Wie schnell kommt ihr autodidaktisch mit Buch voran?

XS5
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Hallo Anfänger und die, die es mal waren. Ich übe seit Oktober jetzt täglch 45 bis 90 min als blutiger Anfänger mit Brümmers Buch, meiner Squiere Affinity Strat und meinem Vox-DA-5 (zum Teil alles eure Empfehlungen, die Gitarre mehr ein Feeling-Kauf). Bin jetzt über die trockenen Pausen-Zählzeiten drüberweg und durfte mein erstes Stück mit CD üben. Klappt auch recht gut. (Morgen gehts an die Slide-Übungen)
Dann hänge ich aber auch mal wieder tagelang auf einem Takt aus dem Buch...
1.Wie kommt ihr vorwärts. Übt ihr jede Seite exakt durch und so lange bis es sitzt, oder sringt ihr im Buch. Ich lese immer mal zum Ablenken auch mal ein Stück weiter vorn.
Da die Lagerfeuergriffe eher wenig behandelt werden, habe ich sie mir von meinem Sohn (spielt 10 Monate mit Lehrer) beibringen lassen. Auch Barregriffe kriege ich einige hin, weiß nur noch nicht, wie sie alle heißen.
Beginnen tue ich täglich mit den üblichen Fingerübungen ala Spinne und Pattern.
Richtige Lieder kann ich noch nicht, dafür kann ich schon recht flüssig umgreifen. G,e,C,D,A,E - klingt für mich in der Reihenfolge ganz gut, ob es passt weiß ich noch nicht.
Achja, ein paar Brocken aus Sultans of Swing (nicht wirklich viel) kann ich auch schon.
2.Wenn ich gerade mal beim Fragen bin: Wenn man es richtig kann, spielt man seine Lieder dann aus dem Kopf, aus dem Gefühl oder wird auch der Tiel oftmals "anders" gespielt.
Ich hab von Mark Knopfler mehrere Videos des gleichen Stückes gesehen, aber ich werd das Gefühl nicht los, dass er immer mal anders spielt?
Wer mitreden will und kann, dem möchte ich schon mal Danke sagen.
Herzliche Grüße
Thomas
 
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Hallo Thomas

Seit Juni (oder war es Juli?) lerne auch ich mit dem Brümmer Buch (garantiert E-Gitarre lernen). Bis auf den Rock 'n' Roll und den Latinrock kann ich die Übungsriffs bzw. -titel recht gut. Zum Umgang mit dem Buch würde ich dir gernen folgende Tipps geben:

1. Du solltest das Buch erst einmal komplett durchlesen und dich "nur" in der Theorie mit dem Inhalt vertraut machen (Welche Themen gibt es? Wie ist das Buch aufgebaut? usw.).

2. Jetzt solltest du natürlich als absoluter Neuling mit dem ersten Kapitel beginnen.

3. Gerade bei dem Kapitel mit den Doublestops und Slides liegt leider der einzige Fehler des gesamten Buches. Der Rock 'n' Roll ist eine verdammt harte Nummer! Du würdest wahrscheinlich Ewigkeiten brauchen, um das Stück im Originaltempo spielen zu können. Neben der Geschwindigkeit kommt auch noch der Wechsel von den hohen in die tiefen Lagen hinzu. Sehr schwierig!

4. Deshalb rate ich dir, wenn du die Übungsriffs kannst, den Rock 'n' Roll als längeres Übungsstück zu werten und dich direkt ans nächste Kapitel zu wagen!

5. Das Buch ist didaktisch so gut aufgebaut, dass sich das "Erlernte" immer wiederholt. Auch beim Bluesrock kommt der Slidein nicht zu kurz. Der nächste wirkliche Brocken ist dann erst wieder der Latinrock (das "Meisterstück", wie es Brümmer selbst nennt).

6. Richtig gut gemacht (und so kannst du deine Übungen selbst erweitern) ist die Tatsache, dass die Stile, in denen Brümmer seine Übungen verpackt, sich vielfältig auffinden lassen. Z.B. passen zum Bluesrock gut Stücke von ZZ-Top, zu Funk ganz klar der (leider verstorbene) James Brown (Tipp: Living in America), Classic Rock wird von Bon Jovi genau im Ton getroffen (Tipp: Summertime), bei New Rock (nicht so meine Richtung ;)) mußte ich an linkin park denken und letztendlich Santana beim Latin Rock (wer auch sonst:D).


Noch ein paar Worte zu deinen Fragen:

Die Stücke lernst du aus dem Kopf zu spielen. So oft, wie du eine Passage wiederholen mußt, bis sie wirklich sitzt, wird sie sich von selbst in dein Unterbewußtsein ätzen; keine Angst, tut nicht weh. ;)

Die Riffs und Stücke vom Brümmer habe ich selbst noch nicht verändert. Aber gerade bei Riffs, die man sich aus dem Netz zieht, sind meistens Improvisationen möglich (oder sogar nötig :D). Ein Top-Gitarrist, wie der von dir angesprochene Knopfler, wird immer verschiedene Versionen seines Riffs improvisieren können. Manchmal (wie kürzlich über Sambora berichtet wurde) ist allerdings auch der Alkohol schuld. :p

Und ganz wichtig: Das Lernen muss dir Spaß machen! Sonst ist die Motivation bald dahin. Deshalb immer schön zu ein paar einfachen Lieblingsliedern mitspielen (auch wenn's anfangs schrecklich klingt, dann nennt man es eben die Punk-Version :D).

Gruß und weiterhin viel Erfolg wünscht

Andreas
 
Ich kenne die Sache mit dem Buch leider zu gut... Fand das dann irgendwie zu trocken, hab das Buch nach der Hälfte weg gelegt und mir nen Kumpel und dann nen Lehrer gesucht, der mit das beibringt. Ich persönlich halte garnix von Büchern, weil die zu allgemein und nicht auf den Schüler individuel zugeschnitten sind. Du hast selber gesagt: Trockene Theorie... Ich würde dir raten: Springen im Buch! Mal nen Teil Theorie, dann nen Teil einfache Stücke spielen, dann Fingerübungen <- Die Reihenfolge kannst du natürlich variieren ;)

Guck am besten mal im Internet nach einfach liedern, wenn du schonmal son paar Grundakkorde kannst! Dann lern die erstmal, das bring frische Luft in die Sache und neue Motivation. Wenn du nen Stück erwischt, das noch zu schwer ist, legs anne Seite mach andere Übungen, probiers nen Tag danach nochmal, legs wenns nicht klappt wieder weg für nen Tag länger, probier vielleicht nen anderes Stück und ne Woche später lachst du dann wieder wenn dus dann nochmal anguckst, wie einfach das doch ist.

Immer dran denken: Gitarre ist ein Hobby und soll Spaß machen!



Und zu deiner 2. Frage: Ich spiele die meisten Stücke ausm Kopf, weil man sich dann besser auf die Technik konzentrieren kann. Die Tabs gucke ich mir mal für ne Zeit an (die Dauer ändert sich stark je nach Komplexität) und spiele sie langsam ab, bis ich die Abläufe "in den Fingern habe" und richtig üben und spielen ausm Kopf - wobei das auch nicht stimmt -> es sollte von alleine laufen. Wenn das Orginal dann ordentlich/auswendig sitzt kann man da dann noch Variationen rein bringen, dass man mal nen Teil durch nen sogenanntes Fill-In ersetzt oder kleine Verschnörkelungen reinbaut. Dieses variieren der Teile erfolgt dann halt meist nach Gefühl - so schnell denken kann keiner und es ist hierbei auch meistens egal ob das Theorie-Wissen vorhanden ist (Ich weiß z.B. was ne Dominante ist und das diese gut über die Tonika passt usw. andere kennen die Begriffe nicht, wissen nur, dass es halt gut klingt wenn man Dies und Das zu Dem spielt --> kommt aufs gleiche raus)....


Hoffe ich konnte irgendwie helfen und mein Gelaber hat nicht noch mehr verwirrt :great:
 
Servus,
ok, Du hattest um Meinungen gefragt - hier ist meine : In Deinem Post kommt zuviel "Kann man oder muss man immer" rüber. Das liest man hier immer wieder, und es ist in meinen Augen eine Einstellung die überdacht werden darf. Es gibt darauf keine Antworten, weil die Frage falsch ist. Hey, Du bist nicht im Knast, und Du bist nicht von den Eltern zum Klavierspielen gezwungen worden. Es ist völlig egal was wo steht, wer es wie macht - das ist alles richtig (fuer diejenigen) und alles falsch(wenn es Dir nicht hilft) Das heisst Gitarre SPIELEN , nicht arbeiten. Du darfst nicht nur, Du solltest es so machen wie Du lustig bist, denn nur lustig sein bringt Dich dazu in 2 Monaten und 2 Jahren noch zu spielen ! Wenn Du Bock hast, arbeite das Buch von hinten durch, wenn Du Bock hast improvisier was und kümmer Dich nicht um das Buch oder irgendwas - spiel mit der Gitarre ! Ist nur meine Meining , andere sehen es anders und haben auch Recht.
 
Vieln Dank schon mal euch allen. Ich suche mir ja auch aus dem Netz verschiedene andere Übungen (Pentatoniken, Pattern usw.) heraus. Diese versuche ich zu "verflüssigen" und zu festigen. Ich werde euren Rat mal beherzigen und mir ein paar einfache Stücke im Anfängerforum suchen, um einfach dem Lehrbuch mal kurze Zeit zu entfliehen. Ich hab nur Probleme den richtigen Anschlagrythmus heraus zu finden und diesen dann zu halten.
Vincent: Ich muß nicht lernen, ich will lernen und es macht einen Höllenspaß. Ich denke nur, wenn ich das Konzept Brümmers verfolge, werde ich rellativ schnell und korrekt Erfolg haben. Wie schon oft hier im Forum bewiesen. Spielen, wie du es beschreibst, mit Improvisieren und auch zu wissen, was ich da mache, fällt mir sehr schwer. Versuch macht kluch. (klug)
Herzliche Grüße
Thomas
 
Endlich mal ein Thema, bei dem ich auch ein bisschen mitreden kann.

Ich habe mit dem Buch am 27.12. angefangen und da ich vor 20 Jahren schon einmal ein paar Wochen auf einer Gitarre geklimpert habe, bin ich relativ schnell vorangekommen.
Super fand ich dabei, dass die Übungen aufeinander aufbauen, so dass das erste Stück eigentlich gar kein Problem ist, wenn man die "kleinen" Übungen vorher richtig gespielt hat.

Zu diesem Zeitpunkt hat mich eigentlich nur genervt, dass er soviel Wert auf das richtige Einzählen der Pausen legt. Damit hatte ich tierisch Probleme und auch keine Chance, bei den Teilen irgendwie den Rhythmus zu hören.

Dann kam das Kapitel mit den Double-Stops und Slides. Dort war ich dann irgendwie komplett überfordert. Außerdem kann ich die Achtel einfach noch nicht so schnell spielen. Deswegen bin ich dann mal in's Netz gewechselt und habe den ersten Kapitel des Anfängerkurses von Justinguitar gelauscht. Inzwischen kann ich die selben Akkorde wie Du halbwegs sauber greifen, wenn der Wechsel auch noch viiiiieeeel zu lange dauert und den Anfang von The Jack und Rock'n'Roll ain't noise pollution spielen.

Beim Üben gibt es bei mir zwei Modi:
1. Ich sitze ungestört mit der Gitarre in meinem Arbeitszimmer, den Verstärker und den Computer an.
Dann versuche ich Übungen aus dem Buch. Mal ein bisschen weiter vorne, mal ein bisschen weiter hinten. Dann schaue ich mir Übungen im Netz an oder versuche einfache Sachen nachzuspielen, die ich mir über TuxGuitar anschaue.

2. Meine Frau besteht darauf, Zeit mit mir zu verbringen:
Dann nehme ich nur die Gitarre mit auf die Couch und fange jetzt eigentlich immer mit den Akkorden an, die ich schon kenne und versuche, sie sauber zu greifen. Dann versuche ich das Umgreifen. Dann kommen die Fingerübungen (wobei mir mein kleiner Finger immer noch nicht gehorcht).

Generell habe ich zwar das Gefühl, dass ich kaum vorankomme, merke aber die Fortschritte schon deutlich, wenn ich mich mal wieder an das Buch setzte und ein paar Seiten zurück blättere.

Gruß,
freeair
Gruß,
freeair
 
Ja, so eine Frau habe ich auch, obwohl ich gut damit leben kann, nach 1,5 Stunden von ihr "geweckt" zu werden. Dann nehme ich die Gitarre einfach noch mit in meinen Sessel und mache noch Greifübungen und Trockenspiel. Das stört sie nicht.
Heute habe ich wieder einen kleinen Fortschritt gemacht. Ich weiß jetzt ein wenig mit dem Quintenzirkel umzugehen und welche Pattern ich wann spielen kann.
Das Rock-Übungsstück aus dem Buch habe ich eben mal locker überblättert, das kommt etwas später dran, dann gehts bestimmt auch einfacher...
Herzliche Grüße
Thomas
 
Hallo Thomas,
ich habe auch mit dem Brümmer Buch angefangen...und zwar seit Dezember. Ich war in ca. 4 Wochen fast durch - bis auf die letzte Nummer (Santa Anna) -
Da habe ich beim Unisono-Bend noch ein paar Probleme und die 16tel kommen nicht so gleichmäßig wie beim Brümmer.
Grundsätzlich find ich das Buch sehr gut, allerdings kommen manche Sachen sehr kurz und spezielle Techniken wie Unisono-Bend kommen meiner Meinung nach zu früh.
z.b. Rythmusgitarre:
- wenn man Powerchords nur im 4/4 Takt runterschrammelt klingt das halt ziemlich langweilig.
Ich habe mich auch weil ich nach dem Buch nicht so recht wusste wie es weitergehen soll bei einem Fernkurs angemeldet (NewMusicAcademy - ist halt für mich praktischer...)
Dort wird z.b. in der ersten Lektion sehr viel Wert auf Rhytmus gelegt und da merkt man mal wie schwierig es ist mit der Schlaghand 8tel Noten teilweise gedämpft und offen zu spielen und dazu einen Powerchord in 2/4 umzugreifen....:confused:

Ich würde dir empfehlen entweder einen Lehrer oder einen ordentlichen Fernkurs zu nehmen da in Büchern wie Brümmer doch sehr flott über manche Sachen drübergegangen wird.
Gruß
(auch) Thomas
 
Ähm überspringen und irgendwoanders im Buch weitermachen halte ich für eine äusserst schlechte und uneffektive Methode.

Besser wäre es wenn du einen Teil im Buch nicht gut kannst, lieber sehr langsam ein paar mal spielen, dann wieder was spielen was du schon kannst und dann nach einer weile wieder da weitermachen wo es hängt. Viel was man spielt braucht eine weile um sich zu setzen.

Ich bin z.b. bis heute nicht über den Arpeggio teil aus dem Brümmer Buch hinaus, weil ich mir einfach nicht die Muster merken kann. Es wird aber langsam :)

Es hat durchaus Gründe warum solche bücher aufeinander Aufbauen. Machst du einfach so weiter bringt es dir nicht viel weil du wahrscheinlich sehr bald an etwas stößt was das vorher nicht beherrsche voraussetzt.

Es klingt vielleicht blöde und abgedroschen und macht wahrscheinlich wenig spass aber:
BEISS DICH DA DURCH !

Gitarre spielen soll spass machen. Aber mit ernsthaft üben hat "naja, ich kanns zwar nicht aber ich mach weiter" nichts zu tun. Du behinderst nur deinen eigenen Fortschritt.
Tu dir und deiner Spieltechnik einen gefallen und wenn du übst übe ernsthaft... oder klimper einfach nur rum. Wenn du grad keinen Bock hast dich durch ne neue/aktuelle Lektion zu beissen, spiel halt paar lieder die du schon kannst.
 
Danke euch allen, ich wollte erst über ein paar Sachen springen, habs aber dann gelassen. Ich komme zwar langsam vorwärts, aber dafür kann ich jedes Übungsstück bisher auswendig, weil ich jeden Tag das "alte" übe und neues anhänge. Mir fehlt leider auch die Zeit um jeden Tag so lange zu üben, dass ich das Buch in 4 Wochen durch hab. Muß ich ja auch nicht. Bin ja auch schon über 40 , da ist man nicht mehr so flott im Kopf und die Finger müssen noch einmal gängig gemmacht werden. Es ist mein großes neues Hobby geworden, dank meinem Sohn.
Herzliche Grüße
Thomas
 

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