Wiedereinstieg - Tips?

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Mabru
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Hallo liebe Musiker,
ich bin mal so frei und eröffne den Thread für eine Frage. Aber fangen wir mal vorne an:
Als ich 6 war, habe ich angefangen, Geige zu spielen. Damals würde ich sagen, war ich eine recht gute Schülerin, wurde vom Lehrer immer schön gelobt und sowas... ganz untalentiert bin ich, denke ich, nicht.
Da ich in dem Bereich aber ziemlich viel Druck von seiten meiner Eltern hatte, habe ich schnell die Lust verloren und mit 12 das Instrument komplett niedergelegt und nie wieder angefasst.

Nun habe ich aber seit einiger Zeit doch wieder Lust (ich werde jetzt in den nächsten Tagen 20 - ist also fast 8 Jahre her!) und habe noch eine E-Geige (Bridge Aquila) gekauft, 'moderneres' gefiel mir in dem Moment einfach viel besser und ist auch eher das, was ich mit der Geige machen möchte (war es ein Fehler, keine akustische zu kaufen?).
Darauf etwas rumgespielt habe ich schon, stelle aber fest, dass natürlich nichts mehr so einfach ist wie damals. Ich bekomme einfache Stücke noch hin (z.B. habe ich hier ein Stück von Rieding rumliegen, das mir keine Schwierigkeiten bereitet, was aber mit Sicherheit davon kam, dass ich es schon sehr gut kannte), aber ich merke schon, dass es einfach nicht zufriedenstellend klingt - und ich kann nichtmal sagen, wieso. Wahrscheinlich streiche ich nicht mehr so gut, vielleicht liegen meine Finger doch nicht ganz so richtig auf den Saiten, vielleicht liegt es doch an dem Instrument, ich kann einfach nichts sagen.

Unterricht passt leider finanziell nicht so, zumindest noch nicht. Das fällt also vorerst raus, sobald es mir aber möglich ist, werde ich natürlich welchen nehmen, aber bis dahin können noch Jahre vergehen.

Jetzt stehe ich also mit dem Ding da - und weiß nicht, wo ich anfangen soll, zu lernen. Lohnen sich, eurer Meinung nach, Lehrbücher in dieser Situation? Ich habe die meisten Noten von früher nicht mehr, habe aber noch ein Etüdenbuch von Kayser und das große Fiddlebuch, letzteres schien mir noch etwas zu schwierig zu sein (zumindest, wenn man die Stücke da in richtiger Geschwindigkeit spielen will) und in die Etüden habe ich noch nicht reingeschaut.

Erstmal möchte ich vor allem versuchen, 'alles' an der Spieltechnik auf ein gewisses Niveau zu bringen, um eine gewisse Basis zum Weiterlernen zu haben. Das Schwierigste ist im Moment die Koordination Bogen/Finger, die Übergänge sind leider häufig noch sehr unsauber. :(

Irgendwelche Tips, motivierende Worte oder abfällige Kommentare? :D
 
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Hallo Mabru,

wenn du die alten Stücke mit den Einträgen von deinem Lehrer noch hast, wäre das
sicherlich der beste Wiedereinstieg. Da wurde ja viel reingekritzelt, wie Striche,
Dynamik usw.

Ich würd mal bei bekannten Stücken von damals ansetzen.
Es muß ja auch nicht das ganze Stück sein - da reicht ja auch ne kürzere Passage.
Arbeite an der Klangqualität. An einige technische Übungen wirst du dich sicher
auch wieder erinnern.


cheers, fiddle
 
Hi Mabru!

Deine Frage nach "abfälligen Kommentaren" war wohl eher rhethorisch gemeint, oder? Natürlich ist es Super, wenn Du den Weg zurück zum Instrument wieder gefunden hast. Du hast ja schon eine ordentliche Grundlage erhalten, hörst auch wenn etwas nicht ganz richtig läuft - und wenn's halt mit dem Unterricht nicht klappt, dann kämpfe Dich halt zunächst alleine durch. Und Du hast Deine Gründe für eine E-Geige gehabt, die paßt halt wohl jetzt besser zu Dir.

Hinweise zu kostenlosen und legalen Noten habe ich hier schon mehrfach gegeben, schau mal unter IMSLP -> Gattung -> Scores for the violin. Und such Dir möglichst bald (einen) Mitspieler, nichts ist so motivierend wie das Musizieren mit anderen. Braucht ja nicht gleich ein Symphonieorchester (mit E-Geige:rofl:) sein, 'ne Wanderklampfe reicht auch für den Anfang.

Grüße

Thomas
 
Danke schonmal, ihr beiden!

Bassstreichler, natürlich war das nicht so ernst gemeint :D

Leider habe ich die meisten Noten von früher nicht mehr - was ich auch schade finde, da waren einige Stücke dabei, die ich sehr mochte und deren Namen ich leider vergessen habe :(
Aber ich kann schonmal bestätigen, dass Stücke, die ich damals sehr gut konnte, viel einfacher von der Hand gehen - weil sie immernoch in den Fingern drin sind (was mich aufgrund der langen Zeit aber doch sehr überrascht O.O). Leider gibt es davon eben nicht mehr sonderlich viele, die ich noch habe. Wenn ich das nächste Mal wieder bei meinen Eltern bin, schaue ich mal, ob ich da nicht doch noch mehr finde.

Und die kostenlosen Noten werde ich mir auf jeden Fall mal ansehen - vielen dank für den Hinweis. Einen Mitspieler zu suchen halte ich auch für eine gute Idee, nur einen zu finden wird eventuell schwierig. Ich werde aber mal gucken, ob sich jemand dafür eignet :)
 
Nach meiner Erfahrung, ist das selber-Erarbeiten von Strichen und Bögen
(Phrasierung) garnicht so easy, wenn es bisher nur der Lehrer gemacht hat
und man nun das erste mal selber an die Sache geht.

Analog: Die Sprache ist gegliedert in Haupt- und Nebensätze. Interpunktion
hilft, die Sprachmelodie richtig zu machen.
Das ist bei der Musik genau das selbe. Es gibt Phrasen, die gegliedert werden
wollen - dann ergibt Musik einen "Sinn".

Auch Fingersätze.
Hier gilt: zuerst die einfachste/ergonomischste Lösung, wenn es das Tempo erlaubt,
kann man auch mal darüber nachdenken, ob ne andere Saite zwecks Klang Sinn
machen würde. Nach Möglichkeit leere Saiten meiden. (Klassik)

Auf jeden Fall ist das ne Herausforderung und man kann viel dabei lernen, da man sich
viel intensiver mit der Musik befaßt, als wenn man es vom Lehrer vorgesetzt bekommt.

Willst du denn eher Klassik machen, oder möchtest du (im Hinblick auf einen Mitspieler)
auch mal was anderes versuchen?


cheers, fiddle
 
Ja, die Phrasierung ist wirklich etwas schwieriger, als man es so annimmt. Aber eigentlich müsste man dafür im Laufe der Zeit einfach ein Gefühl entwickeln, oder? Da muss man wohl einfach genug rumprobiert haben, rede ich mir zumindest ein. :D

Die Fingersätze gehen sogar noch. Die leeren Saiten klingen für mich in den meisten Fällen sowieso nicht richtig, aber häufig kann ich sie nicht vermeiden - ich habe leider sehr kleine Hände und es fiel mir immer ziemlich schwer, den kleinen Finger auf den tiefen Saiten einzusetzen. Das werde ich versuchen zu üben, ich denke, wenn der Finger etwas mehr Kraft hat, dürfte auch das hinhauen (ich hatte zuvor nur eine 3/4-Geige, da ging es - meine Hände sind nun leider nicht sooo wesentlich gewachsen, habe immernoch Babyfingerchen :D).

Ich möchte mich bei der Musikart nicht auf Klassik beschränken, aber ich möchte sie auch zu einem gewissen Grad spielen können. Am ehesten sagt mir zB. sowas oder sowas zu.
 
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Hi Mabru!

Für Deinen ersten angegeben Link habe ich Dir eine Hilfreich-Bewertung gegeben, Wahnsinnsstück und eine Entdeckung für mich. Bin zwar kein Geiger, aber technisch nähert sich sowas ja wohl schon der Bach'schen Chaconne an, nicht ganz einfach. Wenn Du so Musik magst, hör Dir mal auch den leider viel zu früh verstorbenen Michael Galasso an.

Kürzlich habe ich in der Plauderecke eine Frage nach Curved Air gestellt, die gehen so Richtung Deines zweiten Links, nur mal so als Hinweis falls Du die (noch) nicht kennen solltest.

Bereits schon einmal gespielte Stücke nochmal durchzuarbeiten ist sicherlich eine hervorragende Basis für weiteres, als Basser kann ich Dir leider keine ganz konkreten Tipps für die Violine geben.

Grüße

Thomas
 
Hi Mabru,
ich kann dir die Geigenschulen von Krucek empfehlen, sind schön fiese Etüden drin.;)
Ansonsten kann auch ich dir nur raten, in ein Orchester oder eine Band zu gehen.

LG Vanhal100
 
Hallo Vanhal :)
Danke für die Antwort. Ich glaube aber, dass es für ein Orchester noch vieeeel zu früh ist, da ich derzeit wirklich, wirklich schlecht bin. :D
Eine Band wäre natürlich noch ein Stück schwieriger... zumal die passenden Leute fehlen.

Die Geigenschulen von Krucek werde ich mir aber mal ansehen.

Ich habe außerdem doch noch alte Lehrwerke gefunden - 4 Bände Eegon Saßmannshaus "Früher Anfang auf der Geige", ein paar Volkslieder, "Meisterwerke für Violine" (O. Sevcik), Pleyel "Duette für 2 Violinen", Hohmann-Heim Band 3 und 4. Das dürfte auch in etwa aussagen, wie weit ich damals gekommen bin... wenn ich mir so ansehe, was ich früher spielen konnte, sieht das für mich heute schon richtig bösartig aus. :D
 

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