Verstehe Kadenz nicht

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Blumenhaendler
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Hallo,
habe folgendes grundsätzliches Problem. Wie bestimmt man denn eindeutig die Akkorde bei einem Stück, das nur aus einer einzelnen Stimme und nicht aus Akkorden besteht? Das ist ja erstmal die Grundlage, um überhaupt die Kadenz nachvollziehen zu können.
Ich füge hier mal ein Bild an. Ich kann leider nicht ganz nachvollziehen, wie die Subdominante und die Dominate festgelegt wurden. Liegt es nur daran, dass der eine Ton, z.B. im Falle der Subdominante "e", im C-Dur-Akkord vorkommt, egal auf welcher Position, (ausgehend von G-Dur des Stücks). Das gleiche Problem habe ich bei der Dominante.
 
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Da bekomm ich ja Augenkrebs. Ich bitte dich einen gescheiten Scan oder ein gutes! Foto zu machen.
Gibt es da keine anderen Stimmen dazu? Bist du dir zu 100% sicher? Auf den ersten verschwommenen Blick sieht das nämlich nicht nach einem Solostück aus.
 
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Ja, ist definitiv alles was zu dem Stück im Buch steht.


Jetzt. Siehe Anlage
 

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Die Noten im Takt kannst Du zuordnen? Wichtig für deine Betrachtung sind besonders die Noten auf betonten Zählzeiten und auf unbetonten im Fall von Synkopen.

Takt 1
ist ein Auftakt. In Takt 2 ergibt sich mit dem Tonschritt (a') eine Linie von h' auf der Eins zum g' in Takt 3 als Zielton auf deren Eins. Dieses g' füllt durch seine Wiederholung den ganzen Takt aus. Also scheint es sehr wichtig zu sein. Das h im Takt davor ist die Dur-Terz im G Akkord. Ein Blick auf den Auftakt zeigt noch ein g als Ausgangspunkt.
Und ein Blick auf den Schluss zeigt ebenfalls ein g. Das zusammen legt nahe, dass es sich um die Tonika G handeln kann (Arbeitshypothese).

Der Tonika kann alles folgen, im Takt 4 ist es ein d'', von dem es wieder über einen Tonschritt zum h' in Takt 5 geht. Das d' ist die Quint im Tonika-Akkord G oder der Grundton der Dominante D(7). Für eine Dominante D(7) (=Spannung) spricht das folgende h als Terz der angenommenen Tonika G (Tonika=Ruhepol).

Vom "Auftakt" g' in Takt 5 geht es mit einem Sprung zum e'' in Takt 6. Bei diesem Ton bleibt es den ganzen Takt lang und aufgrund der bisherigen Annahmen erschließt sich, dass die Subdominante C der naheliegendste Akkord ist und dessen Terz e den Melodieton liefert.

Genauso lassen sich die Noten in den restlichen Takten zuordnen. In Takt 7 sind das mit d'' und g' die Quint und der Grundton der Tonika G und in Takt 8 geht es auf der Zählzeit 2 mit dem a' noch einmal kurz zur Dominante (Clichée!), um in Takt 9 auf dem Grundton der Toniak zu Ruhe zu kommen.

Normalerweise zählt man den Auftakt nicht als Takt, weil er sich mit den Schlusstakt ergänzt. Du siehst das an der Achtelpause als letztes Zeichen, das mit dem Achtelauftakt den Schlusstakt vervollständigt.
Ich habe den Auftakt trotzdem geals Takt 1 bezeichnet, damit Du den Text leichter zum Notenbild abgleichen kannst.
 
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Es kann also so sein, dass der Melodieton der (Sub)-Dominante sowohl die Terz als auch die Quinte sein kann, und man muss dann aus dem Zusammenhang erkennen, dass er in diese Akkorde gehört?--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Danke
 
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Ja, jeder Akkordton kann vorkommen und erfüllt auf betonten Zählzeiten seinen Zweck.

Wichtige Melodietöne sind praktisch immer Akkordtöne (Grundton, Terz, Quinte). Die Zuordnung zum richtigen Akkord bzw. die zuschreibbare Funktion wird durch erst durch die Beziehung dieser Töne zueinander bestätigt.
Die Beziehung ergibt sich natürlich aus der Abfolge der Töne über die Takte.

Das Beispiel beschränkt sich auf Dreiklänge. Die Akkordtöne der Hauptkadenz enthalten die vollständige Tonleiter, bezogen auf G Dur G A H C D E F# G:
G = G H D, I. Stufe, Tonika
C = C E G, IV. Stufe, Subdominante
D = D F# A, V. Stufe, Dominante
Die (7) im Text oben soll zeigen, dass die Dominante häufig als Vierklang vorkommt: D F# A C.

Mit den Akkordtönen der Hauptkadenz hast Du für ein vergleichsweise einfaches Stück dessen Tonvorrat beschreiben und die Begleitung ausprobieren.
Wenn das schlüssig und gut klingt hast Du damit die Stufen bzw. Funktionen aufgrund der Melodie gefunden.

Übrigens - Herzlich willkommen im Musiker-Board! :prost:

Gruß Claus
 
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Genau, Versuch macht kluch. :D
Ich hoffe, Du hast die Möglichket, das alles auch zu hören, weil das letztlich entscheidend für das Verstehen ist.
Viel Spaß und noch ein schönes Wochenende.

Gruß Claus
 
Ja, MuseScore sei Dank.

Genau, Versuch macht kluch. :D
Ich hoffe, Du hast die Möglichket, das alles auch zu hören, weil das letztlich entscheidend für das Verstehen ist.
Viel Spaß und noch ein schönes Wochenende.

Gruß Claus
 
Werde mich mal an weiteren solchen Aufgaben versuchen
Wenn du das Buch noch etwas weiter liest werden dir derartige Aufgaben sowieso begegnen. ;) Gerade in den frühen Kapiteln sind die Aufagaben noch relativ einfach lösbar. Bis Kapitel 6 steht alles in Dur, so dass die Tonart schon aus den Vorzeichen klar wird. Dementsprechend weißt du sofort, was Tonika, Dominante und Subdominante sind. Zum Harmonisieren reicht es dann tatsächlich meistens wenn man guckt in welchem Akkord die Töne auf schweren Taktzeiten vorkommen (abgesehen von harmoniefremden Vorhaltstönen, die in Kapitel 5 besprochen werden). Das einzige Problem sind die zwei Töne, die doppelt vorkommen: der Grundton (in T und S) und dessen Quinte in (T und D). Da muss man halt abwegen, was sinnvoller ist. Am besten beide Möglichkeiten spielen oder vom Computer spielen lassen und hören, was besser klingt. Eine wirklich eindeutige Lösung gibt es aber nicht. Sonst wäre Musik ja auch langweilig. ;)

Gruß, QZ

PS: Ich bin übrigens auch gerade dabei, den Krämer durch zu arbeiten.
 
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Willkommen im Club ;)

Wenn du das Buch noch etwas weiter liest werden dir derartige Aufgaben sowieso begegnen. ;) Gerade in den frühen Kapiteln sind die Aufagaben noch relativ einfach lösbar. Bis Kapitel 6 steht alles in Dur, so dass die Tonart schon aus den Vorzeichen klar wird. Dementsprechend weißt du sofort, was Tonika, Dominante und Subdominante sind. Zum Harmonisieren reicht es dann tatsächlich meistens wenn man guckt in welchem Akkord die Töne auf schweren Taktzeiten vorkommen (abgesehen von harmoniefremden Vorhaltstönen, die in Kapitel 5 besprochen werden). Das einzige Problem sind die zwei Töne, die doppelt vorkommen: der Grundton (in T und S) und dessen Quinte in (T und D). Da muss man halt abwegen, was sinnvoller ist. Am besten beide Möglichkeiten spielen oder vom Computer spielen lassen und hören, was besser klingt. Eine wirklich eindeutige Lösung gibt es aber nicht. Sonst wäre Musik ja auch langweilig. ;)

Gruß, QZ

PS: Ich bin übrigens auch gerade dabei, den Krämer durch zu arbeiten.
 
Ich hatte grad ein Lied dabei (Old MacDonald has a farm), wo in der Lösung angegeben wird, dass in einem Takt zwischen Subdominante und Tonika gewechselt wird, obwohl beide den selben Ton nutzen. Wie erkennt man denn sowas?
 
...Wie erkennt man denn sowas?
Das ist der Aspekt, auf den Beitrag #10 von Quentin Zirkel eingeht. Wenn nur eine Melodie vorliegt, ergeben sich zwangsläufig bei gemeinsamen Akkordtönen mehrere Möglichkeiten. Je nach konkreter Akkordwahl kann man dadurch Abwechslung erzeugen oder harmonische Wendungen elegant gestalten.

Deshalb muss man spielen und genau hinhören, mögliche Begleitakkorde ausprobieren und dabei entdecken, was sich gut anhört. Das ist das Grundprinzip des Arrangements.
 
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Ich hatte grad ein Lied dabei (Old MacDonald has a farm), wo in der Lösung angegeben wird, dass in einem Takt zwischen Subdominante und Tonika gewechselt wird, obwohl beide den selben Ton nutzen. Wie erkennt man denn sowas?
Wie gesagt, eindeutige Lösungen gibt es nicht. Im Anhang findet man lediglich Lösungsvorschläge, die du vielleicht etwas zu ernst nimmst.

Zu konkreten Problem. Beim Harmonisieren sollte man allgemein versuchen, nicht zu lange auf ein und dem selben Akkord zu verharren. Warum? Harmonisier die ganze Passage mal nur mit der Tonika durch und hör's dir an. Es wird nicht falsch klingen, aber höchstwahrscheinlich auch nicht gerade interessant. Da die Melodie in A-Dur steht und lange auf dem A verharrt bietet sich hier eben ein Wechsel zwischen Tonika und Subdominate an. Es gibt aber keine klaren Regeln, die dir sagen, wo genau du zu wechseln hast.
 
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Ganz einfach dadurch, daß es gut klingt. Ein anderes Kriterium gibt es da erstmal nicht. D.h. wenn bei einem Ton 2 Funktionen passen, probiert man beide aus und nimmt dann die, die besser klingt.

Viele Grüße,
McCoy

Edit:
Hahaha, alle haben gleichzeitig geantwortet. :)
 
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