U47 für 10k€ auf eBay

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Selten so ein gutes erhaltenes Stück gesehen, äußerlich ;)

Da fehlt dann noch das Netzteil, wer weiß ob die Röhre noch funktioniert, wer weiß ob die Kapsel noch funktioniert?

Unglaublich was hier für bezahlt wird, für mich aus Sicht des Tonschaffenden vollkommen unverständlich.

EDIT:
Was viele auch vergessen, eine M7-Kapsel zu reskinnen ist nicht so einfach, und zwar nicht technisch gesehen, sondern klanglich gesehen.

Ich habe mir für mein Gefell UM92.1s die M7-Kapsel (die gefell M7-Kapsel klingt weicher als die Neumann Kapsel des U47) klanglich maßschneidern lassen, dafür wurden einige Kapseln aufgebaut, bis es soweit war. Auf gut deutsch, einfach reskinnen ist nich...
 
Und so eine VF14 ist ja nun auch nicht einfach beim Radioladen um die Ecke zu kaufen!
 
Yepp, die die in ebay zu sehen sind, da habe ich aber nun gar kein Vertrauen.
Wer weiß ob und wie lange sie funktionieren.

Wenn man kein technisch versierter Mikrofonexperte ist, ist sowas nur unter Sammelleidenschaft gut betuchter Sammler abzuhaken, was absolut ok ist. Nicht falsch verstehen, ich hätte gerne auch einen echten Hopper bei mir stehen ;)

Nur als Musiker, muss ich mich auf ein Gerät verlassen können. Da greife ich lieber auf hochwerige aktuelle Mikro zu.
 
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Das ist echt verrückt.

Entschuldigt die Noob-Frage, aber warum steht Telefunken drauf, wenn es ein Neumann ist?
War das früher eine Firma?
 
Nee, das waren zwei Firmen, aber Telefunken hat die Neumann-Mikrofone unter der eigenen Marke verkauft. Warum, weiss ich aber auch nicht.

- - - Aktualisiert - - -

http://www.telefunken-elektroakustik.com/

... Ist eine andere Firma aus USA, die nach Auflösung der "echten" Telefunken die Markenrechte übernommen hat.
 
Ich sehe das ähnlich wie whitealbum: sicher ist es toll, wenn man derart exklusive Klassiker in seinem Mikrofonschrank hat, aber mit modernem Material hat man deutlich mehr Sicherheit, und weniger Probleme bei einem Ausfall Ersatz zu bekommen.
Und seien wir ehrlich, es gibt wirklich auch genügend aktuelle Mikros, die sich klanglich nicht vor dem 47er verstecken müssen und dabei nicht mehr als ein Drittel dessen kosten, was hier in der Auktion gezahlt wurde. Spätestens nachdem die Aufnahmen dann im Mix bearbeitet wurden, ist es ohnehin meistens unmöglich noch zu sagen, mit was für einem Mikro aufgenommen wurde.

Ich finde es sowieso absurd, wieviele Leute glauben, nur weil sie Gerät XY verwenden, klingen sie wie der und der Superstar, der ebenfalls damit gearbeitet hat. Das ist einfach Unsinn, und ich bin ehrlich resigniert, dass dieser Schwachsinn heute immernoch so hartnäckig in den Köpfen steckt.
 
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Das Telly, wie Frank Sinatra sein U47 nannte, ist technisch das gleiche wie Neumanns U47.
Neumann überließ Telefunken lediglich den Export (schon früher auch beim CMV 3 schon).

Nachtrag:
Der Hype um Vintage Mikros ala Elam 251, U47, U67 etc. wird offensiv (bspw. Telefunken USA) wie auch unterschwellig (in Musiker Reports hört man dann bspw. das Adele über das Elam 251 eingesungen hatte) gefördert. Und das treibt viele Neulinge, aber auch Fortgeschrittene an.
Nur vergisst man, Adele könnte auch bspw. über ein Gefell MT71s einsingen, und es klingt natürlich auch großartig!

Aber, man hört ja auch immer, die qualitative Kette im Studio fängt mit dem Mikro an.
Auch wenn man dies oft liest, ist das im Grunde falsch.
Es fängt mir der Stimme (auch im dazugehörigen Raum) an!

Warum klingen die Sinatra Aufnahmen auch noch nach Jahrzehnten so richtig gut?
Yepp, der Mann hat eine absolut unverwechselbare Stimme, die wurde dann auch noch live mit den Instrumentalisten in einem genialen Raum aufgenommen.
Da hätte man auch ein Brauner Valvet, Gefell MT71s oder was auch immer hinstellen können!

Natürlich holt das passende Mikro die letzten paar Prozent raus, aber wenn die Stimme nix taugt, klingts auch mit einem U47 nach nix, dies hört man aber auch bei einem AT2035 ;)

Ach ja, zuletzt eine gute Erfahrung gemacht, ich war mit einem rockigen Stück von mir gesanglich nicht richtig zufrieden, nicht das ich falsch gesungen hätte, nein die Stimme passte irgendwie nicht richtig.
Dennoch habe erstmal nach dem richtigen Mikro und Kompressor and whatever gesucht, Fehlanzeige.
Dann hat ein mit mir befreundeter Rocksänger aus den USA auf meinen Wunsch hin den Part übernommen.
Seine Stimme passte genau. Tja, damit war das Thema erledigt ;)
 
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Telefunken hat nie eigene Mikrofone gebaut, die wurden immer dazugekauft.
Üblicherweise von Neumann, AKG, Sennheiser, Siemens...

cheers, Tom
 
Das Teil kaufen oder auf einen Fairlight CMI sparen? Das ist eine Frage die ich mir glücklicherweise nicht stellen muss.
 
Telefunken hatte den internationalen Vertrieb von Neumannmikrofonen für einige Zeit. Das Mikro hat, dafür dass das Netzteil fehlt, einen sehr stolzen Preis erzielt. Es sieht aber sehr gut erhalten aus. Das hat man selten.
 
Ehrlich gesagt, verstehe ich DEN GANZEN Hype um Vintage-Krams überhaupt nicht.

Klar, die alten Teile - Tonzeugs, Synths, Gitarren, Drums, etc.pp. - haben einen charakteristischen Klang, den hat aber auch ein XBOX-Headset (klingt sch..., aber charakteristisch).

Die haben damals bei der Herstellung ja keine Einhornschweifhaare mitverarbeitet, im Grunde haben die mit schlechterem Material gearbeitet als heute. Dazu steckte die Forschung hinter dem Ganzen und die daraus resultierende Optimierung noch in der Kinderschuhen.

Ich glaub, ich kauf mir einfach mal irgendein Mittelklasse-Röhrenmikro und leg das für die nächsten 30 Jahre in den Schrank. Und dann vertick ich das als begehrtes, spitzenmäßig erhaltenes Vintage-Sammlerstück für den 400-fachen Preis.
 
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sie haben möglicherweise mit 'schlechterem' Material gearbeitet, aber anscheinend mit besseren Ohren.
Eine Sinatra Aufnahme aus den 50ern darf man (für die angestrebte Zielrichtung) als perfekt bezeichnen...
Ich kenne den Originalpreis des U47 nicht, habe selbst aber Preamps aus der Zeit (bzw wenig später)
So ein Mikrofonkanal stand mit knapp 1000 Märkern in der Liste... was nach Kaufkraft rund 4k Euro entsprechen dürfte.
Du müsstest dir heute schon ein Brauner oder so was weglegen... :p

cheers, Tom
 
Ehrlich gesagt, verstehe ich DEN GANZEN Hype um Vintage-Krams überhaupt nicht.
Wahrscheinlich versteht Du den nicht, weil du mit betsimmten Vintageteilen noch nicht gearbeitet hast. Das U 47 ist immer noch ein Top-Mikrofon. Das ist Neumann seiner Zeit weit voraus gewesen. Ich selber arbeite inzwischen mit einem U 87 ai das seit mehr als 25 Jahren so gefertigt wird, und dessen Konzept seit 45 Jahren existiert. Es erleichert mir mein Geldverdienen. Ich würde gerne noch ein U 47 fet besitzen. Das ist ein geiles Teil.
 
Ich glaub, ich kauf mir einfach mal irgendein Mittelklasse-Röhrenmikro und leg das für die nächsten 30 Jahre in den Schrank. Und dann vertick ich das als begehrtes, spitzenmäßig erhaltenes Vintage-Sammlerstück für den 400-fachen Preis.

Da machst Du Dir wahrscheinlich falsche Hoffnungen.


Das U47 wurde auch für Neumann irgendwann quasi unmöglich zu produzieren. Allein schon die Stahlröhre war nach dem Krieg nicht mehr zu bekommen. Daher wurde es ja dann auch durch das U67 bzw. dann dem U47fet abgelöst. Und Preis entsteht immer aus Angebot und Nachfrage. Das U47 ist ein Mikrofon mit ganz besonderen Klangeigenschaften, das heute kaum mehr genau wie damals hergestellt werden kann. Also ist nur ein seeeehr begrenztes Angebot vorhanden. Aber eine enorme Nachfrage.

Selbst die Hersteller, die versuchen mit besten heute zur Verfügung stehenden Materialien ein U47 herzustellen, rufen Preise ab 3-4k€ auf. Und dann ist immer noch keine VF14 drin.

Aber trotzdem: 10k€ für ein U47 ist wie 30k€ für eine alte Les Paul...
 
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Ich glaub, ich kauf mir einfach mal irgendein Mittelklasse-Röhrenmikro und leg das für die nächsten 30 Jahre in den Schrank. Und dann vertick ich das als begehrtes, spitzenmäßig erhaltenes Vintage-Sammlerstück für den 400-fachen Preis.

So einfach funktioniert das aber nicht.

Es muss Popstar XY und am besten noch dazu YX das Mikrofon benutzt haben.
Dann stehen die Chancen schon besser, es später als Vintage-Schätzchen mit Wertsteigerung zu verkaufen.
Dann ist auch der ursprüngliche Wert des Mikros völlig nebensächlich.

Kein Mensch würde heute noch nach alten Les Pauls oder Strats krähen (zumindest nicht zu den irren Preisen), wenn nicht bestimmte Musiker-Legenden sie damals gespielt hätten.
Die Leute wollen damit eigentlich unbewusst die Fähigkeit kaufen, solche Musik damit machen zu können, wie sie damals gemacht wurde.
In Wirklichkeit kaufen sie einfach nur - Equipment.
Und die gibt es neu und alt.

Es gibt sicher einige Sonderfälle, wo der Wert des Vintage-Equipments darin liegt, dass die gleiche Qualität (oder Charackter, von mir aus) heute einfach nicht mehr zu bekommen ist.
Das U47 mag ein Beispiel dafür sein, oder etwa Geigen von Stradivari.

Aber in viel mehr Fällen wird es einfach gleichwertiges oder noch öfter viel hochwertigeres Equipment geben, das dem alten Krams so gut wie in jeder Hinsicht überlegen ist.
Hat dann aber halt nicht den Nostalgie-Faktor.
 

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