Neues von der Holzfront/Zollner (Hörversuch-Holzklang) ?

  • Ersteller floydish
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@Tremar : Was haste nur mit Deinen Strohmännern?

Aber egal, ob meine Beiträge nun verstanden wurden oder nicht - ich geb Dir Recht: In dem Thema komm'mer net z'samm'.

Bleibt dabei: Jedem seine Meinung, Erkenntnis und/oder Überzeugung - vielleicht mit etwas mehr Respekt und Höflichkeit kommuniziert, dann triggert's auch weniger...
 
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zwei Gitarrenbauer (einer mit ca. 40 Jahren der andere mit etwa 15 Jahren Erfahrung), mehrere Gitarristen/Bassisten und ein studierter Pianist - bei letzteren leider ungeklärten akademischen Grades... ja, da besteht wirklich kein blasser Dunst von wissenschaftlichem Arbeiten.
… die Namen und Titel der beteiligten Personen sagen rein gar nichts über die Qualität des Versuchsaufbaus und der Daten aus. Wollte ich nur mal festgehalten haben.

Vielleicht hätten wir's ja "[…]" nennen, die Ergebnisse protokollieren und samt allen versammelten akademischen Titeln und Würden in ein in Luhmann'scher Komplexität verklausuliertes Schriftstück packen sollen... wär's dann akzeptabel?

… würde zumindest helfen die Fragestellung, die Methodik und die Ergebnisse nachzuvollziehen. Genau dafür gibt es ja Veröffentlichungen. Du redest von Falsifikationismus und davon, dass sich die Methoden anderer dem Realitätscheck stellen müssen, machst dich aber auf der anderen Seite darüber lustig, wenn jemand deinen eigenen Versuchsaufbau und die Ergebnisse daraus hinterfragt. Finde ich albern.
 
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Ich versuche mal etwas frischen Wind reinzubringen... und zwar mit - Achtung - Argumenten!
Eine gute, wenn auch für diesen Thread ungewöhnliche Idee :tongue: Aber hey, ich bin dabei (y)
Ich fürchte nur, dass das mal wieder in den Grabenkämpfen der besagten schwarz/weiss Maler untergehen wird. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt...

Was die Kopplung bei A- und E-Gitarre anbelangt so hast Du wahrscheinlich nicht unrecht, auch bei der A-Gitarre möchte man nicht zuviel in den Korpus einkoppeln, da ansonsten ein starker Sustainverlust die Folge wäre. Da wären wir dann im Geigenbau angelangt. Bei der A-Gitarre ist es eine Gratwanderung, zu wenig Kopplung wäre aber auch nicht gut, es gilt das "richtige" Maß zu finden. Es ist aber auch gar nicht so viel Kopplung nötig, da die Decke ja viel dünner als bei der E-Gitarre ist und somit auch leichter anzuregen ist.
Bei den ganzen Betrachtungenen fehlt mir die Abhängigkeit der übertragenen Energie von der Frequenz
Schau mal in das andere von mir verlinkte video rein, dort geht es um Sustain und in diesem Zuge auch um die Frequenzabhängigkeit.

Im Grunde versucht MZ mit den Hörversuchen zu "veranschaulichen", dass wenn der Einfluss vom Holz so gross wäre, wie von einigen behauptet, dann müsste dieser ja heraushörbar sein.

Oft wurde ihm ja vorgeworfen, dass er eben nicht genau genug "gemessen" hat.
Aber: wenn man den "Holzklang" nur mit aufwendigster Messtechnik sichtbar machen kann, ist sein Einfluss dann wirklich so gross wie behauptet? ;).

Beste Grüsse,
floydish
 
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Ist denn ein Physiker überhaupt der Experte für die subjektive Einschätzung von Klangunterschieden? Oder nicht vielleicht doch eher erfahrene Musiker und Gitarrenbauer?

Würdest Du beim Thema "Yogisches Fliegen" auch auf die Einschätzung der Yogi-Flieger vertrauen? Es hat schon seine Gründe, solche Dinge objektiv zu überprüfen!
Ausgebildete Musiker, aber auch Musikinstrumentenbauer werden regelmässig an Studien beteiligt und immer zeigt sich, dass das Auge auch bei ihnen eine wichtige/die wichtigste Rolle spielt. Ein Beispiel:

The results show that luthiers are able to estimate wood quality related to visible features, but predictions of mechanical and acoustical properties proved to be very poor.
Die Ergebnisse zeigen, dass Gitarrenbauer die Holzqualität anhand sichtbarer Merkmale einschätzen können, die Vorhersagen der mechanischen und akustischen Eigenschaften erwiesen sich jedoch als sehr dürftig.

The three models A, B and C demonstrated that the acoustical and mechanical parameters do not influence the selection of resonance wood in the practice of violin making.
It is, on the other hand, clearly noticeable that most craftsmen make their decisions on the basis of optical perception. Knocking on the small board to estimate sound velocity or the pitch, or other methods to estimate acoustical material constants like damping seems to be too difficult to obtain a high correlation with the measurements of the corresponding parameter.
Die drei Modelle A, B und C zeigten, dass die akustischen und mechanischen Parameter keinen Einfluss auf die Auswahl des Resonanzholzes im Geigenbau haben. Andererseits fällt deutlich auf, dass die meisten Handwerker ihre Entscheidungen auf Basis der optischen Wahrnehmung treffen. Das Klopfen auf das kleine Brett zur Schätzung der Schallgeschwindigkeit oder der Tonhöhe oder andere Methoden zur Schätzung akustischer Materialkonstanten wie der Dämpfung scheinen zu schwierig zu sein, um eine hohe Korrelation mit den Messungen des entsprechenden Parameters zu erhalten.

https://pubs.aip.org/asa/jasa/artic...nance-wood-Picea-abies-L-Karst-evaluation-and

Ein schönes Beispiel für die Verwendung verschiedener Holzarten bekommen wir vom - hoffentlich - bekannten Gitarrenbauer Antonio de Torres. Sein Biograf José Luis Romanillos, ebenfalls ein renommierter Gitarrenbauer, schrieb in seinem Buch "Antonio de Torres - Ein Gitarrenbauer - Sein Leben und Werk" zum Beispiel:

Das Auffurnieren von Palisander auf andere Hölzer war eine übliche Praxis vom 17. bis weit ins 19. Jahrhundert hinein. Pagés in Spanien, Lacôte in Frankreich und Panormo in England erzeugten Gitarren mit furnierten Böden. Diese Technik deutet daraufhin, daß Riopalisander weniger wegen seiner akustischen Qualität als vielmehr wegen der Attraktivität seiner Zeichnung verwendet wurde. Als sich um die Mitte des 19. Jahrhunderts das Angebot an Riopalisander wesentlich vergrößerte (zumindest in England, wo man die Einfuhrzölle auf Palisander 1845 aufhob), wurden die besten Gitarren mit massiven Zargen und Böden gebaut. Dies machte das Auffurnieren überflüssig und brachte für die Instrumentenbauer eine willkommene Zeitersparnis mit sich. Das Auffurnieren von Palisander auf andere Hölzer war eine einfache Art der Marketerie, bei der die Schönheit und der Kontrast der Hölzer die teurere und schwierige Technik der Gebrauchs von Elfenbein, Ebenholz und Schildpatt für die Verzierung von Instrumenten ausstach. Riopalisander wurde ursprünglich mehr wegen seiner Schönheit in der Zeichnung als aus akustischen Überlegungen heraus für den Gitarrenbau verwendet, da letzter unentdeckt bleiben mußten, solange er als Furnier verarbeitet wurde. Bevor sich Riopalisander als das geeignete Holz für die Konstruktion der Gitarre etablierte, variierte die Materialwahl der euorpäischen Gitarrenbauer stark. Die verschiedenen Materialien, die im Instrumentenbau des 17. Und 18. Jahrhunderts verwendet wurden, geben uns einen interessanten Einblick in das Fehlen einer akustischen Lehre in Hinblick auf ihre Verwendung. Neben Fichte, Tanne, Kiefer und manchmal Zypresse, die allgemein als die geeignetsten Hölzer für Resonanzdecken anerkannt waren, wurde fast jede Holzart für Resonanzdecken anerkannt waren, wurde fast jede Holzart und andere Materialien, wie Elfenbein und Bambus als Material für Boden und Zargen verwendet.
Cedro, Ebenholz, Riopalisander, Ahorn, Nußholz und Zypresse wurden ebenfalls im Gitarrenbau gebraucht, doch erst als das Werk von Torres ab der Mitte des 19. Jahrhunderts große Bekanntheit erlangte, wurde Palisander als das für die Gitarre geeignetste Holz akzeptiert. Der Spanier Pablo Nassarre begründete seine Vorliebe für Nußholz mit dessen „akustischenQualitäten und der großen Lautstärke“. Ebenholz wäre keine gute Wahl, da „seine Qualität nicht jene seien, die man erwarten würde“. Es würde beim Instrumentenbau eher wegen seines „exotischen Ursprungs als wegen seiner akustischen Qualität“ verwendet werden. Nassarre war ser froh über die Wahl von „Pina avete“, dessen Porosität es als Holz für Decken auszeichne, die, um die Resonanz des Klangkörpers zu maximieren, gleichmäßigen Wuchs haben und dünn sein sollten. Maugin wählte Riopalisander für den Gitarrenbau weniger wegen seiner akustischen Vorzüge, als vielmehr des Preises und des Aussehens wegen: „Ahorn, Fichte und Ebenholz sind, wie im Fall des Geigenbaus die wichtigsten Hölzer, die für die Konstruktion von Gitarren in Verwendung sind. Wie auch immer, es hängt vom Aussehen oder dem Preis ab, ob andere Holzarten, wie Mahagoni, Palisander, Satinholz oder amerikanischer Ahorn verwendet werden.“ Albert Jacquot, Angehöriger einer alten Dynastie französischer Luthiers, erwähnt die Anfälligkeit von Riopalisander für Risse. Er war sich dieser Schwäche bewußt, da er bemerkt, daß „Riopalisandergitarren sehr empfindlich sind, jene aus Satinholz und Ahorn sich für den Klang am besten eignen“. Aguado empfahl Ahorn als das geeignetste Holz für Gitarren. Er ging sogar so weit, zu sagen, daß sogar die Decke aus Ahorn gemacht werden sollte.
Die Auswahl der Hölzer für den Gitarrenbau wurde in Torres' Fall einerseits von deren Verfügbarkeit, andererseits von der Art des Instruments bestimmt. Es ist bekannt, daß Torres mindestens acht Holzsorten verwendet hat, aber auch Papmaché für eine Experimentalgitarre. Diese „Pappmachégitarre“ baute Torres um seine Ansicht zu untermauern, daß die Decke der fundamentale Teil der Gitarre und somit verantwortlich für ihre gesamte Klangqualität sei. Es gibt keine schriftliche Bemerkung von ihm, was seine wahre Absicht, dieses Instrument zu machen, angeht, doch es kann als sicher angenommen werden (dies wird von Pujol bestätigt), daß Torres seine Theorie bestätigen wollte, nach der die Hölzer, die für Boden und Zargen verwendet werden, nicht viel zum Klang der Gitarre beitragen. Torres' Kriterium für die Verwendung verschiedener Hölzer für den Bau des Klangkörpers (Boden und Zargen) orientierte sich mehr an ästhetischen Maßstäben - oder an der Verfügbarkeit entsprechender Hölzer - , als an der klanglichen Qualität des Holzes selbst. Ein Blick auf die noch existierenden Instrumente bestätigt diese Annahme. Johannisbrotbaumholz (ceratonia siliqua), zum Beispiel, eine in Spanien wachsende Holzart, das zur Gänze von Ästchen, „Wirbeln“ im Holz und kurzen Fasern durchzogen ist, konnte von Torres nicht als jenes ideale Material ausgewählt worden sein, das die beste klangliche Ansprache ergab. Dieses Holz wurde wegen seines ausdrucksvollen Aussehens gewählt, wie es auch bei Vogelaugenahorn der Fall war, der für mehrere, noch existierende Instrumente von ihm verwendet wurde. Es ist kein Zufall, daß die meisten Instrumente, die am kunstvollsten verziert sind, aus dem hellen Ahornholz, und nicht aus dem dunklen Riopalisander gemacht wurden, da sich die komplizierten Mosaikverzierungen besser vom hellen Untergrund des Ahorn als von jenem des dunklen, fast schwarzen Riopalisanders abheben. Gelegentlich baute Torres jedoch auch kunstvoll ornamentierte Gitarren aus Palisander. Es kann argumentiert werden, daß auch Zypresse und Johannisbrotbaumholz einen hervorragenden Hintergrund für solche Einlagen abgeben würden, doch erstens wurde Ahorn traditionellerweise seit Jahrhunderten für den Instrumentenbau verwendet und zweitens war er allgemein auf Grund seiner akustischen Eigenschaften und seines wunderbaren Aussehens anerkannt und geschätzt. Der Zypresse fehlte die ästhetische Anziehungskraft, die das Ahornholz besaß, und wurde, wie in Torres' Fall, zur zweiten Wahl, der fast zur Gänze seine billigsten Instrumente aus Zypresse baute, außer, - wenn er unnachgiebig bedrängt wurde -, es auch für Konzertgitarren verwendete.

Kurz gesagt: Schon immer waren die wichtigsten Gesichtspunkte bei der Auswahl von Holz im Instrumenten-/Gitarrenbau das Aussehen dieser Hölzer und ihr Preis und nicht die Ohren der Instrumentenbauer!
 
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Wurden bei diesen ganzen "wissenschaftlichen "Ton- bzw. Korpusholzuntersuchungen auch berücksichtigt, dass verschiedene Hölzer und Gewichte anders auf dem Gitarrenspieler einwirken und dieser daher anders anschlägt und spielt und somit nicht das Holz anders klingt sonder der Spieler? :evil:
 
Kurz gesagt: Schon immer waren die wichtigsten Gesichtspunkte bei der Auswahl von Holz im Instrumenten-/Gitarrenbau das Aussehen dieser Hölzer und ihr Preis und nicht die Ohren der Instrumentenbauer!
es geht hier aber nicht um akustische Konzertgitarren (wie de Torres sie gebaut hat) sondern (Zitat erster Post) "Klangeinfluss von Korpusholz, Griffbrett und Hals auf solidbody E-klampfen"...

dass verschiedene Hölzer und Gewichte anders auf dem Gitarrenspieler einwirken und dieser daher anders anschlägt und spielt?
:evil:
... das spielt garantiert eine Rolle... oder die Knochendichte des Spielers.. oder, Sound- dämpfende, Bierbäuche.. und so weiter und so weiter.. ;)
 
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Kurz gesagt: Schon immer waren die wichtigsten Gesichtspunkte bei der Auswahl von Holz im Instrumenten-/Gitarrenbau das Aussehen dieser Hölzer und ihr Preis und nicht die Ohren der Instrumentenbauer!
... und vielleicht noch die Verarbeitbarkeit und Verfügbarkeit.
es geht hier aber nicht um akustische Konzertgitarren (wie de Torres sie gebaut hat) sondern (Zitat erster Post) "Klangeinfluss von Korpusholz, Griffbrett und Hals auf solidbody E-klampfen"...
Na, für Leo waren die o.a. Kriterien doch auch die wichtigsten...

Hier stimme ich mit dir, @gidarr, überein. Und auch die anderen von dir erwähnten Studien sind ok. Aber: Sie beweisen ja eben genau nicht, dass der Einfluss des Holzes nicht da ist, sondern beschreiben nur die Intention des Bauers, ein bestimmtes Holz zu benutzen. Ich habe mit dem Gitarrenspielen in den 1970s angefangen. Zu der Zeit hingen im Laden ein paar Instrumente, das Web gab es noch nicht. Die Vielzahl der Vergleichsmöglichkeiten, die wir heute haben, war noch gar nicht gegeben. Und im handwerklichen Instrumentenbau war es häufig tradiert; wir nehmen xyz-Holz, weil wir das schon immer genommen haben oder weil es gerade da ist. Die E-Gitarre gab es, aber da war eine Strat eine Strat, die Unterscheidung der Freaks in CBS/Pre-CBS, maple/rw, hard tail/vibrato, Esche/Erle war kaum präsent, da die Instrumente selbst zu selten für "Massenvergleiche" und Diskussionen darüber war.

Und die Pappgitarre von Torres zeigt nur, dass auch der Faserverbundwerkstoff Pappmaché als Korpusmaterial tauglich ist. Damit war Torres den Nachfolgern Kaman (Ovation) und den aktuellen Carbonbauern halt 100 Jahre voraus. Der Versuch besagt aber eben genau nicht, dass der Korpus keine Einfluss hat.
 
… die Namen und Titel der beteiligten Personen sagen rein gar nichts über die Qualität des Versuchsaufbaus und der Daten aus. Wollte ich nur mal festgehalten haben.
Genau das habe ich nun schon mehrfach zu Protokoll gegeben.
Und: Genau deshalb habe ich mir bislang stets verkniffen, irgendwelches Name-/Titel-Dropping zu betreiben.

Warum dann die Aufzählung? Mir ging auf den Zünder, dass Tremar quasi allen Ergebnissen von "Nicht-Titel-Inhabern" die Relevanz abgesprochen hat, da diese ja nicht "gleichwertig" zu den hochwissenschaftlichen Ergebnissen wären. Nur dass er an dieser Stelle halt einfach mal ins Braune gegriffen hat - neben langjähriger Erfahrung haben sowohl meine Wenigkeit wie auch die anderen Beteiligten durchaus akademische Methodenkompetenz; es muss nur nicht in jedem zweiten Satz rausgehängt werden.
Es muss auch nicht jedes Ergebnis gleich in zigseitige Pamphlete gegossen und veröffentlicht werden - manch einer überprüft solch steile Thesen einfach für sich und/oder im (erweiterten) Bekanntenkreis. Das Ergebnis kann im Bedarfsfall ja dann durchaus geteilt und zur Diskussion gestellt werden - diese sollte dann allerdings beiderseitig auch die Erfahrungswerte des jeweiligen Gegenübers respektieren.
Wenn allerdings in einer Diskussion über Muscle Cars der Satz fällt, dass der Hubraum irrelevant für die Leistung eines solchen Fahrzeugs ist und lediglich die PS-Zahl entscheidend ist, dann ist das eben einfach falsch und muss nicht ständig wiedergekäut werden - wenn doch, darf es auch ruhig als falsch bezeichnet werden.
Trotzdem würde ich nie auf die Idee kommen, apodiktische Aussagen im Sinne von "meine Meinung ist die letztgültige, einzig wahre Wahrheit" zu treffen - v.a. im Bereich Ton/Klang sind so derart viele Faktoren im Spiel, dass jeder eine differierende Erfahrungswelt hat.

ABER: Die Aussage, dass das Holz keinen oder einen zu vernachlässigenden Faktor des letztendlichen Klangs darstellt, ist schlicht genauso falsch wie das PS-Bsp. oben. Die Unterschiede sind faktisch hör- und messbar, da gibt's auch nix dran zu salbadern.
Wie gesagt: Diese Aussage gilt ausschließlich für den Signalweg Gitarre - Kabel - Amp (Clean). Je mehr tonformende oder -verformende Faktoren (Overdrive/Distortion, EQ, Kompressor, Booster, ...) hinzukommen, umso mehr relativiert sich der "Holzeinfluss". Auch schon zigfach geschrieben, auch von mir.

Irgendwie erinnert die ganze Zollner-Chose gewaltig an den anderen großen Manfred: Prof. Dr. Spitzer und seine Medienwirkungstheorie. Er wurde x-mal widerlegt, die methodischen Schwächen bis hin zu Fehlern sind offenkundig und auch hinlänglich dokumentiert - egal, er ist ja "Prof. Dr.", also muss ja was dran sein an seinen Ergebnissen...
Analog zu Zollner mag er in seinem eigentlichen Fachgebiet eine Koryphäe sein; Wirkungsanalysen und Medienforschung sind allerdings ausserhalb seines Horizonts.
 
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Na, für Leo waren die o.a. Kriterien doch auch die wichtigsten...
Für Leo galt in erster Linie sein Pragmatismus.. Einfache Konstruktionen (selbst am Spannstab sollte gespart werden).. und günstige Beschaffung von Rohstoffen.. Leo war auch kein Instrumentenbauer, sondern im Ursprung jemand der einen Radioshop betrieb und Radios und Verstärker reparierte.. Mit Doc Kauffman zusammen gründete er die Firma "K&F" und man produzierte nach dem Krieg einfache Lap Steels und Verstärker..
 
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Mich beschleicht das Gefühl, dass es hier primär darum geht, mit Wissen zu glänzen
 
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Wurden bei diesen ganzen "wissenschaftlichen "Ton- bzw. Korpusholzuntersuchungen auch berücksichtigt, dass verschiedene Hölzer und Gewichte anders auf dem Gitarrenspieler einwirken und dieser daher anders anschlägt und spielt und somit nicht das Holz anders klingt sonder der Spieler? :evil:
Nein, natürlich nicht. Die Wissenschaftlichkeit der Untersuchungen soll ja gerade darin bestehen, den Spieler als Faktor möglichst rauszunehmen.

Genau darin liegt aber mMn eine maßgebliche methodische Schwäche dieses Ansatzes. Das, was Gitarristen an einer Gitarre gut oder schlecht finden, ist ja gerade nicht der Klang einer im Gitarrenständer angeschlagenen Saite. Es ist der Klang, der entsteht, wenn das Instrument von einem Menschen gespielt wird. Wer hat noch nicht erlebt, dass jemand mit einer bestimmten Gitarre wunderbare Klänge produziert, man seine/ihre Gitarre in die Hand nimmt und nur mageres Geklimper zu hören ist?

Und dabei geht es keineswegs in erster Linie um die Frage, wer da besser Gitarre spielt. Es ist vielmehr die Reaktion auf das eigene Spiel, ich nenne das immer gerne "Druckpunkt". Die meisten Gitarren entfalten ihren besten Sound nur dann, wenn sie auf den richtigen Spieler treffen. Wenn ich eine mir neue Gitarre in die Hand nehme, brauche ich unterschiedlich lange, bis ich sie zum Klingen bringe - manchmal gehts sehr schnell (->"Haben will!!!"), bei SSS-Strats hat es generell Jahre gebraucht, und manchmal schaffe ich es eben nie. Was nicht heißt, dass das Teil nicht eine tollen Sound haben kann, wenn sie jemand anders spielt, der völlig anders anschlägt, vielleicht dickere Saiten spielt usw..

Dieser Faktor der dynamischen Reaktion auf den Spieler wird bei Zollner bewusst total ausgeklammert. Ob er einer messtechnischen Untersuchung überhaupt zugänglich wäre, möchte ich aber auch in Frage stellen. Dass federleichte Erle bei mir eigentlich nie gut klingt, muss keineswegs auf jeden übertragbar sein. Ich spiele eher dünne Saiten und habe einen mittelschweren Anschlag, würde ich mal so einschätzen.
 
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Ja, der Holzweg hat schon viele in die Irre geführt.
 
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Zumal jedes Element der Klangübertragung eine Rolle spielt (Spieler, Gitarre,TA, Kabel, Effekte, Verstärker, Lautsprecher, Räumlichkeit, Luftdruck, Luftfeuchte?).
d.h. je mehr Faktoren da mitspielen desto mehr wird der Klang beeinflußt und umso weniger lassen sich Rückschlüsse auf das
Holz ableiten bzw. umso mehr läßt sich der eigentliche Gitarrenklang verbiegen.

(mein unmaßgeblicher Senf dazu);)
 
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Ist denn ein Physiker überhaupt der Experte für die subjektive Einschätzung von Klangunterschieden?
Du weisst aber schon, dass sein Fachgebiet als Professor Akustik und Signalverarbeitung war und er deshalb auf dem Feld geforscht hat?
Man kann seine Polemik durchaus kritisch sehen, seine Methoden und Untersuchungen anzweifeln, dass er keine Ahnung von der Materie hätte, weil er Physiker (und E-Gitarrenspieler) ist, erscheint in dem Fall hingegen doch recht weit hergeholt. ;)

ABER: Die Aussage, dass das Holz keinen oder einen zu vernachlässigenden Faktor des letztendlichen Klangs darstellt, ist schlicht genauso falsch wie das PS-Bsp. oben. Die Unterschiede sind faktisch hör- und messbar, da gibt's auch nix dran zu salbadern.
Wie gesagt: Diese Aussage gilt ausschließlich für den Signalweg Gitarre - Kabel - Amp (Clean). Je mehr tonformende oder -verformende Faktoren (Overdrive/Distortion, EQ, Kompressor, Booster, ...) hinzukommen, umso mehr relativiert sich der "Holzeinfluss".
Was ist da eindeutig hör- und messbar? Den Holzklang kannst du eindeutig gar nicht messen, dazu gibt es zuviele zusätzliche Variablen in der Hardware, den Saiten und Bünden.
Du bist dir bewusst, dass klangformende Obertöne auch durch Verzerrung erzeugt werden (das ist richtig!), daher klingt es mit Zerre (auch in Pedalform und sonstiger Klangänderung durch Treter) dann alles immer gleicher- das betrifft aber auch zwangsläufig sämtliche Klangunterschiede, die nur durch Saiten/Brücke/Bünde/Plek/Spielweise hervorgerufen werden.
 
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Das Schöne ist doch, dass beide Seiten in ihrer Welt sehr gut leben können.
Die einen freuen sich über günstige Gitarren, die genauso gut, wie extrem teure klingen und die anderen, dass sie im Dickicht der mittelmäßigen Instrumenten, besonders Gute gefunden haben und nun besitzen und sich daran erfreuen können.
Die Unterschiede sind halt nicht soooo groß und ob sie relevant sind oder nicht liegt dann letztlich im Auge des Betrachters. (…gar kein Offend!)

Signifikanter als das eigentliche Ergebnis ist jedoch mein Urteil über die Qualität der hier zitierten Arbeiten. Die ist bei Herr Zöllner, verglichen mit anderen Arbeiten, die ich so gewohnt bin, einfach schwach.
Das beginnt mit der Polemik und endet in Versuchsaufbauten, die der Komplexität der Fragestellung idR. nicht gerecht wird. Da hilft auch kein Professoren Titel, handwerklich schlecht gemacht, ist nun mal handwerklich schlecht gemacht. Ob mir das jemand glaubt oder nicht, ist dabei auch irrelevant.
Keine der hier von Zöllner angeführten Arbeiten haben einen vernünftigen Peer to Peer Review Prozess durchlaufen. Das wäre ein Qualitätsindikator.
 
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Was ist da eindeutig hör- und messbar? Den Holzklang kannst du eindeutig gar nicht messen, dazu gibt es zuviele zusätzliche Variablen in der Hardware, den Saiten und Bünden.
Weia... hast aber schon gelesen, dass wir eben diese Variablen ausgeschlossen haben, oder? Beitrag #727 z.B.?

Nein, nicht verschiedene Strats der gleichen Firma, die als Gesamtsystem verglichen wurden,
nein, nicht "ähnliche Formen aus verschiedenen Hölzern",
nein, nicht "ach komm, es reicht auch einen Pickup und ne Buchse rüberzuschrauben",
nein, noch nicht mal der Lack konnte Einfluss nehmen - die Korpusse waren unlackiert (2x Warmoth, 1x Rockinger - wer daraus jetz ne Variable drechseln will: bitte, von mir aus)...
Ja, funktioniert nur mit Bolt-Ons.
Ja, wir hatten "nur" drei Austausch-Korpusse.

Ja, das Ergebnis war aussagekräftig.
 
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Ja, klingt nach Nobelpreis.

Da soll sich der doofe Z mal ne Scheibe von eurem wissenschaftlichen Standard abschneiden.
 
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Ja, klingt nach Nobelpreis.

Da soll sich der doofe Z mal ne Scheibe von eurem wissenschaftlichen Standard abschneiden.
Ja, wenn's argumentativ nicht mehr reicht wird halt gepöbelt...

Aber danke, stimmt: Hinsichtlich der Sinnhaftigkeit könnte er das tatsächlich. ;)

Dann lass mal hören:
Wo genau liegt denn eigentlich Dein Problem?
Was stört Dich an der Herangehensweise? Zu minimalistisch?
Was genau sollte man denn unter der genannten Prämisse, nur den Einfluss des Korpusholzes differenzieren zu wollen anders machen, damit Du mit den "wissenschaftlichen Standards" d'accord bist?
Oder passt Dir einfach das Ergebnis nicht?
 
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Ist das hier eigentlich euer ganz persönlicher Ego-Thread??? Dann sollte man ihn umbenennen
 
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