livebox
Mod Emeritus
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Hi,
die Frage geht mir schon länger durch den Kopf. Auch herkommend von der Frage: Was ist nicht meine Aufgabe als Techniker?
Ich bewege mich in Bereichen, in denen es keinen expliziten Produzenten gibt. Was aber nicht heißt, dass sein Job nicht getan werden müsste. Aber was ist sein Job?
Meine Vorstellung von der ganzen Aufgabenverteilung ist die:
Die Musiker spielen Songs.
Der Techniker (eventuell auch mehrere) nimmt das Zeug so auf, wie es gespielt wird, mischt und mastert und formt dabei. (Dazu gleich noch mehr.)
Der Produzent ist die Schnittstelle zum Markt, vor allem in zwei Aspekten:
a) Er weiß, was das Publikum will
a) Er weiß, was ansonsten noch wirtschaftlich zu tun ist, um erfolgreich zu sein
Dabei hat er das Recht, im kompletten Produktionsverlauf richtungsweisend einzugreifen - und muss dazu gewisse Kenntnisse mitbringen. Ein Produzent muss nicht nötiger weise ein bestimmtes Instrument beherrschen. Aber er sollte in der Lage sein, an einzelnen Stimmen und am Arrangement zu arbeiten. Dabei braucht er eine Vorstellung vom Sound und der Wirkung, die die fertige Musik hat. Wie ein Bildhauer, der ein bestimmtes Bild im Kopf hat und auf dieses Ziel hin arbeitet. Nur dass der Produzent nicht selbst ausführender Musiker ist, sondern "nur" Anweisungen gibt. Wie gesagt, über einen möglichst großen Abschnitt des Produktions-Prozesses hinweg. Er gibt den Musikern Tipps für die Spielweise, gibt dem Techniker Anweisungen zur Klangformung.
Da ein technischer Aufnahmeleiter ja inzwischen nicht mehr zur Standard-Einrichtung eines Studios gehört, übernimmt der Produzent diesen Job gemeinsam mit dem Techniker und evtl. dem Band Leader.
So weit meine Vorstellung davon. Wie seht ihr das? Was davon ist vielleicht nicht Job des Produzenten? Was sonst noch?
Meiner Vorstellung folgend liegt hier auch eine der Schwierigkeiten, auf die ich immer wieder stoße - je mehr, in desto mehr Bereiche der Produktions-Kette ich selbst eingebunden bin: Die Freiheit, alles zu tun, ist schön - aber sie erfordert so viele Entscheidungen, dass ich oft den Eindruck habe, den Überblick zu verlieren. Jedes Instrument hat so viele Möglichkeiten, den Klang zu formen - und da rede ich nicht mal vom Synthesizer, sondern von einer "einfachen" Gitarre! Komposition, Arrangement, Spielweise, Aufnahme, Nachbearbeitung bieten so ein enorm breites Spektrum. Und in je mehr davon ich involviert bin, desto mehr Entscheidungen muss ich selbst treffen. Einer der eine zielgerichtete Vorstellung hat und Anweisungen gibt, wäre da teils schon eine gute Hilfe. (Klar, "man könnte"- und "vielleicht wäre ... noch schön"-Helfer gibt es immer genug...)
Nun ja, wahrscheinlich ist das einfach auf den Mangel an Erfahrung meinerseits zurückzuführen, die eine nur begrenzte Vorstellungskraft zur Folge hat
Und dort, wo es keinen expliziten Produzenten ich nicht Musiker, sondern nur Techniker bin, halte ich mich aus Produzenten-Aufgaben weitestgehend zurück. Je nach Können der Band und je nach dem wie man miteinander klar kommt, wage ich es vielleicht hin und wieder, ein paar Tipps zu geben - aber da halte ich mich weitestgehend zurück. Und wenn ich nur Techniker bin, schaffe ich es deutlich besser, den Überblick zu behalten und mir Vorstellungen vom Ziel-Sound zu machen. Und wenn ich die hab, ist die Umsetzung nur eine Frage des KnowHows. Änlich geht's mir als Musiker - da hab ich auch eine bessere Vorstellung von dem, was ich leisten soll.
Wie geht euch das?
MfG, livebox
die Frage geht mir schon länger durch den Kopf. Auch herkommend von der Frage: Was ist nicht meine Aufgabe als Techniker?
Ich bewege mich in Bereichen, in denen es keinen expliziten Produzenten gibt. Was aber nicht heißt, dass sein Job nicht getan werden müsste. Aber was ist sein Job?
Meine Vorstellung von der ganzen Aufgabenverteilung ist die:
Die Musiker spielen Songs.
Der Techniker (eventuell auch mehrere) nimmt das Zeug so auf, wie es gespielt wird, mischt und mastert und formt dabei. (Dazu gleich noch mehr.)
Der Produzent ist die Schnittstelle zum Markt, vor allem in zwei Aspekten:
a) Er weiß, was das Publikum will
a) Er weiß, was ansonsten noch wirtschaftlich zu tun ist, um erfolgreich zu sein
Dabei hat er das Recht, im kompletten Produktionsverlauf richtungsweisend einzugreifen - und muss dazu gewisse Kenntnisse mitbringen. Ein Produzent muss nicht nötiger weise ein bestimmtes Instrument beherrschen. Aber er sollte in der Lage sein, an einzelnen Stimmen und am Arrangement zu arbeiten. Dabei braucht er eine Vorstellung vom Sound und der Wirkung, die die fertige Musik hat. Wie ein Bildhauer, der ein bestimmtes Bild im Kopf hat und auf dieses Ziel hin arbeitet. Nur dass der Produzent nicht selbst ausführender Musiker ist, sondern "nur" Anweisungen gibt. Wie gesagt, über einen möglichst großen Abschnitt des Produktions-Prozesses hinweg. Er gibt den Musikern Tipps für die Spielweise, gibt dem Techniker Anweisungen zur Klangformung.
Da ein technischer Aufnahmeleiter ja inzwischen nicht mehr zur Standard-Einrichtung eines Studios gehört, übernimmt der Produzent diesen Job gemeinsam mit dem Techniker und evtl. dem Band Leader.
So weit meine Vorstellung davon. Wie seht ihr das? Was davon ist vielleicht nicht Job des Produzenten? Was sonst noch?
Meiner Vorstellung folgend liegt hier auch eine der Schwierigkeiten, auf die ich immer wieder stoße - je mehr, in desto mehr Bereiche der Produktions-Kette ich selbst eingebunden bin: Die Freiheit, alles zu tun, ist schön - aber sie erfordert so viele Entscheidungen, dass ich oft den Eindruck habe, den Überblick zu verlieren. Jedes Instrument hat so viele Möglichkeiten, den Klang zu formen - und da rede ich nicht mal vom Synthesizer, sondern von einer "einfachen" Gitarre! Komposition, Arrangement, Spielweise, Aufnahme, Nachbearbeitung bieten so ein enorm breites Spektrum. Und in je mehr davon ich involviert bin, desto mehr Entscheidungen muss ich selbst treffen. Einer der eine zielgerichtete Vorstellung hat und Anweisungen gibt, wäre da teils schon eine gute Hilfe. (Klar, "man könnte"- und "vielleicht wäre ... noch schön"-Helfer gibt es immer genug...)
Nun ja, wahrscheinlich ist das einfach auf den Mangel an Erfahrung meinerseits zurückzuführen, die eine nur begrenzte Vorstellungskraft zur Folge hat
Und dort, wo es keinen expliziten Produzenten ich nicht Musiker, sondern nur Techniker bin, halte ich mich aus Produzenten-Aufgaben weitestgehend zurück. Je nach Können der Band und je nach dem wie man miteinander klar kommt, wage ich es vielleicht hin und wieder, ein paar Tipps zu geben - aber da halte ich mich weitestgehend zurück. Und wenn ich nur Techniker bin, schaffe ich es deutlich besser, den Überblick zu behalten und mir Vorstellungen vom Ziel-Sound zu machen. Und wenn ich die hab, ist die Umsetzung nur eine Frage des KnowHows. Änlich geht's mir als Musiker - da hab ich auch eine bessere Vorstellung von dem, was ich leisten soll.
Wie geht euch das?
MfG, livebox
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