Welcher Humbucker für meine Zweitgitarre? Les Paul -> Metal

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kaisersoze
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Als Zweitgitarre habe ich mir eine 2014er Les Paul Studio besorgt:

https://www.thomann.de/de/gibson_lp_studio_2014_db.htm

(Schlagbrett in Turtoise und schwarze Humbucker Rahmen sind übrigens unterwegs! ;) )

Meine Hauptgitarre ist eine ESP Eclipse mit EMG-Pickups. Mein Amp ist ein Laney GH 100L.

So, dass die 490er Humbucker nicht wie EMGs klingen, war mir natürlich klar. Und eigentlich mag ich den Sound auch.
Beim Proben ist mir aber jetzt bewusst geworden, WIE anders das eigentlich klingt, und dass ich doch über neue Bridge-Tonabnehmer in der Gibson nachdenken sollte, um nicht alle Settings beim Wechsel der Gitarre ändern zu müssen.
Zur Info: Ich spiele Metal. Als Sound könnt ihr euch eine Mischung aus 80er Thrash und klassischem Doom vorstellen, allerdings durch die druckvollen EMGs auch eine Ecke modern.
Mit Tubescreamer kriege ich aus den 490ern schon einen knackigen Sound raus, nur der WUMMS fehlt mir ein bisschen. UND was mich stört: Bei aufgedrehtem Drive "quakt" die Gibson ein bisschen, also, schwer zu erklären.

Jetzt frage ich mich: Welche Tonabnehmer würden sich anbieten, um den Sound der Gibson mehr in die Ecke meiner Eclipse zu rücken? Es muss nicht (!) genauso klingen, das geht auch gar nicht, denke ich.
Bei der Gibson möchte ich gern bei passiven Tonabnehmern bleiben. Ich habe schonmal EMGs in eine Les Paul Kopie eingebaut, was zu einem total mumpfigen, bassigen Sound geführt hat, nicht schlecht, aber eben ganz anders als bei der Eclipse.
Ich gehe davon aus, dass das bei der Gibson anders wäre, da sie unverstärkt schon so einen knackigen, ausgewogenen Charakter hat. Trotzdem: EMGs möchte ich nicht.
Ich suche eben nach einem druckvollen Sound, der aber nicht mumpfig klingt, sondern schön ausgeglichen, mit schönen Höhen.

Würde ein Wechsel zu Burstbucker 3 oder so schon was bewirken in der Richtung?
Oder Seymour Duncan SH-6?

Leider habe ich noch nicht viel Erfahrung mit Tonabnehmern. Über Empfehlungen würde ich mich daher sehr freuen! Danke schonmal!
 
Eigenschaft
 
Den Burstbucker 3 würde ich dafür persönlich nicht empfehlen. Der geht mehr in die Vintagerichtung, für Metal etc. hat er mir nicht so gut gefallen. Die 490er sind vom Voicing her eigentlich schon moderne PUs (quasi die modernisierte Version der Classic 57).
Der SH-6 ist für die angestrebte Musikrichtung schon sehr geeignet. Sehr aggressiv mit mit vielen Höhen. Anders als EMGs, in meinen Augen auch nicht so "steril".

Wenn Du bei Gibson bleiben möchtest könnte ich den 500T (geht Richtung SH-6) empfehlen, der war bis vor kurzen noch in den Explorers und der "alten" Les Paul Classic verbaut. Momentan wird der leider von Gibson nicht ab Werk montiert.
Eine andere Alternative wäre der Dirty Fingers. Das ist Gibsons "heißester" PU (3 Keramikmagneten), der richtig viel Output hat und einen schön "dreckigen" Klang hat (schwer zu beschreiben, damit meine ich nicht "matschig" oder "verwaschen", er klingt trotzdem "klar").
Den Dirty Fingers habe ich selber länger in meiner Les Paul gehabt und der passt perfekt für Thrash etc. Ich habe ihn nur ausgebaut, weil ich die Gitarre etwas "flexibler" haben wollte. Kermaik-PUs klingen oft von Haus aus sehr "aggressiv" und Vintagesounds kommen daher nicht ganz so gut rüber, da etwas die "Wärme" fehlt. Trotzdem klart der PU sehr gut auf, wenn man den Volumeregler runterdreht.
Den PU kann man derzeit in den Les Paul 70s Tribute-Modellen probespielen.

Für fette Rythmussounds wird auch gerne der Seymour Duncan SH-5 Custom verbaut. Der klingt auch ziemlich fett, Leadsounds sind allerdings nicht ganz so seine Stärke.
Falls der Klang mehr in die "aktive" Richtung gehen soll, hör Dir mal den DiMarzio D-Activator (X) an. Das ist ein passiver PU mit aktivem Klangcharakter.
Ansonsten mal bei Bareknuckle umgucken, die haben auch so einige PUs im Programm, die passen würden.

Das waren jetzt mal ein paar Vorschläge von unendlichen vielen. Jetzt heißt es natürlich Anspielen, anhören und seinen persönlichen Favoriten finden. Passende Kandidaten gibt es viele.
 
Ich hatte in einer Explorer die 496/500re-Kombi und fand die für Metal irre geil! Leider spielen wir nicht nur Vollgas, sondern ein recht breites Rock-Spektrum, deswegen mußten die Dinger letztlich flexibleren PUs weichen, aber wie gesagt: für Metal super!

Falls Du Bock hast, meine würde ich verkaufen. Hat aber nichts mit der Empfehlung zu tun, kannst die ja auch woanders kaufen.
 
Die Burstbucker kannst du vergessen, die sind allesamt nicht gewachst laut Gibson HB.

Den Dirty Fingers habe ich in meiner Paula und die machen verdammt viel Dampf. Würde die mit nem X2N vergleichen.
Allerdings komprimieren die nur sehr wenig, der Anschlag kommt sehr gut raus, was mich als High-Output-Pickup-Ablehner sehr verblüfft hat (waren ab Werk verbaut).

Also für Metal und sehr harten Rock erste Sahne und ne klare Empfehlung, für Blues, Jazz etc gibts allerdings wesentlich besseres
 
ich würd dir die doug aldrich von suhr empfehlen . die passen perfekt zu ner paula und haben richtigch fürruhigerech dampf . klingen aber immer noch sehr musikalisch. sie klingen bei zurückgedrehtem poti taugen sie auch sehr gut für ruhigeres
 
Hi,

ich hab mal eine ältere Classic mit 500T/496R-PUs für ein paar Umbauten/Reparaturen in den Fingern gehabt, und die klangen für hartes Zeug fantastisch. Nach dem Umbau zum 50ies wiring konnte man über die Potis auch sehr schöne gemäßigtere Sounds rausholen, was mich (und den Besitzer) eher überrascht hat. Der fährt mehr die AC/DC-Schiene - was gemeinhin nicht so als die Stärke solcher PUs gilt - hat sich dann aber doch mit den Teilen anfreunden können.

Voll aufgedreht gefallen mir diese PUs aber auch ausgezeichnet, ich würde sogar sagen, es sind unter allen Keramik-Lötbrennern meine LieblingsPUs. Der 500T ist eine Spur weniger heftig als ein Duncan Distortion (SH-6), aber ich finde ihn dafür vielseitiger und dynamischer. Der SH-5 Custom ist für Heavy-Rhythmus einer der besten, aber bei dem fehlt mir ein wenig das Singen in den hohen Lagen, das kann der 500er mMn besser. Nicht zuletzt ist auch der 496R für meine Ohren sehr gut auf den 500T abgestimmt, ziemlich matschresistent für einen HalsPU.

Dirty Fingers sind mir schon wieder zu laut und komprimiert, eine gute Les Paul braucht sowas mMn nicht. Mit "gut" meine ich, dass die Substanz stimmt, die Gitarre von sich aus schon einen fetten, stabilen Grundsound hat (deshalb wird ein PAF in einer mittelprächtigen Gitarre für viele enttäuschend dünn klingen). Zu heftige PUs sind in den Höhen halt oft auch nicht so schön, klare Sounds neigen dann zum Klirren. Die Einschätzung, dass sie immer etwas dreckig klingen, teile ich, und das kann auch seinen Charme haben. Diese PUs wurden halt in einer Zeit entwickelt, in der die Amps noch nicht so viel Gain hatten, also um zB einen Marshall JCM 800 richtig ins Zerren zu bringen. Moderne Amps klingen oft eh schon stärker "verdichtet", da kann es dann schon mal zu viel werden. EMGs haben im Vergleich auch gar nicht so viel Output, wie es oft vorausgesetzt wird.

Falls Du wieder Kappen haben willst, wirds leider etwas schwieriger, denn die Keramik-HB gibts ab werk nicht mit Kappen. Kann man aber natürlich nachträglich montieren bzw. lassen, das kostet jetzt auch nicht die Welt. Ich habe für den Besitzer Goldkappen nachgerüstet und fand den Ton "mit" noch eine Spur schöner, in den Höhen etwas milder.

Was Du mit "Quaken" bei den WerksPUs meinst, kann ich übrigens gut nachvollziehen. Ziemlich mittig, für Soli schön singend, aber eben One Trick-Ponies. Ungefähr das Gegenteil von dem, was man für zünftigen Thrash braucht...

Gruß, bagotrix
 
Hey,

vielen Dank für die vielen Antworten!

Zu der Les Paul Studio muss vermutlich vermerkt werden, dass sie einen Ahorn-Hals hat. Ich weiß nicht, inwieweit man sie dann soundmäßig noch mit anderen Les Pauls vergleichen kann. Aber "dass die Substanz stimmt, die Gitarre von sich aus schon einen fetten, stabilen Grundsound hat", würde ich schon sagen. Gerade weil sie unverstärkt so gut geklungen hat, habe ich sie ja gekauft.

Die 500T klingen mir so nach Durchlesen der Vorschläge hier schon fast am verführerischsten. Aber, mal eine ganz doofe Frage:

"Jetzt heißt es natürlich Anspielen, anhören und seinen persönlichen Favoriten finden. Passende Kandidaten gibt es viele."

Wie vergleiche ich denn Tonabnehmer am besten miteinander? Kaufen, einbauen, anspielen, zurückschicken?
Denn wer sagt mir, ob es bei mir genauso klingt, wenn ich eine andere Gitarre mit den jeweiligen Pickups anspiele?


Ach, und nochwas zum "Quaken": Gestern wieder geprobt, und ich musste bei diesem "Quaksound" direkt an Joey DeMaios Bass-Sound auf der Sign of the Hammer denken: ;)
http://www.youtube.com/watch?v=0NanRJuz5PY

- - - Updated - - -

Aber: Ganz so blechern klingt es dann natürlich auch nicht! :D
 
Nachtrag: Habe gerade mal die "Rock" Sounds auf der Thomann Seite von 500T, Dirty Fingers, SH 5, SH6 und SH 8 vergleichen.
Da haben mir ziemlich eindeutig SH-6 und Dirty Fingers am besten gefallen. Wobei der Dirty Fingers schon am "heißesten" klingt.
Könnte vielleicht schon zu viel sein, auch wenn's mir hier beim Soundbeispiel fast schon am besten gefällt.
Der Mann im Ohr sagt mir, der SH-6 ist der ausgewogenere Kandidat.
 
ich hatte den mal in ne paula eingebaut und der ist mir ne schippe zu heiß dafür. ich hab dafür ne tokai paula mit nem suhr doug aldrich . das klint deutlich ausgewogener. aber metal geht genauso gut.
 
Den SH-6 meinst du? Der Suhr DA klingt bei Thomann auch tatsächlich sehr gut im Vergleich...
 
Nachtrag: Habe gerade mal die "Rock" Sounds auf der Thomann Seite von 500T, Dirty Fingers, SH 5, SH6 und SH 8 vergleichen.
Da haben mir ziemlich eindeutig SH-6 und Dirty Fingers am besten gefallen. Wobei der Dirty Fingers schon am "heißesten" klingt.
Könnte vielleicht schon zu viel sein, auch wenn's mir hier beim Soundbeispiel fast schon am besten gefällt.
Der Mann im Ohr sagt mir, der SH-6 ist der ausgewogenere Kandidat.

Bitte geh nicht dem Hype hinterher von wegen "Highoutput=schlecht" ;)

Wäge lieber für dich ab was besser ist. Nach deinem Eingangspost würde ich sagen dass du ja nahe deiner Eclipse kommen willst. Also wäre ein Highoutput PU garnicht so schlecht.

Die Sache die du dir klar machen musst ist die dass LOW Outputs Sachen besser können als ihre hochgezüchteten Geschwister, allerdings können die Highoutputs wieder andere Sachen besser wie die LOW Outputs.

Ich kann mich nur wiederholen:
Mit dem Dirty Finger kannst du den Gain Regler am Amp sehr weit runterdrehen und fütterst immer noch genug damit du eine anständige Zerre hast. Vorteile? Kaum Rückkopplung, weniger Rauschen, wenig Matsch durch übertriebenes Gainregeln am Amp.
Ich denke die "Dynamik" wird dir reichen. Als Beispiel: Wenn ich den Volume Regler im Highgainchannel auf 2-3 runterdrehe und zupfe, ist der Tone clean, wenn ich dann mit dem Pick voll reinschlage hab ich nen ziemlich ACDC mäßigen Crunch.
Dreh ich den Volume Poti voll auf hab ich nen Randall-typisches Metalbrett. Alles in einem Channel!

Wenn dir der Dirty Fingers gefällt, rein vom Klang her, kauf in dir. Aber lass da deinen Bauch entscheiden. Ich kann bspw garnichts mit dem SH6 anfangen, andere schwören drauf. Ich find den SH-4 supergeil, andere nennen ihn den Till Schweiger der Pickups. Ist irgendwo immer ein Glücksspiel:D
 
ja ich meine den sh6 du konntest das volume poti nie voll aufdrehen ohne feedback . das ist mit dem DA deutlich besser und er klingt durch den alnico 5 magnet wärmer als die ganzen keramik teile
 
Bitte geh nicht dem Hype hinterher von wegen "Highoutput=schlecht" ;)
So war das gar nicht gemeint, denn ich gehe davon aus, dass SH-6 und 500T auch schon einen hohen Output haben.
Sorgen bzgl. Dirty Fingers habe ich nur, weil man so oft liest, dass er so dreckig klingt. Oft ist das positiv gemeint, aber ich hab ein bisschen Schiss, dass ich den "Crunch" nicht unter Kontrolle kriege. :)
Unbegründet? Bzw. nicht mehr als bei SH-6 und 500T?
Was natürlich ein Vorteil vom SH-6 ist: Der Preis. ;) Der Suhr DA kostet hingegen einen Fuffi mehr. Dafür, dass ich sowieso mehr oder weniger ins kalte Wasser springe, gehe ich glaube ich lieber den günstigeren Weg bis 100 €.
Muss mich jetzt also zwischen SH-6, Dirty Fingers und 500T entscheiden.
 
Muss mich jetzt also zwischen SH-6, Dirty Fingers und 500T entscheiden.

Ich würd den SH-6 nehmen, ich hatte den 500t und den DF auch schon, aber der SH-6 löst viel besser auf, ist tight wie Hölle und reagiert wirklich gut auf das Vol-Poti.
Der 500t und der DF sind untenrum um einiges dicker und neigen in einer LP gerne mal zum matschen.
In einer SG fand ich aber tatsächlich den DF und den 500t richtig klasse.

Is natürlich Geschmacksache, aber ich komm irgendwie immer wieder zum SH-6 zurück, nach Bareknuckle, Suhr, Dimarzio und Häussel.
 
So rein vom Feeling würde ich ja schätzen, dass meine Studio mit dem Ahornhals weniger zum matschen neigt. Aber ich weiß es ja leider nicht. :D

Ich würde gern wissen, wie aussagekräftig diese Thoman Soundsamples wirklich sind. Ob sie in der gleichen Gitarre mit dem gleichen Amp aufgenommen wurden. Denn da klingt für meine Ohren der Doug Aldrich Suhr-Humbucker echt am "tightesten", auch bei dem "Metal" Sound im Vergleich zum SH6. Und es gibt ihn mit Silberkappe. ;)
 
Hör dich doch mal hier rein.

https://www.youtube.com/watch?v=ryzie8mham8

Am besten auf HD stellen, da werden die Unterschiede eigentlich gut hörbar, aber Grundsätzlich ist anhand von Soundsamples immer schwierig zu entscheiden.
Auch würd ich an deiner Stelle gebraucht kaufen, ist 1. günstiger und 2. bei nicht gefallen kannste für den selben Preis wieder weiter verkaufen. ;)

Edit: den SH-6 gibts auch mit Silberkappe.
 
wen du en DA ohne kappe in schwarz nimmst kostet er 99 €
 
Echt cooles Video! Nicht wirklich meine Musik, aber bei den Riffs zuzugucken macht Bock, selbst zu spielen! ;) Von den im Video vorgestellten gefällt mir auch ganz klar der Distortion am besten, mit JB an zweiter Stelle.
 
Echt cooles Video! Nicht wirklich meine Musik, aber bei den Riffs zuzugucken macht Bock, selbst zu spielen! ;) Von den im Video vorgestellten gefällt mir auch ganz klar der Distortion am besten, mit JB an zweiter Stelle.

Ja den JB hab ich in meiner Duesenberg. ;)
Den SH-6 in meiner Framus Renegade und da macht der echt ne gute Figur.
 

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