Unfassbar - IEM streut in Funkempfänger ein

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Ich komme grade von einem Mix der Glam Gang zurück. Gutes Konzert, aber es gab mal wieder ein "first", etwas Neues und gleichzeitig Unglaubliches.

Ich habe mit meinem Pult zwei IEMs und drei konventionelle Aktivmonitore gefüttert. In die Saalanlage sind wir mit drei Kabeln gegangen - L/R und ein AUX für die Subs. Okay, kurz einen AUX in meinem Pult umkonfiguriert, dann lief das. Was aber zuerst unglaublich war: Ich drehe den AUX für den IEM des Keyboarders auf, bei gleichzeitig auf der Front stummgeschalteten Keyboard-Kanälen. Und bekomme prompt die Keyboards laut auf die PA, was in diesem Moment ja absolut nicht sein dürfte. Ich probiere ein paar Sachen aus, und wirklich und wahrhaftig, aus meinem Pult geht kein Signal, weder L/R, noch Sub, an das Saalpult. Trotzdem frage ich den Haustechniker (der heute das Licht bedient hat), ob es irgendwelche Funkempfänger im Haus gibt, die auf der PA liegen könnten. Es gebe Empfänger, aber die müssten stummgeschaltet sein, so seine Antwort. Ich bitte ihn, das zu überprüfen - und Caramba! - zwei offene Funkempfänger sind auf der PA hörbar. Er schaltet alle überflüssigen Kanäle der Hausanlage stumm, et voila, es gibt kein Monitorsignal mehr auf der PA.

Es stellt sich heraus, dass sowohl mein Keyboarder als auch die Location Equipment im ISM-Band betreiben, 863 bis 865 MHz. Böser Fehler, da tummelt sich viel. Und bestimmt wieder alles auf Bank 1, Speicherplatz 1 stehen gelassen - nächster Fehler. Okay, das muss er umkonfigurierten, um die Chance einer solchen Kollision in Zukunft zu verringern. Am besten kauft er gleich was Besseres im A-Band oder steigt auf eine hochwertige kabelgebundene Lösung um.
 
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Ein Thema bei Funk ist doch, dass man vor Ort immer neu checken muss. Ich hatte neulich ein ähnliches Problem, aber mit einem Funkmikro. Da bekam ich dann irgend einen Müll zu hören, weil von irgendwo ausserhalb etwas reinfunkte, im wahrsten Sinne des Wortes. Frequenz gewechseltung gut wars. Das war übrigens ein ew 300 G4 System im B-Band.
 
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Der größte Fehler bei allen Funksystemen ist ungenutzte Empfänger eingeschaltet zu lassen.
Die suchen permanent nach Eingangssignalen und nehmen was sie finden.

Nach dem gewollten Pairing zwischen Sender und Empfänger funktioniert so eine Funkstrecke recht sauber.
Leider kommt es aber immer wieder vor, dass innerhalb der Reichweite ein weiterer Sender exakt auf der gleichen Frequenz läuft. Dann gibt es Signalmüll.
Hier war es Glück, dass das Problem rechtzeitig aufgefallen ist, und der Haustechniker alles abgeschaltet hat.
Worst case wäre wenn mitten im Konzert einer im Nachbarhaus mit seiner Gitarrenfunke "Smoke on the Water" übt.
 
Wenn man "Unfassbar" schreibt, muss man aber auch schreiben "Mixer hassen diesen Trick" oder "Bild 18 wird Sie fassungslos machen". ;)
 
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Denn gleichen Mist hatte ich letztes Jahr auf einer Silberhochzeit. Meine Funken waren ständig gestört, erste Rückfragen beim Bedienpersonal ergaben keine Ergebnisse. Erst ein herbeigeholter Haustechniker wusste, dass in einem Nebenraum 2 Sender aktiviert rumlagen. "Die sind hier immer an" war seine Aussage. Auf Nachfrage hin gab er aber zu, dass ich nicht der Erste mit diesem Problem war...:rolleyes:
 
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Gut erkannt.

steigt auf eine hochwertige kabelgebundene Lösung um.
Wozu brauchts an den Keys Funkübertragung? Versteh ich nicht.

Wenn man direkt das Hauptpult der Hütte geprüft hätte, dann wäre dies sicher aufgefallen. Da müsste ja irgendwas gezuckt haben.
Unglaublich/Unfassbar ist dies im übrigen auch nicht. Kommt immer mal wieder vor. Genau aus diesem Grund immer hierfür sorgen und prüfen:
...alle überflüssigen Kanäle der Hausanlage stumm


Die suchen permanent nach Eingangssignalen und nehmen was sie finden.
Das halte ich für ein unbestätigtes Gerücht.
Die eingestellte Trägerfrequenz ändert sich nicht selbstständig und der Empfänger reagiert demnach auch nur auf die eingestellte Trägerfrequenz. Ich kenne keine Funkkiste, welche bei Signalverlust selbständig die Träger durchgeht. Heißt nicht, dass es das nicht doch gibt. Spielzeugkisten im WLAN Bereich?

...innerhalb der Reichweite ein weiterer Sender exakt auf der gleichen Frequenz läuft.
Hier war es ein Empfänger, welcher auf denselben Träger reagierte.
Bitte zwischen beiden Fällen unterscheiden, denn wenn ein weiterer Sender innerhalb der Reichweite des genutzten Empfängers auf demselben Träger in Betrieb geht, dann gibt es sehr hübsche Interferenzen. Da kann man nur den Träger wechseln oder man findet den Störsender setzt diesen außer Betrieb.
In beiden Fällen ist es allerdings nervig, vor allem wenn das dann während der Show passiert.

...vor Ort immer neu checken muss.
Korrekt.
Ebenso die Aktionsfläche abgehen, um Dropouts zu erkennen.

Merke: Funk ist immer Behelf.
 
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Heißt nicht, dass es das nicht doch gibt.
Gibt es tatsächlich und wird/wurde auch von namhaften deutschen Musikhäusern vertrieben :biggrinB:

Haben mal versuchsweise 3 Paar dieser günstigen Geräte für Gitarre ausprobiert und hatten tollste Effekte......E-Gitarre war plötzlich Stumm, 12-String lief über Distortion und Marshall:rolleyes:.
Innerhalb der 30 Probetage wieder zurück ans Musikhaus und auf Kabel zurückgegriffen.
Hier war es ein Empfänger, welcher auf denselben Träger reagierte.
Ich weiß, aber halt auch eins der beiden nicht durch leere Akkus verursachten Probleme mit Funkstrecken
In beiden Fällen ist es allerdings nervig
Da stimme ich uneingeschränkt zu
 
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