Sprachaufnahmen: Rode NT-1A -> wohin mit Beyerdynamic MCE 530? Tipps? Tricks?

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Hallo zusammen,

ich werde nächste Woche für einen Freund ein paar Sprachaufnahmen machen, die letzendlich in einer Lernsoftware eingesetzt werden sollen. Zur Verfügung stehen mir ein Rode NT-1A, ein MCE 530 und als Interface Presonus Firestudio Mobile. DAW ist Cubase 5 mit zig Plugins...

Aufnahmeraum ist mein Wohnzimmer (ca. 27 m2), deshalb ein paar Fragen zur Mikrofonierung:
1. Das Rode ist natürlich das Hauptmikrofon, sprich mit Pop-Schutz in 10-15cm Abstand den Sprecher positionieren und dann gerade ins Mikrofon sprechen. Was würdet ihr mit dem MCE 530 anstellen. Ebenfalls direkt neben das Rode-NT-1A, um es hinter den gleichen Popschutz zu bekommen oder irgendwo im Raum (ich habe keine Ahnung wie der klingt, da ich mir darunter noch nie was vorstellen konnte ;) )?
2. Soweit ich weiß sollte ein Mikro nie in der Mitte des Raums stehen. Ich würde es deshalb möglichst weit weg von meinem (recht lauten PC) stellen, so dass der Sprecher zum PC steht und die Kiste somit auf der Aufnahme nicht hörbar ist. Sinnvoll?
3. Falls trotzdem Rauschen / Trittschall da ist, kommt eben ein Gate zum Einsatz.
4. Am Ende ggf. noch mit EQ und Hall das Ganze etwas aufhübschen.

Sind die Ansätze so sinnvoll. Gibt es noch Dinge zu beachten? Braucht ihr weitere Details?

Bin für alle Hinweise dankbar
spacegaier
 
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Lass das Beyer einfach weg. Du gehst nur das Risiko ein Kammfilter oder ähnliche Scheinwereien in der Aufnahme zu erhalten.
 
Da schließe ich mich HighQ an.

Warum überhaupt noch ein zusätzliches Mic bei einer Sprachaufnahme? Für das Geld macht das Rode NT-1A doch einen sehr ordentlichen Job. Das Thema Kammfiltereffekte mit einem zweiten Mikro ist da nie zu vernachlässigen. Viel interessanter währe da noch eine Abschirmung um Raumrflektionen zu verringern wie z.B. ein "Reflexfilter" oder eine Dicke Decke vor dem Mikro plazieren. Da gilt besonders, wenn Du noch mit künstlichen Raumeffekten arbeiten und bearbeiten willst. Da habe ich zumindest gute Erfahrungen mit gemacht.

Gruß
 
Warum zweites Mikro?
Die Idee kam mir halt, weil man ja z.B. bei akkustischen Instrumenten ja auch gerne mehrere Mikros nimmt, um diese dann evtl. zu mischen (z.B. Klappengeräusche oder Hals-Slide-Geräusche). Deshalb hätte ich spontan das MCE 530 auch hingestellt, um eben zwischen zwei Signalen springen zu können. Aber wenn ihr das in dieser Situation für Quatsch haltet, lass ich das.

Dicke Decke:
Wäre halt die Frage, wie ich die da hinbekomme. Wenn ich nur ein Mikro nehme, hätte ich noch ein Stativ über, aber da bekommt man ja keine Decke gescheit fixiert. Und ob ich noch extra Hall später drauf mache, muss ich die nächsten Tage selber erst mal testen.
 
Dass nur ein Mikro hier besser ist als zwei, ist auch meine Meinung. Wobei ich auch mal das MCE530 dafür ausprobieren würde. Es kommt etwas auf die Stimme an, ob Du den Nahbesprechungseffekt vom NT-1A haben willst oder lieber den wahrscheinlich neutraleren Kleinmembraner-Klang.

Ausserdem fast noch wichtiger: Je trockener der Raum, desto besser für einen Sprecher. Also nicht vor der grossen Fensterscheibe oder anderen schallharten Strukturen aufnehmen. Besser vor einem kruschigen unaufgeräumten Bücherregal ;-)
Ideal wären natürlich Stellwände um den Sprecher herum. Aber wer hat das schon zuhause rumstehen...
 
In meinem Fall würde der Sprecher aber mit dem Rücken zum Bücherregal stehen und Richtung PC schauen, um von letzterem möglichst keinen Störschall aufzunehmen. Der Sprecher stünde somit fast direkt vor dem Regal und würde in den Raum Richtung Balkonverglasung sprechen.

Bedeutet das, dass dann ein relativ großer Raumanteil auf der Aufnahme ist, obwohl der Reflexionsschall der sich am anderen Ende des Raums befindlichen Verglasung ja von hinten auf das Mikro trifft (wie auch der PC-Schall) und somit fast nicht aufgezeichnet wird?

Klingt das von der Idee her doof?
 
Ums Ausprobieren wirst Du nicht herumkommen. Wenn der Raum gut klingt ist das unter Umständen ja auch völlig in Ordnung. Das wird nur schwierig, wenn Du unbedingt Deine eigenen "Räume" mittels Effekt schaffen willst oder schaffen mußt. Das kann schon mal für Nachvertonungen erforderlich werden, damit der Sound von der Räumlichkeit auch zum Bild paßt. Dann gilt allerdings: So trocken wie irgend möglich aufnehmen.

Gruß
 
Hör Dir mal die Sprache-Beispiele hier an:

http://hofa-akustik.de/pages/startseite/hoerbeispiele.php

Ist zwar ein ziemlich krasses Beispiel, aber für Sprache kann es eigentlich nicht trocken genug sein. Die einzige Ausnahme wäre ein Hörspiel, bei dem man mit dem Raum die Szenerie verdeutlichen will. Aber das dürfte bei einer Sprach-Software wohl eher nicht der Fall sein. Da geht´s ja sogar noch viel mehr um präzise Abbildung und Verständlichkeit.
 
Okay, vielen Dank soweit mal. Ich werde innerhalb der nächsten Tage mal etwas testen und ein paar Test-Aufnahmen hier reinladen, um von euch mal ein paar Statements zu erhalten.

Spontan bin ich nämlich der Meinung, dass der Raum ganz okay sein sollte. Vorhänge zuziehen und dann sollte der Hall sich in Grenzen halten ;) .
 
Ich habe nun mal schnell ohne groß Aufwand ein Test-Recording gemacht und wäre für ein paar Kommentare dankbar. Erstes Besipsiel trocken/unbearbeitet, beim zweiten etwas nachgeholfen. Alles weitere erzähle ich euch in der Aufnahme ;) .





Meiner Meinung nach, ist der Raum zwar auf der Aufnahme zu hören, aber nicht stark. Vllt. seht ihr das aber ganz anderst. Sollte ich vllt. mal versuchen noch weiter in eine Ecke zu gehen oder nicht in den Raum, sondern eher gegen ein Regal zu sprechen?

PS: Ja ich weiß ich bin nicht der beste / klarste Sprecher, deshalb bin auch ich nicht der Sprrecher für die Lernsoftware :D .
 
Hi spacegaier,

ich hab's zwar gerade nur über meine Laptopspeaker gehört, aber mal über eine grottenschlechte Abhöre zu checken ist auch nicht so verkehrt.

Aufnahme 1: gefällt mir schon ganz gut, der Raum ist ja einigermassen trocken. Ein bischen komprimieren und gut ist.

Aufnahme 2: Kompression scheint ok zu sein. Übers Laptop klingt's schön verdichtet ohne zuviel zu sein. Zuviel ist meiner Meinung nach der De-Esser - Einsatz. Da fängst Du schon an etwas zu "lispeln". Das beeinträchtigt schon die "t"-Laute. Auch scheint mir der Hall zu lange und mit zu hohem Anteil zu sein. Versuchs doch mal mit einem kürzeren Hall bzw. besser eine Raumsimulation und einem längeren Pre-delay.

Fazit: Du bist auf dem richtigen Weg und mit etwas Feintuning klappt das.

Beste Grüße
Dutchie
 
Okay, dann gehe ich nachher nochmal an das zweite Beispiel ran. Das mit dem Lispeln kommt nicht nur von meiner Bearbeitung, sondern wohl auch von meinem Sprachapparat :D .

Danke schonmal für dieses erste Statement.
 

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