Alte Instrumente ent-stinken?

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bart
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Gibt es ein probates mittel, aus alten instrumenten den effekt der jahrzehntelangen "sporensammlung", oder was auch immer die noch so belastet, zu mildern?

Hat etwa mal jemand hier nen ozon-generator probiert? Benutzen manche leute, um alte autos innen zu ent-müffeln. Auch wenn ich dann wohl mal zu den eltern fahren muss und das in die gartenhütte stellen, wo kein mensch sich aufhält, da das zeug ja sehr ungesund für die lunge sein soll.
Schimmelsporen soll es angeblich auch zerstören - ob die dinger dann aufhören, meine atemwege zu reizen, ist natürlich ein anderes thema. Vielleicht hilft das auch gar nicht.

Konkret habe ich hier eine 1974 oderso Suzuki bowlback mandola. Und nein, kein gebrauchter Japan-import, bei feuchter lagerung, dass schon schimmelflecken direkt innen an der papierbeklebung mit bloßem auge zu sehen wären. (soll heißen, das ding wurde vmtl in den 70ern gewerblich importiert. Ich hatte mal eine mando von ebay/Japan, die war so feucht gelagert, dass die leimung am hals aufgelöst war...)
Meine atemwege sind halt hyperempfindlich, was sowas betrifft, und es ist unangenehm, das ding ne weile zu spielen.
(ich hatte auch mal, sehr kurz, eine mandoline von ca. 1920 ... ARGH... :D)

Könnte wohl auch sein, dass so 70er instrumente dann auch noch mit irgendwelchen heute nicht mehr gebräuchlichen chemikalien belastet sind, die damals für holz so verwendet wurden (weiß nicht, ob im instrumentenbau auch üblich, ohlz irgendwomit zu schützen), und dass dann eh nichts hilft.
 
Also, ich spiele fast nur alte Instrumente! 2 meiner Banjos sind nachweislich von vor 1915, 2 andere vermutlich nicht sehr viel jünger. Meine italienische Mandoline hat mein Vater so um 1940 gebraucht gekauft, meine Mutter die Autoharp so um 1930 neu erworben. Ich spiele außerdem noch eine Wandervogelgitarre und eine Waldzither, beide aus dem Trödelladen. Und kein einziges dieser Instrumente riecht nach irgendwas.
Mein einziges Instrument mit Duftnote ist eine gebraucht gekaufte Anglo-Concertina, die vermutlich aus den 1950erjahre stammt. Und die riecht ausgesprochen gut - regelrecht parfümiert! Ich frage mich, ob es sich dabei um den Versuch eines früheren Besitzers handelt, die Spuren eines noch früheren Raucherhaushalts zu tilgen. Baldinstrumente ziehen ja die Umgebungsluft immer wieder ein. Mein Bandoneon, gebaut um 1910 und in den 1970erjahren im Trödelladen gekauft, ist allerdings geruchsneutral.
Wie wär's in deinem Fall mit einer Nasenklemme? :gruebel:
Cheers,
Jed
 
Vorab, ich habe selbst keine Erfahrung damit, erinnere mich aber an diverse Threads hier zu diesem Thema,
u.a. dieser hier: https://www.musiker-board.de/threads/wie-kriegt-man-den-nikotingeruch-aus-dem-amp-raus.399633/
Dort in den Beiträgen #16 und #18 beschreibt der Threadersteller als Lösung dann: "Frosch Neutralreiniger und dann mit einem Möbelpoliturzeugs (was gegen Nikotin wirken soll)"

In einigen Threads wurde auch Kaffeepulver und Febreze vorgeschlagen (ohne Gewähr!) und zu Ozon fand ich beim Suchen nach dem obigen Thread vor allem Beiträge im Akkordeon-Unterforum, z.B. diese hier
und
Vielleicht findest Du da hilfreiche Beiträge...
 
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Falls du im Inneren irgendwas finden solltest was nach Schimmel aussieht (deine Atmung deutet darauf hin ), dann mit Isopropanol behandeln um den Pilz abzutöten. Kann aber auch einfach nur alter Staub sein.....aussaugen
Im Anschluss kannst du dann irgendwas geruchsneutralisierendes machen. Kaffeepulver in einen Teefilterbeutel, zutackern und in den Korpus legen ist ein probates Mittel. Einen Duftbaum oder ähnliches würde ich für Asthmatiker nicht empfehlen
 
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Ich habe mal eine gebraucht gekaufte Gitarre, die aus dem Schallloch muffig roch mit Weihrauch ausgeräuchert. Das hat den muffigen Geruch überdeckt. Aber jetzt riecht sie eben nach Weihrauch, was mich nicht stört.
Mit Schimmel habe ich keine Erfahrung.
 
dann mit Isopropanol behandeln um den Pilz abzutöten
Das wird nicht funktionieren... das Isopropanol ist schon verdunstet bevor es tiefer liegende Partien des Myzeliums (im Holz) erreicht.
Es ist für den Pilz auch nicht giftig, entzieht lediglich Wasser und schädigt so nur oberflächlich.
 
Es ist für den Pilz auch nicht giftig
Isopropanol wird für Flächen- und Händedesinfektion eingesetzt.
Es wirkt dort gegen Viren, Bakterien und auch Pilze.
Es kommt wohl auch durch die Zellwände und greift Proteine an.
Sicher stimmt, dass Entzug von Wasser eine wichtige Wirkung von Isopropanol ist und es verdunstet ist, bevor tiefere Schichten erreicht werden.
Aber es ist für den Pilz durchaus giftig.
 
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Ich mag mich irren... aber ein „grossflächiger“ Einsatz von Isopropanol in Verbindung mit Schimmelschäden ist mir nicht bekannt.
(ich werde das aber jetzt nicht suchen) :D
 
…ist aber beispielsweise für rohes Holz durch die enthaltene Säure nicht geeignet.

Zur reinen Geruchsbeseitigung bevorzuge ich übrigens Natron gegenüber dem hier schon genannten Kaffeepulver.
Wichtig ist, das Instrument mit dem Natron zusammen luftdicht zu verpacken und ihm ein paar Wochen Zeit für die Wirkung zu geben.
 
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Ich mag mich irren... aber ein „grossflächiger“ Einsatz von Isopropanol in Verbindung mit Schimmelschäden ist mir nicht bekannt.
(ich werde das aber jetzt nicht suchen) :D
Das ist bei einem Instrument auch nicht nötig. Bis Myzelien ins Holz eindringen, muss schon einiges passieren. Für die Reinigung der Oberflächen inkl. Abtöten eventuell vorhandener Fruchtkörper passt das.

Sporen werden dann abgesaugt (Staubsauger mit HEPA-Filter), danach sollte zumindest das Schimmelproblem (so es denn überhaupt eines ist) erledigt sein.

Olfaktorisch viel interessanter als Schimmel sind bei alten Instrumenten entweder der eigene Lack und Leim oder aber Sekundärkontaminationen aus der Lagerung. Hier kommen für den fiesen Duft vor allem Phenole und Kresole (aus alten Pressholzplatten z.B.) oder auch PCB in Frage. Und die wieder herauszubekommen ist nicht trivial. Da heißt es Geduld und Experimentierfreude zu üben.
 
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Das ist bei einem Instrument auch nicht nötig.
sorry, war schlecht formuliert... gemeint waren die viel verbreiteteren Probleme im Wohnungsbereich. Da wäre das Mittel imho eine gute Wahl, wenn es wirksam wäre.
 
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Hat etwa mal jemand hier nen ozon-generator probiert? Benutzen manche leute, um alte autos innen zu ent-müffeln.

Ja... Funktioniert.

Unser Zweitwagen wird kaum noch genutzt und wenn dann eher für Transport-Dienste. Nachdem ich damit mal Laub (in Säcken) weggefahren hatte war offenbar zu viel Feuchtigkeit im Inneren und es hat sich auf Grund der wochenlangen Standzeit Schimmel gebildet.

Ozon hat das weitestgehend geregelt.

Das beseitigt nicht nur Gerüche, sondern tötet eben auch Schimmelsporen ab.
 
Der titel "ent-stinken" war auch nur ein kurzer sammelbegriff, jegliche emittierte störfaktoren betreffend, mit dem leute schneller was anfangen können.
Geruch bemerke ich erst ab einer höheren schwelle, die reizung der oberen atemwege kommt zuerst. Kann schon auch sein, dass manche holzgerätschaften absichtlich eingebrchte chemikalien noch abgeben. Meine schleimhäute reagieren auf alles mögliche, von manchem schimmel zu dieselabgasen oder aufgeschlagener frischer zeitung (keine ahnung, was _da_ drin ist, aber es ist recht "zuverlässig"). Bei alten büchern ist's interessant, das ist da vmtl. ne bunte mischung 🤧
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Mit nem desinfektionsspray aus irgendwelchenb alkoholen hab ich das innere tatsächlich schon mal bisschen ausgerieben, ohne später nen unterschied zu merken.
 
Ich hab das Problem hin und wieder, da ich Jäger und Sammler bin, das meiste Zeug im Keller aufbewahre, und wenn es dort lange genug gelegen hat, riecht es auch. Schimmel hab ich da noch nicht wirklich entdeckt oder wahrgenommen. Ist halt nur ein Keller-Muff, der von alleine verfliegt, wenn das Zeug lange genug aus dem kalten Keller wieder in wärmeren Gefilden steht.
 
Bei mir in der Werkstatt werden alte Instrumente als erstes immer mit trockener Druckluft ausgeblasen um Stäube restlos zu entfernen.
 
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Ich nehme zum Entmüffeln Backpulver im Teebeutel. Ins Instrument gelegt und alle paar Tage ausgetauscht. Zieht den Geruch raus, hilft aber vermutlich nicht bei Schimmel.
Gegen Schimmel würde ich auch 99,9% Isopropanol mit einem Zerstäuber ins Instrument sprühen.
 
Grund: Ergänzung
Evt probier ich sowas auch noch mal. Da muss man ggf vorsichtig sein.
Ich hab's da nämlich mal übertrieben bei einer mandoline, die ich, zum glück, für'n appel & n ei bekam und um die es auch nicht superschade war (so ein typisches DE massenmarkt modell, aus zeiten, wo das instrument noch beliebter war.): Da lief die suppe dann irgendwann zwischen den fugen raus, die somit also, stellenweise, nicht mehr recht fügten ^^ Vielleicht war das ding auch vorher schon nicht mehr so ganz beieinander & das hat's nur gezeigt - aber ich will das erlebnis nicht unterschlagen.
 
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