Kopierschütze, die das Kopieren einer von mir gekauften CD verhindern, sind ersteinmal eine Riesenschweinerei. Ich habe ja nicht das Stück Plastik gekauft, sondern die darauf enthaltene Musik. Damit ist das von mir erworbene Produkt die Musik auf der CD und nicht die CD selbst. Dieses Produkt lässt sich nun nicht auf meinen mp3-Player ziehen, nicht auf meine MiniDisc kopieren und nicht auf meiner Festplatte speichern. Auf einigen CD-Playern kann man kopiergeschütze CDs auch nicht mehr abspielen. Damit hat die Plattenfirma, die mir eine kopiergeschützte CD verkauft, mir ein beschädigtes Produkt zum vollen Preis verkauft. Wie man das juristisch bewertet, weiss ich nicht, aber ich finde, dass das das Allerhinterletzte ist.
Boykottieren geht nicht. Ich bin ein großer Placebo-Fan, also will ich Placebo hören. Das kann ich nur, indem ich die CD kaufe und die ist kopiergeschützt. Die Alternative ist also kopiergeschützte CD kaufen oder kein Placebo hören. Ich kopiere keine CDs schwarz und nutze aus Grundsatzüberzeugung keine Downloadmöglichkeiten, die nicht vom Künstler selbst kommen. Denn ein Unrecht (Kopierschutz vehindert produktgerechte Nutzung) mit einem anderen Unrecht (Diebstahl von Musik) zu vergelten, kann nicht die Lösung sein. Das geht aber auch in die andere Richtung, und alle DRM-Befürworter sollten sich mal überlegen, warum sie den Kunden, der eigentich König sein sollte, beim Kauf eines Produktes schon kriminalisieren, indem sie ihm unterstellen, er würde die CD zu unlauteren Zwecken weiterkopieren.