Auferstehung eines Mandocellos nach Gelas

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Gast 231648
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Hallo zusammen,

Ich möchte hier in loser Abfolge ein paar Bilder der Restauration eines alten Mandocellos zeigen. Das Teil ist mir vor einiger Zeit zugeflogen, und der Zustand hatte mich nicht wirklich positiv gestimmt.

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Wer sich schon mal mit dieser exotischen Bauart auseinander gesetzt hat wird schnell feststellen das der Steg eine ordentliche Portion Spannung schlucken muss, daher war er hier auch der Länge nach gespalten. Einige deftige Risse waren auch vorhanden, und zwar auf beiden "Etagen" der Decken. Hier der schon reparierte Steg wieder aufgelegt, und der deftigste der Risse auf der unteren Resonanzdecke:

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Das schwarze Pickguard aus Kunststoff hat sich leider arg verschrumpelt über die Jahrzehnte, darum haben wir es entfernt. Es wird durch eines aus passendem Holzfurnier ersetzt werden. Auch am sehr schön geriegelten Boden gab es einen Riss zu hinterlegen:

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Will man nun den Rissen auf den Zahn fühlen so stellt man fest das die Konstruktion nicht wirklich servicefreundlich ist. Man kommt an die untere Decke nur sehr bescheiden ran, hinterlegen ist durch den kleinen Spalt zwischen den beiden in etwa der gleiche Mist. Also vorsichtig erwärmt und gewerkelt:

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Ich denke mal in diesem Moment hat mein Gitarrenbauer und Lehrer eines seiner intensivsten Glücksgefühle in seiner Karriere verspürt. Danach kam dann aber gleich die richtige Strafarbeit:

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Und wo kommen die kleinen Dinger hin:

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Schöne Fleissarbeit, oder?? Die Späne auf der anderen Seite erwähne ich jetzt nicht noch Explizit.

Beim nächsten Update erzähle ich gerne etwas über die Sanierung des Griffbretts. Soviel sei verraten, es war eine äusserst traumatische Erfahrung für mich.

Liebe Grüsse!!
 
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So dann, ein paar weitere Bilder vom Patienten! Erst mal vielen Dank für die Likes und Kekse, es freut mich das solche Berichte auf Intresse stossen. Und ich bin scheinbar nicht allein mit meiner Liebe für diese alten Dinger!

Also, das Griffbrett.... Wir haben es hier mit der typischen Schadensbildung der Jahrzehnte zu tun. Der Hals hat sich konvex verformt, und da durch ist die Bespielbarkeit etwas mühsam geworden. Unser Plan war das alte Griffbrett zu retten, und ich begann mit dem vorsichtigen entfernen der Bünde. Leider zeigte sich bald, dass das Holz sowas von mürbe ist das es selbst unter vorsichtgster Behandlung quasi zerbröselt. Ich habe sowas noch nie gesehen, zumindest nicht bei Palisander und Co.

Der Versuch es mit Wärme zu lösen war.... Erfolglos.

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Also ging es dem Teil auf konventionellem Weg an die Wäsche.

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Das ist dann auch der Stand der Dinge. Ein neues Griffbrett aus Ebenholz ist schon vorgefertigt. Damit gleichen wir dann auch die Höhe etwas aus was der Bespielbarkeit zu gute kommen sollte.

Weitere Planung:

- Entfernung des alten Lackes
- Schellacken der unteren Decke solange die obere weg ist
- Neues Griffbrett montieren
- Deckel drauf, Klappe zu
- Noch mehr Schellack

Liebe Grüsse!!
 
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Sodele.... Es geht weiter. Der Meister war fleissig, somit darf ich bald an mit Schellack ran.

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Nach der Entfernung des alten Lacks geht es auch hier weiter. Dürfte die Maserung sehr schön betonen.

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WOW.....

:eek: Was für eine Arbeit.... Respekt !
Bin aufs Endergebnis gespannt.
 
Weitere Fortschritte....

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Tool, ich bin schwer beeindruckt ... vor allem dieses Miniwerkzeug, das da jemand aus einem Wirbel gebaut hat, sehr erfinderisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Au ja, wird Zeit das Projekt wieder etwas weiter zu führen! Es war lange ruhig um die alte Dame, und viel ist nicht passiert in der Zwischenzeit.

Der total vegammelte Saitenhalter wurde sandgestrahlt, und eigentlich wollte ich ihn neu vernickeln lassen. Allerdings sah er so gut aus nach der Prozedur, den lassen wir erst mal so!

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