Wie wenig Zweifel kann man haben

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Grad 30 Stunden alt; Musik gibt's auch schon ist mir aber noch zu privat, um's hier reinzustellen.

Zu manchen Zeiten ist alles, was einen erfüllt auf wenige Quadratmeter begrenzt. Wie auf einer Insel; der Rest der Welt ist außen vor.



Wie wenig Zweifel kann man haben

Du sitzt am Fenster, blickst hinaus
Blinzelt die Sonne an,
die sich aus dem Meer erhebt
auf dem Weg in den Tag

Sag, wo in aller Welt
hast du das Fischerhemd gefunden
mit dem fehlenden Ärmelknopf
Du siehst bezaubernd darin aus

Wie wenig Zweifel kann man haben​
dass alles gut ist, wie es ist​
Wie wenig Zweifel kann man haben​
Weniger als ich jetzt wohl nicht​

Der Morgenkaffee tut mir gut
Der Kater, der sich räkelt
und nicht mal die Fliege jagt
hat sich noch nicht zu uns gewagt

Du könntest sagen, was du denkst, denk ich
Doch was sind schon Worte
gegen ein Lächeln von dir
Dazu den besten Kaffee der Welt

Wie wenig Zweifel...​

(Gitarren/Saxofon/Flöten...-Solo, damit die beiden noch etwas Zeit für sich haben;-) )

Gleich stürmen die Kinder übern Flur
Von Null auf Hundertzehn
schneller als jeder Glockenschlag
der Wohnzimmeruhr

Geschichten von Meer und Licht
Die Beule vom Fahrradsturz
ist kaum noch zu sehen
Ich lach dich an und denk für mich, Ich liebe dich

Wie wenig Zweifel...​



Das wird wohl noch nicht die End-Version sein. Mir gefällt das Reim-Schema der letzten beiden Halb-Strophen (ABCA). Vielleicht lässt sich das auf die anderen Strophen übertragen. Eventuell kann man für die Geliebte auch die 3. Person nutzen (Sie sitzt am Fenster...).

Weiß noch nicht.
 
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Eine sehr schöne Stimmung, lieber Micha, übertragen deine Verse auf mich.
Zu manchen Zeiten ist alles, was einen erfüllt auf wenige Quadratmeter begrenzt. Wie auf einer Insel; der Rest der Welt ist außen vor.
Es ist keine Kunst, im Rahmen eines Textes 10 spontane Meinungen zu irgendwelchen reimbedingten Gedanken zu äußern. - Aber einige Minuten mit privaten und glaubhaften Gefühlen zusammenhängend auszufüllen, so etwas lese ich immer wieder sehr gern! (y)
Wie wenig Zweifel kann man haben, dass alles gut ist, wie es ist,
Eine schöne Wahrnehmung und zugleich Zusammenfassung! (y)
Du könntest sagen, was du denkst, denk ich
Doch was sind schon Worte
gegen ein Lächeln von dir
Na gut, dann spare ich mir weitere Worte und…:)
 
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Ein Text wie ein Sonnenstrahl, lieber @michaw57 , auf dem ich heute durch den Tage reite. :) Gefällt mir richtig gut(y)
Ich bin gespannt auf die Musik dazu.
 
Grund: Ergänzung
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Bin auch gespannt. Gutes Gelingen. Ein sehr schöner Text der zu einem Sonntagmorgen passen könnte.
 
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Das wird wohl noch nicht die End-Version sein. Mir gefällt das Reim-Schema der letzten beiden Halb-Strophen (ABCA). Vielleicht lässt sich das auf die anderen Strophen übertragen. Eventuell kann man für die Geliebte auch die 3. Person nutzen (Sie sitzt am Fenster...).
Wie wenig Zweifel kann man haben… aber wir müssen sie wohl trotzdem weiter ertragen , falls uns nicht dauerhaft ausreichender Beifall und\ oder sonstige Belohnungen endgültig von der Sinnlosigkeit der Zweifel überzeugt werden. ;)

Wenn ich mich nicht völlig täusche, hat dich anfangs wohl der ruhig vor sich hin gleitende reimlose Vers inspiriert. Dieser kann, gut getextet, gegenüber dem Reimvers automatisch ruhiger wirken, da er sich eben nicht dem Reim beugen muss, welcher uns ja gewöhnlich in die seltsamsten Wortpaarungen rein zwängt.

ABCA ist immernoch freier als ABBA. Denn ich fühle in ABBA immerhin schon 2 Reim- Verse, die zu ihren Reim-Ausgangspunkt zurück kehren sollen…. Obwohl der umarmende Reim gegenüber den AABB UND ABAB immerhin inhaltlich etwas mehr Spielraum, und damit Ruhe, gewährt.

Wie auch immer, ich genieße lächelnd deine Zweifel an der passenden Form. Auch DAS hat seinen eigenen Reiz gegenüber dem selbstbewussten Titel…Wie wenig Zweifel kann man haben… :)
 
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Dank dir, ich mag es ja, noch mal zu reflektieren, wie es dazu gekommen ist.
Wenn ich mich nicht völlig täusche, hat dich anfangs wohl der ruhig vor sich hin gleitende reimlose Vers inspiriert.
Dies ist ein Text, der reifen musste. Ausgangspunkt war tatsächlich ein Selbstzweifel. Ich hatte eine Textzeile geschrieben, so in etwa „ich frage mich, warum ich es bin, den du gewählt hast“. Hab dann gesucht, ob es das schon gibt und bin auf Beauitiful von Seeed (Peter Fox) gestoßen, da stand meine Formulierung, allerdings als Übersetzung aus dem Englischen.

Der (Fox-) Refrain beginnt mit den Worten "Aufwachen ist wunderbar, wenn ich bei dir bin". Diese Situation, aufzuwachen, Kopf ist noch leer, Klarheit und die Schönheit des Moments empfinden, hat bei mir die Fenster/Fischerhemd/bezaubernd Assoziation ausgelöst. Ich hab sie auf der ausgedruckten Übersetzung notiert und nun, mehr als ein Jahr später, beim Sortieren von Textschnipseln wiedergefunden.

Die Zeilen hab ich skizzenartig rhythmisiert und vertont, dies wiederum ruft nach neuen Zeilen und dies wiederum nach neuen Melodien... Der Refrain kam übrigens zum Schluss. Das Wort Zweifel kam auch in der Fox-Übersetzung vor. Mein ganzer Text war in weniger als zwei Stunden fertig, gefühlt immer noch als Provisorium.
da er sich eben nicht dem Reim beugen muss, welcher uns ja gewöhnlich in die seltsamsten Wortpaarungen rein zwängt.
Phonetische Spielereien gibt es ja auch abseits des Zeilen-Endreims und die verwende ich immer wieder - ohne dass ich groß danach suche. Es gibt Konsonantenhäufungen bei Schlüsselwörtern (Fenster, Fischerhemd, finden, fehlen), ebenso bei Vokalen (Flur, Null, Hundert) und manchmal bekommen Halbsätze eine Vokal-Färbung (den besten Kaffee der Welt). Wenn ich das Gefühl hab, das wird zu viel, heißt es die Ähnlichkeiten zurückzubauen..
 
Grund: Typos
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Dank dir, ich mag es ja noch mal zu reflektieren, wie es dazu gekommen ist.
Ich danke dir wiederum für DEINE Reaktion. Sie lässt mich gut nachverfolgen, wo sich unsere momentane Schreibart ähnelt und wo dann wohl eher wieder nicht.

Ich habe mich beim Lesen gefragt, warum du quasi mit Blankversen begonnen hast. Der Blankvers hat ja keinen Endreim. Für Pop immer noch ungewöhnlich! Aber es ermöglicht am Besten das zweifelsfreie Beschreiben einfacher Gefühle und Situationen. Für den guten Sound der Verse müssen dann eben Alliterationen, Assonanzen, Wiederholungen usw. sorgen. In diesem Falle mE leise und gekonnt.

Aber noch war ich unentschlossen, ob nicht zum Zweifel irgendwo auch der Konjunktiv gehört. Und dann bemerkte ich deinen geschickte Lösung: „Das LD könnte ja sagen, was es gerade empfindet, aber was sind schon Worte…“

….Das LI schiebt also dem LD keinerlei Verpflichtung für sein Glück zu. Gründe ja, aber keine Verpflichtung. Ganz in die Tiefe gedacht ist eben jeder selbst für seine Zweifel verantwortlich!! Das empfinde ich in einer Zeit, wo so mancher im Zweifelsfall als erstes beim Gegenüber eine Pflicht sucht, als sehr, sehr angenehm!

Unwissend, welche Zweifel du noch an deinem Text hast, finde ich den Text auch in der Tiefe sehr gelungen. (y)
 
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Hallo allerseits,

wer Interesse an der musikalischen Idee hinter dem Text hat, kann hier in mein Demo reinschnuppern..

Ich hab's extern verlinkt, damit ich bei Bedarf, die Freigabe wieder zurücknehmen kann..

Gruß, Micha
 
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in mein Demo reinschnuppern..
..vielen Dank @x-Riff für dein „Like“..

Aber an alle anderen die Frage, ob irgendein Interesse an solchen Demos besteht? Wenn es nur meine Umsetzung ist, die nicht gefällt, wäre ja alles schön. Gefühlt ist es aber so, als möchte man mit Audio-Files gar nicht behelligt werden. Oder mach ich es auf die falsche Art??
 
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Ich höre deine Demos sehr gern! Vor allem, weil ich bisher immer zwischen Musik, Text und Gesang ein spannendes Zusammenspiel geboten bekomme. Und das nicht in Form von Parallelen, sondern eher sich gegenseitig ergänzend! (y) Ein eher seltenes Vergnügen!
 
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Vielen Dank auch an Frank und @Jongleur,

ich habe immer wieder Spaß daran zu schauen, was man eigentlich getan hat, wenn man so ein Ding fertig hat. (Sprach-)Rhythmisch holt die Strophenzeile 3 die Betonung an den Anfang der Zeile, während sonst der Text auf der Eins-Und beginnt. Nicht durchgängig aber typisch.

Harmonisch beginnt die Strophe in D-Mixolydisch und wird ebenfalls in Strophenzeile 3 nach G-Dur überführt. Pragmatisch könnte man sagen, das ist die ganze Zeit G-Dur, da D-Mixolydisch den gleichen Tonvorrat nutzt, für mich allerdings nicht; ich weiß ja, wie ich‘s von D ausgehend geschrieben hab.

Versteht das überhaupt jemand?

Gruß, Micha
 
Grund: Detailliert
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Auch die Verwendung von Kirchentonarten, die ja letztlich oft ungewohnte überraschende Bögen und Klänge erzeugen, mag ich. Gerade finde ich dein Demo nicht, aber es enthielt schon einige harmonische Wendungen im Hintergrund, die mich zum genaueren Hinhören animierten. Das hätte schon von einer Kirchentonart herkommen können,
Versteht das überhaupt jemand?
Halbwegs. Ich baue mir gern mal als Hilfe rasch einen dorischen Hintergrund während des Schreibens, wenn eine Text-Idee mal wieder zwischen Dur und Moll schwankt. ;) Und die anderen Leser?

Mich interessieren auch Vertonungen wie die deinen schon besonders! Denn sie scheinen ja wie Musik von Vor- und Abspänne gelegentlich zusätzliche Hinweise zu enthalten!
 
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Habe dein Demo dann doch noch gefunden und im 2. Teil von #14 quasi indirekt mit darauf reagiert! Danke!
 
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Du sitzt am Fenster, blickst hinaus
Blinzelt die Sonne an,
die sich aus dem Meer erhebt
auf dem Weg in den Tag

Sag, wo in aller Welt
hast du das Fischerhemd gefunden
mit dem fehlenden Ärmelknopf
Du siehst bezaubernd darin aus
Gestern auf dem Gefängnis-Basar hab ich's so ähnlich als Bild entdeckt.
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