutend genug ist, einen eigenen Studiengang zu rechtfertigen. Spielemusik ist als dramaturgisch gebundene Musik quasi ein Spezialfall von Filmmusik, und wird daher so wie diese unterrichtet. Ab und zu gibt es kombinierte Studiengänge:
http://www.herts.ac.uk/courses/music-composition-and-technology-for-film-and-games
http://www.fullsail.edu/degrees/onl...elors/courses/game-music-composition-MPR-3451
Hier ein paar Schritte in Form eines Ratgebers: http://www.wikihow.com/Make-Video-Game-Music

Für alle konkreten Fragen zur Ausbildung gibt's das Unterforum Studium & Ausbildung.

Harald

P.S. solltest du zufällig ;) im November in Los Angeles sein, würde ich hier mal vorbeischauen: http://www.gamesoundcon.com/
 

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