Westerngitarre DUKE D-MC-Cut

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In dieser Review will ich Euch erklären, warum ich als Gitarrenanfänger eine DUKE D-MC-Cut einer Yamaha FG830 TBS vorgezogen habe. Denn eigentlich verließ ich den großen Musikladen, in dem ich bestimmt 15 Gitarren bis 500 EUR angespielt habe, in der Überzeugung, dass ich in einem anderen Musikladen in der anvisierten Preisklasse wohl auch kein passenderes Instrument mehr finden würde.



Vorgeschichte

Aber lasst mich von vorne beginnen: Vor ca. 12 Wochen habe ich spontan beschlossen, wieder Musik zu machen und mit fast 50 Jahren das Gitarrespielen anzufangen. Dieses Instrument hat sich angeboten, da ich in meinen dreißigern schon eine zeitlang – mehr schlecht als recht, aber immerhin – E-Bass in einer Band gespielt hatte. Außerdem stand in dem Waldkindergarten, in dem ich arbeite, eine Yamaha F-310 rum, die zuletzt niemand mehr benutzte und die ich mir zum Üben mit nachhause nehmen durfte. Doch natürlich will der ambitionierte Gitarrenanfänger sich zum Geburtstag ein eigenes Instrument schenken! Im Internet bestellen? Kommt nicht in Frage, zumal der Gitarrenlehrer sinngemäß sagte: „Eine Gitarre kauft man nicht einfach, eine Gitarre kommt zu einem. Geh in verschiedene Musikgeschäfte und spiele viele verschiedene Gitarren an und irgendwann weißt Du dann, was Deine ist.“


Beim Musikhändler

Also gut, ich hatte ja Anfang August Urlaub: Ins Auto gesetzt und als erste Anlaufstelle zum großen Musikhändler nach Burgebrach gefahren. Dort habe ich dann etwa 12 – 15 Gitarren in der Preisklasse zwischen 200 und 500 EUR angespielt, denn mehr wollte ich – ursprünglich – nicht ausgeben. Wichtig war mir neben einem ansprechenden Klang vor allem das Haptische, also die Bespielbarkeit. Sie sollte mir einfach gut in der Hand liegen. Sparen wollte ich mir den Pickup, denn ich habe eigentlich nicht vor, in absehbarer Zeit mit einer Band auf der Bühne zu stehen. Ein Cutaway war - nach Studium entsprechender Threads hier im Forum - ursprünglich auch nicht geplant.

In die Endrunde kamen eine Takamine GD51CE-BSB und eine Yamaha FG830 TBS, wobei mir letztere vom Sound her mehr zusagte.

Da ich nichts unversucht lassen wollte, machte ich mich dann trotz geringer Hoffnung, etwas passenderes zu finden, in den nächsten Tagen auf den Weg zu den beiden anderen Musikläden in meiner Umgebung. Einer dieser beiden hatte auch eine Yamaha FG830 TBS im Sortiment, sodass ich einen direkten Vergleich mit den anderen dort angebotenen Modellen hatte.

Obwohl nicht mehr ganz in der von mir angegebenen Preisklasse, stellte der Verkäufer eine DUKE D-MC-Cut mit Pickup dazu. Und was soll ich sagen?!? Der Unterschied war für mich deutlich: Irgendwie leichter zu spielen, plötzlich gingen Sachen leichter von der Hand, die mir vorher auf meiner Übungs-Yamaha F310 Schwierigkeiten bereitet hatten (z.B. Powercords). Sie ließ sich auch schöner spielen als die Yamaha FG830. Sie klang für mich auch eindeutig klarer in den Höhen und Runder im Gesamtbild als die FG830.


Steckbrief der DUKE D-MC

Bei der Duke D-MC handelt es sich um eine klassische Dreadnought mit laminiertem Mahagoni Korpus und vollmassiver kanadischer Cederndecke. Der Korpus und die Bindings sind aus Mahagoni gefertigt. Der Hals ist laut Beschreibung aus Cedro, das Griffbrett aus Ebenholz. Sie ist mit Acryllack lackiert. Die Mensur wird mit 65 cm angegeben.

Wie mir der Händler erzählte, steckt hinter der Marke DUKE der bekannte deutscher Gitarrenbauer Armin Hanika, der unter der Marke HANIKA teure hochwertige Gitarren fertigt. Das besondere an DUKE Gitarren ist wohl, dass die Gitarren zwar in China gefertigt werden, aber im schwäbischen Tübingen noch durch einen Gitarrenbauer optimiert werden: Die Bünde werden neu abgerichtet und die Saitenlage spielfertig eingestellt.

Ich als Anfänger glaube, im direkten Vergleich zur Yamaha FG830 einfach gemerkt zu haben, dass die DUKE Gitarre einfach hervorragend eingestellt ist.


Preis und Modelloptionen

Mit Cutaway und Tonabnehmer war die DUKE D-MC mit 799 EUR ausgezeichnet. Da ich mir den Tonabnehmer auf alle Fälle für den Anfang sparen wollte, musste der Händler mir die Gitarre bestellen.

Da ich für einen Cutaway nur 20 EUR Aufpreis auf das Modell ohne Cutaway bezahlen musste und mir mein Gitarrenlehrer dazu geraten hatte, diese Investition zu tätigen, habe ich mich für die DUKE D-MC-CUT für 569 EUR entschieden.

Es dauerte dann 5 Tage, bis ich das gute Stück abholen konnte.

Ein Pickguard musste vom Händler noch aufgeklebt werden; ich entschied mich für einen transparenten, da mir das Holz der Gitarre einfach gut gefällt. Auch war nur ein Gurthalter-Knopf angebracht, der obere fehlte. So ließ ich mir dann vom Händler gleich noch noch Schaller S-Locks montieren; die Montage war im Preis der Gitarre inbegriffen.


Fazit:

Seit einer Woche spiele ich nun 2 – 3 Stunden am Tag auf meiner DUKE D-MC-CUT – ich habe grad noch Urlaub und nutze die freie Zeit zum üben. - und es macht einfach Spaß! Ich bin sehr glücklich mit meiner Entscheidung.

Wie ich festgestellt habe, ist die DUKE, wenn man so richtig in die Saiten greift auch viel lauter als die Yamaha F-310 aus dem Waldkindergarten.

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Grund: Bilder eingebunden
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Ich denke, Du hast alles richtig gemacht, hast Dir ausreichend Zeit genommen, verschiedende Modelle verglichen, und Dich am Ende das für dich geeignete Modell entschieden. Ich schätze DUKE ist irgendwie noch ein Geheimtipp, nicht so verbreitet wie die üblichen Markengitarren - ich hab bislang noch keine in der Hand gehabt, aber Armin Hanika ist durchaus ein Begriff. Hoffe nur, dass Du die Entscheidung nicht bereust, das Modell ohne Pickup genommen zu haben, was aber auch nicht so problematisch ist, weil man Pickups ohne viel Aufwand nachrüsten kann, und anscheinend hast Du ja einen kompetenten Händler in Deiner Nähe.
 
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Hoffe nur, dass Du die Entscheidung nicht bereust, das Modell ohne Pickup genommen zu haben, was aber auch nicht so problematisch ist, weil man Pickups ohne viel Aufwand nachrüsten kann, und anscheinend hast Du ja einen kompetenten Händler in Deiner Nähe.
Ja, ich habe nachgefragt, ob man den Pickup nachrüsten kann. Kein Problem. Würden halt zusätzlich 60 EUR für die Montage anfallen.

Nicht nur einen guten Händler, sondern in Nürnberg sogar zwei. Und nach Burgebrach zu T. fahre ich auch nicht länger als eine gute Stunde.
 
ob man den Pickup nachrüsten kann. Kein Problem.
Bei meinen akustischen nutze ich die PU`s auch nur zum aufnehmen. Ist halt so, daß sie eigentlich den schönen Klang gar nicht soooo
genau wiedergeben, den eine akustische halt oft hat. Ist was anderes, wenn man vor einem etwas grösserem Publikum spielen will,
(ich würde dann ev. auch auch andere Gitarren bevorzugen), aber für sich alleine oder in einer geselligen Runde sollte `ne akustische auch ihren natürlichen Klang entfalten können.
Die Kritiken, die ich gelesen habe, waren auch positiv. Hanika hat schon einen "Namen", aber eben auch die in China gefertigten, kommen gut weg. In China werden heute schon gute Gitarren gebaut, daß wissen auch andere (namhafte) Hersteller zu schätzen, die dort im etwas niedrigerem Preissegment fertigen lassen.
Also, wie gesagt, viel Spass mit deiner "Duke"(y).
 
Bei meinen akustischen nutze ich die PU`s auch nur zum aufnehmen.
Zum ernsthaften Aufnehmen werde ich mir irgendwann mal zwei Kleinmembran-Kondensator Mikros zulegen. Ich habe da schon welche (in unterschiedlichen Preisklassen) im Auge bzw. auf meiner Merkliste:
(Austrian Audio CC8 und Rode NT5)
Zum Aufnehmen für Übungszwecke kann ich mein t-Bone SC 600 nutzen.

Ich halte Tonabnehmer in einer Akustikgitarre nur für die Bühne für sinnvoll.

Also, wie gesagt, viel Spass mit deiner "Duke"(y).

Danke!
 
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Ich habe in meiner Zeit im Musikhandel in Regensburg auch sehr gerne Dukes verkauft. Preis Leistung ist unschlagbar. Der optional verbaute Shadow-Pickup mit Stereo Output für Diskant und Bass ist mega genial um z.B. Hall auf die Diskant und trockene Bässe zu haben. Lohnt sich aber wirklich nur, falls du damit auf Bühnen spielen willst. Für quick & dirty machts aber auch ein einfacher Schall-Loch Pickup.

Zudem gibt/gab Duke neben der wirklich guten Verarbeitung und je nach Serie Vollmassiv für (damals) rund 600€ plus evtl Cutaway und Pickup bei vielen Modellen die Option auf Wide-Neck, habe mich nie so wohl wie auf 48mm Sattelbreite bei ner Westerngitarre gefühlt. Nur so für interessierte Mitleser.

Gute Entscheidung mit der Duke, du wirst den Unterschied in der Verarbeitung und Endkontrolle bei Hanika jeden Tag merken.
 
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(Austrian Audio CC8 und Rode NT5)
die sind mir ehrlich gesagt zu teuer, wenn ich die Akustische aufnehme, kommen da idR. auch noch andere Instrumente und ggf. Gesang dazu.
Da geht der Eigenklang, mMn. gerade von einer akustischen Gitarre auch etwas unter.

Shadow-Pickup mit Stereo Output für Diskant und Bass ist mega genial um z.B. Hall auf die Diskant und trockene Bässe zu haben
ich hab `ne schöne Takamine P3NC, weiss jetzt nicht, wie das PU-System heisst, aber bei o.g. Vorraussetzungen klingt es schon ganz gut.
Übungszwecke kann ich mein t-Bone SC 600
das wird reichen, da hat die Aufnahme eher eine Kontrollfunktion und es geht mehr um spielerische Aspekte.
 
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die sind mir ehrlich gesagt zu teuer, wenn ich die Akustische aufnehme, kommen da idR. auch noch andere Instrumente und ggf. Gesang dazu.
Da geht der Eigenklang, mMn. gerade von einer akustischen Gitarre auch etwas unter.

Dann halt das t.bone SC 140 im Stereo Set.
 
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Vielen Dank für das gute Review.
Und Glückwunsch zur schönen Gitarre.

Ich muss zugeben, dass ich bisher Duke-Gitarren noch nicht auf dem Schirm hatte, machen aber einen sehr interessanten Eindruck.
Besten Dank für diese Horizonterweiterung. (y)
 
Ja, ich kann das Review unterschreiben. Ich spiele schon paar Jahre eine Duke D - PF - Cut, also mit Cutaway und mit Tonabnehmersystem und bin mit der Gitarre völlig zufrieden. Ich habe schon "Bessere" angespielt, aber das gab/gibt mein Budget nicht her ( so ca. 3000 + ) und ich will und wollte auch nie so eine sündhaft teure Gitarre haben. Da werde ich ja bei jeder Temperaturschwankung und Feuchtigkeitsveränderung nervös und einfach mal so mit in den Park nehmen, ist auch gewagt.
Aber das geht alles mit der Duke :) ( mit anderen Klampfen natürlich auch !) Ich habe sie gebraucht in sehr gutem Zustand für 400 € gekauft und ich brauche keine andere mehr. Ne Eastman E 20 D habe ich noch, aber die gefällt mir nicht so gut, obwohl auch eine feine Gitarre.
Ein Makel für mich: Ich hätte lieber ein Tonabnehmersystem, das dezent ohne Einschnitt in der Zarge ist, ( wie bei der Eastman) oder eben gar kein Tonabnehmer. Andererseits habe ich das Teil auch live schon gebraucht und würde eine Western wohl doch ganz gerne mit Tonabnehmer haben.....auch wenn nur seltenst im Einsatz.
 
Ne Eastman E 20 D habe ich noch, aber die gefällt mir nicht so gut, obwohl auch eine feine Gitarre.
Ich habe bei einem anderen Händler (BTM Guitars) eine Eastman PCH-1 angespielt. Hat mir auch gut gefallen. Da war allerdings der Hals (der Gitarre) - so wie ich mich erinnere - etwas dicker und daher ungewohnt. Das dunkle Holz hat sich aber auch sehr schön angefühlt.

Ich habe den Händler übrigens gefragt, warum er in dieser unteren Preisklasse praktisch nur Eastman anbieten kann. Er meinte, es wäre inzwischen schwierig geworden, Gitarren gleichbleibender Qualität in diesem Preissegment geliefert zu bekommen. Eastman-Gitarren würde er selten zurückschicken müssen. Bei anderen Herstellern kam es oft vor, dass eine Charge gut war und dann wurde in Fernost irgend etwas im Werk umgestellt und die Gitarren waren dann nicht mehr so gut. Es wäre durchaus möglich, dass er heute Anfängern eine Gitarre empfiehlt und ein Jahr später wieder ein anderes Modell. Ein Problem wäre z.B., dass in China seines Wissens zum Neujahrsfest viele Arbeiter nach neuen Jobs suchen. Es herrsche eine hohe Fluktuation an Arbeitskräften in den Fabriken.

Insofern finde ich es gut, Händler vor Ort zu haben, der auf die Qualität ihrer im Laden angebotenen Instrumente achten. Oder eben (wie bei DUKE) einen Hersteller, der in Deutschland sitzt und die Instrumente nacharbeitet, die aus der Fabrik in China kommen.
 

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