Wie merkt Ihr Euch die Texte und Soli?

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Roki1954
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Ein altes Problem oder ein Problem des Alters? ;)

Ich bin Gitarrist und Sänger einer Cover-Band. Ich habe große Probleme, mir Songs oder bestimmte Songstellen zu merken.
Oft ist es eine Textzeile, mal ist es der Einstieg ins Solo, mal fällt mir schon zu Beginn des Songs nicht ein, wie ich das Themaspielen muss.
Eigentlich würde ich gerne auf Leadsheets und ähnliches verzichten oder dort höchstens noch ein paar Stichpunkte notieren.
Das ist aber derzeit unmöglich.

Also liegt im Augenblick ein großes Blatt Papier vor mir. Darauf der Text mit den Akkorden darüber.
Fürs Intro und Solo habe ich angefangen, mir das Gitarrengriffbrett so groß wie möglich aufzumalen und (ähnlich einer Grifftabelle) die Punkte, die ich spielen sollte, mit Nummern zu versehen.
Das klappt aber selten.:mad: Im Proberaum kann ich ja noch etwas länger drauf schauen, mich orientieren und notfalls mal kurz leise die Töne anspielen, auf der Bühne geht das aber nicht. Da sollte es schon "Schlag auf Schlag" gehen. Für die Bühne habe ich statt eines Notenständers zwar einen PC-Monitor in eine leere Monitorbox gebastelt (wie ein Teleprompter), aber eigentlich ist mir das auch schon zu viel. Und außerdem kann ich das schlecht erkennen.

Wenn ich jetzt mal eine Woche keine Zeit für die Musik hatte, stehe ich wieder da, "wie der Ochs' vor dem Berg". Wir spielen einen Song, der letzte Woche noch geklappt hat, der Drummer zählt ein und ich.... äh... weiß nicht mehr, was ich spielen muss.:redface:

Wie geht Ihr damit um?
Noten kann ich (leider) nicht.
Tabulatur kann ich auch nicht, scheint mir auch zu unübersichtlich.
Die Griffbrettbilder scheinen auch nicht gerade der Weisheit letzter Schluss zu sein.
Ich übe jetzt schon einige Zeit jeden Abend die selben Titel. Ich versuche, sie so lange zu spielen, bis ich kein Leadsheet mehr brauche...
Am nächsten Tag geht die ganze Sch**** wieder von vorne los!:igitt:

Wie kann man sich den Mist bloß merken?
Wie macht Ihr das?

Bin sehr gespannt auf Eure Tipps und Ideen.

LG
kiroy
 
Eigenschaft
 
Hören und üben sind die besten Methoden für mich. Im Auto und auf dem Iphone höre ich mir die Songs immer wieder an. Den größten Effekt habe ich, wenn ich die Songs vorher erst mal grob zuhause übe und raushöre. Beim späteren Anhören im Auto festigt sich das Ganze dann. Nach einer Weile muss ich kurz vor einer Show nur noch die kniffligen Stellen noch mal kurz üben. Nach genügend Shows sitzt dann das gesamte Programm, ohne weiter üben zu müssen. Hat bei mir bei 2 Bands mit jeweils 4 Stunden Programm gut funktioniert....
 
Hi @gmai7,

ja, Songs selber raushören, das mach' ich auch und die meisten Titel sind eh' olle Kamellen, die fast so alt sind, wie ich ;) und die jeder im Ohr hat. Ich habe eher das Problem, dass ich nicht mehr weiß, wie ich das spielen muss.

Ich übe daheim mit Midifiles, die ich entspr. unserer Band instrumentiert und angepasst habe.
Z. B. "Lay back in the arms..." von Smokie. Ist ja nun wirklich ein einfaches Stück. Und vorgestern habe ich es (nach ein paar Versuchen) auch ohne Leadsheet hinbekommen.
Gestern wollte ich es noch einmal spielen. Das Intro der Lead-Git. ist mir noch eingefallen. Aber die kurzen Soli zwischen den Versen und am Ende...!!!:confused: Ich wusste noch die Melodie, aber nicht mehr, wie ich das gespielt hatte! Erst beim 2. Anlauf hatte ich es wieder drin.

Heute Abend werde ich es wieder versuchen... und sicher scheitern.:weep::fear:

Als ich früher Tanzmucke (mit vielen Stunden Programm) gemacht habe, war es irgendwie kein Problem.:gruebel:
Ich glaube, ich bin zu alt für so'n Sch***.:opa:

Schönen Tag!
Grüßle
kiroy
 
Üben üben üben ... wenn man einen Song alleine mit Metronom durchspielen kann, dann kann man ihn ;-).
 
Das ist das Los der Hobbymusiker. Wir haben noch ganz andere Dinge im Kopf, z.b. der Beruf, dem wir zu 8 Std. täglich und 5x die Woche unsere Aufmerksamkeit widmen müssen. Trotzdem müssen wir 'live' funktionieren. Ob Hobby oder nicht, falsche Töne und Blackouts werden halt nicht so schnell verziehen.

Ich habe dieses Problem für mich persönlich so gelöst.
  • Die Setliste wird eingepaukt, im Bandverbund. Nur üben alleine genügt nicht. Der Kontext der ganzen Band muss vorhanden sein. Das heisst, mind. 1-2 'as real as possible' - Hauptproben vor dem Gig.
  • Bei meinen Sololinien habe ich mir folgendes angewöhnt: Die ersten 2-3 Takte müssen 100% sitzen. Dann wird vieles einfacher. Sobald ich den Einstieg in ein Intro / Solo / Riff habe, spielen die Finger scheinbar von alleine.
  • Mut zur Lücke! Wenn schon das Intro oder das Solo völlig weg ist, nicht versuchen, irgendwas ähnliches zu spielen, sondern möglichst die Akkordunterlegung spielen. Zur Not auch mal gar nichts spielen und versuchen, wieder timinggerecht mit dem Rest der Band einzusetzen. Jeder Gast hört falsche Töne, aber keiner hört, wenn was fehlt.... dann gibts halt mal kein Solo. So what!
Mit diesen Tipps fahre ich persönlich ganz gut. Unsere Setliste beinhaltet, je nach Anlass, zwischen 12 bis 25 Songs. Einziges Hilfsmittel, das ich mir gönne, ist ein kleiner Zettel mit der Reihenfolge der Songs.
 
Hallo,
ich war im Laufe meines Musikerlebens schon oft in der Situation in kurzer Zeit mir komplett neue Setlists einpauken zu müssen. Dabei habe ich festgestellt, dass ich mir diejenigen Songs am schlechtesten merken kann, die ich nicht mag ;).

Ich glaube außerdem nicht, dass dein Problem mit dem Alter zu tun hat. Die Schauspieler reiferen Alters beweisen das Gegenteil.

Vielleicht hast Du auch momentan einfach ein zu großes Pensum an neuen Stücken. Vielleicht wäre hier weniger mehr. Vorerst mehr Dir bekannte Nummern ins Repertoire und die neuen Stücke über einen größeren Zeitraum verteilen.

Gruß
 
Guten Morgen zusammen!

Erst einmal vielen Dank für Eure Beiträge.

Ja, ein "bürgerlicher" Beruf und Musik ist nicht leicht unter einen Hut zu bekommen. Dabei soll ja die Musik eigentlich die Entspannung bringen.:redface:

Die Setliste wird eingepaukt, im Bandverbund. Nur üben alleine genügt nicht. ...
Die ersten 2-3 Takte müssen 100% sitzen...
Mut zur Lücke!...
Hm, ich habe bisher versucht, die Bandprobe nur als Probe fürs Zusammenspiel zu sehen. Eigentlich sollte jeder seinen Part vorher daheim schon so gut geprobt haben, dass die Band nicht aufgehalten wird. Im Augenblick bin ich eben der Hemmschuh. :redface:
Ja, wenn ich die ersten Takte habe, geht der Rest meistens von alleine. Aber genau der Einstieg ist mein Problem.
Lücke! Ha! Wenn Du wüsstest, wie groß meine Lücken eh schon sind! :D

... Dabei habe ich festgestellt, dass ich mir diejenigen Songs am schlechtesten merken kann, die ich nicht mag...
...Ich glaube außerdem nicht, dass dein Problem mit dem Alter zu tun hat...
...Vielleicht hast Du auch momentan einfach ein zu großes Pensum an neuen Stücken...
Hm, im Großen und Ganzen gibt es bei uns eigentlich keine Songs, die ich gar nicht mag. Die allermeisten Titel habe ich ausgesucht.
Ja, es ist gerade schon ein großes Pensum. Die Band will halt so schnell wie möglich raus aus dem Proberaum. Wir haben schon so viel Zeit mit der Suche nach Mitmusikern vertan. Meine Jungs scharren schon kräftig mit den Hufen.

Da die Band gerade Urlaubspause hat (immer ist mindestens einer gerade weg), versuche ich seit drei Wochen, (fast) jeden Abend einen Teil des Programms durchzuspielen. Eine Verbesserung habe ich bisher allerdings nicht feststellen können.
Vielleicht übe ich ja falsch?:gruebel:

Wie gesagt, ich übe mit Midifiles, die ich genau so arrangiert habe, wie wir die Songs in der Band spielen. Ich starte das Midi möglichst ohne vorher groß auf mein Blatt Papier zu schauen.
Bei etwa 20 Songs klappt das auch ganz gut. Ein kurzer Blick auf den Text und die Akkorde und ich weiß, wo ich bin.
Bei den anderen Titeln (auch ca. 20) bleibe ich entweder gleich am Anfang oder spätestens beim Solo hängen. Ich stoppe dann den Song und muss erst mal in Ruhe nachschauen, was ich mir dazu aufgeschrieben habe.:coffee: Meistens kommt dann das "Aha-Erlebnis" und ich weiß wieder, wie es geht. Ich starte dann den Song neu und spiele ihn so oft (3 - 4x), bis ich denke, "jetzt habe ich ihn drin".
Am nächsten Abend beginne ich mit den Songs, die ich am Vorabend nicht sofort hinbekommen habe. Meistens sind dann 2 oder 3 Songs dabei, die jetzt funktionieren. Hurra!
Die anderen hängen wieder und ich muss sie weiter üben. Wenn ich dann 2 Tage später wieder mal die ersten Songs spielen will, geht das Theater wieder los und ich weiß nicht mehr, wie ich den Anfang vom Intro oder vom Solo gespielt habe.

Wie gesagt, es ist weniger die Melodie an sich. Es ist vielmehr der Startpunkt. Laienhaft ausgedrückt: An welcher Stelle auf dem Griffbrett muss ich anfangen und wie gehen die nächsten paar Töne?

Gibt es eine Methode, wie man "richtig" übt?

LG
kiroy
 
Auch wenn es das eigentliche Problem wohl nicht löst: Ich habe mir für meine Leadsheets eine App für mein Android Tablet besorgt und den passenden Halter für einen Mikroständer. Klein, handlich und doch ausreichend, da ich die Schriftgröße selbst bestimmen kann. Bisher dienst das nur als letzte Sicherheit, so wie damals der Spickzettel für die Klassenarbeit. Aber vor dem Start des nächsten Songs eben drauf schauen zu können, nimmt im Zweifel etwas die Nervosität.
 
Bei Coverbands kann ich nur vorschlagen, die Songs so oft zu hören, bis sie einen schon fast nerven... (Wir haben mit meiner Band zwar nur 3 Cover, aber da hab ich als Sänger/Bassist das so gemacht und es läuft. Aber das Problem hab ich leider auch ab und zu, da fehlen Textzeilen plötzlich völlig.

Aber wie schon oft gelesen vor mir: Üben, hören, üben und ganz wichtig: üben. Aber als Band, alleine ist nicht sooo hilfreich, obwohl mir das, zumindest beim Cover von Motörheads "Ace of Spades" doch geholfen hat, einfach die Basslinien Part für Part zu Hause zu üben...
 
Hallo,

Ich hatte vor ein Paar Jahren die gleichen Probleme. Bei mir halfen 2 Grundlegende Veränderungen:

1) Texte:
ich lasse mich 100%auf die Songs ein, stelle mir beispielsweise eine Geschichte bildlich vor. Wo ich früher erfolglos versuchte alle Texte verkrampft auswendig zu lernen, ist es jetzt quasi logisch, wie Strofen oder Refrains beginnen.

2) noten,akkorde, harmonien:
Ich habe mir in der Musikschule das "ABC der (e-) gitarre "eingetrichtert. Hilfreich war aber nicht das Fließende Spielen Nach Tabulaturen oder Noten, sondern den musiktheoretischen Teil samt Harmonien, Tonleitern,Skalen, usw.
Ich muss mir also nur die Grundtonart merken, der Rest ist dann wiederum logisch. Besonders geholfen hat mir das Spielen und Improvisieren von Jazz Standarts.
Wenn ich nun doch einmal eine Melodiefolge vergesse, improvisiere ich einfach etwas...

Zugegeben ist das keine Lösung von heute auf morgen, im Nachhinein betrachtet hat es sich in jedem Fall gelohnt.

Grüsse
Aloisius
 
Ich hab in letzter Zeit eine Menge interessanter Beiträge zum Gehirntraining gesehen und gelesen. Das Grundproblem, wenn man sich Dinge nicht merken kann, sind eingerostete Synapsen, wenn man es mal ganz schroff ausdrückt. Diese kann durch man auf verschiedenste Weisen trainieren, u.a. köperliche Bewegungen, die viel Koordination erfordern. Aerobic beinhaltet oft viele Koordinationselemente, aber auch jonglieren. Aber auch völlig abgefahrene, weniger sportliche Bewegungsabläufe, wie z.B. mit der rechten Hand einen Ball hochwerfen und auffangen, während man mit der linken Hand ein Blatt Papier wendet und mit dem Fuß einen Kreis auf dem Boden zeichnet.
Nicht Lachen: Das sind Übungen, die man u.a. auch in Altersheimen mit den Leuten macht, weil es Demenz vorbeugen kann.
Auch wenn solche Übungen am Anfang ungewohnt und schwierig erscheinen, kann sich der Körper bei ein wenig Übung sehr schnell darauf einstellen.

Aber um jetzt nicht zu sehr in OT abzudriften, weil sich da vielleicht jeder mit identifizieren kann (sollte ja auch nur mal eine Anregung zum Nachdenken sein) - ich nutze ein iPad auf der Bühne, auf dem ich mir zu Songs bei Bedarf Notizen mache. Sei es der Ablauf oder auch mal ein kurzer Notenausschnitt, um mich ggf. an die Melodie zu erinnern. Manchmal steht da auch nur "Solo: D6 ->", d.h. heißt, dass ich das Solo auf D6 starte. D6 bezeichnet die Taste auf meinem Keyboard, weil u.a. dort der Layer für den Solosound liegt (bei D5 liegt ein evtl. ein anderer sound). So was sollte auch für Gitarre gehen. wenn Du keine Noten oder Tabs kannst, welches die D Saite ist, weißt Du sicher ;), und D10 würde z.B. den 10. Bund auf der D-Saite beschreiben. Könnte ja auch so aussehen: D10-12->G10-12->H15 heißen, also eine Melodie die mit den Tönen C-D-F#-G-D startet.
Die Art und Weise, wie Du Dir etwas notierst, musst Du schon selber finden. Da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
 
Meine Solos spiele ich immer auswendig und ich glaube, dass das ständige Lernen neuer Songs die Gehirnzellen frisch hält (ich bin 72). Nachdem ich in verschiedenen Cover-Bands spiele, muss ich manche Solos in verschiedene Tonarten transponieren (nicht jeder Sänger in meinem Alter erreicht die Original-Tonhöhe). Da wird's dann manchmal knifflig (vor allem bei "Hotel California").

Was die Texte betrifft: Für die Songs, die ich selbst singe, habe ich quasi als Spickzettel ein PocketBook am Mikroständer befestigt. Das dient vor allem zur Beruhigung, weil ich gesanglich noch nicht so erfahren bin.
 
Habe erst vor 4 Jahren angefangen, zu singen - gezwungenermaßen, weil mein singender Kollege leider verstorben ist. Gitarre spiele ich seit mehr als einem halben Jahrhundert ;-)
 
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Megastar
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... Das sind Übungen, die man u.a. auch in Altersheimen mit den Leuten macht, weil es Demenz vorbeugen kann...
:eek: Danke! Du bringst mich wieder auf den Boden der Realität zurück. :opa:
:D:D:D

... Könnte ja auch so aussehen: D10-12->G10-12->H15 heißen, also eine Melodie die mit den Tönen C-D-F#-G-D startet...

Ja, genauso mache ich es derzeit. Entweder ich schreibe mir das auch so auf (D 12 heißt dann, die D-Saite im 12. Bund) oder ich male mir ein Griffbrett mit den ersten Tönen des Solos zwischen die Textzeile.
Ich hatte gehofft, hier eine Methode zum effektiven Üben kennenzulernen, oder eine Idee zu bekommen, wie man das noch übersichtlicher/effektiver aufschreiben könnte. Tatsächlich scheint es schon die beste Methode zu sein (außer richtigem Notenlesen).

Mittlerweile habe ich auch weiterhin täglich die Songs geübt, geübt, geübt... und es wurde tatsächlich immer ein bisschen besser. Ich konnte mir jetzt doch ein paar mehr Songs merken. Ich hoffe mal, das wird und mein Hirn lässt mich in der Bühnenhektik des nächsten Gigs nicht im Stich.:embarrassed:

Schönen Sonntach
kiroy
 
:eek: Danke! Du bringst mich wieder auf den Boden der Realität zurück. :opa:
Ich wollte hier niemandem zu nahe treten, beschäftige mich aber halt durchaus in letzter Zeit viel mit solcher interessanten Themen, weil ich jetzt mittlerweile den 4. Fall von Demenz im nahen Umfeld mitbekommen habe. Mir scheint, das ist derzeit eine Entwicklung, die mit irgendwelchen Phänomenen zu tun haben muss, die es früher nicht gegeben hat, und sei es nur übermäßiger TV Konsum, anstelle sinnvollerer Tätigkeiten, die im Extremfall den Abbau von Gehirnzellen zur Folge hat. Ich möchte definitiv nicht mit Demenz enden, und sehe halt zu, wie ich frühzeitig mein Hirn in Schwung halte. Es gibt doch heute immer mehr Dinge, die einem das Denken abnimmt. Beispiel Handy: ich brauch mir keinen Nummern mehr zu merken, weil alles im Telefonspeicher abgelegt ist, wo ich vor 20 Jahren noch weit über 100 Telefonnummern im Kopf hatte, steh ich heute schon vor'm Geldautomaten und weiß meine 4 stellige PIN nicht, wenn ich sie nicht in meinem Smartphone notiert hab.
Da spielt sicher auch die Geschichte mit Songtexte oder Sheets auswendig kennen mit rein.
 
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Ist dein Problem beim Spielen von Melodien, dass du die Melodie vergisst oder dass du vergisst, wie du die Melodie spielst? Falls das unverständlich sein sollte: Wenn du mal nicht weißt, wie das Solo anfängt, kannst du es dir (evtl. nur im Kopf) vorsingen?
 
Ich wollte hier niemandem zu nahe treten...
Nein! Das bist Du nicht! ich hab' doch ein paar Smilies druntergesetzt. ;)
Du hast sicher Recht mit Deiner These, dass uns heute das Denken so oft abgenommen wird, dass das Hirn langsam verkümmert. Mit Taschenrechnern fing es an, dann PC, Handy, Navi...
Da muss man den Kopf irgendwie anders fit halten. Tanzen (also Standard/Latein usw.) soll da auch sehr gut sein. Mann muss sich Figuren und Bewegungsabläufe merken und man bewegt sich dabei.

Demenz hat den Vorteil, dass man es selber nicht mehr mitbekommt. Schlimmer finde ich, wenn man sich nach einem Schlaganfall nicht mehr bewegen und artikulieren kann. Man ist bei vollem Bewusstsein und kann nichts mehr machen. Das habe ich in der Familie erlebt...
Aber ich glaube, wir hören damit jetzt besser auf.

Ist dein Problem beim Spielen von Melodien, dass du die Melodie vergisst oder dass du vergisst, wie du die Melodie spielst? Falls das unverständlich sein sollte: Wenn du mal nicht weißt, wie das Solo anfängt, kannst du es dir (evtl. nur im Kopf) vorsingen?
Hm, :gruebel: wenn ich es mir so überlege ist es - glaube ich - von jedem etwas. Manchmal weiß ich tatsächlich die Melodie des Solos nicht mehr und bei manchen Songs habe ich zwar die Melodie noch im Kopf, aber weiß nicht mehr, wie ich das gespielt habe. Ganz schön verzwickt... :redface:
 
Wie oben schon geschrieben wurde, ist es extrem von Vorteil die harmonischen Zusammenhänge zu verstehen. Ich selbst spiele in einer Coverband mit ca. 50 Liedern am Abend darunter viele aufwändige Medleys und ich spiele alle Soli auswendig oder improvisiere über die entsprechenden Skalen der jeweiligen Tonart. Das ist einfach ein extremer Vorteil, wenn man weiß ok selbst wenn ich das Solo verhau, kann ichs noch iwie über die Pentatonik etc retten :D Ich muss aber dazusagen, dass wir auch ein System mit 3 PC Bildschirmen nutzen auf denen eine PowerPoint mit den Grundakkorden der jeweiligen Songs läuft. Jeder Musiker hat also Tonart und Grundakkorde vor sich, seine Soli muss er aber selbst können oder dann halt improvisieren :p

Und ein weiterer Tipp: Üben, Üben, Üben aber MIT der Band, denn nur so vertieft sich das ganze im richtigen Kontext ;)
Und wenns live mal hängt, nicht verzweifeln sondern einfach locker weitermachen. Ist noch kein Meister vom Himmel gefallen :)
 
Demenz hat den Vorteil, dass man es selber nicht mehr mitbekommt.
Nur stimmt das leider nicht. Es fängt an mit dieser "liebenswürdigen" Schusseligkeit, dass man sich Kleinigkeiten nicht merkt, aber bis zu einem gewissen Stadium bekommen auch Demenzkranke noch mit, wie sehr ihnen die Welt verloren geht. Wenn meine Oma einfach nicht mehr wußte wer ich war und man gesehen hat, dass sie es doch unbedingt wissen möchte.

Aber zum eigentlichen Thema: wenn du solche Lücken hast, dann nimm dir wirklich immer nur einen Song vor. Und trainier ihn. Auch Hirn und Gedächtnis können trainiert werden und benötigen das auch. Vor allem wenn du den Eindruck hast, du konntest das schon mal besser. Mach Gedächtnisübungen, am besten nicht nur mit den Songs, sondern auch in anderen Bereichen - durchaus auch körperlicher Natur, wie vorgeschlagen.
Und such zu jedem Song etwas, dass du damit assoziierst. Das hilft mir oft, wenn ich zu einem Song ein Bild im Kopf hab. Oder einen Geruch - das soll ja überhaupt ein enormer Gedächtnisboost sein. Das schützt zwar auch nicht vor gelegentlichen Blackouts, aber beim Lernen und vor allem spielen funktioniert das zu 99% bei mir.
Und verkrampf dich nicht in deiner Erfolglosigkeit, denn sonst blockierst du als nächstes unbewußt den Lernerfolg. Dann lieber mal Gitarre zur Seite legen, eine Runde was anderes machen und den Kopf davon frei bekommen. Denn ich hab schon auch den Eindruck, dass du dich ziemlich unter Druck setzt - und damit machst du dir zusätzlichen Stress...
 

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