Tatstatur mit oder ohne Druckpunkt

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Ich würde gerne Eure Meinung zu der Frage hören, ob Piano-Tastaturen einen Druckpunkt haben oder nicht. (Ich selbst habe leider keine Klaviererfahrung). Dazu habe ich in einem englischen Forum folgende Aussage gefunden:

The FP4 and FP7 simulates the hammer "hitting the string" half way down through the key stroke far before it bottoms out. That imitates the key stroke on a real piano, the hammer is thrown off the key and hits the string half way through the key stroke, the final half of the keystoke is just follow through. Like when a stroke follows thru after hitting a tennis or golf ball. The piano key bottoms out against felt covered wood, a string doesn't stop it. I can play my FP4 light and fast by pressing the keys only half way down. My old Yamaha P250 required that I hit the press the keys all the way to the bottom to make a sound, ouch. It felt like I was hitting concrete after a while.

Es geht mir nicht um die Frage welche Tastatur besser oder schlechter ist, oder welche Tastatur schwer- oder leichtgängiger ist. Sondern ich würde gerne wissen wie es sich bei einem echten Piano/Flügel verhält. Kommt der Ton erst wenn ich die Taste ganz durchdrücke oder gibt es einen Druckpunkt?
 
Eigenschaft
 
Betrachten wir am besten eine typische Flügeltastatur, denn die wollen alle Digitalpianohersteller ja simulieren (und behaupten auch samt und sonders, es toll geschafft zu haben).

Beim Drücken einer Taste eines Flügels gibt es einen Druckpunkt im Moment des Auslösens durch die Stoßzunge (die Funktionsweise einer Vollenglischen Mechanik ist ein Thema für sich). Allerdings liegt dieser Druckpunkt ziemlich weit unten im Verlauf des Tastendrucks und nicht in der Mitte wie in obenstehendem Zitat behauptet wird. Das heißt, wenn man diesen Druckpunkt überwunden hat, dann IST die Taste de facto ganz durchgedrückt.

Mit ausreichend Schwung kann man bei einem Flügel auch einen Ton erzeugen ohne die ganze Taste durchzudrücken aber es hat eigentlich überhaupt keinen Sinn so spielen zu wollen und die meisten Töne werden auch einfach nicht kommen. Beim Klavier Spielen ist es eigentlich wichtig, die Tasten immer ganz durchzudrücken - auch bzw. gerade bei Pianissimo-Stellen.

Ich halte übrigens das Fehlen eines Druckpunktes (auch wenn dessen Vorhandensein gerne behauptet wird) für den vielleicht größten Mangel im Spielgefühl von Digitalpiano-Tastaturen. Da ist normalerweise ganz am Anfang des Tastendrucks der größte Widerstand und dann ist gar nichts mehr.

Das habe ich übrigens besonders stark einmal beim Yamaha P250 empfunden. Da konnte ich praktisch kein Pianissimo spielen, weil die Taste durch das Überwinden des großen Anfangswiderstands schon zu viel Schwung hatte.

Mein Fazit zu Digitalpiano-Tastaturen momentan: Sie simulieren alle nicht wirklich realistisch eine Flügel-Tastatur, daher sollte man einfach die nehmen, auf der man sich am wohlsten fühlt (viele Leute empfinden z.B. die Kawai-Tastaturen als die realistischsten - ich persönlich fühl mich auf denen saumäßig unwohl). Außerdem glaube ich, dass man sich mit einer nicht so tollen Tastatur viel weniger verdirbt als mit einer schlechten Spieltechnik. Da kann der Mensch aus dem Englischen Forum gleich als schlechtes Beispiel hinhalten - bei dem scheint spieltechnisch Einiges im Argen zu liegen.
 
Ich hab mal das FP7 gespielt und nicht den Eindruck gehabt, daß es einen Druckpunkt hätte. Die Tastatur fühlte sich insgesamt recht yamahaesk an. (also schwer und solide, aber ohne Druckpunkt) Auf jeden Fall simulieren hingegen die AHA-Mechaniken von Kawai einen solchen.
 
Ich halte übrigens das Fehlen eines Druckpunktes (auch wenn dessen Vorhandensein gerne behauptet wird) für den vielleicht größten Mangel im Spielgefühl von Digitalpiano-Tastaturen. Da ist normalerweise ganz am Anfang des Tastendrucks der größte Widerstand und dann ist gar nichts mehr.

Schließe mich Dir vollinhaltlich an, die Digimechaniken haben nunmal leider keine Stoßzunge und sind vom Prinzip her eigentlich mit etwas Fantasie Prellmechaniken, sind die Vorläufer der Wiener Mechanik ohne deren Auslösevorrichtung also böse vermerkt tiefstes Mittelalter....:screwy:
Sowas hatte übrigens auch Hohner früher in seinem Elektropiano verbaut.
Die eigentliche Wiener Mechanik hat im Original sogar nen deutlicheren Auslösepunkt als die Englische und ist auch deshalb nicht pianissimotauglich (Schimpfwort "Walzerklavier) weil zum Unterschied zur Englischen die Auslösung durch den erhöhten Wiederstand des, schon die Saite berührenden Hammers erfolgt und nicht durch einen einstellbaren Anschlag der kurz vor dem Saitenkontakt den Stößer "auskuppelt".
Wenns grade dumm läuft kann es passieren das man bei der Wiener den grade im Entstehen begriffenen leisen Ton noch mit dem Hammer selbst wieder dämpft.....
 

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