Ticken Profigitarristen anders ?

  • Ersteller mr.coleslaw
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Gutes Beispiel wäre da z.B. Gibbons der Autos zu seinem Hobby gemacht hat.
Aber generell bin ich der Meinung, das es schon sehr viele der Großen gibt die eine ordentliche Menge Gitarren besitzen. Wenn man das nötige Kleingeld hat, ist so eine Gitarre von 5000 oder 10000 Dollar ein ganz anderer Mitnahmeartikel wie ich mir mal kurz nachm Job noch ne CD mitnehme. Selbiges gilt für Amps. Richards hat z.B. nen Haufen dieser ollen Twins.
 
Da ist durchaus was dran.
Wobei man da aber bestimmt auch noch mal unterscheiden kann zwischen Profis und "Stars", die eben auf Grund ihrer Bekanntheit von Herstellern mit Material eingedeckt werden, dass sie u.U. nur für ein Foto in die Hand nehmen und sich sonst damit die Bude vollstellen.

Das man sich Amptechnisch auf Stangenware beschränkt macht durchaus dann Sinn, wenn man Tourneen und Konzerte auf Rental Equipment bestreiten muss.
Mittlerweile ist es ja so, dass Fliegen mit Equipment immer schwieriger wird und die Kosten für Equipmenttransport durchaus bei der Kalkulation mit ins Gewicht fällt.
Vor 15 Jahren haben wir das ganze Equipment für Tourneen z.B. in Russland oder Südosteuropa einfach bei der Fluchthansa als Gepäck aufgegeben, die Klamotten gingen ins Handgepäck. Das ginge heute glaub ich nicht mehr so in der Art.

Einen Marshall kriegt man aber so ziemlich in jedem Winkel der Welt an den Start, bei einem Boutique-Amp eines Garagen-Gurus, der nur eine Handvoll mal gebaut wurde ist das schwieriger.

Im Studio schaffen Standards Vertrauen bei Produzenten, Musical Director und Engineers :)

Kommt man mit seiner Strat, Tele oder Les Paul ins Studio, weiß jeder was Sache ist. Die Sounds kann auch jeder Nicht-Gitarrist einordnen und hat Referenzen dazu.

Noch drastischer ist das fast bei Bässen: ein P- oder J-Bass sorgt für Lächeln im Studio, der Highend Custom Bass mit x-fach parametrischer Klangregelung wird mitunter als klanglich schwierig empfunden.
 
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Naja,
wenn Du Profimusiker bist hast Du besseres zu tun, als in Internetforen zu hängen und dich anGASen zu lassen. Da ist es wichtiger zu proben, Gigs zu finden, wieder zu proben, ins Studio.. was weiß ich. Da hat man aber nicht die Zeit, die man als Hobbygitarrist hat.
Dazu kommt, dass man im Bandkontext die letzten 10%, denen viele hier nachjagen, einfach nicht wirklich hört.

Keine Zeit für so was + es würde sich nicht wirklich lohnen => Man kauft sich eine Sache, die perfekt für einen passt, und die passt dann halt perfekt für einen, da braucht es nicht viel mehr.

Es wird halt viel mehr sonstiges getan, als wirklich das, was wichtig ist: Spielen!
Es gibt mit Sicherheit noch einige Gründe mehr, aber ich denke, dass diese zitierten Gründe wohl die wichtigsten sein dürften.
 
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Auch beschränken die sich auf weitaus weniger Klampfen als ich zuhause herumstehen habe und sind viel mehr als ich mit einem bestimmten Instrumententyp, also Strat, Paula, Tele etc., verheiratet.

Edge von U2 ist Profi... und der kann dich mit Gitarren totschmeißen. Der hat bei jedem Gig um die 50 Klampfen dabei. :eek:

Der hat allerdings auch seinen Dallas Schoo, der ihm die Dinger besaitet und stimmt. ;)

Alex
 
Bei Edge denke ich eher das es um show geht
 
Ich denke, man muß tatsächlich zwischen dem Berufsmusiker "von nebenan" und Weltstars unterscheiden, die nicht wissen, wohin mit dem vielen Geld.

Berufsmusiker zu sein ist ein hartes Brot und es steckt vor allem sehr viel Arbeit dahinter (üben, üben, üben...).
Wenn man mit Musik sein Geld verdienen will/muß, ist es unabdingbar, kritisch die eigenen Fähigkeiten zu beurteilen und eben nicht die Schuld auf das Instrument abzuschieben. Alle, die das tun, werden wahrscheinlich nie gut genug, um mit Musik ihr Geld verdienen zu können.

Ich hatte gerade letzte Woche mit einem Berufsmusiker zu tun, der deutlich Intonationsprobleme mit einem geliehenen Sopran-Saxophon hatte. :)
Sein trockener Kommentar: "Nein, es liegt nicht am Instrument - es liegt am Spieler!".
Der spielt übrigens auch "nur" ein Mittelklasse-Yamaha-Alt und wurde des öfteren darauf angesprochen. Auch hier: "Ich habe eine genaue Klangvorstellung im Kopf, und dann spiele ich einfach so, daß das Instrument so klingt, wie ich es möchte."
So einfach ist das.

Will meinen: man braucht als Profi selbstverständlich gutes und solides Werkzeug, aber die Ausrede, daß man unbeding Instrument XYZ haben müsse, dann würde alles besser, hört man doch eigentlich immer nur von Laienmusikern. :nix:

Der Hauptgrund, warum ein Berufs-(Studio-)Gitarrist mehrere Gitarren brauchen könnte, wäre vor allem, daß dich Otto Normalmusiker in der Regel nicht immer aussuchen kann, was er spielt. Es geht ums Geldverdienen, nicht um Selbstverwirklichung.
Wenn er mit einer Big Band spielt, wird eine Strat wahrscheinlich nicht so angebracht sein...

Viele Grüße
Torsten
 
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... Wenn er mit einer Big Band spielt, wird eine Strat wahrscheinlich nicht so angebracht sein...

Im Gegenteil, wenn er der einzige Gitarrist ist, könnte die Strat, oder zumindest eine Tele, sogar die optimale Gitarre sein. Wenn es mehrere Gitarristen gibt, sollten natürlich nicht alle den gleichen Typ spielen.
 
Die professionellen Musiker in meinen Bekanntenkreis sind viel zu pleite für GAS...

GAS hängt vom Typ ab. Hab zwei Gitarren und einen Amp. Das letzte GAS hatte ich beim PolyTune Clip ;)
 
Gear Videos finde ich auch immer witzig ... an der Stelle wo jemand sagt: "Überschaubare Kette" kommen fast immer 10 oder mehr Pedale in Master/Slave Verstärker.

Ein guter Kumpel hat meist 5 Gitarren dabei - 2 davon in offenen Stimmungen. Allerdings hat er die letzte Gitarre auch vor wohl 15 Jahren gekauft.

Der Unterschied ist - so meine Meinung: "Während wir G.A.S. Junkies eine Gitarre als Objekt sehen, sieht der (Klein-)Profi sie als Werkzeug - und da gibt es erst Grund zum Tausch, wenn es kaputt ist."

Die Sammlungen von Bonamassa, Billy und Co. sind Sammlungen. Wirklich brauchen tuen sie die nicht ... Allerdings gab es früher diese Sammlungen in den besseren Studios der Welt. In Zeiten der Garagenproduktionen und Homebrew wandelt sich das jedoch auch.

Hier die Kombination aus Sammlung und Studio.



Gruß
Martin
 
Viel ist schon gesagt, beim Eröffnungspost fielen mir spontan 2 bekannte Gitarristen ein: Rory Gallagher hat sich zwar gern schöne Gitarren gekauft, aufgetreten ist er mit seiner alten Strat und einer Tele - die er fürs Sliden hatte. Daheim hatte er noch eine handvoll mehr, aber die hat er eben gesammelt.
Und dann fällt mir ein Video mit Yngwie Malmsteen ein, wo er da sitzt, umringt von mehreren Dutzend - auf den ersten Blick baugleichen - weißen Stratocastern. Wo ich mir wieder gedacht hab: verrückt!

Der Profimusiker von nebenan muss sich sein Instrument teuer erarbeiten, aber wahrscheinlich haben bei ihm auch Miete, Strom, Essen etc. Vorrang vor neuem Equipment. Also kommt er mit wenigen Instrumenten aus. Die Stars haben mitunter für jeden Song eine eigene Gitarre: Springsteen zb wechselt bei fast jedem Song, genauso wie seine beiden Mitgitarristen Nils Lofgren und Steve VanZandt, die ebenfalls während eines Konzerts verschiedene Gitarren spielen. Andere haben genau die eine Gitarre und hoffentlich noch eine Backupgitarre, sollten sie während des Gigs mal tauschen müssen...
 
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Wir sollten auch nicht vergessen, dass der Weltstar wahrscheinlich bereits Endorsement Deals und Sponsoren hat, die ihm Geld geben, damit die Instrumente live oder in Videos zu sehen sind.
Wozu? Um beim Laien das Bedürfnis zu wecken, die selben Instrumente spielen zu wollen. (Stichwort:GAS; gleichen? Das lerne ich in diesem Leben nicht mehr^^)

Der Berufsmusiker hat wohl eher keine Deals und Geldgeber, und sucht sich warscheinlich auch gewählter und gezielter das benötigte Equipment zusammen. Mehr nach Klang und Spezifikation als nach Marketing Effekt.

- Aber es macht ja auch solchen Spass mit einem Koffer Gled das Musikhaus zu plündern ;-) Und um Spass geht es mir als Laie...
 
Ich will doch hoffen, dass auch Berufsmusiker noch Spass an der Musik haben. ;)
 
Ich hab das hier schon mal in einem GAS-Thread gepostet, aber passt auch hier:
zu meiner musikalisch aktivisten Zeit in den 90ern und bis etwa 2004 (Plattenvertrag, Tourneen, Studiojobs) hatte ich zwei E-Gitarren, eine Les Paul und eine Strat und eine Steelstring Western und einen Marshall JCM 800. OK, mein FX-Rack war etwas ausgedehnter. Zum Gearshopping und für GAS hatte ich einfach keine Zeit. Erst als es dann mit meiner damaligen Band weniger wurde, setzte GAS ein :D Also: mehr spielen, weniger shoppen !!! :D
 
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Wer shoppt, hat schneller kein Geld, als der, der spielt und damit dann Geld verdienen kann. :great:
 
Wenn ich von mir ausgehe dann habe ich bei fast allen Gigs von 1996 bis 2007 eine 95er Fender Jimmi Vaughan Strat gespielt und das über einen 62er Bluesbreaker Combo. Von 2007 bis 2013 ausschließlich eine Steve Morse Y2D und immer noch den 62er Bluesbreaker. Seit 2014 habe ich dann meine alte 57er GT und zwei 57er Gt Ri und einen alten Fender Blues Deluxe und nen H&K Duotone mit ner Mesa Box dabei. Diese Kombination werde ich sicherlich wieder einige Jahre als Gear benutzen bis sich meine "eingebildetete" Soundvorstellung wieder ändert. Meine Musikerkollegen sagen immer, dass ich immer gleich klinge und kein großer Unterschied vorhanden ist. Hmmm? Das ist das dann, was mich dann immer etwas durcheinander bringt:gruebel:

Ich glaube es liegt an dem eigenen Glauben und der Vernunft was man braucht und was nicht. Und natürlich am Budget:cool:
 
Ich glaube es liegt an dem eigenen Glauben und der Vernunft was man braucht und was nicht.
ich glaube, es gibt einfach menschen, die mehr, und welche, die weniger anfällig sind.
und zwar sowohl bei profis, als auch bei amateuren.
 
Ich hatte gerade letzte Woche mit einem Berufsmusiker zu tun, der deutlich Intonationsprobleme mit einem geliehenen Sopran-Saxophon hatte. :)
Sein trockener Kommentar: "Nein, es liegt nicht am Instrument - es liegt am Spieler!".

Da steckt eine Information drin, die ich für einen Profi für relevant halte. Und das kann man auch dann nachvollziehen, wenn man bei irgendwas "Profi" ist, muss nicht Musik sein. In meinem selbständig ausgeübten Beruf ist bezüglich des Werkzeugs vor allem eines sehr wichtig: Möglichst problemlose Reproduzierbarkeit, selbst im "Katastrophenfall" Werkzeug kaputt, geklaut oder sonstwie untauglich. Es zahlt sich für jemanden, der täglich seine Leistung abliefern muss, durchaus positiv aus, wenn er kein einmaliges, unwiderbringliches und unbezahlbares Werkzeug braucht, um genau dies zu tun. Also: normale und solide Stangenware hat für Profis durchaus Vorteile.

Grüße,
Bernd
 
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In meinem selbständig ausgeübten Beruf ist bezüglich des Werkzeugs vor allem eines sehr wichtig: Möglichst problemlose Reproduzierbarkeit, selbst im "Katastrophenfall" Werkzeug kaputt, geklaut oder sonstwie untauglich.

Das gilt auch in meinem Beruf und vermutlich auch sonst in jedem anderen.

Also: normale und solide Stangenware hat für Profis durchaus Vorteile.

Stimmt!
 
Bei Profimusikern stellt sich der "durchbrechende Erfolg" nicht mal so eben über Nacht ein. Meist muss daran hart gearbeitet, geübt und getüfftelt werden. Daduch kristalisiert sich meist ein eigener "Stil" heraus. Wenn dadurch Bekanntheit und Erfolg erreicht wird, geht es darum, diesen Stil zu pflegen, in Punkto "Wiedererkennungswert" und "Marke". Da kann es eine Karriere lang z.B. die Klampfe "Special Red" sein.
Auf Konzerten mit legendären Bands ist es meist so, dass bei alten Hits das Publikum entsprechend mit einsteigt und die Stimmung gehoben ist, während bei neuen Sachen, die vielfach Zeugnis von Weiterentwicklung und höherer musikalischer Reife sind, den Musikern sichtlich mehr Spass machen, die Musik mit modernerer Technik grkoppelt ist, aber das Publikum nur andächtig da steht, weil der auf Knopfdruck-Kick ausbleibt, a.G. des fehlenden Wiedererkennungswertes.
Bei Profi-Studio-Musikern wird mMn mehr Wert auf technische Funktionalität Wert des Instrumentes gelegt. Der Klang entsteht im Nachhinein durch das Modeling der Studio-Technik.
Um es auf den Punkt zu bringen, natürlich keine allgemeingültige Formel: Die Profi's haben das gefunden, bzw. sich erarbeitet, wo Amateure nach suchen. Da Amateure die Musik oftmals mehr aus "Liebhaberei" betreiben, und die Disziplin zur Arbeit an sich selbst weniger ausgeprägt ist, wird mehr Pflege und Aufmerksamkeit in das Equipment gesteckt. Und wer im Job gut verdient, der kann sich das ja gerne alles leisten - nach dem Motto, man gönnt sich ja sonst nichts.:D
 
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