Basswummern auf "Bühne" - Woher kommt das und wie gegensteuern?

maert
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Servuas!

Wir hatten nen Gig und weil Regenwetter im Anmarsch war hatten wir alles unter einen Pavillion gepackt.
Die Subs standen an den Ecken und haben auf einen großen Platz rausgeschossen. Sie standen nicht im
Zelt, eher ein kleines Stück davor, um feedback mit den Tops zu vermeiden.
Nach vorneraus waren Locker 75m Luftlinie bis zum nächsten Gebäude.

1749398803458.png


Der Bass Amp (ganz rechts auf dem Ständer, mit dem Rack oben drauf, Lautsprecher nach innen zu uns gerichtet) war AUS!
Das Schlagzeug ist 100% elektisch. Da hören wir ohne Monitore nur Plastikgeklacker. Trotzdem hat uns der der Bass unter dem
Zelt ziemlicher zerwummert.

Mich würde interessieren wie genau sowas passiert und was man das nächste Mal in so einem Setting besser machen
sollte.

Gruss
Maddin
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessante Frage. Würde man ja nicht erwarten von solchen Pavillonwänden, dass sie den Bass verstärken oder einfangen - aber erlebt habe ich das in der Konstellation auch schon ziemlich heftig: So dass das Spielen keinen Spaß mehr gemacht hat.
 
Einfache Sub Lautsprecher tendieren dazu dass sie Rundumstrahler sind als nach vorne und nach hinten abstrahlen, während die Tops halt nur nach vorne abstrahlen. Das Problem haben viele, dass auf der Bühne zu viel Bass aus der Anlage zu hören ist. Deshalb gibt es ja auch alternative Sub Aufstellungs Variantenwie z.B Cardoid oder End Fire Arrays. Die sind dann halt etwas komplizierter im Aufbau, strahlen aber nicht so stark nach hinten ab.

Dazu kommt dass dieses Wummern oft von Frequenzen im Bereich 150-250 Hz besonders stark auftritt. Das kann man durch gezieltes EQing und auch passende High Pass Filter etwas in den Griff bekommen. In dem Beispiel auf dem Foto würde ich mal damit anfangen, die Akustikgitarre rigoros in den Bässen zu beschneiden, so alles unter 200 Hz mal weg, speziell wenn sie wenig bis keine Solo Stellen hat. Auch bei der E-Gitarre kann man beherzt beim High Pass Filter zupacken. Auch bei den Stimmen und den meisten Drum Mikros, falls ein akustisches Durmkit benutzt wird, mal mindestens eine High Pass von, sagen wir mal 100-120 Hz setzen. Also bleiben da nur der Bass und die Bassdrum, die weiter nach unten spielen dürfen. Aber auch da setze ich gerne einen High Pass Filter von ca 35-50 Hz.
Dann in den Ausgängen mal bei ca 150-200 Hz was raus ziehen, falls etwa in dem einem oder anderen Kanal da trotzdem noch etwas zu dröhnen beginnen will, auch da etwas in den tiefen Mitten raus ziehen.

auch beim Hall kann man da noch etwas untenrum raus ziehen, weil in den Bässen braucht es selten Hall.

Abschließend kann ich nur sagen, dass ich gerne die Einzel-Signale eher schlanker einstelle, denn in der Summe wird es dann doch wieder gar nicht sooo dünn werden.
 
Danke!
Wir hatten auf ALLEN Kanälen einen Highpass. Das mache ich standardmässig, weil es eigentlich immer sinnvoll ist. Aber mit dem EQ in den Tiefmitten nachsteuern werden wir das nächste mal versuchen müssen. Der Mischpult-Män ist halt auch "nur" ein befreundeter Mitmusiker, der sich zwar wesentlich (!) besser auskennt als der durchschnitts Hobbymusikant, aber Profi ist er halt auch nicht.

Dieses Abstrahlverhalten von Subs war mir in der Tat nicht bewußt. Wieder was gelernt. Man muss bei so Gigs eben mit dem arbeiten, was man bekommt. Die RCF Anlage wurde gestellt, uns war nur der Mischer und das ganze Gekabels. Draußen klang es sehr gut, da kann man nicht meckern. Ich hatte erst etwas Bauchweh ob die PA genügt für so ein offenes Gelände. War jedoch überhaupt kein Problem.
Aber da geht bestimmt noch was.
 
Vorgang:
  • Stoßartige Anregungen
  • schwingende Luftsäule(n) unterm Zelt
  • da hilft auch kein Hochpass
Als Anhaltspunkt, grobe Schätzung:
  • Zelt. A. 5 m breit
  • stehende Welle (also je eine nach rechts und links laufende)
  • Knoten an den Seitenwänden, Bauch in der Mitte
  • d.h. Wellenlänge ist doppelt so groß, also ca. 10 m
  • Schallgeschwindigkeit 300 m/s
  • macht also ca. 300 m/s / 10 m = 30 Hz
 

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