Verstärker für AKUSTISCHE Geige?

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Wenpique
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Hallo Leute,

da ich im Forum für E-gitarren-verstärker keine Antwort gefunden habe, versuche ich es hier mal.
Alle Themen, die ich hier bereits durchforstet habe, behandeln nur E-geigen, also richtige E-geigen ohne wirklichen Resonanzkörper wie von Yamaha etc.
Ich verwende jedoch eine rein akustische Geige mit einem Tonabnehmer der Firma Shadow, Modell SH3000. Das Problem besteht darin, dass E-geigen den akustischen Geigen im ausgegeben Signal sich doch nicht so ähnlich sind, wie man meinen möchte.
Da ich auch E-gitarre spiele in einer metalband, habe ich auch einen dementsprechenden Verstärker der Firma Engl, Gigmaster 30 Combo. Das Problem ist, dass der Verstärker 1.auf gitarre ausgelegt ist und 2.stark auf metal ausgelegt ist. Deshalb klingt es einfach sehr unnatürlich und im schlimmsten fall sogar einfach unerträglich, wenn ich darüber spiele.
Deshalb wollte ich mal fragen, was ihr so für Amps verwendet, oder ob ihr direkt in die Pa geht?
Kurz zu meinem Anwendungsgebiet: Ich bin solo-interpret und spiele über eine loop-station und spiele auf kleinen bis mittelgroßen bühnen. Hier ein Video, bei dem ich direkt in die PA gegangen bin: https://www.youtube.com/watch?v=tXQNvlvpKNs

Was ich momentan im Blick habe sind die Akustik-verstärker der Firma Roland, die ich auch für meine Akustik gitarre verwenden könnte. Denn Akustik-Gitarren-Verstärker haben ja die eigenschaft, klanglich neutraler zu sein als gitarrenverstärker, die ein sehr unlineares klangspektrum haben, speziell auf verzerrte gitarre ausgerichtet.

Vielen dank im vorraus!
 
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Hi Wenpique und willkommen hier in der Streicherecke!

Starkes Video, fein geloopt!

Das Problem ist, dass akustische Geigen mit Piezo-Pickup im ausgegebenen Signal den E-Geigen viel ähnlicher sind, als der Spieler selbst wahrnimmt, da dieser ja auch das akustische Signal hört. Klar kannst Du den Pickup statt am Steg auch am Korpus anbringen - was jedoch nichts an den Eigenschaften eines Piezos ändert. Aber das war ja nicht die Frage.

Natrürlich fährst Du mit einem Akustikverstärker in eine gute Richtung. Einen Roland AC-60 habe ich mal intensiv angetestet, war ein starkes Teil, hätte fast das Rennen gemacht. Ob er für Dich und Dein Setup gut ist, dass musst Du echt selber ausprobieren. Im Prinzip ist das ja eine kompakte Fullrange-Aktivbox mit eingebauter Effektsektion. Wenn Du die Effekte ohnehin schon extern hast, dann kaufst Du Dinge doppelt.

Aus meiner Perspektive würde ich Dir empfehlen, den Pickup zunächst um einen streichertauglichen Preamp zu ergänzen, im Setup möglichst nah am Pickup (Stichworte: Impedanzanpassung bei reduzierter Kabeldämpfung). Mit dem dann vorhandenen Line-Signal ginge ich dann auf Ampsuche und würde dabei auch mal direkt bei den Aktivboxen schauen.

Der Weg in ein großes Musikhaus und ein paar Stunden Zeit, verschiedene Lösungen auszutesten ist sehr sinnvoll.

Wir Streicher haben sehr spezielle Vorstellungen und differenzierte Ansprüche - das führt zu sehr individuellen Lösungen, es gibt keinen sicheren Weg, um mit wenig Aufwand einen starken Sound zu bekommen - Du musst selber fummeln und testen, die gesamte Klangkette immer wieder abchecken und hören was geht.

Geige - Pickup - Preamp - EQ - Effekte - Amp -Lautsprecher - Kabel: an keinem dieser Themen wird Du vorbeikommen.

Hier im Unterforum findest Du viele für Dich sehr interessante Threads, lass Dich davon inspirieren auf Deinem Weg. Und berichte von Deinen Schritten, das ist für uns aktive Poster und die ungemein große Zahl stiller Mitleser interessant.
 
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Hallo Wenpique,
ich bin ebenfalls Gitarrist und Geiger. Ich spiele in zwei Worship-Rock-Bands in einer großen Gemeinde in einem Saal für 500 Personen. Wir haben eine große PA mit Digitalpult und ich gehe mit allen Gitarren und Geigen in meinen Line6 POD HD500 und dann über XLR direkt ins Pult. Über den Klinkenausgang gehe ich dann direkt in den Monitor, oder in meinen Marshall AS50D-Akustikamp.
Der HD500 kann eingangsseitig auf 1Meg-Ohm eingestellt werden und verändert damit den Klang von meinen passiven Tonabnehmern nicht zum Negativen, wie manch anderer Eingang. Ich bin super zufrieden mit den Sounds, sowohl für Akustik-Gitarre, E-Gitarre, E-Violine, oder Violine mit Piezo-Abnehmer. Mit dem HD500 ist von Clean über "Röhre" bis High-Gain alles möglich :)
Der Marshall AS50D hat auch einen hochohmigen Eingang, in den ich ebenfalls direkt mit allen Instrumenten rein kann. Wenn ich nur die Geige etwas lauter will und mir als Effekt der Hall reicht, nutze ich auch diese Möglichkeit.
Im Normalfall ist aber immer der HD500 dazwischen und sorgt für den Klang.
Ich habe in diesem Post auch mal Beispielaufnahmen meines Geigen und Gitarrensounds verlinkt. Beim Klang ist Hören ist oft aussagekräftiger wie tausend Worte :)
Bevor ich die E-Geige hatte, habe ich auf die gleiche Weise mit meiner normalen Geige gespielt. Sie hat zur Abnahme zwei K+K-Tonabnehmer zwischen Stegfüßen und Decke klemmen.
Mit ihr war die Klangeinstellung etwas aufwändiger im HD500, hatte mir aber als guten "Akustik-Geigen-Klang" auch gut gefallen.
Die E-Geige ist allerdings einfacher in der Klangaufbereitung, hat weniger Bogengeräusche und (durch meinen selbst gestallteten neuen Steg) den sanfteren Klang.

Generell ist ein Akustik-Verstärker ganz gut für Geige geeignet, allerdings sind die Klangeinstellungsmöglichkeiten mit 2- oder 3-Band nicht immer ausreichend. Da kommt es auf die Geige an, auf den Pickup, auf die Abnahmepossition usw.
Darüber stehen in den Threads "Haben Piezos Eigenklang?" und "Neuer Tonabnehmer für Violine gesucht" ebenfalls jede Menge gute Informationen.
 
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Abgesehen davon, daß ich den anderen erstmal recht gebe, wird es einfacher, wenn Du die Situation schilderst, wozu Du Deine A-Geige verstärken möchtest.
Vor kleinem Publikum bspw. in Clubs, kleineren Kirchen etc. ist es besser, eine laute Geige zu nehmen (ergänzt bspw. durch entspr. Saitenwahl und Kolofonium) anstatt zu verstärken.

Wir Streicher suchen häufig den idealen akustischen Klang und der schon aufgrund der Grenzen der PA kaum erreichbar (d.h. nie besser als eine sehr gute Aufnahme - und die bedeutet professionell ebenfalls sehr viel Arbeit). Andererseits kannst Du mit einer E-Geige klanglich u.U. viel mehr machen als mit Deiner A-Geige auf der Bühne - mit dem Nachteil, den ein neues Instrument generell so mit sich bringt. Piezzo + A-Geige würde ich nur machen, wenn ich nur mal auf einer Einzelveranstaltung vertärkt spielen soll und keine E-Geige besitze.

Daher würde mich interessieren, warum Du gerade an einem Endverstärker interessiert bist, da Du normalerweise darauf keinen Einfluß hast.
 
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Piezzo + A-Geige würde ich nur machen, wenn ich nur mal auf einer Einzelveranstaltung vertärkt spielen soll und keine E-Geige besitze.
Das sehe ich anders.
Gut, die Reiter ist noch neu für mich und noch nicht so modifiziert, wie ich es vorhabe. Ich sehe aber im sinnvollen Einsatz für beide Instrumente Vorteile, die es gilt, geschickt zu nutzen.
Zum Amp/Combo: Da musst du ausprobieren, was dir am meisten zusagt. Schau auch ruhig mal bei den Bassisten rein, da gibts auch feine Akustik-Combos. Speziell für Geige wirst du nichts finden.
Richtig ist auch Stollenfiddlers Tipp, mal verschiedene aktive Fullrangeboxen zu testen.
Ich hab da je ein Pärchen: kleinen RCF 310A, die großen 522A mit 750 W/RMS, und von db technologies die 210 D. Meine beiden the box MA120 MKII kann man nur nehmen, wenn man jemanden ärgern will :D.
Mein Tipp wäre, das Geigensignal erst einmal so aufzubereiten, dass an jeder PA nur noch linear verstärkt werden braucht. Spart ungemein Nerven und Zeit !
Wenn du das erreicht hast und noch mehr Violine auf der Bühne benötigst, Signal splitten und über Akustik Combo oder Fullrangebox verstärken.

robbert
 
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Mann, gleich drei Vor-poster, die alles in Folge auf den Punkt gebracht haben..

Mein Setup: HBV840, (x), Rolls RPQ 160b, BBE 382i Sonic Maximizer, PA bzw. Split in meine Aktivbox (Fullrange).
dazwischen (x) befinden sich die Effekte, die an anderer Stelle besser wäen! (derzeit nur ein Chorus).

Einstellen mußt du es aber selbst.

cheers, fiddle
 
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