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Wie umgehen mit (negativem) Pressefeedback?

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Bruellwuerfel
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Hallo zusammen

für unsere soeben releaste EP haben wir insgesamt 12 Rezensionen bekommen. Dazu kommen einige Zeitungsartikel, Live-Reviews und andere Presseberichte neben dem Release.

Natürlich sind nicht alle Rezensionen positiv, es gibt auch einige negative Feedbacks.

Frage: welche "Kommunikationsstrategie" empfiehlt sich zum Umgang mit negativen Rezensionen? Ich sehe folgende Varianten:

- Nur die positiven Feedbacks auf unserer Website publizieren, die negativen "verschweigen" (kann ja jeder selber googeln)
- Alle Feedbacks gleichermassen offen und ehrlich publizieren
- Einen eigenen Text als Kommentar zu den Rezensionen verfassen und diesen auf der Website publizieren. Negative Rezensionen zitieren und auf humorvolle Art kommentieren.

Habt ihr Erfahrung mit so etwas?

Ich schwanke zwischen Variante 1 und Variante 3.

Gegen Variante 1 spricht, dass man etwas unter den "Teppich kehrt" und Missgönnern so Angriffsfläche bietet
Gegen Variante 3 spricht der hohe Platzbedarf auf der Website, ausserdem wird den Rezensionen so ev. ein unnötig hohes Gewicht zugemessen. Ausserdem könnten die Reviewschreiber unsere Reaktion als Arrogannt und unbelehrbar betrachten.

Danke für die Kommentare...
 
Eigenschaft
 
Rein aus dem Bauchgefühl heraus würde ich zu Möglichkeit eins tendieren.

Eure Webseite ist euer persönliches Portal zur Selbstdarstellung und Kommunikation mit euren Anhängern. Warum solltet ihr dort freiwillig negative Kommentare zu euch posten?

Ich kehrt auch nichts unter den Teppich, denn die negativen Kommentare stehen ja in keinem direkten Zusammenhang mit eurer Webpräsenz.

Ich würde einfach die positiven Kommentare auch nicht in voller Größe präsentieren, sondern dezent darauf hinweisen.
 
wary hat völlig Recht! Eure website ist Eure Präsentationsoberfläche, Euer Marketing Tool und keine objektive Drittbetrachtung Eures Tuns, daher würde ich die positiven Resonanzen herausstellen und bestenfalls Verlinkungen zu anderen machen - wenn überhaupt.
Das hat nicht mit Rezensionsresistenz, Verschweigen, Verschönern oder gar Arroganz zu tun.
 
- Nur die positiven Feedbacks auf unserer Website publizieren, die negativen "verschweigen" (kann ja jeder selber googeln)
- Alle Feedbacks gleichermassen offen und ehrlich publizieren
- Einen eigenen Text als Kommentar zu den Rezensionen verfassen und diesen auf der Website publizieren. Negative Rezensionen zitieren und auf humorvolle Art kommentieren.

Variante 1 und 2 halte ich beide für gleich gut. Bei 2 kann man ja auch noch gewichten und dadurch z.B. die positiven auf der ersten Seite darstellen und die nicht so positiven erst weiter hinten oder so.
Von Variante 3 würde ich abraten. Das hat mehrere Gründe. Erstens: zwar sind Journalisten schnell mit Kritik und haben immer irgend etwas aus zu setzen, aber das bedeutet nicht, dass sie mit der Kritik an ihrer Arbeit auch gut umgehen können. Dadurch könnte es Dir passieren, dass Du es Dir bei einigen Magazinen und Journalisten auf längere Zeit verschei*t und Dir dadurch viele Chancen verbaust. Außerdem wirken so Kommentare oft so, als könnte die Band nicht gut mit Kritik umgehen - was auch unter den Fans nicht unbedingt gut ankommt. Drittens könnte es auch passieren, dass ein Magazin euren "beleidigten" (kann man ja so interpretieren, wenn man nicht gutwillig ist) Kommentar aufgreift, bei sich veröffentlicht und eine Retourkutsche schreibt. Wenn man z.B. die Rockhard-Leserbriefe verfolgt, dann stößt man immer wieder auf welche, wo sich Bands über ihr Review "beschweren" und dann erst so richtig durch den Kakao gezogen werden. Und last but not least müsstet ihr dann schon verdammt gute "schreiberlinge" sein oder haben, um angemessene, nicht-lächerliche und trotzdem nicht "beleidigt" wirkende Antworten auf jedes (negative) Review geben zu können.
Fazit: ich würde so etwas nicht machen - ihr könntet euch damit zur Zielscheibe von Spott und weiteren Verrisen machen, außerdem wirkt es (finde ich) unprofessionell...
 
Darf ich warys Bauchgefühl, BumTacs Bestätigung und Xytras Meinung ein wenig untermauern?

Dabei würd ich sogar soweit gehen, lediglich die aktuellste von den guten Besprechungen herauszusuchen und auch nur die wichtigsten Inhalte daraus - mit Genehmigung des Verlages(!) - zu zitieren. Es kommt sicher nicht so gut an, zwei oder drei hervorragende Rezensionen aus einem Zeitabschnitt von mehreren Jahren herauszustellen.

EDIT ...heute scheinen mal wieder nur die Michael Schumachers der PC-Tastaturen auf dem Daten-Highway unterwegs zu sein ... :redface:
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf der Webseite nur die positiven Rezensionen auszugsweise präsentieren, evt. die originale Fassung verlinken. Auf negatives Feedback, was extern geäußert wurde, muss man nicht noch extra verweisen. Wer sich verteidigt, klagt sich an!

Etwas ganz anderes wäre negatives Feedback unmittelbar auf Eurer Homepage (im Gästebuch oder bei sonstigen Kommentaren). Wenn man da was löscht, kann die Internetcommunity ziemlich empfindlich reagieren.
 
ganz klar Variante 1 (Begründung: wary ;) )

humorvoll auf negative Kritik zu reagieren schaut immer irgendwie nach "Rechtfertigung" aus und geht aus meiner Sicht in die Hose.

Ich würde ein paar markante Auszüge (natürlich, wenn das erlaubt ist) aus den Kritiken zitieren und dazu schreiben: "Mehr könnt ihr hier [Link zur Kritik] nachlesen."



EDIT: Gott, bin ich langsam,... eben stand da nur warys Antwort :D
 
Würde auch zu Variante eins zu tendieren.

Ein Industrieunternehmen schreibt auch nur "Stiftung Warentest: (sehr) gut" auf ihre Produkte. Wenn's ein "mangelhaft" wird erfährt mans auch nur wenn man sich selbst drum bemüht.
 
Aber hallo, ganz schön viele Antworten in so kurzer Zeit! :rolleyes: Danke schon mal.

Die Meinung geht ja eindeutig zu Variante 1, und ich finde die Argumentationen nachvollziebar.

D.h. ich werde wohl Variante 1 machen.

Danke für die Feedbacks!
 
wieso brauche ich die Genehmigung eines Verlages oder Schreibers, wenn ich nur Auszüge wiedergebe und mit einem Link darauf hinweise, wo das Ganze zu lesen ist??

Solange der Text als Auszug eines Zitates gekennzeichnet ist, sollte das doch ausreichen.


Achso, natürlich Variante 1 - negative Kritiker sollen ihre eigene Internetpräsenz nutzen.

Was die Band/Musiker nicht hindern sollte die Kritik zu analysieren und bei Handlungsbedarf Konsequenzen zu ziehen. Aber das geht die Öffentlichkeit nix an.
 
wieso brauche ich die Genehmigung eines Verlages oder Schreibers, wenn ich nur Auszüge wiedergebe und mit einem Link darauf hinweise, wo das Ganze zu lesen ist??

Solange der Text als Auszug eines Zitates gekennzeichnet ist, sollte das doch ausreichen.
Du sprichst sicher das Zitatrecht nach § 51 UrhG an. Das ist auch insoweit richtig, was Du schreibst. Allerdings gilt dies nur für die ausschnittsweise Verwendung fremder Texte und auch nur für die Verwendung als Beleg, nicht jedoch wenn mit fremden Texten Werbung betrieben wird.

Da der § 51 UrhG einen Ausnahmetatbestand statuiert, sind die Regeln "eng" auszulegen. Daher halte ich es für vernünftig, mit dem betreffenden Rechteinhaber Kontakt aufzunehmen, bevor es möglicherweise zu einem Rechtsstreit kommt.
 
ok Danke!!

Wenn ehe ein Link auf den ganzen Artikel eingefügt ist, dürfte die Genehmigung auch keine Probleme machen.
 
Nun ist es aber häufig so, dass Zeitungsartikel (über einen Gig) gescannt und auf der Homepage komplett "abgebildet" werden. Da kann es mit der Argumentationsführung im Hinblick auf § 51 UrhG eng werden. Jedenfalls würde ich mich nicht darauf verlassen.

Meist macht die Zustimmung auch keine Probleme, genausowenig wie der Zusatz auf der Webseite "mit freundlicher Genehemigung des/der (...)". ;)
 
Nun ist es aber häufig so, dass Zeitungsartikel (über einen Gig) gescannt und auf der Homepage komplett "abgebildet" werden. Da kann es mit der Argumentationsführung im Hinblick auf § 51 UrhG eng werden.

Den kompletten Artikel zu reproduzieren ist aber auch wieder ein "Großzitat", was sehr viel strengeren Bestimmungen unterliegt.

Ich würde es einfach so in dieser Art aufziehen:

"...Beste Heavy-Metal-Scheibe seit Erfindung des Stahls." (Mausimucker Magazin)
"...astrein produziert und mit atmosphärischen Panflötenklängen, die das Herz jedes Headbangers weich werden lassen." (Zentralorgan Innovativer Musiker)

Das scheint mir völlig ausreichend. Dabei die Magazin-Namen verlinken.
Ich persönlich würde bei dieser Art von Zitat nicht mal um Erlaubnis fragen. (Privatmeinung, stellt keine Empfehlung dar.)
 
Einen Vorteil dabei sich die Erlaubnis einzuholen ist auch... man bleibt mit der Presse in Kontakt :) Sie werden in 99,9% der Fälle eh nichts dagegen haben und so kann man sich auch da nochmal ins Gedächtnis bringen.
 
Hallo zusammen

Die neue Website ist nun fertig www.riddick-jones.com

***freufreufreu*** stolzstolz** ist glaub ich nicht so schlecht geworden

Ich hab mich für Lösung 1 entschieden und dies nun so umgesetzt.
Schaut mal rein in die brandneue Site :D

Danke für die feedbacks und Gruss
 

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