Was macht "gute" Sänger aus

  • Ersteller stimme17
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Das D lange Zeit aus historischen Gründe ein Problem mit seiner eigenen Kulltur hatte und teilweise noch hat, ist unbestritten ...

Das lässt aber relativieren..

So ist Deutscher Schlager ein ganz eigenes, immens erfolgreiches Genre. Schlager und Volksmusik gehören meines Wissens nach zu den absatzstärksten Bereichen der Deutschen Musikindustrie.

Ob man das deswegen gut finden muss, ist natürlich ein ganz anderes Thema. Aber das sit sicher wieder mal Geschmackssache. Ich würde auch Italo-Pop oder Türkpop nicht zwingend als objektiv "bessere Musik" bezeichnen und sie wird auch nicht in der ganzen Welt angenommen.

Ob Günter Verheugen mit seinen Ausführungen recht hat bzw wie aktuell jene noch sind, vermag ich nicht zu sagen. Falls ja, so ging der Plan doch etwas in die Hose, hat doch Deutschland imagemäßig und auach an Selbstverständis in den letzten Jahren extrem zugewonnen. Noch vor zehn Jahren wurde die Nase gerümpft, wenn jemand mit einer D-Flagge gewedelt hat. Heute wird kaum eine Gelegenheit ausgelassen, dies zu tun.

Dennoch würde ich den Bogen gern wieder etwas stärker zum "Gesang" hinkriegen. Denn so richtig urdeutsche populärmusikalische "Gesangsmerkmale" gibt es ja eigentlich nicht.
 
Deswegen rege ich mich auf, wenn die Statements hier an das ewig gleiche Rollenschema anknüpfen: wirklich gut ist nur, was von über dem Atlantik kommt. Nie wird die Frage gestellt, weshalb wir denn das glauben.

Ich glaube das nicht. Ich höre es.
Im übrigen haben die Türken zwar ihren Türkenpop, der wird aber außerhalb der Landesgrenzen eher belächelt, es sei denn, man bringt einen Urlaubshit mit nach Hause. Italopop ist da schon erfolgreicher, Celentano und Ramazotti sind Weltstars - aber sie kupfern musikalisch auch beim großen Bruder jenseits des Atlantiks ab ;) Ich sehe also keinen Unterschied zu den von Dir gescholtenen schlechten Kopien aus Deutschland.
Warum es angeblich keine gute deutsche Popmusik gibt ? Vielleicht weil sich etwas Eigenständiges und zugleich künstlerisch Wertvolles in der kulturellen Wüste des Dritten Reichs nicht mehr hat entwickeln können - da ja die künstlerische Avantgarde ab 1933 entweder emigrierte oder mit Berufsverbot belegt oder eliminiert wurde.
Aber so ganz glaube ich das nicht. Ich sehe es wie antipasti: die roots der Popmusik liegen in den USA und das hat sich kulturell eben weltweit durchgesetzt. Und viele gute deutsche Bands - es gibt sie nämlich, und sie sind keine unterdrückten Unbekannten !- sind auch international total erfolgreich - z.B. Kraftwerk.
 
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@ Bell

Natürlich glaubst Du das, weil Du es hörst.
Die Frage ist doch: glaubt man im Umkehrschluss nicht, was man nicht hört?

Und der Ursprung der Popmusik in Amerika?
Auch da würde ich so pauschal nicht zustimmen. Sicher, der Rock n' Roll kam zuerst aus Amerika. Aber deswegen sind doch nicht gleich der Wurzeln das gesamten Pop in Amerika.
Wenn man sagen würde, die Amis haben jede Neuerung erfolgreich vereinnahmt und ihre Star-sprangled-Banner-Soße darüber gegossen - okay, das wäre was anderes.
Und mich bitte nicht falsch verstehen: ich liebe amerikanische Musik!
Aber bei Lichte betrachtet sieht es doch so aus, dass die Beatles eben nicht nur den Amerikanischen RnR kopierten - sie haben auch etwas ganz Neues mit eingebracht: europäisches Harmonieverständnis und Melodieorientiertheit.

Weiter:

Der Hardrock - wo zuerst? Natürlich England.
Psychedelik plus Progressive - wo zuerst? England.
Bombast - England?
Punk - England und US etwa gleichzeitig.
Disco? - Europa, u.a. Schweden.
Pop? Zuerst in England.
Elektronische Musik? - Natürlich Europa.
Metal? - England
Selbst Folk hat seine Wurzeln in? Europa!

Die genuinen US Musikstile sind Blues, Jazz, RnR, Soul/RnB und HipHop.
Aber gerade die Wurzeln des Pop würde ich viel stärker diesseits des Atlantik suchen, als jenseits.

Also so eindeutig zu Gunsten der US fällt das Ergebnis bei weitem nicht aus.
Wenn man es ausgewogen betrachtet, muss man immer sagen, es ist ein sowohl-als-auch.
Dass alles den Ami-Stempel trägt, das hätten die Amis gern.
Schau doch mal, wen amerikanische Popmusiker als ihre Einflüsse angeben - da findest Du auch ganz viele europäische Musiker drunter. Allen voran natürlich Beatles, Stones aber auch Pink Floyd, Queen, Abba, Sex Pistols, Cure, Police, Duran Duran, Deep Purple, Black Sabbath, Led Zeppelin usw.

Meine "Lieblingssängerin" ist übrigens Deborah Anne Dyer, genannt Skin. Britin ;-) Ihre Ausdruckbandbreite ist enorm. Aber sie geht auch voll auf die 12, und da wirkt nichts gekünstelt oder technisch. Ob sie ihre Stimme ausbildet, weiß ich nicht. Aber sie wirkt bei weitem nicht so einstudiert und beherrscht wie jene Frau, von der hier schon so oft die Rede war... Und leidenschaftlicher als diese singt sie für meine Ohren auch.


1788
 
Anders gesagt: Es gibt subjektive und objektive Bewertungsmaßstäbe. Wenn jemand sagt: Aguilera kann besser singen als viele Durchnschnittssänger, dann sind damit natürlich die objektiven Kritereien gemeint.

Der Satz, der 1788 anscheinend so aufgeregt war, war "Der Aguilera kann so schnell keine das Wasser reichen". Das übersetze ich mit "Sie hat ziemlich Alleinstellung als Göttin des Olymp", überspitzt ausgedrückt. Und das stimmt objektiv gesehen so sicher nicht. Es gibt genügend Klassikerinnen, egal ob bekannt oder nicht, die da locker mitkommen. Die setzen vielleicht nicht so viele im Belcanto als Fehler angesehene Stilmittel ein, das ist richtig. Aber Koloraturen z.B. gehören zum musikalischen Leben der Klassiker :) Und "fette Stimme" muss da sowieso sein, falls damit tragfähig gemeint war, sonst geht in den Opernhäusern oder auch in Kirchen gar nichts über das Orchester drüber. Die Technik muss man da einfach drauf haben. Ich weiss, dass es ursprünglich um Rocklieder ging (wo kommt eigentlich plötzlich der Pop her?), aber auch Klassiker sind Sänger, imho.

Ich habe übrigens ein Kind im Grundschulalter und deshalb viel Kontakt zu Kindern - und ich habe überhaupt nicht den Eindruck, daß irgendjemand ihnen erzählen würde, dies oder das "hätte eh keinen Sinn". Im Gegenteil, sie werden in der Schule stets über den grünen Klee gelobt und von den Eltern auch extern gefördert, wo es nur geht; sie besuchen Kreativ-, Tanz- und Musikkurse, stehen einem Überfluß an Angeboten gegenüber - also ich sehe keine Schlechtmacherei, nirgends.
Schön für Dich. Da scheinen uns die Ösis auch etwas voraus zu sein. Musikalische Früherziehung in Grundschulen? Sehr oft Fehlanzeige. Musikunterricht in der Schule? Viel zu oft verzichtbar. Motivation, Focus auf dem, was die Kids gut machen? Fachwissen ist doch viel wichtiger. Pädagogik, Psychologie etc in der Lehrerausbildung? Fängt jetzt an, so langsam durchzusickern.

Es handelt sich um von Kleinkindesbeinen an top-geförderte Mittelschichtskinder.
Wenn eure Theorie also stimmt, müsste hier in zehn Jahren eine ganze Riege von Ausnahmekünstlern bereitstehen - ich hab da so meine Zweifel.
Aber da müssen wir in zehn Jahren nochmal drüber reden ;)

Warten wir's einfach mal ab :)

Fakt ist, dass der Hochschulchor in Amiland ganz normale Schulstunde ist, gleichberechtigt zu Mathe oder Physik. Die Kids machen sich ihren Stundenplan, nach ihren Interessen. Das hat auch seine Fallstricke, da brauchen wir nicht reden. Aber verschämte zwei Stunden Musik in der Woche, die obendrein ständig ausfallen, so wie es bei mir (und nicht nur bei mir) war, ist dort nicht. Wer Chor belegt, hat den an den Schulen, die ich kenne, 6 Stunden in der Woche. Klar, dass man damit weiter kommt als mit zwei Stunden, soweit ich mich erinnere ziemlich theorielastig (welcher Komponist lebte wann...).

Da haben wir's mal wieder. Neben den Dingen die PisauraXTX genannt hat, braucht ein Sänger auch ein "gewisses Etwas" (oder Brüste ^^).

Was helfen die denn zum Singen? :eek: Busen ist Fettgewebe, das sollte meiner Theorie nach eher dämpfend wirken :D

Ich war zwischendurch einkaufen und hab ein bißchen nachgedacht - und zwar, welche deutschen Rock/Pop/Jazz-Sänger/innen ich so herausragend finde, daß mir sofort die Namen einfallen.

Najagut, die haben den Focus mehr auf dem Instrumentalen, aber die Spider Murphys z.B.? Können auch unplugged :)

Wise Guys? Sind doch deutsch, oder?

Etwas älter - Hildegard Knef?

Im Radio gespielt zu werden, öffentlich bekannt zu sein, ist meiner Meinung nach nicht wirklich immer ein Qualitätsmerkmal. Es kann sein, da kommt aber auch viel Schrott.
 
1788, ich bin die falsche Adresse für deine Ausführungen. Ich habe viele posts vorher schon von angelsächsischer Musik gesprochen und von der Ausbildung in USA und UK.
Im übrigen darfst Du mir glauben, daß ich auch etwas von Gesang verstehe. Ich singe schon sehr lange, habe eine Ausbildung und arbeite als Sängerin und Gesangslehrerin. Ich traue mir zu, guten und schlechten Gesang auseinanderhalten zu können. Und, nein, ich bin nicht einmal ein Aguilera-Fan, besitze auch keine CDs von ihr (aber ich höre ihre Stimme und finde sie zum Niederknien gut). Skin mag ich jetzt nicht sooo besonders. Geschmackssache halt ;)
Übrigens kenne ich keinen einzigen deutschen Musiker, der einem Joe Jackson (Engländer) das Wasser reichen könnte, was Songwriting und Komposition betrifft. Sie sind einfach besser.
 
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@ Bell

Sicher bist Du eine Fachfrau auf Deinem Gebiet.
Ich zweifle da überhaupt gar nichts an.
Ich zweifle nur diese Aussage an:

"Ich sehe es wie antipasti: die roots der Popmusik liegen in den USA..."

UND JETZT, WO ICH ES SEHE, NATÜRLICH AUCH DIESE:

"Übrigens kenne ich keinen einzigen deutschen Musiker, der einem Joe Jackson (Engländer) das Wasser reichen könnte, was Songwriting und Komposition betrifft. Sie sind einfach besser."

1. Sie sind einfach besser???? Wenn ein Deutscher soetwas über einen Deutschen sagen würde, wäre das rassistisch...
2. Es stimmt einfach nicht. Es ist absolut falsch. Mann, mann, mann... Richtig daran kann vielleicht sein, dass Du einen solchen nicht KENNST, ja, das mag sein...

1788
 
Vielleicht liegt´s auch ein wenig an der größeren Lässigkeit der Musiker aus anderen Ländern. Das fängt bei der Sprache an, man schaue nur mal in Textbereich (da geht´s meist viel zu ernst zu), geht über das Auftreten, das größere Selbstverständnis bis hin zur künstlerischen Inszenierung. Andere Länder haben Christina Aguilera oder Duffy, wir kriegen Lena Meyer-Landruth.

Und dann haben wir auch noch den hirnlosen Techno verbrochen.
 
Ich zweifle nur diese Aussage an:

"Ich sehe es wie antipasti: die roots der Popmusik liegen in den USA..."

Dann mußt Du sie aber auch widerlegen. Die Aussage lautete: der Ursprung der Popmusik, die roots also, liegt in den Gospels, spirituals und worksongs der schwarzen Sklaven, aus denen sich der Jazz entwickelte - den Rest der Geschichte kennen wir. Natürlich kamen, als diese Musik nach Europa schwappte, auch europäische Einflüsse und europäische Musiktraditionen hinzu, aber die Wurzeln liegen in den USA.

1. Sie sind einfach besser???? Wenn ein Deutscher soetwas über einen Deutschen sagen würde, wäre das rassistisch...

Ich bin keine Deutsche, daher ich kann das nicht beurteilen. Ich persönlich finde angelsächsische Musiker in aller Regel besser als deutsche und sehe nicht, was an dieser Aussage rassistisch sein sollte. Natürlich gibt es auch einige deutsche Bands, die ich sehr gut finde - aber es sind eben seltener so begnadete darunter wie in der angelsächsischen Poplandschaft. Und so richtig bahnbrechende, die Popmusik revolutionerende Musiker wie die Beatles ? Fehlanzeige.

Spanische (da komme ich her) Popmusik finde ich übrigens noch viel, viel schlimmer als deutsche, die ist an Banalität fast nicht zu toppen.

By the way, es gibt eine deutsche Sängerin der stimmlichen Extraklasse, die mir grade einfällt: Nina Hagen. Ich glaube, die wurde noch nicht genannt. Die hat einmal unglaublich gut gesungen. Man hört aber - neben ihrem Ausnahmetalent -in jeder Note eine lange und gute Gesangsausbildung. Die hat sie in der DDR absolviert, und ich denke nicht, daß es da sehr "kuschelpädagogisch" zuging in jenen Jahren

2. Es stimmt einfach nicht. Es ist absolut falsch. Mann, mann, mann... Richtig daran kann vielleicht sein, dass Du einen solchen nicht KENNST, ja, das mag sein...

Ja, mag sein, aber dann nenne doch Namen, poste Beispiele. Ich lerne sehr gern was dazu !
 
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Übrigens kenne ich keinen einzigen deutschen Musiker, der einem Joe Jackson (Engländer) das Wasser reichen könnte, was Songwriting und Komposition betrifft. Sie sind einfach besser.

<hust> Hmm. Ich kenne Joe Jacksons Werk weiter nicht, aber äh, das was ich grad auf Youtube gefunden habe - wird allerhöchste Zeit, dass Du Dich mal in deutschen ud österreichischen Landen umschaust.
 
Fakt ist, dass der Hochschulchor in Amiland ganz normale Schulstunde ist, gleichberechtigt zu Mathe oder Physik. Die Kids machen sich ihren Stundenplan, nach ihren Interessen. Das hat auch seine Fallstricke, da brauchen wir nicht reden. Aber verschämte zwei Stunden Musik in der Woche, die obendrein ständig ausfallen, so wie es bei mir (und nicht nur bei mir) war, ist dort nicht. Wer Chor belegt, hat den an den Schulen, die ich kenne, 6 Stunden in der Woche. Klar, dass man damit weiter kommt als mit zwei Stunden, soweit ich mich erinnere ziemlich theorielastig (welcher Komponist lebte wann...).

Also ich hatte guten Musikunterricht... Auch viel Theorie, aber eher sowas wie Quintenzirkel, Harmonielehre... Sehr nützlich für's Songwriting ;)
Allerdings ging für Chor bei uns die Pause drauf (jede Pause!) und die Orchester- und Bigband-Probe war nachmittags. Aber das wäre doch mal was für die Ganztagsschule.

Und wirklich definieren, was ein guter Sänger ist, kann man ohnehin nicht. Für den einen ist das jemand, der technisch perfekt ist, für andere jemand dessen Timbre das gewisse Etwas hat und wieder andere definieren das im gesamtkünstlerischen, musikalischen Kontext. Oder man definiert es als "kann viele Menschen für seinen Gesang begeistern." :gruebel:
 
Absolut unterrepräsentiert ist:
- Musik aus Deutschland, von Männern gesungen, nicht der Pop-Jazz-Richtung angehörend

Die Deutschen sollen doch zahlen, nicht verdienen. :rolleyes:


Es gibt einige deutsche Bands, die mir gefallen und die gute Sänger haben - zum Beispiel Element of Crime, Poems for Laila, Rammstein, die Sterne, Söhne Mannheims, ich oute mich jetzt sogar als Blumfeld-Fan) - aber eben keine herausragenden, sie stehen im Bandkontext und der gefällt mir insgesamt gut. It´s the songs and not the singers, um´s einfach auszudrücken.

Sven Regener zu den guter Sängern zu zählen, nun ja, aber ich mag ihn und Element of Crime ebenfalls sehr. :D

Die konkurrenzfähigen (und bekannten) deutschen Sänger sind eher im Hard oder Heavy Bereich zu finden (z.B. Klaus Meine oder Michael Kiske).

Eine Band, die Anfang der 70er das Zeug zu einem Global Player hatte, war Frumpy. Der Erfolg blieb aus, der Frust dominierte. Aus. Ist schon lustig die Kommentare amerikanischer User zu lesen, die völlig überrascht sind, dass eine deutsche Band *so* geklungen hat.

Viele sind auch einfach nur unbekannt (kennt wer Chris Kiel von den Lovekrauts? Chris Kiel = Superklasse Soulrockstimme)

Jedenfalls haben deutsch(sprachig)en Bands international keinen Leumund. Es brauchte Falco und "Rock me Amadeus" um mit einem deutschen Text die US-Billboard Charts zu stürmen. :gruebel:

Wenn man bedenkt wieviel Mist manchmal dort oben steht. :eek:


Deutsch war mir peinlich. Ich kannte es nicht anders und dachte, das muss so sein. Doch dann wirst du älter und findest dies und das heraus, was dich stutzig macht und dir ganz neue Sichtweisen eröffnet.
Die Türken haben ihren türkischen Pop. Die Balkanländer haben ihren Balkan-Pop. In Italien werden italienische Popstars gespielt. In Frankreich französische. In Schweden, in den US, in Kanada, in Israel ist ein Musiker eine angesehene Person. Nur in Deutschland gilt man fast als ein Assi, ein Sozialschmarotzer, wenn man Musik macht.

Es gab auch früher gute deutsch(sprachig)e Musik. Den Begriff Assi finde völlig fehl am Platz wenn von Künstlern wie Wolfgang Niedecken, Herbert Grönemeyer oder Gerd Köster geredet wird.

Und auch die Österreicher mächtig was auf die Beine gestellt (z.B. Liedermacher: Danzer, Ambros, & Co.). Vor kurzem ist mir erst im Musikrätsel folgende Austriaband über den Weg gelaufen. :cool:

http://www.youtube.com/watch?v=IjhvC56ZgII

4228 Hits. :eek::mad::rolleyes:

Nuff said. ;)

PS: Der Link zu Jesus Messerschmitt soll zeigen wie es *Bands* ergehen kann. Die gesangliche Part ist ordentlich, live sicher mitreissend, aber nicht mehr. Der Gitarrist aber ist der Hammer, der die Schule von "Billy Gibbons" ziemlich weit durchgangen ist. ;)
 
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... war Frumpy. Der Erfolg blieb aus, der Frust dominierte. Aus. Ist schon lustig die Kommentare amerikanischer User zu lesen, die völlig überrascht sind, dass eine deutsche Band *so* geklungen hat ...
Frumpy war eigentlich keine deutsche Band, wenn, dann eine europäische...
Die haben den Weg bereitet für viele die nachkamen und dann damit auch Erfolg hatten.
Außerdem ist Inga Rumpf eine ganz außergewöhnliche Sängerin!! ...die zudem in Blind-Tests fast immer als "Schwarze" gehört wird.
 
Frumpy war eigentlich keine deutsche Band, wenn, dann eine europäische...

Jean Jaques Kravetz ist Wahldeutscher. ;)

Die haben den Weg bereitet für viele die nachkamen und dann damit auch Erfolg hatten.

Hat ihnen aber *finanziell* nicht wirklich viel gebracht. :redface:


Außerdem ist Inga Rumpf eine ganz außergewöhnliche Sängerin!! ...die zudem in Blind-Tests fast immer als "Schwarze" gehört wird.

Inga ist der Hammer, IMO die beste deutsche Sängerin ever. :cool:
 
Ich werfe mal in den Raum, dass der deutsche Hiphop - und zwar zum einen der "Hamburger Stil" (Fanta4, fettes Brot, etc.) und zum anderen der "Berliner Stil" (Seeed, Culcha Candela - NICHT (!) Möchtegern-US-Nacheiferer wie Bushido oder Sido) eine der wenigen musikalisch eigenständigen Genres sein dürfte, von denen man sagen kann: da ist was entstanden, das ich so in der Form und Qualität nur aus Deutschland kenne.
 
Statt Aguilera könnten wir Sarah Connor anführen oder ganz aktuell Edita Abdiesky. Die können beide mit Aguilera mithalten.

Also, was Sarah Connor angeht, das ist genau das was ich meine- sie kann meiner Meinung nach nämlich nicht mithalten (Edita Abdiesky muss ich mir mal zu Gemüte führen). Sie kann sich durch jeden Song durchbrüllen, aber mit Finetuning und Beweglichkeit hat das gar nichts zu tun. Und eben das ist das, was ich an vielen deutschen Popsternchen so bemängele- eine echte Gesangskultur ! Kann auch der vielbeworbene Geschmack sein, der hier spricht.

zu Bells beitrag über die Heranführung der Kinder an Kunst- ich denke, lauter Ausnahmetalente werden wir wohl nicht bekommen, denn wie das Wort schon sagt, ist das nicht die Regel. Zu hoffen bleibt, dass viele vielversprechende Stimmen/Körper/Hände/Gehirne sich nicht aus lauter Bildungsdruck und wirtschafltlicher Panik im allgemeinen Durchschnitt verlieren. Leider ist zumindest MEINE GENERATION (ich bin Ende zwanzig) nach wie vor indirekt von der Nachkriegsgeneration geprägt- mental mehr als alles andere. Somit werden in dem meisten Köpfen die ersten Gedankenschritte in Richtung "Leidenschaft leben" und "außergewöhnliches versuchen" unterbunden. Deine Beschreibung lässt hoffen, dass sich das schnell ändert.
Ich denke aber nicht, dass jeder, der Freigeist ist und Spaß am Singen hat und das sogar gut kann, deswegen sofort Berufssänger werden muss- es reicht doch schon, Spaß dran zu haben und sein Umfeld mit seinem Talent beglücken zu können. Und das ist in den USA definitiv öfter der Fall als hier.

Vielleicht nochmal der Anstoß, das Englisch die leichtere Singsprache ist? Steh ich mit der Meinung allein da????
 
Hi Olive,

Ich werfe mal in den Raum, dass der deutsche Hiphop - und zwar zum einen der "Hamburger Stil" (Fanta4, fettes Brot, etc.) und zum anderen der "Berliner Stil" (Seeed, Culcha Candela - NICHT (!) Möchtegern-US-Nacheiferer wie Bushido oder Sido) eine der wenigen musikalisch eigenständigen Genres sein dürfte, von denen man sagen kann: da ist was entstanden, das ich so in der Form und Qualität nur aus Deutschland kenne.

da merkt man doch, dass Du um einiges jünger bist (und ich halt eben älter :redface:).

Zur Zeit habe ich zwar wieder mehr Zeit, als Seeed auf dem Fest in KA gespielt hatten, hatte ich halt keine Zeit. :redface: Habe die somit auch nicht weiter verfolgt. Ein jeder hat heute wohl (s)ein Resourceproblem (Zeit und auch Aufnahmefähigkeit).

Ich kenne nicht wenig, aber auch nicht viel. :redface:

VG Helmut

---------- Post hinzugefügt um 21:39:32 ---------- Letzter Beitrag war um 21:27:48 ----------

Vielleicht nochmal der Anstoß, das Englisch die leichtere Singsprache ist? Steh ich mit der Meinung allein da????

Ein Inhalt lässt sich in English durchschnittlich mit weniger Silben ausdrücken, dies macht es natürlich einfacher beim Texten. Auch reimt sich viel in Englisch (vielleicht habe ich aber deutsche Reime nur nicht verinnerlicht).

Wichtig in der Musik sind die Hooks, beim Gesang also Phrasen und Worthülsen, die hängenbleiben und mitreissen. Hier ist das Geschick des Texters gefragt. Und hier ist IMO die Sprache völlig unbedeutend (ich kann kein Spanish, aber finde Heroes Del Silencio einfach super).
 
Deine Beschreibung lässt hoffen, dass sich das schnell ändert.

Bell* lebt allerdings in Österreich, und die sind den Deutschen manchmal voraus.

Vielleicht nochmal der Anstoß, das Englisch die leichtere Singsprache ist? Steh ich mit der Meinung allein da????

Mir fällt Englisch leicht, aber ob sich das verallgemeinern läßt? Wenn ich übersetze, kommt mir Deutsch immer ein bisschen sperrig vor, bayerisch ist leichter :) Und Italienisch singt sich noch schön.
 
@ Bell

Ich nenne mal ein ungewöhnliches, aber dennoch passendes Beispiel.
Meine Tochter hört sehr gern die CD "Traumzauberbaum" an. Die Kompositionen darauf sind zwar für Kinder, aber dennoch so unglaublich gut, dass es für jeden Musiker sehr viel Lernstoff bildet.
Das Lied vom Neid z.B. ist eine Odysse von verminderten Akkorden und dabei so eingängig und gleichzeitig anspruchsvoll ... sicher, es ist nur ein Ausschnitt, nur wenig mehr als eine Andeutung, was hätte sein können, wenn man die Idee vollends ausgearbeitet hätte...
Die CD groovt, reißt mit, bringt zum Lachen und ist einfühlsam von vorne bis hinten.

Der Komponist heißt Reinhard Lakomy.

Seine Frau - Monika Erhard - singt auf der CD. Ihre Stimme kann mit jedem skandinavischen Jazz-Feechen mithalten. Es ist für mich ein Traum, diese CD anzuhören - und zwar von der Warte eines Musiker aus!
Ich bin mir nicht sicher, wem ein unabhängiger Musikrichter eher den Loorbeerkranz überreichen würde, dem Joe Jackson, oder den Machern dieser CD... Doch, ich bin mir sicher... ;-)

Dann ein Wort zu den "roots".
Die roots, die Du nennst, sind die roots für? Genau, Du sagst es - für Jazz und Gospel.
Doch aus Jazz und Gospel wurde eben nicht ohne Nichts Rock und Pop. Sonst wäre es noch immer Jazz und Gospel. Rock und Pop konnte es nicht ohne den alten Kontinent werden. Deshalb sind die "roots" sowohl hüben wie drüben zu suchen. Ein gerader Achtel-Grundrhythmus bei Tempo 140 in Metal, Hardrock oder britischem Schrammelpop hat viel mehr mit einem rennenden Allegro aus Klassik zu tun, als mit Blues. Allein schon weil Blues und Jazz fast immer im Shuffel/Swingmodus gespielt wird.

Und falls Du nicht glaubst, dass Alemannen richtig gute Kompositionen zusammenbringen - wir können uns gerne mal auf einen Café treffen - dann darfst Du mal meine gesammelten Werke durchgehen ;-)

1788
 
@ stimme17, schau dir mal das hier von Frau Connor an, das ist meines Erachtens - unabhängig davon, ob man den Song mag, oder nicht - auf absolutem Spitzenlevel gesungen, facettenreich und meiner Meinung nach ganz sicher nicht "durchgebrüllt":

http://www.clipfish.de/special/x-factor/video/3430738/x-factor-sarah-connor-performt-bei-x-factor/

Vielleicht nochmal der Anstoß, das Englisch die leichtere Singsprache ist? Steh ich mit der Meinung allein da????
Nein, tust du nicht, das sehe ich schon lange so. Deswegen schreibe ich meine eigenen Texte auch auf Englisch und nicht auf Deutsch (mit wenigen Ausnahmen). Deutsch "fließt" nicht so schön und es gelingt meiner Meinung nach nur sehr, sehr wenigen Textern Deutsch als Gesangssprache eine gewisse Leichtigkeit zu verleihen.
 
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Hier gehts ja echt ab, Wow.

Merine bescheidene Meinung ist, daß es müßig ist immer zu jammern es wäre anderswo alles viel besser.
Ich sehe ebenso wie Bell auch nicht, daß die Kinder und Jugendlichen in Deutschland systematisch entmutigt würden. Jedenfalls nicht in den sogenannten bildungsnahmen Schichten. Kritisieren würde ich allerdings - und das schon seit bestimmt 25 Jahren - das deutsche Schulsystem, das ich für wenig Talentfördernd halte. Talent zu fördern oder herauszufordern ist in Deutschland Sache der Familie und damit des individuellen Einkommens. In anderen europäischen Ländern ist es anders. Wenn nun aber die Kinder die möglichkeit haben, außerschulischen Musikunterricht zu nehmen, dann ist dieser meines Erachtens im allgemeinen nicht nur hochqualifiziert sondern auch motivierend unnd wertschätzend. Ich kann da jedenfalls aus meinem Umfeld nichts anderes beobachten.

Zun sagen, englische Songwriter sind "einfach besser" als deutsche finde ich so allgemein auch unzutreffend. Aus England und Amerika kommt ja nun auch jede Menge Plastik Pop.

Und ich persönlich finde das deutsche genauso gut singbar wie das Englische. Ich lasse alle SchülerInnen, die Musical machen auch grundsätzlich die deutschen Versionen singen. Das ist Standart, hierzulande werden Musicals meistens in Deutsch aufgeführt. Ganz davon mal abgesehen, daß die deutschen DarstellerInnen, oder sagen wir die Europäischen, mir weitaus besser gefallen was Gesangsstil-, und Technik angeht als die amerikanischen. Ein gutes Beispiel ist die amerikanische Elphaba aus "Wicked" im Vergleich mit Willemijn Verkaik, die Niederländerin ist und "Wicked" auf deutsch singt. Ich kann einfach die amerikanische Tendenz zum Twang nicht ausstehen. Ich finde Verkaik singt weit besser als die amerikanische Darstellerin.

---------- Post hinzugefügt um 22:33:11 ---------- Letzter Beitrag war um 22:26:02 ----------

Andere Länder haben Christina Aguilera oder Duffy, wir kriegen Lena Meyer-Landruth.

Wie gesagt: Wir haben auch Edita "bekommen" und aus Amerika kommen eine Menge ebenso kleiner niedlicher Kindchenstimmchen. Ich sage nur Kylie Minogue oder Britney Spears. Kylie Minogue klingt mit über 40 noch wie 14. :))) Da find ich Lena zudem weitaus spritziger, weil nicht auf Lolita-Sex reduziert.

Dies fand ich unglaublich (Edita)

http://www.vox.de/medien/eac1-7013a-6c0f-21-6dc46/edita-in-der-1-liveshow.html

Und deutsch:

http://www.vox.de/medien/eac1-80654...ki-xavier-naidoo-singen-wo-willst-du-hin.html

---------- Post hinzugefügt um 22:35:30 ---------- Letzter Beitrag war um 22:33:11 ----------

Bell* lebt allerdings in Österreich, und die sind den Deutschen manchmal voraus.

Wieso DAS denn jetzt wieder???? Ich kann wie gesagt Bells Ausführungen über die Möglichkeiten der Mittelschichtskinder nur bestätigen.
 
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