Welche Cajon??

Kayito
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Hallo ich grüße

Mir sind bei dem Thema Cajon so ein paar Sachen aufgefallen zu denen ich gerne ein/zwei Fragen in die Runde stellen würde. Auch wegen billig.

Ich habe so anfang der 90er Cajon von Peruanern gelernt und das ging so: Wir hatte ein Percussions Trio und Peruaner Spielen Festejo auf der Cajon, also lag es nahe das wir auch einen Festejo ins Programm nehmen. Die Cajon die ich brauchte hat 20DM Material und drei vier Stunden basteln gekostet. Ich hatte damit fast die gleiche Cajon wie meine zwei professionellen Peruanische Mitmusiker. Ich spiele Sie heute noch gerne.

Wenn im Cajon Forum von Cajon gesprochen wird geht es immer (Scheint mir) um die Spanische Variante (ich meine die Kiste zum draufsitzen mit Snare). So wie ich es gelernt habe hat keine Peruanische Cajon eine Snare.( Ist so richtig,oder?)
Ich Spiele heute eigentlich mehr die "Congavariante" ohne Snare. Eine Cajon zwischen den Beinen und eine oder Zwei Congas daneben (Rumba).
Diese zwei Versionen Festejo/Rumba sind ja eher recht traditionell, und zu nicht traditionellen "Sachen" spiele ich dann eine "Schlagwerk" mit Snare.

Für mich sind es wirklich 3 völlig unterschiedliche Instrumente für völlig unterschiedliche Musik und da sind noch all die Versionen die ich nicht spiele. Eigentlich ist ja jede für spezielle Musik gedacht.


1. Frage: Spielt von euch keiner so eine 20€ Kiste?
2. Frage: Spielt jemand traditionelles Zeug mit der Cajon?
3. Frage: Spielt noch jemand die Mischung Cajon/Conga?
4. Frage: Nehmt ihr auch für unterschiedliche Musik verschiedene Cajones


Gruß


Kai
 
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So wie ich es gelernt habe hat keine Peruanische Cajon eine Snare.( Ist so richtig,oder?)
Hi Kai,
gestern habe ich mich mit Nène Vasquez unterhalten und es kam unter anderem zu diesem Thema. Er ist zwar Venezuelaner, aber sehr bewandert in allen musik-ethnologischen Bereichen. Angeblich sind seit einiger Zeit auch alle peruanischen Cajones mit Snare ausgestattet. Da ist die Welle wohl von Spanien zurück geschwappt.

Für mich sind es wirklich 3 völlig unterschiedliche Instrumente
Deshalb habe ich mich im Feedback-Bereich des Boards auch schon mal hinausgelehnt und diese Cajon-Unterforums-Regelung in Frage gestellt. Zwar drehte es sich in den bisherigen Beiträgen fast immer um die hierzulande standardisierte Sitzkisten-Form, aber die meisten Varianten müsste man eigentlich eher im Conga-Kontext betrachten.

1. Frage: Spielt von euch keiner so eine 20€ Kiste?
Meine Materialkosten liegen bei 45 € und die Arbeit zieht sich über 4 bis 5 Tage, bevor ich sie für 300-400 € in gute Hände gebe.

2. Frage: Spielt jemand traditionelles Zeug mit der Cajon?
Ich nicht - im Grunde beschränken sich meine musikalischen Ambitionen auf das, was zur Qualitätskontrolle meiner Kisten nötig ist. Es handelt sich also eher um das Nachfühlen, was einem professionellen Cajon-Spieler Spaß bringen könnte.
3. Frage: Spielt noch jemand die Mischung Cajon/Conga?
Auf dem Horner Cajon-Festival, haben sehr viele Cracks das Sitzkisten-Cajon mit mindestens einem weiteren Instrument kombiniert. Max Klaas hatte ein Set, wo neben dem Cajon eine Djembé, eine Darbouka, eine große Rahmentrommel, Chimes u. a. versammelt waren, Valter Kinbom spielte zusätzlich ein conga-förmiges Cajon (allerdings mit ein wenig Snare), Jorge Palomo hatte bei seinem Solo rechter Hand eine Djembé, Christian von Richthofen benutzte für seinen Auftritt ein ASL-Septon in Tischform (was hinterher noch ´ne lange Backstage-Sessions provoziert hat).

Außerdem kannst Du auch mal die Wochengrooves von Markus Ostfeld besuchen. Hier im Unterforum gibt´s zu denen übrigens einen eigenen Thread.

4. Frage: Nehmt ihr auch für unterschiedliche Musik verschiedene Cajones
s. o.

Grüße
olliB.
 

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Hi OlliB

Das die Snare in der Cajon zurück nach Peru geschwappt ist wusste ich nicht, ich dachte die Spielen für das traditionelle Zeug immernoch ohne Snare. Danke.

Soweit ich weis stammen die Cajones von zwei Ländern ab Peru und Cuba, die Spanische ist ein Rückimport aus Peru. (Und nun wieder zurück mit Snare, witzig)

Mit Cajon/Conga meinte ich eigentlich auch eher Afrocubanische Rumba. Was in einem anderen Kontext gespielt wird ist ja der freien Kreativität überlassen aber in so , ich will mal sagen, eher "Folkloristisch" verankerten Stielen giebt es ja in einem gewissen Rahmen ein vorgegebenes Instrumentarium. Da ist der Zugang zur Cajon auch immer von der Percussions Seite wobei bei uns oft der Zugang eher von der Drummer (Ersatzschlagzeug) Seite ist.

LG

Kayito
 
Das die Snare in der Cajon zurück nach Peru geschwappt ist wusste ich nicht
Sagt Néne.

Soweit ich weis stammen die Cajones von zwei Ländern ab Peru und Cuba, …
In Peru gehört das Cajon zum nationalen Kulturgut, soweit ich weiß. Dass die Kubaner ebenfalls beanspruchen, das Cajon "erfunden" zu haben, passt den Peruanern gar nicht.

Afrocubanische Rumba.
Markus Ostfeld meint, es handele sich um eine Rumba-Form, die originär auf Kisten entstanden ist, d. h. auf ihnen nicht nur ersatzweise gespielt wurde.

Da ist der Zugang zur Cajon auch immer von der Percussions Seite …
Genau.

… wobei bei uns oft der Zugang eher von der Drummer (Ersatzschlagzeug) Seite ist.
Auf der DVD "Los Caminos Del Cajón" von Paolo De Gregorio sagt ein Spieler, das Cajon sei dabei, sich in sehr weitem Umfang die Rolle zu erobern, die Pandeiros in Brasilien haben.

Ich bin der Meinung, dass das sture Übertragen von Schlagzeug auf Cajon letztlich immer nur mit dem Verblüffungseffekt kokettiert. Ich hoffe, dass sich z. B. in der Songbegleitung irgendwann mal ein etwas perkussiveres Verständnis einstellt, das sich von der Schlagzeug-Rolle emanzipiert, ohne sie auszuschließen.

Grüße
olliB.
 
Hi

Als Anhang die Cajon/Conga Variante die ich meine.

Kayito
 

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hallo kistensitzer...

die cajones bei mir im baukurs haben natürlich nur einen materialwert von ca. 20 €.
kommt dann noch das fälzen, nuten, die snare und gummifüße dazu. das teuertse ist immer noch die schlagfläche daran.
aber klingen tun se allemal. bilder sind inzwischen schon einige unterwegs.
 
Spielt noch jemand die Mischung Cajon/Conga?Kai

Ich weiß, nicht gleichzeitig, aber:
Eine astreine Cajon - Conga bzw. Quinto - Kombi hat Angá auf seiner Echu Mingua-CD, Track 9, "Jerry´s Tune"! http://shop.strato.de/epages/228483.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/228483/Products/178-496

Und zu der Frage "traditionelles Zeugs": Schau Dir das mal an: http://www.youtube.com/watch?v=rVQB1FFrigY&feature=related

=Afrokubanische Rumba auf Congas und Cajon von ISLA Percussion!
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau den Cajon Einsatz wie bei Isla Percussion meine ich. Rumba eben. Super Video.

Kayito
 
Buenas!

Ich nutze (meine Freundin "sonera" übrigens auch) verschiedene Cajones sehr oft im traditionellen Kontext.

Da wäre z.B. die cubanische Rumba. (wie Congaman schon erwähnte)
Guaguancó, Yambú, Columbia, etc. spiele ich am liebsten auf entsprechenden Rumba Cajones. Dafür nutze ich in der Regel eine Klanginitiative Peruano als Bass Cajon (Salidor), und zwei unterschiedlich hoch gestimmte Darajones als Trés Golpes und Quinto.
Abgerundet mit Katá, Clave und Shekeré hat man ein sehr schönes traditionelles Rumba Cubana Setup. (Sänger und Tänzer natürlich nicht vergessen... :D )

Macht mir persönlich noch mehr Spaß, als das Ganze auf Congas zu spielen.
Fühlt sich einfach authentischer an...

Als ich zwecks Studienaufhalt und kleiner Tournee in Havana war, bekam ich dort auch die Ehre mit einer Rumba Gruppe zu spielen, welche die Cajones den Congas vorgezogen hat. Da habe ich sehr viel gelernt und eine Menge Spaß gehabt.
 
Erfarungen? Empfehlungen?
Ich GLAUBE, dass einer von diesen aktuell ist. Ich suche moeglichst Allround-sound zum jazz-->pop, aber ich habe keine Moeglichkeiten diese Kisten anzutesten. Altso darf keiner sich darueber aergen!;)
Ist Dein Budget begrenzt?

Gehst Du von den Hersteller-Angaben zu den Sounds aus? Das wären diese:


Buchen-Version:
  • satter Bass
  • starke Crashtones

Zebrano-Version:
  • warmer Bass
  • ausgewogene Obertöne
  • warme Bässe
  • kompakte Mitten
  • ausgewogenes Verhältnis zwischen warmen Bässen und präsenten Mitten
Meine Rückfragen:

Was ist ein satter Bass?

Was ist ein warmer Bass?


Wie unterscheiden sich Bässe voneinander, die allesamt warm sind?


Was sind Crashtones beim Cajón?

Was heisst es, wenn diese Tones "stark" sind?

Was sind kompakte Mitten?

Was sind präsente Mitten?

Inwiefern befinden sich Bass-Wärme und Mitten-Präsenz in einer besonderen Beziehungsachse?

Oder andersrum:

Welche Begriffe würde man nehmen, wenn man ein extrem temperamentvolles Cajón beschreiben sollte?

Oder noch ganz anders:

Angenommen, es gäbe nur drei Begriffe, mit denen man Sounds beschreiben könnte – z. B. warm, ausgewogen, präsent – und ein Hersteller hätte genau drei Modelle im Sortiment, dann würde er einem die besondere Qualität "warm" zusprechen, dem zweiten die besondere Qualität "ausgewogen" und dem dritten die besondere Qualität "präsent". Würde er nur einem der Modelle zwei dieser Qualitäten anheften, würde sich dieses wahrscheinlich besser verkaufen als die beiden anderen. Um sich gegenüber Mitbewerbern auf dem Markt noch besser durchzusetzen, könnte er aber versuchen, jedem seiner drei Kisten jeweils zwei Qualitäten zuzuordnen:
  • Kiste 1 besitzt ausgewogene Präsenz
  • Kiste 2 besitzt präsente Wärme
  • Kiste 3 besitzt warme Ausgewogenheit
Und um ganz sicher zu gehen:
  • Kiste 1: ausgewogene Präsenz und Wärme
  • Kiste 2: präsente Wärme und Ausgewogenheit
  • Kiste 3: warme Ausgewogenheit und Präsenz
Ganz am Ende kriegst Du eine Kiste, die halt irgendwie klingt (wir hören ja relational, nicht absolut), und die Dir solange Ruhe lässt, bis Du bei irgendwem eine hörst, die irgendwie geiler ist, wo mehr rüberkommt, die Dich mehr inspiriert usw. – Bis dahin kannst Du bei jedem Cajón noch ´ne Menge machen, um den Sound zu verändern: Handtücher oder Noppenfolie reinstopfen, einzelne Saiten abkleben, Schrauben lockern …

Außerdem glaube ich, dass der Mensch stets dazu neigt, seine (Fehl-)Entscheidungen im Nachhinein als "richtig" zu interpretieren. Eigentlich weißt Du, dass bei einem akustischen Instrument der Blindkauf nicht zu empfehlen ist, aber …

Ich drücke die Daumen ;)
olliB.
 
Danke sehr, OlliB!:)

Max 200 Euro. Und klar: In der Preislage darf man wohl grundsaetlich keine Kiste kaufen ohne erst anzutesten, aber....ich hab kein Wahl:redface:

Wenn satter Bass = kompakt und fett, dann passt es mir gut! Die Crashtones auch.
Ich denke, dass ich eher zu Buchenholz neige....

Wenn ich fuer einen Cajon 200 Euro bezahle, erwarte ich gute Qualitaet! Sind die Schlagwerk- Cajon gut zusammengeschraubt? (Einige von Meinl nicht!!)

Tjo hei:)
 
In der Preislage darf man wohl grundsaetlich keine Kiste kaufen ohne erst anzutesten, aber....ich hab kein Wahl:redface:
Ist es so dringend?

Wenn satter Bass = kompakt und fett, dann passt es mir gut! Die Crashtones auch.
Wenn das nicht die Umdeutung davon ist, dass immer irgendwas mitklappert, was man nicht abstellen kann ;).

Ich denke, dass ich eher zu Buchenholz neige....
Das ging mir früher auch so. Inzwischen finde ich´s nicht mehr so gut.

Sind die Schlagwerk- Cajon gut zusammengeschraubt? (Einige von Meinl nicht!!)
Ich glaube, diesbezüglich gibt´s über Schlagwerk generell keine Klagen.

Grüße
olliB.
 
Ist schon dringend, da ich in Juni mit ne Gruppe eine kleine Tour mache. Immer wieder schade, dass ich nur selten die Gelegenheit habe ausgesuchte Instrumente zu testen...

Warum findest Du nicht mehr Buchenholz so toll? Was findest Du besser?

:)
 
Warum findest Du nicht mehr Buchenholz so toll? Was findest Du besser?
Die meisten Buchen-LaPerus, die ich ausprobiert habe, klangen klapperig und die Trennung zur Snare war nicht so toll. Allerdings waren afro-peruanische Cajónes ursprünglich ja auch reine Klapperkisten, also … :).

Unter allen Schlagwerk-LaPerus hat mir persönlich mal ein Black-Eyes ganz gut gefallen. Aber lang ist´s her.

Mir kommt es, vor allem wenn es um Rock/Pop/Tralala-Begleitung geht, inzwischen sehr auf einen klaren und druckvollen Bass an. Wenn der nämlich fehlt, verführt es zu diesem cajónalen Dauergeschrabbel, mit dem überdeckt wird, dass die einzelnen Sounds alle nicht so dolle sind. Hast Du aber einen sauberen Bass, der richtig kickt und schieben kann, bringt es auch riesigen Spaß, ein Cajón sehr reduziert zu spielen.

Je klarer der Bass, desto mehr Technik brauchst Du andererseits für die Snare, die dann eher das ist, was man "straff" nennt – da geht nicht sooo sehr viel mit spitzen (und abgespreizten kleinen) Fingern in der oberen Ecke, sondern es braucht eine gewisse Nachdrücklichkeit, wie man sie bei professionellen Flamenco-Spielern auch sehen kann. Mit dem richtigen Gefühl (und einer nicht zu spröden Platte) kriegst Du so eine Cajón-Snare aber dafür richtig zum "schmatzen" (die haut von innen zurück, statt nur brav zu nuscheln :eek:).

Erstmal :great:

olliB. …
 
Mit dem richtigen Gefühl (und einer nicht zu spröden Platte) kriegst Du so eine Cajón-Snare aber dafür richtig zum "schmatzen" (die haut von innen zurück, statt nur brav zu nuscheln :eek:).

Das ist aber wirklich sehr schön ausgedrückt :):D:D
 
Cool, OlliB!;)

Welche der Schlagwerk-Kisten erfuellen diese soundmaessige Anforderungen?
 
Welche der Schlagwerk-Kisten erfuellen diese soundmaessige Anforderungen?
Ich glaube, keine – meine Beschreibung bezieht sich auf die klangliche Entwicklung, die ich mit meinen eigenen Cajónes gemacht habe. Die allerneuesten Modelle anderer Herstellern (z. B. von der Musikmesse) kenne ich nicht. Wie gesagt: ein Black-Eyes habe ich von einem Workshop her in ganz guter Erinnerung, ein anderes, das dort auch rumstand, war allerdings nicht so überzeugend. Also wieder der Spruch: immer nur das konkrete Instrument kaufen, das man auch getestet hat! :)

Bist Du denn auf Schlagwerk festgelegt?

Grüße
olliB. …
 

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