Schlagwerk CBA 2 Cajon

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Hallo. Da ich so einen Bausatz zu hause testen durfte (im Rahmen des "großen Schlagwerk Cajon-Feldtests") wollte ich mit Bild und Text den Bau meines Cajons zeigen.

Los ging es mit dem Auspacken und ersten Begutachten, auf was ich mich denn da eingelassen hatte.
Im Karton befinden sich zwei Seitenwände (10mm), Deckel und Boden sowie Schlag (3mm) und Rückplatte (5mm) aus Birkensperrholz. Auf den Seiten ist noch ein Brandzeichen von "my Cajon". außerdem drei kleinere Leisten, zwei dreieckige Leisten, 14 Schrauben und zwei Snare-Teppiche.
ußerdem eine Anleitung und ein Schlagwerkkatalog in der "pocket edition 10/11". Die Anleitung behandelt nicht nur den Aufbau des Cajons, sondern auch etwas zur Geschichte, zu den wichtigsten Spieltechniken und gibt Empfehlungen für weiterführende Bücher/DVDs
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Das ganze sieht ganz vernünftig aus, die Bretter sind zwar nicht perfekt gesägt und so gibt es einige Splitter, das halte ich aber für nicht schlimm.
Es ist schließlich ein Bausatz und kein Ikeamöbel. Die Nut und Federverbindungen hätten aber etwas passgenauer gefertigt sein können, da ist doch einiges an Spiel, was allein durch den Leim überbrückt werden muss.
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Also mal in die Bauanleitung studieren. Die ist sehr schön gemacht, ein oder zwei Punkte könnte man meiner Meinung nach verbessern, dazu später mehr.
Der erste Schritt ist das Verleimen des Korpus. Ich nenne das jetzt einfach mal so, gemeint sind die Seitenwände (also nicht Schlag- und Rückwand) sowie der Deckel und der Boden.
Beim Verleimen ist es empfehlenswert, alles bereitliegen zu haben, bevor man den Leim aufträgt. Sonst kann es schnell sehr hektisch werden
Also erstmal Zwingen und Unterlegholz gesucht, und natürlich auf der Werkbank entsprechend Platz gemacht.

Dann alles in Griffweite gelegt und los gehts. Leim auftragen, zusammenstecken, Unterlegbretter drauf und Zwingen ansetzen. Dabei muss man drauf achten, das die Zwingen das Cajon verziehen können. Also beim Anziehen auf Rechtwinkligkeit achten.

Das ist mir nicht ganz perfekt gelungen. Ist aber kein Beinbruch, der Bausatz ist dazu ausgelegt kleinere Fehler hier zu verzeihen. Die Schlag und Rückplatte sind nämlich nicht passend, sondern zu groß ausgeführt und werden erst nach dem Verleimen angepasst. So passen sie auch auf eine leicht schiefe Cajon. Natürlich sollte das ganze im Rahmen bleiben.

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Der zweite Schritt beschäftigt sich mit den inneren Leisten, an denen nachher die Schlagplatte fesgeschraubt wird. Das ist etwas kniffelig, da man eigentlich drei Hände braucht um die eingeleimte Leiste festzuhalten, ein Unterleghölzchen und die Zwingen anzubringen. Oder man legt das Cajon auf die Seite, die man grade verleimt.
Das ganze drei mal (oben, links, rechts) und schon ist dieser Bauabschnitt auch abgeschlossen.
Nun geht es an die Snareteppiche. Diese werden auf die beiden kleinen dreieckigen Leisten geschraubt. Laut Anleitung muss man hier nicht vorbohren, ich habe es zu Sicherheit trotzdem gemacht. Die so vorbereiteten Teppiche werden erstmal auf Seite gelegt, sie werden erst später wieder benötigt.

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Nun wäre eigentlich das Aussägen des Schalloches aus der Rückwand an der Reihe, ich entschied mich aber anders.
Da ich kein rundes Loch haben wollte, sonder ein Karo/Rautenförmiges, wollte ich das erst machen, wenn die Rückwand schon verleimt und passend gefräst wurde. Sonst wäre es nämlich schwieriger geworden, das Loch genau mittig zu positionieren. Das fällt bei einem runden Loch denke ich weniger auf, außerdem wollte ich das Loch halt genau in der Mitte ;)

Also wurde Punkt drei Übersprungen und Punkt 4 vorgezogen: Das Planschleifen des Korpus und die Montage der Snare-Teppiche.

Beim verleimen der inneren Leisten sollte man sehr sorgfältig arbeiten, diese müssen nämlich genau mit den Korpus abschließen, da auf beidem später die Schlagplatte aufliegt. Bei zwei Leisten ist es mir gelungen, so genau zu arbeiten das keine Nacharbeit mehr notwendig war, bei einer musste ich ran.

Dafür bediente ich mich eines Tricks: die beiden Plan zu schleifenden Flächen wurden großzügig mit Bleistift bemalt. Wenn man nun mit einem geraden Schleifklotz (dazu gleich mehr) drüberschleift, wird der Graphit und das Holz nur an den höheren Seite abgetragen. Somit sieht man schnell, wenn man genug weggenommen hat. Nämlich dann, wenn der Bleistift auf beiden Hölzern verschwindet.

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Zum Schleifklotz: Damit die Korpusvorderwand, auf die die Schlagfläche nachher kommt, möglichst eben wird, habe ich mir einen großen Schleifklotz gebaut. Dazu nimmt man einfach ein passendes Stück Restholz (zB. im Baumarkt hinter der Kasse in der Restekiste zu finden). Auf eine Seite kommt nun ein Streifen Teppich-Verlegeband und auf dieses Schleifpapier.

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Nun geht es an die Montage der Snare-Teppiche.
Diese werden einfach hinter die schon ins Cajon verleimten Leisten geleimt. Laut Anleitung 97mm vom den Außenwänden des Korpus. Hier wäre es vielleicht einfacher, den Abstand von den Innenwänden anzugeben, den kann man nämlich einfach einzeichnen.
Ich habe mir dann auf die Snare-Teppiche und auf die Leisten einen Strich gemalt, diese mussten dann beim verleimen in Deckung sein.
Anschließend wurde schon mal die Kanten zwischen Seitenwänden und Deckel verrundet. Das Verfahren ist genauso wie das später beschriebene zum Verrunden der restlichen Kanten.

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Nun ging es an die Rückseite des Cajon. Diese ist leider nicht ganz grade gewesen, nach dem Verleimen merkt man davon aber nichts mehr. Ich glaube auch nicht, dass das den Klang maßgeblich beeinflusst, wobei ich da kein Experte bin ;)
Also wieder alles Vorbereitet, einmal "trocken" die Zwingen angesetzt um zu gucken ob auch alles passt und dann ging es los. Leim drauf, Korpus auf die Rückwand legen, die selber auf den Schutzholzbrettern lag, oben drauf noch je Seite ein Brett (um keine Abdrücke der Zwingen zu haben und um den Druck besser zu verteilen) und die Zwingen dran.

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Jetzt wurde die Rückplatte passend gefräst.
Dazu verwendete ich eine Oberfräse und einen Rundungsfräser mit Kugellager, der auch direkt die Kante verundete.
Dazu das Cajon natürlich sicher am Tisch fest machen, wenn man mit der Oberfräse einmal abruscht, hat man im besten Fall eine Macke im Cajon. Im schlimmsten Fall ist die Macke nicht im Cajon... also aufpassen!
Leider war der Leim wohl noch nicht 100% trocken und setze das Kugellager zu, sodass ich dieses erst einmal davon befreien musste.

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Als nächstes war das Schallloch dran. Ich entschied mich für eine recht simple Form, ein einfaches Rundes wollte ich aber auch nicht.
Die gewählte Form ist ein Kompromiss aus Optik und Funktion. Zum einen soll da eventuell mal ein Mikro durchpassen, um die Cajon abzunehmen, andererseits muss natürlich die Größe passen.
Die Anleitung empfiehlt hier ein rundes Loch mit einer Größe von 110-130mm im Durchmesser. Meins entspricht von der Größe ungefähr einem 115mm Loch.

Zum aufzeichnen der Bohrpunkte in den "Ecken" wurde die Rückwand mit Kreppband abgeklebt, da man darauf besser Zeichnen und Messen kann, ohne Kratzer zu machen.
Dann noch schnell etwas rundes in der passenden Grüße suchen und auf gehts.
Um erstmal etwas Platz zum Arbeiten zu schaffen, habe ich mit einem Lochfräser erst einmal ein schönes Loch gebohrt. Als nächstes nahm ich eine Handsäge zur Hand.

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Das so entstandene Loch bearbeitete ich nun zuerst mit der elektrischen Feile bis auf 2mm an die Markierung heran.
Die Restlichen Millimeter wurden mit einem selbstgebauten Werkzeug gemacht. Dazu wurde auf einen Stechbeitel wieder mit Teppichklebeband ein Stück Schleifpapier aufgeklebt.
Natürlich kann man hier auch wenn man hat eine passenden Feile nehmen.

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Nun war die Schlagplatte an der Reihe. Da das genauso ablief wie auf der Rückseite, hier nur die Bilder.

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Weiter ging es mit der farbliche Gestaltung. Ich entschied mich für ein Anthrazit und Holzfarben und natürlich durfte unser Forum nicht unerwähnt bleiben ;)
Abgeklebt wurde mit normalem Malerkrepp aus dem Baumarkt, die Klebebuchstaben sind von Avery/Zweckform.

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Um nicht den ganzen Keller mitzulackieren, baute ich mir aus zwei alten Duschvorhängen und einer Malerfolie eine kleine Lackierkabine, in der auch eine kleine Elektroheizung stand, um eine dem Lack zuträgliche Temperatur erreichen zu können.

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So schaut das gute Teil (noch ohne Klarlack) aus:

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Nun ging es an die Verschraubung der Schlagplatte. Das hätte man sinniger Weise eigentlich vor dem Lackieren gemacht, hab ich aber nicht :)
Also Bohrlöcher ausmessen, anzeichnen und bohren. Da in der Anleitung explizit darauf hingewiesen wird, das die Bohrtiefe 8mm nicht überschreiten darf, habe ich mir auf den Bohrer bei der entsprechenden Tiefe eine Markierung mit Kreppband gemacht.
Anschließend wurden die Löcher noch gesenkt, um keine überstehenden Schraubenköpfe zu haben. Wie feste man diese Schrauben anzieht, stand nicht in der Anleitung.

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Somit war der Bau abgeschlossen, ein Video zum Klang gibt es, sobald mein Bruder und ich die Zeit dazu finden, ich denke am Wochenende.

Hier noch Bilder vom fertigen Cajon:

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Mehr Bilder:

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Wer Fragen dazu hat: immer her damit ;)

Vll. kann ein Mod die Beiträge ja zusammenführen, ich kann ja immer nur acht Bilder pro Beitrag einfügen ;)
 
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So, hier nun ein kleines Video dazu. Ich hoffe man kann erkennen wie das gute Ding klingt ;)

Herzlichen Dank geht dafür erst einmal an meinen Bruder. Ihn seht ihr nämlich auf dem Video. Und gemacht hat er es auch noch :D



Abschließend noch ein Fazit:

Mir hat der Bau viel Spaß gemacht und ich denke man bekommt für sein Geld ein ordentliches Instrument. Natürlich nur, wenn man ein wenig Geschick mitbringt und das nötige Werkzeug (Zwingen, Leim, Säge bzw. besser eine Oberfräse und Schleifpapier, außerdem Holzbehandlung/Lack).
Wenn man das ganze Werkzeug erst noch kaufen muss, macht dieser Bausatz meiner Meinung nach nicht so viel Sinn. Da bekommt man für das Geld ein besseres Cajon.
Mit dem Nachteil, das man das nicht selbst gebaut hat (Was ein tolles Gefühl ist ;) ) und das man es nicht genau so wie man möchte gestalten kann.
 
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