Ton stirbt früher und wird zum Oberton - Woran liegts und gibts Abhilfe?

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carlosa
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An meiner alten Ibanez JPM stirbt (ich weiß nicht, ob es schon länger so war) das E im neunten Bund auf der G Saite deutlich schneller ab, als die umliegenden Töne. Und zusätzlich wird es auch recht schnell zum Oberton. Das F Bundstäbchen dahinter sollte kein Problem sein, denn die Saite hat sichtlich mindestens eine Saitenstärke Platz beim Greifen, so wie bei den umliegenden Bünden auch.

Der Clou ist aber, durch Zufall habe ich entdeckt, daß der Ton nur ausschwingt, wenn die leere A Saite nicht abgedeckt wird. Normalerweise halte ich ja vor allem die tieferen Saiten mit der Schlaghand zu, um keine Nebengeräusche zuzulassen. Aber in dem speziellen Fall würgt es den Ton ab. Wie gesagt, wenn die A Saite mitschwingen kann, hält sich der Ton normal und wird auch nicht zum Oberton.

:gruebel:

Any idea?

BTW, ich wollte schauen, ob ich mit verstellen des Halsstabs zwecks Saitenhöhe was erreichen kann. Aber was ist denn das bitte für ein System da? Der Halsstab schaut ca. 1cm aus dem Hals heraus, aber innen ist nur eine Rundung, also kein Zugriff per Imbuss. Man müsste also aussen per Sechskant ansetzen, aber da ist vorne und hinten nicht genug Platz. Abgesehen davon, daß ich die Saiten komplett lösen müsste, selbst wenn ich dann eine Nuss da drauf bekomme, bleibt durch die kurze Ausfräsung kein Platz mehr, um dann hinten noch Werkzeug anzusetzen.

Geht das nur mit einem Spezialwerkzeug?
 
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Hi Carlosa,

das Phänomen, dass du beschreibst ist natürlich ärgerlich. Da es physikalischer Natur ist, gibt es jedoch Möglichkeiten etwas an der Sache zu ändern.
Die Resonanz der G-Saite ist hier nicht optimal, in der Art, dass die A-Saite mitschwingt. Man müsste also zunächst versuchen, mehr Schwingungsenergie auf den Korpus zu übertragen und weniger auf die A-Saite. Dazu könntest du versuchen, die Saitenreiter von einander interferenzfreier zu machen. Zum Beispiel durch ein dämpfendes Gummi in den Spalten zwischen den Reitern. Das zweite Problem liegt in der Schwingung der G-Saite an sich. Generell gilt λ = c * f . Hier ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit c =
060d5c503f6b806c4106feead607fd4a.png
((F * l) / m).
Durch das Stimmen auf G ist die Frequenz gegeben, durch die Saitendicke die Masse, und durch die Mensur die Länge l.
Also kannst du versuchen durch Variation der Masse oder der frei schwingenden Saitenlänge das Problem zu beheben.
 
.... um EpiphoneLesPaul eigentlich nur noch zu ergänzen:

Das Problem liegt an einer Frequenzüberschneidung bzw. Auslöschung. Die Ursache dafür kann im Wuchs des Holzes oder nicht ganz passend abgestimmter Hardware sein.

Am Holz kannst Du leider wenig tun, aber Du kannst versuchen das Frequenzband ein wenig zu differenzieren. Das geht zum Beispiel mit anderen Saiten - manchmal reicht es nur den Hersteller oder das Saitenmaterial (z.B. Stainless Steel) zu ändern. Das ist am Einfachsten, aber auch nicht immer Zielführend.

Dann kannst Du mal mit einer anderen Brücke, anderem Sattelmaterial und mit Gewichten an der Kopfplatte und/oder am Korpus experimentieren.

Das Phänomen kannst Du leider nicht vollständig verschwinden lassen, aber zumindest bekämpfen und eindämmen.
 

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