Thread zum Höfner Violin-Bass (Beatles)

Ich versuche stark zu bleiben und nicht zu bieten. ;)
Och …

:D

Leider hat der Restaurator die falschen Tuner drangemacht,
Er hat auch die falschen Saiten aufgezogen, aber was soll's.

Dass sich die alten Bässe leicht spielen lassen, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Mein Club-Bass ist fertig repariert und hat die erste Probe hinter sich. Einfach ein geiles Teil, noch besser als befürchtet. :claphands:
 
Der Cavern hat einen platten Rücken wie Kontrabässe. Das hatte mich bislang doch eher davon abgehalten weil ich die gewölbten Rücken der späteren Modelle, wie bei meinem 67 er immer so schön fand.

20160525_104554.jpg
 
Die Anordnung der Tonabnehmer ist natürlich auch speziell. Das muss nicht schlecht sein, aber vermutlich klingen sie recht ähnlich, was die Soundvarianten einschränkt. Das und "schön" sind durchaus zwei Gründe die dagegen sprechen können.
 
Jein. Bei den alten Violinbässen ist der Halsfuß ein Schwachpunkt. Die Halstasche ist kein echter Schwalbenschwanz sondern eben nur eine Halstasche zur Verleimung, mangels Masse, da der Korpusbereich dort sehr schmal ist und das Griffbrett frei schwebend über dem Korpus hängt. Durch den Saitenzug haben sich bei fast allen alten Violinbässen die Hälse gesenkt, bei manchen nur ein bisschen, bei anderen mehr, bei wieder anderen bis zum Bruch des Oberklotzes. Daher sind eigentlich alle alten Geigen repariert, die Clubbässe natürlich genauso. Der sogenannte "neck-reset" ist praktisch üblich. Die Reparatur ist nicht so groß, der Hals wird im besten Fall gelöst und neu eingeleimt. Wenn der Oberklotz gebrochen ist wird es allerdings aufwändiger.
 
Umso schlimmer finde ich, dass große Vintage Händler diese Bässe, die ein Neck Reset benötigen für 2000 Euro verkaufen. Und tatsächlich brauchen das die meisten angebotenen Bässe aus den 60 er Jahren.
 
In den Baujahren '65-'68 hat man aufgrund dieses Problems bei einem großen Teil der Produktion bereits werksseitig den Hals-seitigen Gurtpin mit einem massiven M6 Gewindebolzen befestigt, der im inneren an der Halstasche mit einer Vierkantmutter gekontert war. Ende '68 hat man dann das Problem ursächlich beseitigt, indem man die gesamte Konstruktion geändert hat, was sich auch optisch durch eine 'schlankere' Erscheinung offenbarte.

bis Ende'68:
pearl.png
ab da:
wood.png
 
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Interessant. Ich nehme an, dass man den Halsfuß deutlich stabiler konstruiert hat? Da würde mich interessieren, ob sich das auf das Gewicht ausgewirkt hat. Mein alter Clubbass ist deutlich leichter als mein ziemlich neuer Violinbass. Allerdings sind auch andere Hölzer verbaut, was ebenfalls eine große Rolle spielen könnte.
 
Die neueren Violinbässe sind ja wieder Reissue die den alten Fuß haben.
 
Ich hatte mal einen '67er zur Reparatur und als er fertig war hab ich ein paar Vergleichsbilder zu meinem '69er gemacht, auf denen man den Unterschied der Halsfußkonstruktion gut sieht.

540.jpg


545.jpg



546.jpg


Die ältere Konstruktion hat relativ wenig Kontaktfläche, weshalb da der Hals ohne Schraubunterstützung schon mal rausbrach. Allerdings hat das so manchem alten Violinbass beim Sturz auch im wahrsten Sinne des Wortes den Hals gerettet. Beim Sturz brach er so nur aus der Halstasche, aber der Hals selbst brach nicht... er konnte einfach wieder eingeleimt werden.

hofner4.jpg


Die neuere Konstruktion sieht dagegen etwa so aus (allerdings ohne die bei diesem Gitarrenmodell verwendete Einstellkralle, dafür aber mit Leim :) ):

arch20d.jpg


Am Gewicht hat sich durch den geänderten Aufbau meines Wissens nichts geändert, die Menge des verbauten Holzes ist wohl gleich geblieben. Lediglich die Fläche der miteinander verleimten Teile hat sich um einige Quadratzentimeter erhöht und die Fräsung in den Holzklotz geht halt etwas weiter rein als bei der alten Konstruktion.
 
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Danke für die aufschlussreichen Fotos. Für das höhere Gewicht sind bei meinem Bass dann wohl die Hölzer verantwortlich.
 
Danke für die aufschlussreichen Fotos. Für das höhere Gewicht sind bei meinem Bass dann wohl die Hölzer verantwortlich.

Wieviel wiegt er denn mehr?
Ich hatte kürzlich einen HCT 500/1 in der Hand, der war deutlich leichter als ein HCT Club Bass. Das hatte mich auch erstaunt weil die beiden in der teuren Variante doch eher recht gleich wiegen sollten.

Bei den alten Bässen im Bild sieht man ja deutlich dass der 69 er Hals unten viel breiter ist. War mir auch nicht bewusst.
Ich habe bislang immer nur Fotos von der Seite gesehen.
 
Du hast doch den 5000/1? Vielleicht ist das Modell insgesamt schwerer. Da die Bässe ohnehin sehr leicht sind fällt das vermutlich gar nicht auf. Nur wenn man zwei hat.
 
Ich habe es auch erst gemerkt nachdem ich den Club hatte. Der Violinbass ist im Vergleich zu den allermeisten Bässen ein Leichtgewicht. Aber das Ebenholzgriffbrett spielt sicher eine Rolle, evtl. auch der Vogelaugenahorn.
 
Bei den alten Bässen im Bild sieht man ja deutlich dass der 69 er Hals unten viel breiter ist. War mir auch nicht bewusst. Ich habe bislang immer nur Fotos von der Seite gesehen.

Er ist zwar breiter, am 'neck heel' aber deutlich dünner, weshalb ich wie gesagt glaube, daß das Volumen an Holz beider Varianten dort im Bereich in etwa gleich ist.

feet.jpg



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Ich hatte im Review ja mal meinen Violinbass gegen den CT-Club gewogen. Der Violinbass kommt mal gerade über die 2 kg, der Club mit dem Balken drin fast auf 3. Ist zwar auch noch recht leicht, den Unterschied merkt man aber doch sehr deutlich.

weight-jpg.429288
 
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Mein 500/1 geht morgen zu einem Zupfinstrumentenbauer.
Statt mir einen neuen dazu zu kaufen habe ich mich dazu entschlossen das Geld in die Restauration zu stecken um meinen 67er zu perfektionieren.

20160523_132308-1.jpg
 
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Gute Nachricht vom Zupfinstrumentenbauer. Der Hals ist nach langem Dämpfen perfekt heraus gekommen.
Screenshot_2016-10-19-18-25-01.png
 
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