Stimmen der Harmonien

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Mark.Manuel
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Seitdem mein Stimmgerät leer ging und weil es mir zu viel Mühe kostet neue Batterien zu kaufen habe ich begonnen meine Gitarre nach Gehör zu stimmen ... früher fehlte mir das Vertrauen in mein Gehör: aber siehe da - es gelingt mir inzwischen! Vertrauen ist beim nach Gehör gehenden Stimmen wohl absolute Voraussetzung. Mir ist beim Stimmen allerdings gerade etwas aufgefallen.

In der Regel stimme ich den Grundton beliebig und richte, wie das jeder so macht, die anderen Töne auf diesen aus. Wenn das geschehen ist klangen bisher bei mir die Akkorde harmonisch. Allerdings habe ich vorhin die tiefe E-Saite höher gestimmt als üblich. Die anderen Töne darauf eingestellt - und als ich spielen wollte klangen die Akkorde scheußlich. Das hat mich gewundert. Die Saiten waren gestimmt!

Ist es so, dass die Harmonien nur in einem gewissen Tonbereich harmonisch bleiben ( immerhin sind die Bünde ja auch genormt und die darauf beruhenden Melodiestruktur :gruebel: ) und tritt man aus diesem aus, dann ... sagen wir: 'erodieren' diese genormten Melodien? Da ich an meinem Gehör zweifelte legte ich die Gitarre kurz weg und habe dann ein paar Augenblicke später neu gestimmt. Den Grundton tiefer gesetzt. Und siehe da: es klang wieder harmonisch!

Das finde ich eigenartig. Entweder ich habe mich beim ersten Stimmen verhört, was ich nicht glaube, ich habe es mehrmals überprüft und es klang an sich nicht schlecht. Erst als ich Akkorde spielen wollte klangs dreckig. Eigentlich ja logisch: die Harmonien ergeben sich aus bestimmten Tonverbindungen zu einem Akkord, Riff etc. pp. Ist die Gitarre weiter vom normalen Stimmmuster entfernt, dann liegen die Töne in anderen Bünden und ich müsste quasi die Griffe neu lernen. Habe ich Recht?

Eigentlich stelle ich nicht so banale Fragen ... aber mir sagte mal ein Schlauberger es sei egal wie man den Grundton stimmt, solange die anderen darauf ausgerichtet werden. Aber es ist ja durchaus so, dass Melodien ganz bestimmte Tonverbindungen besitzen, nur so kann man sie wiedererkennen und nur deswegen gibt es genormte Grundtöne.

Grüßle, Mark
 
Eigenschaft
 
weil es mir zu viel Mühe kostet neue Batterien zu kaufen
Ersma ohne Kommentar.
Wenn Du Recht hättest, könnte man keine Kapodaster benutzen. Da das aber viele Leute, auch Profis, erfolgreich(!) tun... solltest Du Dir vielleicht doch die Mühe machen. M.E. ist das nicht mehr Aufwand als das Schreiben eines doch nicht ganz kurzen Beitrags.
Ansonsten gibt's im Netz Tests, mit denen Du feststellen kannst, ob Dein Vertrauen in Dein Gehör gerechtfertigt ist. Grundsätzlich ist nämlich nicht Vertrauen absolute Voraussetzung, sondern ein einigermaßen trennscharfes Gehör - das sich im Übrigen trainieren lässt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde sagen, es gibt mindestens vier möglichkeiten (ausser den unzähligen anderen, die ich noch vergessen habe):

1. Dein gehör hat sich durch die "zu fuss" stimmerei so weit verfeinert, dass du mittlerweile auch hörst, dass man eine gitarre nicht stimmen kann :) Dazu gibt es vieles hier im forum nachzulesen;
guck mal --> :sufu:

2. Alte saiten: Nylonsaiten der "Augustine"-klasse z.b. sind für mich der typische fall, um spätestens dann zu wechseln, wenn sich die gitarre nicht mehr vernünftig stimmen oder jenseits des 7. bundes nicht mehr vernünftig spielen lässt. Mit stahlsaiten hatte ich das auch schon, nur nicht so schlimm.

3. Du bist mit deinem grundton zu weit weg vom "E". Eine gitarre wird auf eine gewisse spezifikation gebaut. Wenn du sie ausserhalb dieser spezifikation betreibst, musst du anpassungen vornehmen, z.b. wesentlich dickere oder dünnere saiten aufziehen, halskrümmung nachziehen, intonation so weit möglich nachstellen oder eben halt mit den konsequenzen leben als da z.b. schlechte intonation/schräg klingende akkorde sein könnten. +/- 2-3 halbtöne kann eine vernünftige gitarre schon ab, danach kann es haarig werden, vor allem, wenn mein punkt 1 bei dir der fall ist :)

4. Irgendwas ist an deiner gitarre kaputt.

Also würde ich vorschlagen, einfach mal die saiten zu wechseln und die gitarre auf ein standard-E zu stimmen. Wenn dann alles ~OK ist, dann kannst du dich über dein gutes gehör und deine feine gitarre freuen.

Gruss, Ben

€: Und +1 zu was saitentsauber mittlerweile schrub
 
Grundätzlich ist nämlich nicht Vertrauen absolute Voraussetzung, sondern ein einigermaßen trennscharfes Gehör - das sich im Übrigen trainieren lässt.
Seh ich genau so. Einen ersten Schritt zum trainieren des Gehörs hast du ja schon gesetzt, indem du nach Gehör stimmst. Vielleicht machst du dir doch die Mühe neue Batterien einzusetzen. Dann kannst du folgendes machen:
* E-Saite nach Stimmgerät.
* Alle anderen Saiten nach Gehör (5. Bund Methode oder Flageolet Methode .. nach einiger Zeit auch einfach nur genau hinhören ohne vergleichenden Referenzton)
* Erst nach dem Stimmen nach Gehör die Stimmung mit dem Stimmgerät kontrollieren (je Saite).
 
Wie ist denn die Oktavreinheit? Also 1x Saite offen, 1x im 12. Bund (nicht zu frst drücken), aber mit Stimmgerät. Und das 1x mit Stimmung A=440 Hz und 1x mit deiner höheren Stimmung.

Grüsse
Klaus
 
... aber mir sagte mal ein Schlauberger es sei egal wie man den Grundton stimmt, solange die anderen darauf ausgerichtet werden. Aber es ist ja durchaus so, dass Melodien ganz bestimmte Tonverbindungen besitzen, nur so kann man sie wiedererkennen und nur deswegen gibt es genormte Grundtöne.

Der Schlauberger hatte grundsätzlich recht ;), solange man alleine spielt.
Wenn andere Instrumente mitspielen, sollten die Tonhöhen natürlich übereinstimmen.
Es gibt keine genormten Grundtöne.
Die 440 Hz (Kammerton A) wurden 1939 willkürlich festgelegt.

Wenn Du die Gitarre auf EADgbe stimmen willst, irgendeinen Ton davon als Bezugston nimmst und der höher bzw. niedriger ist als jener Ton der sich auf den Kammerton A bezieht und Du alle anderen Töne um den gleichen Wert höher bzw. niedriger stimmst --> dann sollte die Gitarre harmonisch klingen.

Die Gitarresaiten müssen in sich richtig gestimmt sein.

Ein anderes Problem wäre unsere westliche gleichstufige Stimmung, bei der nur mehr die Oktaven rein sind und alle dazwischen liegenden Intervalle geringfügig abweichen --> diese Problematik kann je nach Tonart und Gehör schon zu einer merkbaren Disharmonie führen.
Im Beitrag über Thema "Gleichstufige Stimmung - True Temperament" habe ich mich eingemischt und etwas dazu geschrieben.

Dein Problem liegt aber vermutlich woanders :D:
habe ich vorhin die tiefe E-Saite höher gestimmt als üblich. Die anderen Töne darauf eingestellt - und als ich spielen wollte klangen die Akkorde scheußlich. Das hat mich gewundert. Die Saiten waren gestimmt!
Wenn Du sagst, die Saiten waren gestimmt und Du hast dies mit dem Stimmgerät nicht überprüft dann würde ich sagen, dass Dein Gehör noch etwas Training braucht oder Du hast um soviel höher gestimmt, dass sich dies auf das Kräfteverhältnis Hals-Saitenspannung mit Deiner gegebenen Saitenstärke auswirkt und die Oktavreinheit dadurch deutlich abweicht (dies hat Klaus angesprochen und auch BenChnobli) --> dadurch weichen dann alle gegriffenen Töne mehr oder weniger deutlich ab.
 
Wenn Du Dein"Stimmgehör"trainieren möchtest,empfehle ich Dir,von einem gestimmten A ausgehend,mal in Oktaven zu stimmen..
z.B.E 2x leer,2.Bund D Saite etc..Quinten gehen(fast)genausogut,in Akkorden z.B.D wäre dann D leer,G 2.Bund(Quinte),H 3.Bund und hohe E 5.Bund(Quinte)..
nach einiger Zeit des Übens bekommst Du so eine viel sauberer gestimmte Gitarre..;)
 

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