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Matze-91
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Hi zusammen,
es geht nicht wirklich um eine technische Frage (auch wenn Tipps willkommen sind), daher passt es hier wohl am besten rein. Ich würde gerne meine Erfahrungen während meiner „Gesangskarriere“ (wenn mans so nennen will/kann) mit euch teilen und evtl. die ein oder andere eurerseits diesbezüglich hören, bzw. eure Kommentare.
2012 nahm ich das erste mal Gesangsunterricht. Seitdem hatte/habe ich diverse Probleme mit meiner Stimme bzw. dem Kehlkopf (Asymmetrie, Kontaktgranulom, Gereiztheit) und depressiver Verstimmung mit Angstzuständen. Beides hat sich Gott sei Dank gebessert, auch wenn es nicht komplett weg ist.
Worauf ich eigentlich hinaus will:
Unterm Strich hatte ich bisher etwa vier Jahre Gesangsunterricht bei drei Gesangslehrern/innen (Rock/Pop), sechs Stunden bei einer klassischen Lehrerin und zusätzlich diverse Probestunden bei verschiedenen Musikschulen/Lehrern.
Die Hauptprobleme waren/sind, dass ich zu viel Spannung im Kiefer-Hals-Bereich hatte, mein Stimmsitz viel zu weit hinten war und ich grundsätzlich mit zu viel Druck und Luft gearbeitet habe, was natürlich entsprechend mein Kehlkopf abgekriegt hat und noch abkriegt. Darüber hinaus bin ich ein eher angespannter, verkopfter Mensch, arbeite viel über Technik und weniger über „Gefühl“. Oft will ich auch zu viel und das zu schnell.
Seit diesem Jahr habe ich mich vermehrt mit meinem Gesang bzw. meiner Stimme auseinander gesetzt und habe inzwischen ein ziemlich gutes Gefühl für diese entwickelt. Was ich inzwischen verändert habe, ist der Stimmsitz („i-Resonanz“), einen lockereren Kiefer, weniger Druck und Spannung. Dies alles vor allem durch eigene Internetrecherche (Stütze, Atmung, Resonanz, Twang, Belting, Spannung, reflektorische Atemergänzung,…), Gefühl und Logopädie. Inzwischen geht es erheblich besser und leichter.
Aufgrund dieser Tatsache muss ich im Nachhinein leider sagen, dass sämtliche Lehrer/innen, die ich hatte, eher schlecht als recht waren. Keiner hat o.g. Probleme erkannt und mich darauf hingewiesen, dass dies auf lange Sicht Probleme mit sich bringen könnte. Immerhin hat ein Lehrer regelmäßig versucht, mich zu nem anständigen Stimmsitz zu führen. Ich habe so viele Bilder an den Kopf geknallt gekriegt („Stell dir vor, du seist ein Opernsänger.“ --> Mehr Resonanz, „Sing nach vorne.“ --> Stimmsitz, „Denk nicht so viel, mach einfach.“ --> Lockerheit), mit denen ich einfach null anfangen konnte. Die Problematik mit den Bildern ist ja eine altbekannte: Nicht jeder kann mit jedem Bild etwas anfangen. Was den Stimmsitz angeht hat mich bspw. nach einiger Recherche die Vorstellung des Klangs in den Nebenhöhlen weitergebracht
Wie gesagt nehme ich heute immer noch - um ein paar Impulse zu kriegen – hin und wieder einzelne Gesangsstunden bei verschiedenen Lehrern. Hierbei fällt mir immer wieder auf: Ich erzähle von meiner Problematik, davon, von dem ich glaube, dass es mir noch fehlt oder wo ich mich noch verbessern kann und irgendwann geht der Lehrer weg davon und erzählt mir von seiner Technik, die er unterrichtet (CVT, Speech Level,…), wie sie funktioniert und was sie macht.
Ich möchte niemandem, der unterrichtet, zu nahe treten oder irgendeine Gesangstechnik anzweifeln, denn diese haben sicher ihre Berechtigung und funktionieren auch. Ich glaube nur nicht, dass sie dort hilfreich sind, wo es erstmal um Basics geht (bspw. richtiges Maß zwischen Anspannung und Entspannung, Stimmsitz oder Resonanzräume). Ob man mit einem Lehrer klar kommt, kann man leider als Unerfahrener oder auch als Erfahrenerer nach einer Probestunde nicht sagen.
Gerne lasse ich mich überzeugen von solch einem Ansatz, vielleicht bin ich auch zu engstirnig oder zu wenig offen. (Bei so hohem Gesangslehrerverschleiß lag/liegt es vielleicht auch an mir?) Nur irgendwo verspüre ich aufgrund meiner „Gesangsunterrichtskarriere“ einen gewissen Ärger, um nicht zu sagen Wut, weil ich einen Großteil meines Kehlkopfproblems auf falsche Gesangstechnik zurückführe, wo m.M.n. ein Gesangslehrer hätte eingreifen müssen.
Da ich eine leichte, filigrane Stimme mit – nach Aussage anderer – kräftiger Kopfstimme habe, versuche ich momentan, weg vom Belting hin zum früheren Umschalten in die Kopf- bzw. Zwischenstimme (jaja, die Definitionen ;-)) zu gehen. Vor allem Belting über mehrere Lieder artet bei mir leider aufgrund der benötigten Spannung oft ins Drücken und Pressen ab, was wiederum zu genannten Anspannungen im Hals-Kieferbereich führt. Inzwischen habe ich hier ja auch gelernt, dass es Stimmen gibt, die sich dafür einfach nicht so gut eignen. In einer Band singe ich übrigens nicht.
Vielleicht hat der/die ein oder andere ähnliches erlebt oder möchte sonstwie seinen/ihren Senf dazugeben. Darf auch gerne kritisch sein.
Freue mich auf Rückmeldungen.
Gruß,
Matze
es geht nicht wirklich um eine technische Frage (auch wenn Tipps willkommen sind), daher passt es hier wohl am besten rein. Ich würde gerne meine Erfahrungen während meiner „Gesangskarriere“ (wenn mans so nennen will/kann) mit euch teilen und evtl. die ein oder andere eurerseits diesbezüglich hören, bzw. eure Kommentare.
2012 nahm ich das erste mal Gesangsunterricht. Seitdem hatte/habe ich diverse Probleme mit meiner Stimme bzw. dem Kehlkopf (Asymmetrie, Kontaktgranulom, Gereiztheit) und depressiver Verstimmung mit Angstzuständen. Beides hat sich Gott sei Dank gebessert, auch wenn es nicht komplett weg ist.
Worauf ich eigentlich hinaus will:
Unterm Strich hatte ich bisher etwa vier Jahre Gesangsunterricht bei drei Gesangslehrern/innen (Rock/Pop), sechs Stunden bei einer klassischen Lehrerin und zusätzlich diverse Probestunden bei verschiedenen Musikschulen/Lehrern.
Die Hauptprobleme waren/sind, dass ich zu viel Spannung im Kiefer-Hals-Bereich hatte, mein Stimmsitz viel zu weit hinten war und ich grundsätzlich mit zu viel Druck und Luft gearbeitet habe, was natürlich entsprechend mein Kehlkopf abgekriegt hat und noch abkriegt. Darüber hinaus bin ich ein eher angespannter, verkopfter Mensch, arbeite viel über Technik und weniger über „Gefühl“. Oft will ich auch zu viel und das zu schnell.
Seit diesem Jahr habe ich mich vermehrt mit meinem Gesang bzw. meiner Stimme auseinander gesetzt und habe inzwischen ein ziemlich gutes Gefühl für diese entwickelt. Was ich inzwischen verändert habe, ist der Stimmsitz („i-Resonanz“), einen lockereren Kiefer, weniger Druck und Spannung. Dies alles vor allem durch eigene Internetrecherche (Stütze, Atmung, Resonanz, Twang, Belting, Spannung, reflektorische Atemergänzung,…), Gefühl und Logopädie. Inzwischen geht es erheblich besser und leichter.
Aufgrund dieser Tatsache muss ich im Nachhinein leider sagen, dass sämtliche Lehrer/innen, die ich hatte, eher schlecht als recht waren. Keiner hat o.g. Probleme erkannt und mich darauf hingewiesen, dass dies auf lange Sicht Probleme mit sich bringen könnte. Immerhin hat ein Lehrer regelmäßig versucht, mich zu nem anständigen Stimmsitz zu führen. Ich habe so viele Bilder an den Kopf geknallt gekriegt („Stell dir vor, du seist ein Opernsänger.“ --> Mehr Resonanz, „Sing nach vorne.“ --> Stimmsitz, „Denk nicht so viel, mach einfach.“ --> Lockerheit), mit denen ich einfach null anfangen konnte. Die Problematik mit den Bildern ist ja eine altbekannte: Nicht jeder kann mit jedem Bild etwas anfangen. Was den Stimmsitz angeht hat mich bspw. nach einiger Recherche die Vorstellung des Klangs in den Nebenhöhlen weitergebracht
Wie gesagt nehme ich heute immer noch - um ein paar Impulse zu kriegen – hin und wieder einzelne Gesangsstunden bei verschiedenen Lehrern. Hierbei fällt mir immer wieder auf: Ich erzähle von meiner Problematik, davon, von dem ich glaube, dass es mir noch fehlt oder wo ich mich noch verbessern kann und irgendwann geht der Lehrer weg davon und erzählt mir von seiner Technik, die er unterrichtet (CVT, Speech Level,…), wie sie funktioniert und was sie macht.
Ich möchte niemandem, der unterrichtet, zu nahe treten oder irgendeine Gesangstechnik anzweifeln, denn diese haben sicher ihre Berechtigung und funktionieren auch. Ich glaube nur nicht, dass sie dort hilfreich sind, wo es erstmal um Basics geht (bspw. richtiges Maß zwischen Anspannung und Entspannung, Stimmsitz oder Resonanzräume). Ob man mit einem Lehrer klar kommt, kann man leider als Unerfahrener oder auch als Erfahrenerer nach einer Probestunde nicht sagen.
Gerne lasse ich mich überzeugen von solch einem Ansatz, vielleicht bin ich auch zu engstirnig oder zu wenig offen. (Bei so hohem Gesangslehrerverschleiß lag/liegt es vielleicht auch an mir?) Nur irgendwo verspüre ich aufgrund meiner „Gesangsunterrichtskarriere“ einen gewissen Ärger, um nicht zu sagen Wut, weil ich einen Großteil meines Kehlkopfproblems auf falsche Gesangstechnik zurückführe, wo m.M.n. ein Gesangslehrer hätte eingreifen müssen.
Da ich eine leichte, filigrane Stimme mit – nach Aussage anderer – kräftiger Kopfstimme habe, versuche ich momentan, weg vom Belting hin zum früheren Umschalten in die Kopf- bzw. Zwischenstimme (jaja, die Definitionen ;-)) zu gehen. Vor allem Belting über mehrere Lieder artet bei mir leider aufgrund der benötigten Spannung oft ins Drücken und Pressen ab, was wiederum zu genannten Anspannungen im Hals-Kieferbereich führt. Inzwischen habe ich hier ja auch gelernt, dass es Stimmen gibt, die sich dafür einfach nicht so gut eignen. In einer Band singe ich übrigens nicht.
Vielleicht hat der/die ein oder andere ähnliches erlebt oder möchte sonstwie seinen/ihren Senf dazugeben. Darf auch gerne kritisch sein.
Freue mich auf Rückmeldungen.
Gruß,
Matze
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