Traut sich noch jemand, Warwick zu spielen?

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Ich habe meinen Fretless 10 Tage zu früh gekauft ... :redface: :(

Hätte ich das gewusst, wäre es garantiert kein Rockbass geworden, sondern ein Squier.

Trauriger Gruß
Andreas
 
irgendwie abgefahren..... Würden Warwicks Mitarbeiter das doppelte Gehalt bekommen und würde die Bässe das doppelte kosten würde sie keiner kaufen. "Kann ich mir nicht leisten".

Würden die Mitarbeiter die Hälfte mehr bekommen und wären die Bässe um die Hälfte teurer würde sie auch keiner kaufen. "Der Preis für den Schrott".

Warwick ist nicht die einzige Firma die solche Praktiken anwendet. Und wenn da statt dämlicher Boykottaktionen eh nichts passiert wird das auch weiterhin so bleiben.

Stichworte : Anstand, Vernunft.


Adam Clyton ist gitarrist bei U2 und spielt auch einen Warwick-Bass.

JAP !!! :great:


Das Zeug zu spielen is Unterstützung dieser Sklaventreiberei und Ausbeuterei und meiner Meinung nach nicht zu vertreten!

Ich werde meinen Amp gleich sofort zertrümmern.
 
Zuletzt bearbeitet:
irgendwie abgefahren..... Würden Warwicks Mitarbeiter das doppelte Gehalt bekommen und würde die Bässe das doppelte kosten würde sie keiner kaufen. "Kann ich mir nicht leisten".

Würden die Mitarbeiter die Hälfte mehr bekommen und wären die Bässe um die Hälfte teurer würde sie auch keiner kaufen. "Der Preis für den Schrott".

Warwick ist nicht die einzige Firma die solche Praktiken anwendet. Und wenn da statt dämlicher Boykottaktionen eh nichts passiert wird das auch weiterhin so bleiben.

Stichworte : Anstand, Vernunft.



Adam Clyton ist gitarrist bei U2 und spielt auch einen Warwick-Bass.

JAP !!! :great:




Ich werde meinen Amp gleich sofort zertrümmern.

Bei den Warwick Preisen ist ja wohl noch einiger Spielraum...
 
Wie stellst du dir das denn vor mit der Kündigung?
Kündigt der Mitarbeiter (der ja warscheinlich nicht so einfach finanzielle Rücklagen bilden konnte aus bekanntem Grund) von sich aus, bekommt der erstmal kräftig seine Leistungen für die Arbeitslosigkeit gestutzt. Sieht bestimmt auch gut aus im Lebenslauf, selbstverantwortlich kündigen und danach erstmal 2 Jahre zu Hause sitzen.

Wann würde ein Mitarbeiter kündigen?

1) Nachdem er schon eine feste Zusage von einem anderen Unternehmen hat, das ihn anstellen würde.

2) Wenn die aktuellen Arbeitskonditionen für ihn nicht mehr erträglich sind und er so schnell als möglich das U. verlassen möchte, obwohl keine andere berufliche Alternative erschlossen wurde.

Das heisst auch, dass er das niedrige ALG dem aktuellen Einkommen und den Bruch im Lebenslauf den Arbeitsbedingungen vorzieht.

Kündigt er nicht, bedeutet das, dass die Arbeitsbedingungen offensichtlich für ihn besser als die Alternative (ALG) sind, oder?



Rein in der Theorie hast du ja Recht mit dem freien Arbeitsmarkt und dem Abwägen zwischen Arbeit und Arbeislosigkeit, aber in der Praxis funktioniert das so einfach nicht. Schon gleich garnicht, wenn man den recht exotischen Beruf "Bassbauer" beherrscht.

Natürlich funktioniert das auch in der Realität. Du legst einfach die Pros und Contras auf die Waagschale und entscheidest Dich für die bessere Alternative. Wenn Du überlegst Bassbauer zu werden, überlegst Du Dir vorher, welche Chancen Du in dem Beruf hast, welches Einkommen später realistisch ist und wie flexibel Dich diese Berufswahl auf dem Arbeitsmarkt macht. Da kommst Du sicher zu dem Schluß: Ok, Lohn wird eher nicht so prall sein, ein späteres Ausweichen in verwandte Berufe ist eher mau.....aber ich finde den Beruf einfach so geil, also mach ich´s.

Ja, wessen Schuld ist es dann wenn der worst case eintritt?

Gleiches gilt für die BWLerin aus vorliegendem Beispiel, die den Job noch nicht mal angenommen hat: Warum meckert die jetzt rum? Ok, sie kann gerne die Einkunftsmöglichkeiten bei WW offenlegen, ist zur Information für andere ganz nett. Aber sich darüber beschweren?! Sie muss den Job nicht annehmen wenn sie anderswo unterkommt. Andere wären vielleicht froh selbst mit den 1100EUR brutto zumindest vorübergehend einen BWLer-Posten zu bekommen, den sie zusammen mit der bekannten Marke "WW" in ihren Lebenslauf knallen können. Sieht bestimmt besser aus als 2 Jahre auf der Couch zu hocken.
 
Zuletzt bearbeitet:
... wenn ich solche Gedankengänge konsequent zu Ende denke, komme ich zu der Frage, wofür eigentlich Gewerkschaften 150 Jahre lang gekämpft haben oder ob man sich diesen ganzen Sozialschmus nicht doch einfach schenken sollte.

Hat es in Deutschland jemals einen Aufstand der Weber gegeben? Wozu eigentlich? Die konnten doch froh sein, dass sie Arbeit hatten ...

Das ist für mich Zynismus pur.

Gruß
Ulrich
 
Der wahre Grund, warum man kein Warwick kaufen sollte:
und ich meine nicht den Hardcore Fucker

http://www.warwick.de/gallery2/main.php?g2_itemId=330




Ich find's einfach nur lächerlich was hier passiert, ehrlich.
Wo der Zug schon mal ins rollen geraten ist, springen noch schnell alle munter auf, um fleißig mitzumischen an der Front, was? Denn endlich gibt's da wieder eine, man hat einen langjährigen Wegbegleiter zum Feind erklärt und auf dem will ordentlich rumgetrampelt werden. Selbst die, die schon immer viel von den Produkten gehalten haben und tausende Euros investierten, um sich Träume zu erfüllen, werden hier zu Verrätern.


Nur mal ein Beispiel:
Ich habe meinen Fretless 10 Tage zu früh gekauft ... :redface: :(

Hätte ich das gewusst, wäre es garantiert kein Rockbass geworden, sondern ein Squier.

Trauriger Gruß
Andreas


Man hat natürlich viel dadruch gewonnen und kann sich richtig auf die Schulter klopfen, wenn man, anstatt beim Verbrecher Warwick, bei Squier kauft. Denn in Indonesien sind die Arbeitsbedinnungen ja wesentlich besser als bei uns, das ist wohl allgemein bekannt. Mal abgesehen davon, das Dein Rockbass garnicht original Warwick ist, sondern nur so'n billiger Nachbau made in china. Aber halt, stop! Wenn Warwick in Deutschland schon so beschissene Verhaltnisse aufweißt, wie sieht dann erst deren Fabrik in China aus!? ...nicht auszudenken!


Gott sei dank habe ich einen Fender made in U.S.A., da kann ich heute ruhig schlafen, der ist bestimmt von glücklichen und gut bezahlten Latinos oder Asiaten unter hervorragenden Bedinnungen gefertigt und nicht von so armen Schweinen in Ostdeutschland.


Macht mal die Augen auf!


Wer ein Instrument kaufen möchte, bei dem der Hersteller auch ein 100% moralisch vertretbares Honorar erhält, der muss bei kleinen Firmen kaufen und den dementsprechenden Preis zahlen.



P.S.: Andreas, nimm das bitte nicht persönlich, dein Beitrag passte einfach wunderbar. :)
 
Du versuchst unmoralisches Verhalten zu verteidigen!

Dein Avatar passt!

Auf der anderen Seite sitzen wir alle im Glashaus...

Traurig.


"...snip, wg. blabla" Du bezeichnest meinen Beitrag als "blabla" und befindest ihn deshalb als nicht würdig zitiert zu werden. Anschließend rundest Du die Ignoranz Deines Beitrages noch mit einer haltlosen Anschuldigung und dem mißglückten Versuch einer Beleidigung ab. :gruebel:

Die Alternativen wäre gewesen:

a) Du steigst konstruktiv in die Debatte ein, indem Du versuchst mit rationalen Argumenten meine Ansichten zu widerlegen.

b) Du gestehst Dir ein, dass Du nicht in der Lage bist an der Diskussion konstruktiv teilzunehmen und hältst Dich deswegen von ihr fern.

Aber noch ist es nicht zu spät vom "arrogance & ignorance go hand in hand"-Zug abzuspringen.

a) oder b) ..... Du hast die Wahl. ;)
 
Die Bundesrepublik konnte nur "groß" werden, weil es nach dem Krieg die Soziale Marktwirtschaft gab.

Unter Kohl wurde sie still und heimlich begraben (Leute die so alt sind sollten nachdenken, wann das Präfix "sozial" seit Kohl gebraucht wurde) und Schröder hat eine Betonplatte auf das Grab gelegt - um mit Bossen und Top-Managern darauf zu tanzen!

Wie sagte unser Bundes-Guido kürzlich?
"Fragen beantwortet man nicht wenn sie gestellt werden, sondern wenn sie sich stellen."
Und genau das ist der Grund, warum die Politik unser Land ruiniert hat. Wir denken erst über die Hundekacke auf dem Bürgersteig nach, wenn wir reingetreten sind ...

Gruß
Andreas
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Man kann durchaus unterschiedliche Meinungen vertreten, was letztendlich ein Erfolgsfaktor einer Firma ist. Für einen davon halte ich die Mitarbeiterzufriedenheit und Motivation.
Ein gutes Produkt zeichnet sich insbesondere auch dadurch aus, dass es von Leuten hergestellt wird, die das gerne tun und sich mit dem Namen, der dahinter steht auch ein Stück weit identifizieren können.
Ähnliche Qualitätsmerkmale lassen sich eventuell auch durch Druck und Angst erzeugen, leider bleibt dabei der Mensch irgendwann auf der Strecke.

Und da wären wir bei der unternehmerischen Verantwortung. Wenn ich mir die Bilder der Warwick Firmenzentrale so ansehe entsteht bei mir nicht der Eindruck, als würde dieses Unternehmen am Hungertuch nagen, sprich die Umsätze und die daraus resultierenden Erlöse scheinen zu stimmen. Daneben kann es sich Warwick sogar erlauben industriell hergestellte Instrumente teils über dem Preis eines entsprechenden handgefertigten Instruments anzubieten. Daraus schließe ich, das die Marktposition gesichert ist und das Unternehmen auch keine große Angst vor einer ungewissen Zukunft zu haben braucht. Im Gegenteil. Die Zeichen stehen auf Expansion, was immer neue Vertriebsrechte an anderen Produkten belegen.

Unternehmerische Verantwortung sehe ich dann darin, auch die Leute am Erfolg teilhaben zu lassen, die ihn auch mitzuverantworten haben, nämlich die Mitarbeiter und zwar von der Putzkraft bis zum Vertriebsleiter.
Unternehmerische Verantwortung heißt auch, den Leuten und ihren Familien ein vernünftiges Auskommen zuzugestehen. Es muss mir doch als Unternehmer zu denken geben, wenn meine eigenen Mitarbeiter 3 Monate für einen Bass, den sie selbst hergestellt haben, arbeiten müssten, dabei aber noch nichts gegessen haben, keine Miete bezahlt haben und auch noch nicht zur Arbeit und wieder nach Hause gefahren sind.

Liberalisierte Arbeitsmärkte hin oder her. Das ist einfach nicht anständig und aufrichtig, zwei Dinge, die mir insbesondere immer dann wichtig sind, wenn ich mit anderen Menschen zu tun habe, die mich von ihrem Produkt überzeugen möchten.
Kommt dann so eine Hintergrundgeschichte zu Tage, muss ich doch als potentieller Käufer zwangsläufig auf den Gedanken kommen, wie ich mich von einem Produkt überzeugen lassen kann, hinter dem vermutlich nicht einmal die Leute, die es produziert haben stehen.
 
tja, die monatlichen 10 seiten werbung in der gitarre&bass verschlingen halt zu viel geld...
 

Ich find's einfach nur lächerlich was hier passiert, ehrlich.
Wo der Zug schon mal ins rollen geraten ist, springen noch schnell alle munter auf, um fleißig mitzumischen an der Front, was? Denn endlich gibt's da wieder eine, man hat einen langjährigen Wegbegleiter zum Feind erklärt und auf dem will ordentlich rumgetrampelt werden. Selbst die, die schon immer viel von den Produkten gehalten haben und tausende Euros investierten, um sich Träume zu erfüllen, werden hier zu Verrätern.

...


Wer ein Instrument kaufen möchte, bei dem der Hersteller auch ein 100% moralisch vertretbares Honorar erhält, der muss bei kleinen Firmen kaufen und den dementsprechenden Preis zahlen.

Dein Beitrag zeugt vom Affekt. Der Ausdruck "lächerlich" ist in diesem Thread gänzlich unpassend.
Außerdem sehen wir (also zumindest ich und harry) auf das Problem:

Der Preis für ein instrument aus einer kleinen Firma , wo ich dem Bassbauer die hand drücken kann und seinem Werkstattkollegen und wo ich mit beiden zur Musikmesse plaudern kann und der preis des Warwicks unterscheiden sich eben nicht!

Und ich würde mich betrogen fühlen, wenn ich für 2100€ einen Bass gekauft hätte, der unter diesen Bedingungen gebaut wird. Bei meinem Human Base hingegen weiß ich, dass der Herr Jäger und seine Werkstattkollegen die Preise so legen, wie sie arbeiten. Und das find ich gut.

Deswegen finde ich auch Interessant, wie dieser Kritikpunkt an Warwick in anderen "halbgroßen" Werkstätten, wie Sandberg und Clover gehandhabt werden. Oder sind das eigentlich auch kleine zwei, drei-Mann Betriebe?

Natürlich ist genauso interessant, wie das andere Hersteller handhaben, außerhalb von Dtl. - z.b. die tschechischen Werke für NS Design und Spector, oder das polnische Fame Werk oder eben die USA Fender Werke und und und

edit: im warwick forum findet sich übrigens keine diskussion zum thema
 
C
  • Gelöscht von d'Averc
  • Grund: inhalt vom user gelöscht
Cadfael
  • Gelöscht von d'Averc
  • Grund: bezugspost gelöscht
... Ich find's einfach nur lächerlich was hier passiert, ehrlich.
...
Man hat natürlich viel dadruch gewonnen und kann sich richtig auf die Schulter klopfen, wenn man, anstatt beim Verbrecher Warwick, bei Squier kauft. Denn in Indonesien sind die Arbeitsbedinnungen ja wesentlich besser als bei uns, das ist wohl allgemein bekannt.
...
Gott sei dank habe ich einen Fender made in U.S.A., da kann ich heute ruhig schlafen, der ist bestimmt von glücklichen und gut bezahlten Latinos oder Asiaten unter hervorragenden Bedinnungen gefertigt und nicht von so armen Schweinen in Ostdeutschland.
...
Macht mal die Augen auf! ...
Hallo,

letzterer Ausruf trifft genau für Dich auch zu:

Es kann nicht sein, dass wir alles relativieren und jedes Unrecht mit einem anderen rechtfertigen.

Es ging mir mit diesem Thread nicht darum, Warwick zu verteufeln, sondern ein Nachdenken und wenn möglich Veränderungen anzuregen:
1. bei Warwick: Sie sollen merken, dass es Gegenwind bei solcher Arbeitnehmerpolitik gibt.
2. bei den potentiellen Käufern: Wir sollten uns überlegen, dass ordentlich bezahlte Jobs in Deutschland nur dann möglich sind, wenn wir bereit sind, für hier hergestellte Produkte und für Dienstleistungen einen angemessenen Preis zu bezahlen, wobei "angemessen" bedeutet, dass wir nicht blindlings Produkte Made in Germany kaufen, die mit Lohn- und Sozialdumping zustande kommen.

Gruß
Ulrich
 
C
  • Gelöscht von d'Averc
  • Grund: ot - bitte persönlich oder im beschwerdeforum klären
Hier noch ein netter Artikel zum Thema:

http://www.vogtland-anzeiger.de/Vogtland_Anzeiger/index.php?menuid=23&reporeid=1638

In weiterführenden Links ist von einem Jahresumsatz von 27 Mio. Euro die Rede bei 74 Mitarbitern in Deutschlad und ich meine 15 in China und 2 in den USA. Macht einen Pro-Kopf-Umsatz von knapp 300.000 Euro.....
Die Margen sind angesichts der WW-Preissegments vermutlich nicht im Cent-Bereich anzusiedeln...
 
Wie soll ich mir einen Warwick Bass leisten,
wenn ich unter den Bedingungen von Warwick (wo auch immer) arbeiten muss?

Ich finde es peinlich einem Warwick Mitarbeiter der ein Jahr hart auf einen Bass gespart hat, einen Stagg empfehlen zu müssen weil es zu mehr nicht reicht ...

Gruß
Andreas
 
....aber da stellt sich mir die Frage, in welchen Instrumentenschmieden es wirklich besser zugeht...
nicht nur instrumentenschmieden :evil: - die realität unserer arbeitswelt ist gruseliger, als viele wahrhaben wollen.
ich selbst arbeite seit vielen jahren in den heute sog. "prekären beschäftigungsverältnissen". habe mich auch mal für eine an sich interessante stelle im besagten hause interessiert. durchgerechnet, umgehört (nicht nur betr. der wahrscheinlich 60 stundenwoche), uninteressant.
achtung: ich bin das "gewohnt": war mal in den 80ern der jüngste hauptabteilungsleiter in einem großen warenhauskonzern, in dem das wort freizeit wie aids gewertet, aber mit schmerzensgeld 6.000,00 DM plus entgolten wurde.
vor rd. 2 jahren mal wieder kurz gestempelt. jobangebot vz, 3 monate befristet: langzeitarbeitslose für discounter fit machen (dafür ist ein einschlägiges studium, logischerweise eh-erfahrung, ada und langjährige erfahrung mit der zielgruppe erforderlich). 1.500,00. ratet ´mal, wer mit der qualifikation dafür arbeitet.

war "leicht" ot - aber zum verständnis, warum ich nicht mit dem finger auf die markneukirchner zeige und mir ein gutes gewissen einrede, weil ich ja auschließlich warwicks aus der "guten" alten zeit spiele ;)
 
Vorab:
Hier sind diverse Meinungen geäußert worden, die sowohl für die eine als auch die
andere Seite plausible Argumente anführen. Und die finden teils meine Zustimmung,
teils aber auch entschieden nicht!
Ich spare mir jetzt eine minutiöse Auflistung von Zitaten vorangegangener Posts, ich
denke, daß mein Post auch so rüberkommt.

Wann würde ein Mitarbeiter kündigen?

1) Nachdem er schon eine feste Zusage von einem anderen Unternehmen hat, das ihn anstellen würde.

2) Wenn die aktuellen Arbeitskonditionen für ihn nicht mehr erträglich sind und er so schnell als möglich das U. verlassen möchte, obwohl keine andere berufliche Alternative erschlossen wurde.

Das heisst auch, dass er das niedrige ALG dem aktuellen Einkommen und den Bruch im Lebenslauf den Arbeitsbedingungen vorzieht.

Kündigt er nicht, bedeutet das, dass die Arbeitsbedingungen offensichtlich für ihn besser als die Alternative (ALG) sind, oder?
Soweit völlig korrekt - wenn auch für den Betroffenen nicht schön.
Was die Sache seitens Warwick so verurteilungswürdig macht, ist der Umstand, DASS
MAN BEI WARWICK WEISS, in welcher Situation sich die Arbeitnehmer befinden, und
dies völlig skrupellos und bis an das Höchtsmaß ausreizt - und DARIN liegt für mich
das widerwärtige Verhalten der Firma. :bad:

Das Argument, daß die Arbeitsstellen für Bassbauer rar sind, greift selbstverständlich.
Und da muß jeder Bassbauer für sich die Entscheidung treffen, was für ihn Priorität
hat: Im gelernten (Traum)Beruf zu arbeiten, koste es (an Lohn) was es wolle, oder
aber einen anderen Beruf auszuüben mit Schwerpunkt auf ein akzeptables Einkommen.

Das Problem hatte sich für mich in zweifacher Hinsicht gestellt. Vor 7 Jahren habe ich
mich entschieden, mich auf einen 40tonner zu hocken, wochenlang Ladungen quer
durch Europa zu karren und auf Familie und Privatleben (und Musik) zu verzichten,
und das Ganze auf weit über 300 Arbeitsstunden monatlich umgerechnet auch für
einen vergleichsweise lächerlichen Lohn. Umgelegt betrug der Stundenlohn weniger als
der für eine Raumpflegerin (womit ich NICHTS gegen Raumpflegerinnen gesagt haben
will...), und das dann vorwiegend für Gefahrgut-Transporte. Alternative wäre für mich
ALG2 gewesen, was aber für mich absolutes NoGo war. Und das, was mir netto jeden
Monat (inkl. Spesen) überwiesen wurde, war dann im Vergleich zu anderen Berufen eben
doch noch so viel, daß ich die Faust in der Tasche gemacht habe.

Das war der erste Aspekt.

Die andere Seite war, daß ich aber auch (mit Zureden meiner Frau und meiner Familie!)
vor einem Jahr die gleiche Konsequenz gezeigt und in den S... gehauen habe, als die
Arbeits- und Lohnbedingungen ein Niveau erreicht hatten, bei dem ich dann gesagt habe
"Mit mir nicht mehr!" Übrigens ohne einen neuen Job zu haben. Jeder hat eine persönliche
Schmerzgrenze, bis zu der er sich vera....... läßt, und die war eben bei mir überschritten.
(Schwenk zum Thema::D) Und die muß bei Warwick-Mitarbeitern vermutlich extrem hoch
angesiedelt sein.

Wie jetzt weiter?
Meine Frau wird jetzt sicher nicht ihre vor 9 Jahren gekauften 410er und 411er
Warwick-Boxen aus Protest gegen die Firmenpolitik bei ebay anbieten. Aber künftig
werden wir auf jeden Fall keine von Warwick produzierten oder vertriebenen Produkte
mehr kaufen. Genauso, wie wir schon länger bewußt & gezielt nicht mehr bei Schlecker
kaufen...

Ach ja, und mein Frisör ist Einzelunternehmer und kriegt von mir alle 4 Wochen 12 €
plus Trinkgeld für's Haareschneiden.

Man kann zwar nicht alles Unrecht in der Welt bekämpfen - aber man kann ja zumindest
mal irgendwo nen Anfang machen, oder? :gruebel:
 
Wie soll ich mir einen Warwick Bass leisten,
wenn ich unter den Bedingungen von Warwick (wo auch immer) arbeiten muss?

Ich finde es peinlich einem Warwick Mitarbeiter der ein Jahr hart auf einen Bass gespart hat, einen Stagg empfehlen zu müssen weil es zu mehr nicht reicht ...

Gruß
Andreas




Hmmm....Wenn ein Ferrari-Monteur ein Jahr lang auf ein Auto hin spart....meinst Du er kann sich dann auch einen Ferrari leisten?

Oder umgekehrt gedacht:

Ich arbeite in einem Unternehmen, dass Produkte für 3EUR/Stück herstellt & verkauft. Wenn ich ein Jahr spare, könnte ich mir mehrere Tausend davon kaufen. Bin ich jetzt überbezahlt?
 
... Das Argument, daß die Arbeitsstellen für Bassbauer rar sind, greift selbstverständlich....
nein, es greift nicht.
das markneukirchner "werk" ist keines, in dem wie in frühkapitalistischen zeiten der löwenanteil der beschäftigten damit beschäftigt wird, bässe zu produzieren. ich schätze, dass z.b. mehr menschen im marketing/vertrieb, der verwaltung ... tätig sind. und das ist die crux. die produktion ist sowas von ausgeklügelt -und damit kapitalintensiv- dass die geschäftsführung nur noch an der gehaltsschraube dreht, um den gewinn zu maximieren.

das ist nach -glücklicherweise 20 jahren wiedervereinigung- im osten der republik immer noch leichter zu realisieren.

obwohl: siehe mein vorpost: die ostgehälter werden aktuell nicht den westgehältern angeglichen, sondern andersrum wird ein schuh draus :(
 
Status
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